Markt Indersdorf
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Markt Indersdorf ist ein Markt ca. 35 km nordwestlich von München im oberbayerischen Landkreis Dachau. „Markt“ ist amtlicher Bestandteil des Namens der Gemeinde, so dass man auch vom Markt „Markt Indersdorf“ sprechen kann.
Geschichte
Der Ort kann auf eine weit über 1000 Jahre währende Geschichte zurückblicken. Markt Indersdorf wurde bereits im Jahre 972 erstmals urkundlich erwähnt, die Ortsteile Langenpettenbach und Glonn sogar bereits in den Jahren 773 bzw. 774.
Das 1120 gegründete Kloster der Augustiner-Chorherren war lange der wirtschaftliche und geistige Mittelpunkt der Umgebung. 1783 von Münchner Kanonikern übernommen, folgten Orden der Salesianerinnen und der Barmherzigen Schwestern und die Diözese München und Freising als Besitzer des Klosters.
Markt Indersdorf vergrößerte sich mit der 1978 abgeschlossenen Gemeindegebietsreform. Neun ehemals politisch selbstständige Gemeinden wurden eingemeindet, nämlich Ainhofen, Eichhofen, Frauenhofen, Glonn, Hirtlbach, Langenpettenbach, Niederroth, Ried und Westerholzhausen.
Sehenswürdigkeiten
Markt Indersdorf bietet zahlreiche Wander- und Radwege, die durch das Glonntal und die abwechslungsreiche Hügellandschaft führen. Außerdem zahlreiche Sporteinrichtungen, Hallen- und Freibad, Märkte, Volksfest, der größte Faschingszug Oberbayerns und gemütliche Biergärten sorgen für Erholung und Abwechslung.
Wappengeschichte
Der Zickzackbalken ist das von 1216 bis um 1230 in herzoglichen Siegeln nachweisbare Allodzeichen der Wittelsbacher, das später in verschiedenen Farben in den Wappen landesherrlicher Hausklöster auftaucht. Hier erinnert es daran, dass das 1783 aufgehobene Augustinerchorherrenstift Indersdorf um 1130 von Pfalzgraf Otto I. gegründet wurde und im 12. und 13. Jahrhundert eine bevorzugte Grablege der Wittelsbacher war. Die Feldfarben Silber und Blau unterstreichen die enge Verbindung zum Haus Wittelsbach. Die Löwen mit den verschlungenen Schwänzen sind das apokryphe Wappenbild der ortsadligen Herren von Indersdorf (Undersdorf); 1130 schenkte Otto von Indersdorf sein Gut „Undiesdorf“ als erstes Ausstattungsgut an das Kloster. Sowohl der Zickzackbalken als auch die zwei Löwen finden sich auch in den Indersdorfer Propsteiwappen. Das Dorf Indersdorf wurde 1882 zum Markt erhoben und erhielt anlässlich dieses Aktes ein Marktwappen.
Offizielle Wappenbeschreibung: Gespalten von Silber und Blau, links ein roter Zickzackbalken, rechts zwei sich abwendende und wieder ansehende bewehrte goldene Löwen mit verschlungenen Schwänzen.
Wappendaten
Wappenführung seit: 1882; Rechtsgrundlage: Verleihung des Wappens durch König Ludwig II.; Beleg: Königliche Entschließung vom 23. April 1882; Ehemalige Gemeinden mit eigenem Wappen: Langenpettenbach; Elemente aus Familienwappen: Wittelsbacher, von Indersdorf (Undersdorf)
Verkehr
Der Bahnhof Markt Indersdorf befindet sich im Ortsteil Karpfhofen. Die Bahnstrecke Dachau–Altomünster (S-Bahnlinie A, der S-Bahn München) hat hier ihren einzigen zweigleisigen Bahnhof.
Ortsteile von Markt Indersdorf
Aberl, Ainhofen, Ainried, Albersbach, Arnzell, Berg, Brand, Eglersried, Eichhofen, Eichstock, Engelbrechtsmühle, Erl, Frauenhofen, Gittersbach, Glonn, Grainhof, Gundackersdorf, Harreszell, Hartwigshausen, Häusern, Hirtlbach, Hörgenbach, Karpfhofen, Kattalaich, Kleinschwabhausen, Kloster Indersdorf, Kreut, Langenpettenbach, Lanzenried, Lochhausen, Neuried, Neusreuth, Niederroth, Oberainried, Obergeiersberg, Obermoosmühl, Ottmarshart, Puch, Ried, Riedhof, Schönberg, Senkenschlag, Siechhäusern, Stachusried, Stangenried, Straßbach, Tafern, Tiefenlachen, Unterainried, Untergeiersberg, Untermoosmühle, Wagenried, Weil, Wengenhausen, Westerholzhausen, Weyhern, Wildmoos, Wöhr.
Literatur
- Wilhelm Liebhart, Günther Pölsterl: Die Gemeinden des Landkreises Dachau. Dachau 1992, ISBN 3-89251-053-9.
- Peter Dorner: Indersdorfer Chronik. Paring 2003, ISBN 3-936197-01-6.
Weblinks
- Eintrag zum Wappen von Markt Indersdorf in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Linkkatalog zum Thema Markt Indersdorf bei curlie.org (ehemals DMOZ)