Erdweg
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
Koordinaten: 48° 20′ N, 11° 18′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Dachau | |
Höhe: | 500 m ü. NHN | |
Fläche: | 36,06 km2 | |
Einwohner: | 6100 (31. Dez. 2019)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 169 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 85253 | |
Vorwahl: | 08138 | |
Kfz-Kennzeichen: | DAH | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 74 118 | |
Gemeindegliederung: | 17 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rathausplatz 85253 Erdweg | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Christian Blatt[2] (CSU) | |
Lage der Gemeinde Erdweg im Landkreis Dachau | ||
Erdweg ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Dachau. Der gleichnamige Hauptort ist Sitz der Gemeindeverwaltung.
Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Hauptort liegt etwa zehn Kilometer nordwestlich von Dachau, etwa fünfzehn Kilometer südöstlich von Aichach und circa sechs Kilometer nördlich der Bundesautobahn 8 (Anschlussstellen Odelzhausen bzw. Sulzemoos). In Erdweg münden Steindlbach, Waldbach und Zeitlbach in den Fluss Glonn.
Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Es gibt 17 amtlich benannte Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3]
|
|
|
Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 4102 auf 5991[4] um 1889 Einwohner bzw. um 46,1 %.
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Neubildung der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gemeinde wurde am 1. Juli 1972 aus den zum Landkreis Dachau gehörenden Gemeinden Eisenhofen, Großberghofen, Unterweikertshofen und Welshofen sowie der aus dem Landkreis Aichach stammenden Gemeinde Kleinberghofen neu gebildet.[5]
Der Name der neuen Gemeinde wurde übernommen vom Dorf Erdweg, das ursprünglich nur ein Weiler, zuletzt aber der zweitgrößte Gemeindeteil der bisherigen Gemeinde Großberghofen war.
Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gemeinderatswahlen seit 2014 führten zu folgenden Stimmenanteilen und Sitzverteilungen:
Partei/Liste | 2020[6] | 2014[7] | ||
% | Sitze | % | Sitze | |
CSU | 22,5 | 4 | 24,2 | 5 |
SPD | 7,6 | 1 | 5,6 | 1 |
Überparteiliche Wählergemeinschaft Eisenhofen | 14,7 | 3 | 12,9 | 3 |
Freie Wählergemeinschaft Kleinberghofen | 13,3 | 3 | 9,9 | 2 |
Freie Wähler | 13,8 | 3 | 21,3 | 4 |
Wählergemeinschaft Großberghofen | 12,3 | 2 | 10,3 | 2 |
Wählergemeinschaft Unterweikertshofen | 7,6 | 2 | 8,3 | 2 |
Freie Wählergruppe Welshofen | 8,2 | 2 | 7,6 | 1 |
Gesamt | 100 | 20 | 100 | 20 |
---|---|---|---|---|
Wahlbeteiligung | 63,5 % | 63,1 % |
Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Erster Bürgermeister ist seit 2017 Christian Blatt (CSU), der sich mit 62,0 % der Stimmen gegen zwei Mitbewerber durchsetzte. Sein Vorgänger Georg Osterauer (Freie Wähler) war überraschend verstorben.
Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Blasonierung: „In Blau über einem goldenen Zickzackbalken eine silberne romanische Kirche in Choransicht (Petersbergbasilika).“[8]
Wappengeschichte: Die romanische Basilika auf dem Petersberg wurde als bedeutendstes Architekturdenkmal des Gemeindegebiets in das Wappen aufgenommen. Auf dem Petersberg war von etwa 1100 bis 1122 der dann in das Schloss Scheyern umgesiedelte Benediktinerkonvent beheimatet. Der goldene Zickzackbalken in blauem Feld gilt als ältestes Heroldsbild und Allodzeichen der Grafen von Scheyern-Wittelsbach und wurde in das Wappen der von der Grafenfamilie gegründeten Benediktinerabtei aufgenommen. Sowohl das Kloster Scheyern als auch das Haus Wittelsbach waren als Grundherrschaft von großer Bedeutung im heutigen Gemeindegebiet. Die Gemeinde Erdweg entstand 1972 durch Zusammenlegung der Gemeinden Eisenhofen, Großberghofen, Kleinberghofen, Unterweikertshofen und Welshofen. Die bis dahin von drei Gemeinden geführten Wappen wurden damit gegenstandslos. Die neue Gemeinde Erdweg übernahm das Wappen der ehemaligen Gemeinde Großberghofen. Auch das frühere Wappen von Welshofen enthielt in Blau den goldenen Zickzackbalken.[9] Dieses Wappen wird seit 1973 von der Gemeinde Erdweg geführt.[10] | |
Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Hofmarktaverne: stattlicher Satteldachbau mit Schwalbenschwanzzinnen, 15./16. und 19. Jahrhundert;[11][12][13]
- Huttermuseum Großberghofen[14]
- Pfarrzentrum St. Paulus: Das Gemeindezentrum mit Gottesdienstraum wurde 1973 im Rahmen der Gründung des Pfarrverbandes Erdweg errichtet.[15]
- Basilika Petersberg (Romanischer Sakralbau, ca. 1104). Auf dem Petersberg bei Erdweg steht sie als eine der ältesten Kirchen der Diözese München-Freising: Die Basilika St. Peter und Paul. Sie ist das einzige Bauwerk der Romanik, das zum größten Teil noch im Baustil dieser Epoche erhalten ist. Das Wort Basilika beschreibt den Bautyp: Eine Kirche mit überhöhtem Mittelschiff. Mit den klaren Proportionen und der schlichten Bauweise zählt sie zu den beeindruckendsten Schöpfungen der romanischen Baukunst. Für viele Gläubige aus dem Dachauer Landkreis gilt sie als spiritueller Mittelpunkt.[16]
- Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde neben der Kirche die Landvolkshochschule „der Petersberg“ errichtet. Diese ist für die gesamte Diözese München-Freising ein wichtiges geistliches Bildungszentrum geworden.
Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In Erdweg gibt es einen Bahnhof, dieser wird durch die Linie S2 der S-Bahn München mindestens im 60-Minuten-Takt bedient. Der nächste Autobahnanschluss befindet sich in Sulzemoos an der A 8.
Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ehrenbürger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Josef Lamprecht († 1996), Pfarrer, Hirtlbach[17]
- Johannes Neuhäusler (1888–1973), Weihbischof[17]
- Ludwig Ostermair (1930–2017)[18], Bürgermeister a. D., Erdweg, 1966–1972 Bürgermeister von Kleinberghofen[17]
- Hubert Pestenhofer, ehemaliger Landrat des Landkreises Dachau (1964–1977)[17]
- Hans Wölfl († 2003), Konrektor a. D., ehemaliger 2. Bürgermeister[17]
Söhne und Töchter von Erdweg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Josef (Benno) Grahamer aus Eisenhofen (1888–1950), Missionsbenediktiner und Märtyrer von Tokwon;[19]
- Mathias Kneißl aus Unterweikertshofen (1875–1902), bekannter Räuber
- Blasius Thätter aus Großberghofen (* 1936), CSU-Abgeordneter des Bayerischen Landtags
- Joachim Dollhopf aus Kleinberghofen (* 1971), Autor, Dramaturg und Regisseur
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Website der Gemeinde Erdweg
- Erdweg: Amtliche Statistik des LfStat
- Hans Schertl: Kirchen und Kapellen in der Gemeinde Erdweg (private Website)
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Tabellenblatt "Daten 2", Statistischer Bericht A1200C 202041 Einwohnerzahlen der Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke 1. Vierteljahr 2020 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Mitglieder des Gemeinderates 2020 bis 2026. Gemeinde Erdweg, abgerufen am 25. Juni 2020.
- ↑ Gemeinde Erdweg in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 11. September 2019.
- ↑ https://www.statistik.bayern.de/mam/produkte/veroffentlichungen/statistische_berichte/a1210c_201800.pdf
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 443.
- ↑ Kommunalwahl am 15. März 2020. In: Erdweger Gemeindeblatt. April 2020, abgerufen am 12. November 2020 (deutsch).
- ↑ Wahlen. Abgerufen am 12. November 2020.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Erdweg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Zitat Eintrag zum Wappen von Erdweg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Eintrag zum Wappen von Erdweg in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte m.w.N.
- ↑ Josef Bogner: Die Taferne, Mühle und Badersölde in Erdweg. In: Amperland, 7. Jg., 1971, S. 124–130.
- ↑ Wirtshaus am Erdweg vor der Renovierung (Bild auf Panoramio)
- ↑ Sanierung des Wirtshauses im Zeitplan. In: Dachauer Nachrichten, 27. November 2013.
- ↑ Website Huttermuseum Großberghofen
- ↑ Pfarrzentrum St. Paulus in Erdweg. Website von Hans Schertl.
- ↑ http://www.kirchenundkapellen.de/kirchenpz/petersberg.php
- ↑ a b c d e Historisches (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Website von Erdweg, abgerufen am 5. Juli 2013.
- ↑ Trauer um Gemeindevater Ludwig Ostermair
- ↑ Die Märtyrer von Tokwon, Bruder Josef (Benno) Grahamer (Memento des Originals vom 24. Dezember 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. – (Missionsbenediktiner)