Orgelbau Böttner

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Orgelbau Böttner ist ein deutsches Orgelbauunternehmen, das seine Werkstatt im hessischen Frankenberg hat und vor allem in Nordhessen zahlreiche neue Orgeln baute.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wolfgang Böttner (* 18. Juli 1925 in Kronenberg-Sudberg) erlernte bei Kamp in Aachen den Orgelbau. Anschließend war er von 1951 bis 1957 Geselle bei Euler in Hofgeismar und vertiefte seine Fähigkeiten und Kenntnisse von 1958 bis 1960 bei Kruse in Lohne (Oldenburg). Die Meisterprüfung legte er im Jahr 1959 ab.[2] In Frankenberg begründete er einen eigenen Betrieb im Jahr 1960. Neben anderen Angestellten arbeiteten seine Söhne Stephan Böttner (* 1956 in Hofgeismar) und Christoph Böttner (* 1960 in Lohne) in der Werkstatt mit. Stephan Böttner legte 1986 die Meisterprüfung in Kassel ab. Bis 1990 wurden 120 Orgelneubauten gefertigt.[2]

Christoph Böttner absolvierte 1987/1988 einen Vorbereitungskurs zur Meisterprüfung in Ludwigsburg. Im Jahr 1991 legte er die Meisterprüfung in Kassel ab und baute für die ev. Kirche in Wunderthausen sein Meisterstück (II/P/14). Seit 1995 führt er das Unternehmen fort. Neben Wartungsarbeiten werden zunehmend Restaurierungen durchgeführt.[3]

Werkliste (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Ort Kirche Bild Manuale Register Bemerkungen
1961 Rengershausen St. Elisabeth II/P 11 erster Neubau Wolfgang Böttners
1964 Rengershausen Ev. Kirche II/P 12 Neubau Wolfgang Böttner
1964 Bremen St. Bonifatius II/P 21 Neubau Wolfgang Böttner
1966 Cappel (Marburg) St. Martin
II/P 18 Neubau Wolfgang Böttner[4]
1966 Allendorf (Lumda) Zionskirche II/P 14 Neubau Wolfgang Böttner
1966 Wingershausen Ev. Kirche I/P 9 Neubau Wolfgang Böttner unter Einbeziehung älterer Teile der Vorgängerorgel von Adam Karl Bernhard (1872)[5]
1967 Bremen St. Godehard II/P 15
1967 Fronhausen Ev. Kirche II/P 14 Neubau Wolfgang Böttner
1968 Cölbe Ev. Kirche
II/P 13 Neubau Wolfgang Böttner[4]
1968 Laisa Ev. Kirche I/P 9 hinter Prospekt von Gabriel Irle (1761/64) unter Einbeziehung dreier alter Register[6]
1969 Allendorf (Eder) Ev. Kirche I/P
1969 Stadtallendorf Herrenwaldkirche II/P 15 Kirche zum 31. Dezember 2013 entwidmet,[7] Orgel wurde zum Verkauf angeboten.
um 1970 Bellnhausen (Fronhausen) Kirche Bellnhausen I/p 5
1970–1971 Frankenberg (Eder) Liebfrauenkirche III/P 43 Neubau Wolfgang Böttner
1973 Biedenkopf Freie evangelische Gemeinde I/P 11 Neubau Wolfgang Böttner
1975 Duisburg Auferstehungskirche (SELK)
1975 Vöhl Martinskirche II/P 19 Neubau Wolfgang Böttner in das Gehäuse der Vorgängerorgel von Jakob Vogt (1886), überholt 2018 → Orgel
1977 Friedensdorf Ev. Kirche II/P 16 Neubau Wolfgang Böttner; drei leere Schleifen zum Ausbau vorbereitet
1977 Biedenkopf Hospitalkirche II/P 18 Neubau Wolfgang Böttner hinter dem Prospekt der Orgel der Schlosskapelle in Breidenstein von Adam Eifert (1904)
1978 Caldern Nikolaikirche
II/P 20 Neubau Wolfgang Böttner hinter dem historischen Prospekt von Johann Christian Rindt (1702)
1979 Friedberg (Hessen) Ev. Gemeindezentrum West I/p 5 Neubau Wolfgang Böttner[8]
1980 Wehrda (Marburg) Trinitatiskirche II/P 23 Neubau Wolfgang Böttner
1981 Wehrshausen (Marburg) Marienkirche
I/P 8 Neubau Wolfgang Böttner
1982 Schreufa Ev. Kirche I/P 13 Neubau Wolfgang Böttner unter Verwendung ursprünglicher Pfeifen[9]
1984/85 Dautphe Martinskirche
II/P 22 Erweiterungsumbau der Orgel von Friedrich Euler (1961) durch Wolfgang Böttner
1985 Haina (Kloster) Winterkirche II/P 12 Neubau Christoph Böttner
1988 Wulfen-Barkenberg St. Barbara II/P 24 Neubau Wolfgang Böttner
1989 Hesel Kreuzgemeinde (SELK)
II/P 12 Neubau Wolfgang Böttner
1991 Wunderthausen Ev. Kirche II/P 14 Meisterstück Christoph Böttner
1995 Weipoltshausen (Lohra) Ev. Kirche
I/P 10 Neubau Christoph Böttner
1997 Gistenbeck Ev. Kirche II/P 15 Neubau Christoph Böttner
1997 Celle Concordia-Gemeinde II/P 11 Neubau Christoph Böttner
1998 Gisselberg Ev. Kirche I/P 6 Neubau Christoph Böttner
1998 Rüchenbach Evangelische Kapelle
I/p 4 Neubau Christoph Böttner
1998 Uelzen Zionskirche II/P 19 Neubau Christoph Böttner
1999 Damshausen Ev. Kirche
I/P 7 Neubau Christoph Böttner[10]
2000 Melsungen Christuskirche II/P 12 Neubau Christoph Böttner
2001 Baunatal Ev. Kirche II/P 10 Neubau Christoph Böttner
2012 Altenvers Neue evangelische Kirche I/P 8 Neubau Christoph Böttner unter Einbeziehung gebrauchter Register

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hermann Fischer: 100 Jahre Bund deutscher Orgelbaumeister. Orgelbau-Fachverlag, Lauffen 1991, ISBN 3-921848-18-0, S. 156.
  • Dieter Großmann: Orgeln und Orgelbauer in Hessen (= Beiträge zur hessischen Geschichte. Band 12). 2. Auflage. Trautvetter & Fischer, Marburg 1998, ISBN 3-87822-109-6.
  • Uwe Pape (Hrsg.): Lexikon norddeutscher Orgelbauer. Bd. 1: Thüringen und Umgebung. Pape, Berlin 2009, ISBN 978-3-921140-86-4, S. 41 f.
  • Eckhard Trinkaus, Gerhard Aumüller: Orgelbau im Landkreis Waldeck-Frankenberg. In: Friedhelm Brusniak, Hartmut Wecker (Hrsg.): Musik in Waldeck-Frankenberg. Musikgeschichte des Landkreises. Bing, Korbach 1997, ISBN 3-87077-098-8, S. 144–202.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Pape: Lexikon norddeutscher Orgelbauer. Band 1. 2009, S. 41.
  2. a b Fischer: 100 Jahre Bund deutscher Orgelbaumeister. 1991, S. 156.
  3. Klangschatz mit langer Lebensdauer. In: Waldeckische Landeszeitung / Frankenberger Zeitung, 28. Januar 2010; abgerufen 23. Dezember 2013.
  4. a b Großmann: Orgeln und Orgelbauer in Hessen. 1979, S. 110.
  5. Franz Bösken, Hermann Fischer: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins (= Beiträge zur Mittelrheinischen Musikgeschichte. Band 29,2). Band 3: Ehemalige Provinz Oberhessen. Teil 2: M–Z. Schott, Mainz 1988, ISBN 3-7957-1331-5, S. 972 f.
  6. Trinkaus, Aumüller: Orgelbau im Landkreis Waldeck-Frankenberg. 1997, S. 160 f.
  7. Herrenwaldkirche entwidmet, abgerufen am 1. September 2016.
  8. Franz Bösken, Hermann Fischer: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins (= Beiträge zur Mittelrheinischen Musikgeschichte. Band 29,1). Band 3: Ehemalige Provinz Oberhessen. Teil 1: A–L. Schott, Mainz 1988, ISBN 3-7957-1330-7, S. 339.
  9. Orgel in Schreufa, abgerufen am 12. März 2017.
  10. Orgel in Damshausen (Memento des Originals vom 23. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gdo.de, abgerufen am 23. Dezember 2013.