Oberalm

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Marktgemeinde
Oberalm
Wappen Österreichkarte
Wappen von Oberalm
Oberalm (Österreich)
Oberalm (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Salzburg
Politischer Bezirk: Hallein
Kfz-Kennzeichen: HA
Fläche: 6,39 km²
Koordinaten: 47° 42′ N, 13° 6′ OKoordinaten: 47° 42′ 0″ N, 13° 6′ 0″ O
Höhe: 452 m ü. A.
Einwohner: 4.381 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 686 Einw. pro km²
Postleitzahl: 5411
Vorwahl: 06245
Gemeindekennziffer: 5 02 08
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Halleiner Landesstraße 51
5411 Oberalm
Website: www.oberalm.at
Politik
Bürgermeister: Gerald Dürnberger (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2014)
(21 Mitglieder)
9
6
3
3
Insgesamt 21 Sitze

[1]

Lage von Oberalm im Bezirk Hallein
Lage der Gemeinde Oberalm im Bezirk Hallein (anklickbare Karte)AbtenauAdnetAnnaberg-LungötzBad VigaunGolling an der SalzachHalleinKrisplKuchlOberalmPuch bei HalleinRußbach am Paß GschüttSankt KolomanScheffau am Tennengebirge
Lage der Gemeinde Oberalm im Bezirk Hallein (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Oberalm ist eine Marktgemeinde mit 4381 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Salzburger Land im Bezirk Hallein, Tennengau in Österreich.

Geografie

Die Gemeinde liegt im Tennengau im Salzburger Land. Oberalm liegt direkt an der Westbahn und ist durch die Linie S3 der S-Bahn Salzburg schnell und bequem von der Landeshauptstadt Salzburg aus erreichbar. Die Regionalbuslinie 160 fährt von Hallein/Kornsteinplatz über Oberalm nach Salzburg/Hbf.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende zwei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2015[2]):

  • Oberalm (4.008)
  • Vorderwiestal (215)

Die Gemeinde besteht aus der Katastralgemeinde Oberalm I.

Nachbargemeinden

Puch bei Hallein
Hallein Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Adnet
Hallein

Geschichte

Der Name Oberalm leitet sich vom vorlateinischen Albantha (mutmaßlich alpenkeltisch, „illyrisch“), und steht in Flussnamen (gestützt) zu lateinisch albus ‚weiß‘, also wohl in der Bedeutung ‚am Almbach‘.[3] Oberalm zählt zu den am frühesten besiedelten Gebieten in der Umgebung des Salzachtalbodens, die vorrömisch bis frühmittelalterliche Siedlungskontinuität des Raumes ist gesichert.

Erstmals schriftlich erwähnt wurde der Ort im 8. Jahrhundert, als Herzog Theodo aus Bayern dem Heiligen Rupert den Salzachgau zwecks angestrebter Besiedelung und Missionierung übertragen hatte. In den Breves Notitiae (789) findet sich die erste Erwähnung - der Name Oberalm taucht in mehreren Textpassagen auf - Vorlage:"-la oder Vorlage:"-la (‚Leute aus (Ober)Alm‘). Dieses Manuskript wird im Archiv der Erzabtei St. Peter aufbewahrt. Das Kloster besaß in Oberalm mehrere zinspflichtige Höfe. Als Marktort ist Oberalm schon im Mittelalter genannt. Weiters hatten mehrere bedeutende Adelsgeschlechter ihren Wohnsitz in Oberalm – unter anderem auf den Schlössern Kahlsperg und Winkl.

Ludwig Wittgenstein wohnte eine Zeit lang in der Villa seines Onkels im Ort und arbeitete hier am Tractatus logico-philosophicus (erschien 1921). Die Reste des Hauses, das in einem schlechten Zustand war, wurden entgegen Protesten am 1. Dezember 2015 abgerissen.[4]

1938, mit dem Anschluss Österreichs an Nazideutschland, als allerorten in Österreich Großgemeinden gebildet wurden, wurde Oberalm per 1. Jänner 1939 der Stadt Hallein zwangseingemeindet („Groß-Hallein“). Nach dem Krieg gab es schon 1946 eine Unterschriftenaktion, das rückgängig zu machen, die eine Mehrheit von etwa 85 Prozent brachte („Los von Hallein“-Bewegung). Nach längeren Verhandlungen um die wertvollen Gewerbegebietslagen zwischen Oberalm und Hallein, aber auch mit Adnet um das Vorderwiestal, das mit der Auflösung Oberalms dorthin gekommen war, sowie nach weiteren Abstimmungen und Bürgerbefragungen verabschiedete der Salzburger Landtag per 11. Juni 1952 das Gesetz über die Wiedererrichtung einer Marktgemeinde Oberalm. Die Katastralgemeinde Oberalm II, der heutige Halleiner Stadtteil Neualm, und ein Grenzstreifen bei Hühnerau blieben aber bei Hallein. Das Vorderwiestal kam wieder zu Oberalm.[5]

Wappen

Das Wappen der Gemeinde wird folgendermaßen beschrieben:

Im goldenen Feld auf grünem Rasengrund ein Tisch, der aus einer massigen viereckigen Steinplatte von rotem Marmor und einem breiten, ebenfalls vierkantigen steinernen Tischfuß von grauer Farbe besteht. Hinter diesem Tisch steht ein grüner Lindenbaum.


Abgebildet ist der Oberalmer Thaidingtisch (Schranne) mit Gerichtslinde. Der „rote Marmor“ ist der bedeutende Adneter Marmor.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Oberalm
Kirche in Oberalm im März 1997. Im Vordergrund erkennbar ist der Oberalmer Thaidingtisch.
  • Pfarrkirche Oberalm: gotisch, dem heiligen Stephan geweiht; BemerkenswHochaltar aus dem Jahre 1707, spätgotische Marmorkanzel, Kruzifix und Heiligenfiguren von Johann Georg Mohr. 2008 Renovierung der Kirche und Installation einer neuen Orgel.
  • Schloss Haunsperg: 14. Jahrhundert, heute Hotel, befindet sich unmittelbar neben der Kirche
  • Schloss Kahlsperg: 16. Jahrhundert, heute Seniorenheim
  • Schloss Winkl: heute Landwirtschaftsschule Winklhof
  • Bürgerhäuser: aus dem 17. Jahrhundert im Ortskern
  • Filzhofgütl: Das Kulturhaus ist ein ehemaliger Bauernhof und beherbergt eine Bibliothek.
  • Gemeindezentrum: moderner Bau
  • Ehemaliges Mesnerhaus, heute Dienstwohnungen für Mitarbeiter vom Schloss Winkl
  • Ehemaliges Schulhaus, von 1879, heute ein Privathaus
  • Wiestal: Naherholungsgebiet mit dem Wiestalstausee

Literatur

  • Josef Brettenthaler: Oberalm. Ein Salzburger Markt einst und jetzt. Marktgemeinde Oberalm, Oberalm 1978.
  • Ägydius Außerhofer u. a.: Festschrift. 100 Jahre eigenständige Pfarre Oberalm 1908–2008. Orgelweihe. Renovierung der Pfarrkirche. Pfarre Oberalm, Oberalm 2008.

Weblinks

Commons: Oberalm – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.salzburg.gv.at/20003stat/wahlen/gvw/index.htm#erg.87.0.0.0.1
  2. Statistik Austria, Bevölkerung am 1.1.2015 nach Ortschaften
  3. Eine Etymologie zu Alm (Bergweide) ist hier, wie im ganzen Salzburg-Halleiner Becken, auszuschließen, da der Ort im Tal liegt. Dasselbe gilt für Niederalm an der Alm (Berchtesgadener Ache)
  4. http://salzburg.orf.at/news/stories/2745105/ Abriss von „Wittgenstein-Villa“ unter Protest, of.at, 1. Dezember 2015, abgerufen 1. Dezember 2015.
  5. Oberalm feierte vor 50 Jahren Trennung von Hallein. Landesgeschichtliche interessante Darstellung vom Leiter des Landesarchivs Fritz Koller in „Unser Land“, Salzburger Landeskorrespondenz, 26. März 2002.