Martin Winterkorn

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Winterkorn im März 2015

Martin Winterkorn (* 24. Mai 1947 in Leonberg) ist ein deutscher Manager und seit dem 1. Januar 2007 Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG. Außerdem ist er seit dem 25. November 2009 der Vorstandsvorsitzende bei der Porsche Automobil Holding SE.

Ausbildung

1966 begann Martin Winterkorn ein Studium der Metallkunde und Metallphysik an der Universität Stuttgart. 1973 bis 1977 war er Doktorand am Max-Planck-Institut für Metallforschung, an dem er 1977 zum Dr. rer. nat. promoviert wurde.

Karriere

Audi

Nach Tätigkeiten im Forschungsbereich bei der Robert Bosch GmbH wechselte er 1981 als Assistent des Vorstands für Qualitätssicherung zu Audi. Anfang 1988 wurde er Bereichsleiter der „Zentralen Qualitätssicherung“ und zwei Jahre danach zum Leiter der Audi-Qualitätssicherung.

Am 1. März 2002 wurde Winterkorn Vorsitzender des Vorstands der Audi AG. Er leitete die zum 1. Januar 2002 neu gebildete Markengruppe Audi, zu der neben Audi die Marken Seat und Lamborghini gehörten. Außerdem leitete er seit dem 1. Januar 2003 den Geschäftsbereich „Technische Entwicklung“ von Audi. In seiner Eigenschaft als Vorstandsvorsitzender der Audi AG saß Winterkorn seitdem im Vorstand der Volkswagen AG. Am 6. Dezember 2006 wurde auf der vierten ordentlichen Betriebsversammlung 2006 der ehemalige Vorstand des Geschäftsbereiches Finanz und Organisation, Rupert Stadler, zum Nachfolger Winterkorns als Vorstand der Audi AG erklärt.[1]

Volkswagen

Schon 1993 wechselte er als Leiter der „Konzern-Qualitätssicherung“ zu Volkswagen. Im März 1994 wurde er zum Generalbevollmächtigten der Volkswagen AG, im Juni 1995 zusätzlich zum Verantwortlichen für das Produktmanagement des Volkswagen-Konzerns. Im Januar 1996 wurde Winterkorn Markenvorstand für die „Technische Entwicklung“ bei der Marke Volkswagen. Ab Juli 2000 war er Mitglied des VW-Konzernvorstands für den Geschäftsbereich „Forschung und Entwicklung“.

Nach der Zustimmung des Aufsichtsrats vom 17. November 2006 trat er am 1. Januar 2007 die Nachfolge von Konzern-Chef Bernd Pischetsrieder als Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG an. Hier nahm er einen kompletten Stab an Mitarbeitern mit, darunter u. a. den Chefdesigner Walter Maria de Silva und den damaligen Entwicklungschef Ulrich Hackenberg. Als direkter Vorgesetzter leitet er weiterhin die Geschäftsbereiche Vertrieb sowie Forschung und Entwicklung im Volkswagenwerk Wolfsburg.

Als Vorstandschef von Volkswagen verdiente Winterkorn im Geschäftsjahr 2011 17,456 Millionen Euro – so viel wie noch kein anderer Vorstandsvorsitzender eines DAX-Unternehmens vor ihm. Es entbrannte eine scharfe Diskussion um überhöhte Managervergütungen und deren Unverträglichkeit in einer sozialen Marktwirtschaft, verbunden mit der Forderung, nachdem das Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung die Gehaltsexzesse in keiner Weise hatte verhindern können, die Regeln zur Ausgestaltung der Vorstandsvergütung gesetzlich weiter zu verschärfen.[2][3][4]

Anfang 2015 verstärkte der damalige Vorsitzende des VW-Aufsichtsrates, Ferdinand Piëch, die Kritik an Winterkorn wegen der Schwierigkeiten am US-Markt und des Verschleppens eines Einstiegs in den Markt mit Billigfahrzeugen.[5]

Mandate

Winterkorn wurde nach der beschlossenen Verschmelzung der Konzerne Volkswagen und Porsche am 13. August 2009 auch zum Vorstandsvorsitzenden der Porsche Automobil Holding berufen.

Winterkorn hat ein Aufsichtsratsmandat bei der FC Bayern München AG. Weiterhin bekleidet Winterkorn einen Sitz im Aufsichtsrat der Infineon Technologies AG.

Weitere Tätigkeiten

2003 wurde Winterkorn der Titel eines Honorarprofessors der Technischen und Wirtschaftswissenschaftlichen Universität Budapest verliehen. Zum 1. August 2004 wurde er zum Honorarprofessor an der Technischen Universität Dresden für das Fachgebiet Leichtbauwerkstoffe im Fahrzeugbau bestellt. Er war zudem an der TU Dresden von 2002 bis 2015 Mitglied zunächst des Kuratoriums und dann des Hochschulrates.[6] Winterkorn war außerdem von 2007 bis 2015 Mitglied des Hochschulrates der TU Braunschweig und ist Mitglied der Atlantik-Brücke e. V., einem Verein zur Förderung des deutsch-amerikanischen Verständnisses.

Familie

Winterkorn ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er und seine Familie sind katholisch.[7]

Auszeichnungen

Commons: Martin Winterkorn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Manfred Bergmann: Der Perfektionist kennt jede Schraube: Audi-Chef Martin Winterkorn soll Volkswagen-Konzern wieder auf Kurs bringen, Main-Echo, 8. November 2006, abgerufen am 28. Oktober 2009
  2. Top-Manager verlieren ihre Freunde, VW-Chef Martin Winterkorn erhält 17 Millionen Euro an Gehalt: Skandal! Rufen nicht die Linken. Sondern Deutschlands Unternehmer, F.A.Z. 17. März 2012
  3. Managergehälter 2011: „Unangemessen, unanständig, obszön“
  4. Bezahlung von Topmanagern in der Kritik, heise online 19. März 2012
  5. Gerhard Schröder macht sich stark für Ferdinand Piëch, Handlesblatt vom 22. April 2015
  6. Mitglied des Hochschulrates der TU Dresden
  7. http://www.dekanat-wob-he.de/fileadmin/user_upload/Sacha_Marco/2010-02.pdf
  8. Stefan Winter: VW-Chef erhält den Ehrenring. Freundeskreis Garbsen zeichnet Winterkorn aus. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 28. Oktober 2009, S. 11
  9. Ehrendoktorwürde für VW-Konzernchef
  10. Der Ingenieur im Unternehmer – Fakultät für Wirtschaftswissenschaften feiert 10 erfolgreiche Jahre
  11. http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/regiolinegeo/sachsen/article112899189/Dresdner-Opernball-Orden-fuer-VW-Chef-Winterkorn.html
  12. http://www.volkswagenag.com/content/vwcorp/info_center/de/news/2014/06/Grand_Cross.html