Mainz-Mombach

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Wappen Karte
Ortswappen um 1500 Lage der kreisfreien Stadt Mainz in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Kreis: Kreisfreie Stadt
Stadtteil von: Mainz
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Fläche: 6,32 km²
Einwohner: 12.765
nur Hauptwohnsitz
Stand 14. August 2006
Bevölkerungsdichte: 2.027 Einwohner/km²
Höhe: 85 m (Rhein) über NN
Postleitzahlen: 55120 (alt: 6500)
Vorwahlen: 06131
Kfz-Kennzeichen: MZ
Adresse der
Ortsverwaltung:
Hauptstraße 136
55120 Mainz-Mombach
Website: www.mombach.de
Politik
Ortsvorsteher: Dr. Eleonore Lossen-Geißler
Stärkste Fraktion: SPD

Mombach ist mit knapp 13.000 Einwohnern der nordwestliche Stadtteil der rheinland- pfälzischen Landeshauptstadt Mainz. Zu erreichen direkt über Mainz oder über die Autobahn A 643 aus allen Richtungen, Anschlussstelle Mainz-Mombach oder Mainz-Gonsenheim. Für Erholungssuchende liegt das weit über die Grenzen Deutschlands bekannte Naturschutzgebiet Mainzer Sand und der Lennebergwald direkt vor der Haustür. Zum Verweilen lädt das Mainzer Rheinufer mit seinem Naturschutzgebiet und den vielen Wassersportvereinen ein. Für einen ökologischen Vorsprung gegenüber den anderen Stadtteilen sorgt unter anderem der Arbeitskreis Umwelt.

Geografie

Mombach liegt am südlichen (linken) Ufer des Rheins, der nach Einmündung des Mains in ost-westlicher Richtung weiterfließt und somit die nördliche Ortsgrenze bildet. Es liegt im zurückgewichenen Ufervorland am Rande der rheinhessischen Hochfläche.

Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an Mombach, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt:

Stadtteile Schierstein und Biebrich der Landeshauptstadt Wiesbaden.
die Stadt Mainz mit der Neustadt im Osten, der Stadtteil Gonsenheim im Süden und die (verbandsfreie) Gemeinde Budenheim im Westen

Klima

Wie ganz Rheinhessen liegt auch Mombach wettergeschützt durch Hunsrück, Taunus, Odenwald und Donnersberg.

Ortsgeschichte

Im Jahr 2006 können die Mombacher 750-jähriges Jubiläum feiern. Mombach war ursprünglich ein Bauern-, Schiffer- und Fischerort.

Frühgeschichte und Mittelalter

Archäologische Ausgrabungen bezeugen, dass das Gebiet von Mombach bereits in prähistorischer Zeit besiedelt war. Aus der Frühbronzezeit wurde ein Flachbeil in Mombach gefunden. Auch aus römischer Zeit liegen zahlreiche Funde vor. Die Gründung des Ortes erfolgte vermutlich im Zuge der so genannten fränkischen Landnahme. In dieser Zeit entstand Mombach, wahrscheinlich aus dem fränkischen Namen Muno (Munno). Die 750-Jahr-Feier geht auf eine urkundliche Erwähnung von 1256 zurück, der Ort ist aber mit Sicherheit älter.

Frankreichs Drang zum Rhein

Noch während des 30-jährigen Krieges, mit wechselhaften Besatzern von Mainz und Umgebung (auch Schweden und Kaiserliche), drangen die Franzosen 1644 bis Mainz vor. Als die Garnison durch die Türkenkriege geschwächt war, kamen die Franzosen wieder und verwüsteten und occupierten 1688 ohne Kriegserklärung die linksrheinischen Gebiete bis zur natürlichen Rheingrenze inklusive Mayence. Doch bereits 1689 wurde Mainz im Pfälzischen Erbfolgekrieg von Reichstruppen zurückerobert.

Kurmainzer Zeit

In Kurmainzer Zeit war der Ort von einer Dorfmauer umgeben. Teile dieser Dorfmauer sind noch heute Bestandteil von alten Scheunen. Mombachs historischer Ortskern ist der Lindenplatz. Um die alte Dorflinde gruppierten sich die wichtigsten Gebäude, die erste Nikolauskapelle, Backhaus und Schulhaus. 1703 wurde die erste Nikolauskirche geweiht und damit Mombach vom Stadtadel St. Peter unabhängig. Der Domvikar de la Roche hatte die hierzu notwendige Finanzierung in Form einer Stiftung geleistet. Bald darauf konnte auch ein neues Rat- und Schulhaus errichtet werden. Mitte des 18. Jahrhunderts setzte unter den Adeligen eine Begeisterung für das Landleben ein von der auch Mombach profitieren konnte, z. B. die Walderdorfsche Anlage, die Kesselstadtsche Anlage und das Rondell.

Zweite französische Besatzungszeit

1792 hob General Custine die kurfürstliche Verwaltung auf. Mit der erneuten Besetzung der linksrheinischen Gebiete des Kurstaates durch die französische Revolutionsarmee wurde die stiftische Verwaltung Mombachs durch St. Peter vollständig beendet. Nach heftigem hin und her wurde Mombach durch den Frieden von Campo Formio und durch Besiegelung im Frieden von Lunéville den Franzosen zugeschlagen. Ab 1801 residierte der Präfekt Jeanbon St. André in Mainz und ließ die alten Ortspforten, sowie diverse Heiligenhäuschen in Mombach niederlegen.

Großherzoglich Darmstädtisch-Hessische Zeit

Nach dem Scheitern Napoleons, dem Wiener Kongress und dem Staatsvertrag zu Frankfurt am Main, kamen die Gebiete um Mainz, Bingen, Alzey und Worms zum Großherzogtum Hessen. Seit dieser Zeit wird unsere Heimat als Rheinhessen bezeichnet. Mainz wurde Bundesfestung. Zahlreiche Obstgebiete, Weinberge und Wald wurden zu Militärgelände konvertiert. 1845 wurde die Chaissen- und Eisenbahnwagen-Fabrik der Gebrüder Gastell aus Mainz zwangsverlegt. Derartig große feuerverarbeitende Fabriken durften aus Sicherheitsgründen nicht mehr innerhalb der Festungsmauern produzieren. Man entschied sich für die Anlage des Herrn Grafen von Walderdorf am Rande von Mombach. Die Mombacher erhielten mit der Fertigstellung der Bahnlinie Mainz-Bingen 1859 ihren ersten Personen- und Güterbahnhof, welcher sowohl die landwirtschaftliche als auch die industrielle Produktion förderte. Einen wesentlichen Beitrag hierzu leistete die Gründung der chemischen Fabrik 1856, heute INEOS Paraform. 1869 wurde bereits die erste Turnhalle, sowie das Schulhaus an der Hauptstraße erbaut. Die zunehmende Industrialisierung in der Gründerzeit nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1871/71, sorgte später für die Zuwanderung hauptsächlich von Arbeiterfamilien. Eine weitere Bahnlinie, die Hessische Ludwigsbahn, wurde 1871 entlang des Gastellschen Firmengeländes Richtung Gonsenheim geführt und ein weiterer Bahnhof entstand. 1885 zählte die Bevölkerung 2822 Personen, darunter auch 485 evangelische Christen, die in diesem Jahr Gründung einer evangelischen Gemeinde vorantrieb.

Der heutige Industriehafen wurde 1882 bis 1887 als Floßhafen angelegt, indem der Rheinarm zur Ingelheimer Aue teilweise zugeschüttet wurde, um stromaufwärts das Becken für den Mainzer Zoll- und Binnenhafen zu schaffen.

Im August 1890 nahm die Schmahlsche Kesselschmiede ihren Betrieb auf. Bald darauf musste ein neues Schulhaus in der Weiherstraße erbaut werden.

20. Jahrhundert

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erhielt Mombach Gas- und Wasserleitungen und eine Kanalisation. Gas- und Wasserwerke entstanden, die elektrische Straßenbahn verband Mombach mit Mainz. Der bedeutendste Gasometer seiner Zeit stand in Mombach.

1907 wurde Mombach schließlich unter Oberbürgermeister Karl Göttelmann als einer der ersten Vororte eingemeindet. Mainz wuchs damit zur echten Großstadt von über 100.000 Einwohnern. Das Wasserwerk zur hygienisch einwandfreien Versorgung mit Wasser wurde erweitert. Mit dem rasanten Wachstum der letzten Jahre tat sich jedoch auch Die Soziale Frage auf.

Auf dem Großen Sand wurden über viele Jahre hinweg Kaisermanöver oder –paraden abgehalten, das letzte Mal 1913. Kaiser Wilhelm II. nahm diese ab, wenn er in Wiesbaden zur Kur war. 1937 wurde die Kathenkaserne, teils auf Mombacher, teils auf Gonsenheimer Gemarkung fertig gestellt.

Eine historische Zäsur in der Entwicklung von Mainz und Mombach bedeutete Erste Weltkrieg. 1918 besetzten die Franzosen erneut Mainz und verließen es erst 1930 wieder, die Wirtschaftslage verschlechterte sich.

Bis nach dem zweiten Weltkrieg lag Mombach idyllisch an zwei Rheinauen und verfügte über ein Naturschwimmbad mit dem legendären Bademeister 'Lenges'. Seit dem Verlust der rechtsrheinischen Vororte Amöneburg, Kostheim und Kastel, sowie Bischofsheim, mit dem damals größten Güterbahnhof, in Folge der Zoneneinteilung der Alliierten, wurde Mombach zum Industriestandort umgewandelt, scließlich hatte Mainz nicht nur die Vororte sondern damit 50% seiner Fläche und den größten Teil seiner Industrie verloren. Mombach zeichnet sich trotzdem immer noch durch einen gemütlichen Ortskern mit alten Häusern z. B. Ortsverwaltung, Läden und Handwerksbetrieben aus.

Das Mainzer Zentralklärwerk wurde 1960 errichtet.

Stadtteilwappen

In Mombach selbst begegnet man keiner Darstellung eines alten Wappens, das auf die Geschichte und Zugehörigkeit zu verschiedenen Eigentümern schließen ließe. Schon im frühen Mittelalter gehörte Mombach zum Besitztum des Erzstiftes Mainz, das den Ort als Manslehen vergab. Im 14. Jahrhundert gingen die Besitzrechte dann an das Mainzer Domkapitel über und gehörte bis in napoleonische Zeiten zu St. Peter. Daher sind die Farben des Domkapitels silber(weiß)/rot, in den meisten alten Wappendarstellungen erhalten. Im Wappen um 1500 findet man neben den Farben des Domkapitels bereits im rechten oberen Eck des Wappenschildes drei rotgoldene Kugeln, die auf den Ausstatter der drei Jungfrauen durch Mitgiftspende, St. Nikolaus, den Patron der Schiffer, hinweisen.

Auch auf dem Gerichts-Insigel von 1741 bilden die rot/silbernen Streifen einen Schwerpunkt. Das Siegel lehnt sich an ältere Vorbilder an ist aber typisch barock ausgeschmückt. Es zeigt St. Nikolaus von Myra, den Patron der 1703 erbauten Pfarrkirche, mit seinem Bischofsstab über den Wolken schwebend. Damit man den Bischof zuordnen kann werden ihm drei Knaben im Waschzuber als Attribut zugeordnet, die der Heilige der Legende nach zum Leben wieder erweckt hat.

Mombach hat seit der Zeit der französischen Besatzung bis zur Eingemeindung Mombachs durch Mainz kein eigenes Wappen geführt. Mit dem Bau des neuen Mainzer Rathaus von 1971 bis 1974 sollten in der Eingangshalle die Wappen aller Stadtteile in chronologischer Reihenfolge der Eingemeindung – von unten nach oben - angebracht werden. Daher entschloss man sich im Rathaus ein neues Wappen für Mombach entwerfen zu lassen, da die traditionelle Darstellung mit der Figur des Heiligen Nikolaus, nicht mehr als zeitgemäß erachtet wurde. Der Mainzer Heraldiker Dr. Leitermann wurde beauftragt ein modernes, sprechendes Wappen für Mombach zu schaffen. Dieses neue Wappenschild ist in vier Felder unterteilt, dessen Motive Bezug auf Mombacher Geschichte und Gegenwart nehmen.

  • Die beiden oberen Felder nehmen Bezug auf die Geschichte der Kirchengemeinde und stellen :
    • im Rechten, oberen Teil das Schild des Domkapitels mit seinen charakteristischen roten Streifen auf silbernem (heute weiß) Grund dar. Ein Hinweis auf die früheren Besitzverhältnisse.
    • Daneben (links) auf blauem Untergrund ist ein goldener Bischofsstab und drei goldene Kugeln zu sehen, die an den Schutzpatron St. Nikolaus erinnern sollen.
  • Auf den beiden unteren Feldern wird die Gegenwart des Jahres 1974 symbolisiert:
    • Das rechte, untere Feld mit gekreuzten Spaten und Karst in Silber, auf grünem Grund weist auf die damals noch existierende Landwirtschaft hin.
    • Das schwarze, liegende Zahnrad auf silbernem Grund, weist auf die in Mombach ab 1856 und verstärkt nach dem Krieg angesiedelte Industrie hin.

Sehenswerte Gebäude

Herz-Jesu-Kirche
  • Historisches Wasserwerk (1904)
  • Haus Kleiststraße 30
  • Herz-Jesu Kirche (kath., 1911) von Ludwig Becker
  • katholische Ortskirche St. Nikolaus (1955)
  • evangelische Friedenskirche (1911)
  • ehemaliges evangelisches Bethaus von 1891 (Emrichruhstraße, neben Gastellschem Hospiz)
  • Schulhaus mit Lehrerwohnungen von 1869 (ggü. Nikolauskirche, heute Kindergarten)
  • Jahnschule, Schulhaus in der Weiherstraße (1894)
  • Pestalozzischule (1912)
Kaiserbalkon an der Chaissenfabrik der Gebrüder Gastell
  • Ehemaliges Hospiz der Gebrüder Gastell, später Rochus-Krankenhaus, heute Caritas-Zentrum
  • Ortsmuseum im alten Pumpenhaus
  • Hänleinsche Villa
  • Eiskeller (Ecke Weiher-/Scharnhorststraße)
  • Ortsverwaltung (1875)
  • Industriedenkmal Waggonfabrik mit Phönixhalle
  • Kreuzkapelle mit Wegekreuz (1814)

Parks

Brunnen an der Ortsverwaltung
  • De La Roche Anlage
  • Park im Alten Friedhof (Am Lemmchen)
  • Am Mahnes
  • Grünanlage am Heilig Geist
  • Einziger Naturspielplatz der Stadt Mainz an der Köppelstraße
Laut Sozialstudie der Stadt Mainz, ist der Bezirk Am Westring der Bereich mit dem günstigsten Verhältnis von Wohn- zu Grünanlagen.

Naturdenkmäler

  • Flugsanddünen im Mombacher Sand
  • Vogelschutzgebiet um das alte Wasserwerk
  • Naturdenkmal zwischen Plantage und Erzbergerstraße

Sportgelegenheiten

Sportbegeisterte finden in Mombach ein breites Betätigungsfeld. Mehrere Sportvereine, darunter der älteste Mainzer Turnverein und gleichzeitig größte von Mainz. Neben Sportplätzen, Tennisplätzen, Tennishalle usw. stehen auch ein Hallen-/Freibad, sowie mehrere Fitnesszentren zur Verfügung. Die Nähe der Rheinauen sorgt für ein ideales Trainingsgebiet für die Mombacher Kanuten. Hier kann man Sport und Natur in bester Kombination genießen. Nicht zu vergessen, auch der Gutenberg-Marathon, als sportliches Großereignis, läuft durch Mombach.

Infrastruktur

Wer einkaufen möchte, wird die kurzen Wege schätzen: Neben Einzelhandelsgeschäften und kleineren Supermärkten direkt im Ortskern gibt es auch große Bau- und Supermärkte an der Peripherie. Mit dem Bus ist man schnell in der Mainzer Innenstadt, mit dem Auto in wenigen Minuten auf der Autobahn Richtung Frankfurt, Koblenz oder Kaiserslautern. Familien mit Kindern finden hier mehrere Kindergärten, zwei Grund- und eine Hauptschule; andere weiterführende Schulen sind mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in kurzer Zeit zu erreichen.

Mombach besitzt eine evangelische sowie eine katholische Kirchengemeinde mit drei liturgischen Zentren (St. Nikolaus, Heilig-Geist und Herz Jesu). Die zahlenmäßig stark ansteigende muslimische Bevölkerung findet einen geistigen Treffpunkt in der Barbaros Moschee. Zur Zeit baut sich die marokkanische Bevölkerung ein neues Vereinsheim mit Gebetsraum. Auch Kulturbeflissene kommen nicht zu kurz. Im Programm der Phönixhalle finden sich das ganze Jahr über Messen, Konzerte und Musicals. Das Mundarttheater „Meenzer Rhoiadel“ bietet auch jenseits der Fastnacht manchen Schwank. Das Mombacher Straßenfest im August und der Weihnachtsmarkt locken alljährlich viele Besucher an.

Natur

Der Große Sand

siehe auch: Großer Sand

Sandlandschaften sind nicht gleichbedeutend mit toten und kahlen Landschaften, wie z. B. die „klassische“ Wüste. Sandlandschaften bieten vielen Pflanzen und Tieren einen Lebensraum. Reiner Sandboden gehört zu den unfruchtbarsten Bodenarten, trägt jedoch oft reiche Kiefernwälder, wie in der Mark Brandenburg.

Der Große Sand zählt zu den bedeutendsten Naturschutzgebieten in Europa. Aufgrund seiner klimatisch günstigen Lage und den kalkhaltigen Flugsanden konnte sich hier eine einzigartige Flora und Fauna erhalten. Es handelt sich um eine postglaziale Reliktflora mit Arten, deren Hauptverbreitung heute im osteuropäischen bis zentralasiatischen sowie im mediterranen Raum liegt.

Die Entstehung der Sandflächen setzte vor etwa 18.000 Jahren während der letzten Eiszeit ein. Damals führte der Rhein, der immer wieder sein Flussbett änderte, nur sehr wenig Wasser, da der größte Teil der Niederschläge in den Eis- und Schneemassen gebunden war. Während des kurzen, schneefreien Hochsommers, konnten dann nördliche und nordwestliche Winde die kalkreichen, feinkörnigen Sande aus dem Rheingraben verwehen und entweder flächig ausbreiten oder zu bis zu 10 m hohe Dünen aufbauen. Das Gelände wurde bis vor kurzem immer wieder als militärischer Übungsplatz missbraucht. Teile wurden in den 30er Jahren des letzten Jahrhundert zum Konversionsgebiet erklärt und mit Obstbäumen bepflanzt. Seit 1997 wurden Obstflächen wiederum unter Naturschutz gestellt, was nun aber zur Verwilderung führt. Der Arbeitskreis Umwelt hat eine Patenschaft für Teile des Mombacher Oberfeldes übernommen. In diesem Gebiet führt er Pflegemaßnahmen durch, um die Biotopqualität zu erhalten oder zu steigern.

Storchwiesen

Seit einigen Jahren sind die Weißstörche wieder „Nachbarn„ der Menschen in Mombach und Budenheim. Genau an der Grenze zwischen beiden Orten gibt es am Rheinufer einen Storchenhorst. In diesem Horst haben Störche seit 1997 mehrere Male mit gutem Erfolg gebrütet.

Als auf dem Gelände der ehemaligen Deichmeisterei neben dem Kreuzerhof eine Nisthilfe aufgestellt wurde, nahmen Störche aus einer größeren Population in Wiesbaden-Schierstein sie an. Der AK-Umwelt pflegt diverse Flächen im Unterfeld, die die Störche zur Nahrungssuche nutzen. Viele Jahrzehnte ging die Zahl der Weißstörche in Deutschland dramatisch zurück. War der Storch vor rund hundert Jahren in unseren Dörfern noch allgegenwärtig, so ist er mittlerweile zur bedrohten Art geworden. Wesentliche Ursachen dafür waren die Zerstörung seiner Lebensräume in Westeuropa und Nahrungsmangel durch langjährige Dürreperioden in den Überwinterungsgebieten in Afrika.

Durch die Verbesserung der Situation in den Winterquartieren und Schutzmaßnahmen in den Brutgebieten können sich die Störche zur Zeit wieder ausbreiten.

Spaziergänge und Radwege

Mit verschiedenfarbigen Sternen gekennzeichnete Holzpfosten führen durch die Naturschutzgebiete NSG1 (Großer Sand) und NSG 2 (Oberfeld), sowie weiter in den Lennebergwald und um den Mombacher Waldfriedhof. An den zahlreichen Eingängen zu den Naturschutzgebieten stehen großformatige Tafeln, welche die Fauna, Flora und Entstehungsgeschichte des Gebiets erklären. Der Weg durch die Ludwigsschneise führt zum Schloß Waldhausen im Budenheimer Wald. Von dort führen weitere Wanderwege zur Rheingoldruhe.

  • Der Rheinradweg ist ein Radfernweg, der durch vier Länder auf ca. 1300 km vom Quellgebiet des Flusses bis zur Deltamündung führt. Die Fahrt nach Bingen und weiter ins Weltkulturerbe Mittelrheintal entlang der Rheinauen ist ein echtes Naturerlebnis.
  • In die andere Richtung geht es über das Mainzer Radwegenetz in die Innenstadt. Mainz verfügt über eine gut ausgebautes Radinfrastruktur.
  • Das Radwegenetz des Landkreises Mainz-Bingen, der direkt an Mombach grenzt umfasst zur Zeit zirka 550 Kilometer in folgenden Qualitäten:
  • Radwege auf klassifizierten Straßen - 184 Kilometer (34 Prozent)
  • Radwege auf Wirtschaftswegen - 302 Kilometer (55,5 Prozent)
  • Radwege auf eigenständigen Abschnitten - 61 Kilometer (10,5 Prozent)

Bus und Bahnverbindungen

Linienbusse

Mombach ist mit den MVG-Linien 58, 60, 61, 62 und 63 direkt mit der Mainzer City verbunden. ::Fahrplan der Mainzer Verkehrgesellschaft

Bahn

  • Mombach liegt ebenfalls an der Bahnbusstrecke (ORN) Mainz-Ingelheim
  • Zwei Bahnhöfe verbinden Mombach mit Ingelheim-Bad Kreuznach bzw. Ingelheim-Bingen und der Strecke Mainz-Alzey. Ganz am Rande ist mit dem Nordbahnhof auch die Verbindungsstrecke Mainz-Wiesbaden zu finden.

Bus, Bahn und Räder können gut kombiniert werden, da MVG und Bahn auch Räder befördern.


Schierstein Biebrich Mainz-Amöneburg
Budenheim Mainz
Finthen Gonsenheim Hartenberg-Münchfeld

Prominente Mombacher

Vereine und Initiativen

  • Angelsportverein Mainz-Mombach 1925, An der Sandflora
  • Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) Mainz, Mombacher Straße 72
  • Carneval Club Mombach 1981 e.V. „Die Eulenspiegel„, Am Hipperich 52
  • Deutscher Alpenverein Sektion Mainz e.V., Turmstraße 85 Große Kletterwand
  • DJK Tennisverein Mombach e.V., Obere Kreuzstraße 34
  • Fastnachtsgesellschaft „Meenzer Herzjer" e. V.
  • FC Fortuna Mombach e.V. 1975
  • Freiwillige Feuerwehr Mainz-Mombach, Am Lemmchen 1
  • FVgg. 03 Mombach e.V., Auf der Langen Lein 2 a
  • Jugendfeuerwehr Mombach, Am Lemmchen 1
  • Kanu- und Ski-Gesellschaft 1921 Mombach e.V., Rheinallee 128 c
  • Kanu-Club 1981 e.V., Turmstraße 51
  • Kanufreunde 1929 e.V., Rheinallee 128 b
  • KSC 88 Mombach, Kreuzstraße 7
  • Mainzer Ruder-Gesellschaft, Gaßnerallee 93
  • Mainzer Schwimmverein 1901 e.V., Obere Kreuzstraße 13
  • Mombacher Carneval-Gesellschaft „Maletengarde„ 1953 e.V.
  • Mombacher Carneval Verein 1886 e.V. „Die Bohnebeitel„, Meixlerstraße 5
  • Mombacher Prinzengarde 1886 e.V.
  • Mombacher Schachverein, Turnerstraße 33
  • Mombacher Turnverein 1861 e.V., Turnerstraße 31 - 33
  • Verein der Sportangler Mainz I. e.V., Gaßnerallee 97
  • Wasser-Sport-Verein „Neptun" Mombach, Turmstraße 45

Mombacher Wirtschaft

Historie

Mombach hatte bis nach dem Zweiten Weltkrieg, ebenso wie beispielsweise die Nachbarorte Gonsenheim und Finthen, ein wichtige Rolle im lokalen Obst- und Gemüsebau inne. Schon im Mittelalter wurde die Stadt Mainz mit frischem Obst und Gemüse aus Mombach versorgt. Die Bedeutung des Ortes für den lokalen Gartenbau geht z. B. auch aus den zahlreichen lokalen Züchtungen und Sorten hervor, die in heutiger Zeit wieder entdeckt werden:

  • Mombacher Speck (Stangenbohnen)
  • Winter Mombacher, Maiwunder ( Winterkopfsalat )
  • Mombacher Frühe (Aprikose)

Im Aprikosenanbau galt das Gebiet in und um Mombach bis in die Nachkriegszeit als größte zusammenhängende Anbaufläche in Deutschland.

Gegenwart

Weblinks