Ohmgebirge

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. Dezember 2014 um 22:14 Uhr durch Herzi Pinki (Diskussion | Beiträge) (Änderung 136651492 von 84.190.245.3 rückgängig gemacht; kann das nicht nachvollziehen, Buhla liegt im südlichen Zentrum und neben Haynrode). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ohmgebirge
Nordausläufer des Ohmgebirges direkt südlich von Holungen
Nordausläufer des Ohmgebirges direkt südlich von Holungen

Nordausläufer des Ohmgebirges direkt südlich von Holungen

Höchster Gipfel Birkenberg (533,4 m ü. NN)
Lage Landkreis Eichsfeld, Thüringen, Deutschland
Teil der Haupteinheit Unteres Eichsfeld, Weser-Leine-Bergland
Einteilung nach Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands
Ohmgebirge (Thüringen)
Ohmgebirge (Thüringen)
Koordinaten 51° 28′ N, 10° 20′ OKoordinaten: 51° 28′ N, 10° 20′ O
Gestein Muschelkalk
Fläche 50 km²
dep2
p1
p5

Das Ohmgebirge ist ein bis 533,4 m ü. NN[1] hoher und etwa 50 km² großer Mittelgebirgszug des Untereichsfelds im Landkreis Eichsfeld, Nordthüringen (Deutschland).

Geographie

Das meist stark bewaldete Ohmgebirge, dessen südöstliche Ausläufer die Bleicheröder Berge sind, liegt im Landkreis Eichsfeld an der Nahtstelle zum Landkreis Nordhausen. Es befindet sich zwischen Weißenborn-Lüderode im Norden, Bleicherode im Südosten, Worbis im Süden und Teistungen im Westen und breitet sich zwischen den Oberläufen der Helme im Norden und der Wipper im Süden aus. Im Norden und Westen schließt sich das Untereichsfeld an, weiter im Süden der Höhenzug des Dün und im Südwesten der Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal.

Naturräumliche Zuordnung

Nach der naturräumlichen Gliederung Deutschlands wird das Ohmgebirge nach Blatt Kassel wie folgt zugeordnet:[2][3]

Die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie benutzt eine etwas gröbere eigene, nur landesweit existierende Gliederung, innerhalb derer die Landschaft Ohmgebirge-Bleicheröder Berge in der Einheit Nordthüringer Buntsandsteinland liegt.[4]

Die Muschelkalk-Höhenzüge Ohmgebirge und Bleicheröder Berge sind in beiden Einteilungen als ein zusammenhängender Einzelnaturraum ausgewiesen. Sie stellen eher eine durch das Untere Eichsfeld unterbrochene Fortsetzung der nordwestlichen Randplatte desThüringer Beckens dar.

Benachbarte Naturräume sind im Uhrzeigersinn betrachtet:

Geologie

Das Ohmgebirge (und die südöstlich anschließenden Bleicheröder Berge) sitzen als Zeugenberge mit einer Muschelkalkschichtstufe der umgebenden Buntsandsteinhügellandschaft auf. Im Bereich der Ohmgebirgs-Grabenzone zwischen Worbis und Holungen liegen verschiedene Gesteine vor, unter anderem auch Kreide. Die Grabenzone ist der zentrale Teil der Ohmgebirgsmulde, die das Thüringer Becken nach Nordwesten begrenzt.[5] Den Sockel des Ohmgebirges bildet der Röt mit seinem lehmig-tonigen und wasserundurchlässigen Charakter, jene Erhebungen auf der Hochfläche bestehen aus Oberem Muschelkalk, während zwischen Worbis, Kirchohmfeld und Kaltohmfeld Keuper- und Kreidesedimente zu finden sind. Jene Muschelkalkschichten zeigen sich äußerst zerklüftet und wasserdurchlässig, aufgrund dessen nur wenige kleine Fließgewässer existieren, welche zum Teil noch auf der Hochfläche wieder versickern. Die ausgewaschenen Gipslager im Stufenbildner Röt führen häufig zu Einbrüchen, Erdfällen und Suberosionen in den oberen Deckenschichten. Die Hochfläche des Ohmgebirges wird für Ackerbau und Weidewirtschaft genutzt, der größte Teil, besonders die steilen Randbereiche, sind mit Kalkbuchenwälder bewachsen. Außerdem finden sich Kalkmagerrasenflächen und wildwachsende Eiben.

Berge und Erhebungen

Der Ohmberg (links) und die Sonder (rechts) am Nordostrand des Ohmgebirges
Die Hasenburg bei Haynrode

Zu den Bergen und Erhebungen des Ohmgebirges im engeren Sinne und dessen Ausläufer nach Norden und Osten, die bereits benachbarten Naturräumen zugerechnet werden, gehören − mit Höhe in Meter über Normalnull (NN):[1]

  • Birkenberg (533,4 m), höchster Berg des Ohmgebirges und guter Aussichtsberg nördlich von Kaltohmfeld
  • Bornberg (529,7 m), nördlich von Kirchohmfeld
  • Ohmberg (528,7 m), westlich von Hauröden
  • Kälberberg (524,7 m), südlich von Kaltohmfeld
    • Oberberg (496,5 m)
    • Mittelberg (449,9 m)
  • Ochsenberg (514,6 m), westlich von Kaltohmfeld
  • Sonder (512,9 m), südlich von Holungen
  • Trogberg (502,9 m), südöstlich von Wehnde
  • Oberberg (496,5 m), nordöstlich von Worbis
  • Schwarzenberg (491,4 m), südöstlich von Brehme
  • Hasenburg (487,4 m), südöstlicher Zeugenberg, nördlich von Buhla
  • Sonnenstein (485,6 m), nordwestlich von Holungen
  • Mittelberg (475,8 m), weiter nördlich von Wintzingerode
  • Heinrichsberg (478,4 m), nordwestlich von Kirchohmfeld
  • Himberg (474,0 m), westlich von Haynrode
  • Mittelberg (465,9 m), zwischen Kaltohmfeld und Breitenworbis
  • Fernstein (464,0 m), östlich von Ferna
  • Langenberg (462,6 m), nördlich von Kirchworbis
  • Ziegenrück (460,8 m), höchster Berg der Bleicheröder Berge, südlich von Buhla
  • Haferberg (460,7 m), östlich von Kirchohmfeld
  • Krantberg (455,6 m), nördlich von Holungen
  • Haarburg (453,1 m), südöstlicher Zeugenberg, südöstlich von Haynrode
    • Wehenberg (440,8 m)
  • Kanstein (435,5 m), nordwestlich von Worbis
  • Rottersberg (420,6 m), nordwestlich von Worbis
  • Winkelberg (415,2 m), östlich von Jützenbach
  • Die Hardt (400,9 m), nördlich von Worbis
  • Großer Heuberg (389,0 m), nordwestlich von Bischofferode
  • Steinberg (385,8 m), östlicher Ausläufer, westlich von Werningerode (OT von Steinrode)
  • Buchenberg (383,5 m), nordöstlich von Brehme
  • Bauerberg (361,6 m), östlicher Ausläufer, östlich von Werningerode (Grenzbereich zum Landkreis Nordhausen)
  • Stadtberg (351,2 m), nördlicher Ausläufer, südwestlich von Jützenbach
  • Hühnerberg (349,9 m), östlicher Ausläufer, südlich von Bischofferode
  • Sommerberg (342,1 m), nördlicher Ausläufer, nördlich von Brehme
  • Nonnecke (338,5 m), nordwestlicher Ausläufer, westlich von Wehnde

Für diese und weitere siehe Absatz Ohmgebirge des Artikels „Liste von Bergen und Erhebungen in Thüringen“.

Fließgewässer

Zu den Fließgewässern des Ohmgebirges gehören:

  • Hahle, entspringt am Südrand des Ohmgebirges in Worbis, passiert es westlich, südlicher Zufluss der Rhume
  • Helme, entspringt in Nordausläufern des Ohmgebirges, verlässt es ostwärts, westlicher Zufluss der Unstrut
  • Wipper, entspringt am Südrand des Ohmgebirges in Worbis, passiert es ostwärts, westlicher Zufluss der Unstrut
  • Bode, entspringt im Ohmgebirge, verlässt es ostwärts, südwestlicher Zufluss der Wipper

Durch das Ohmgebirge verläuft die Elbe-Weser-Wasserscheide. Während die Hahle zum Flusseinzugsgebiet von Leine und Weser gehört, liegen Bode, Helme und Wipper in dem der Elbe.

Ortschaften

Zu den Ortschaften im und am Ohmgebirge gehören:

Tourismus

Das Gebiet des Ohmgebirges bietet zahlreiche touristische Ausflugsmöglichkeiten. Sehenswürdigkeiten sind:

Die abwechslungsreiche Landschaft mit ihren Buchenmischwäldern, ihrem Artenreichtum an Flora und Fauna ist ideal für Ausflüge und Wanderungen. Von den Aussichtspunkten Sonnenstein bei Brehme, Hauröder Klippen, Kälberberg bei Kaltohmfeld, der Burg Bodenstein und der Wehnder Warte sind weite Aussichten bis zum Harz, Kyffhäuser, oberes und unteres Eichsfeld sowie das obere Leinebergland möglich.

Einzelnachweise

  1. a b Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. Hans-Jürgen Klink: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 112 Kassel – Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1969 → Online-Karte
  3. Das Ohmgebirge ist im vorliegenden Blatt 112 nur am Randbereich erfasst, während der Hauptteil auf Blatt 113 Sondershausen gelegen hätte, dessen Nichterscheinen 1969 bereits beschlossen war.
  4. Walter Hiekel, Frank Fritzlar, Andreas Nöllert und Werner Westhus: Die Naturräume Thüringens. Hrsg.: Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG), Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt. 2004, ISSN 0863-2448.
    Naturraumkarte Thüringens (TLUG) – PDF; 260 kB
    Landkreisweise Karten (TLUG)
  5. Dietrich Franke: Regionale Geologie in Ostdeutschland – Ein Wörterbuch 2011 Regionalgeologie Ost
Commons: Ohmgebirge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien