Panzergrenadierbrigade 41
Panzergrenadierbrigade 41 „Vorpommern“ | |
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![]() Verbandsabzeichen | |
Aktiv | 1. Apr. 1991 |
Staat | ![]() |
Streitkräfte | ![]() |
Teilstreitkraft | ![]() |
Typ | Mechanisierte Brigade |
Unterstellte Truppenteile |
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Stärke | ~ 5000 Mann |
Unterstellung | ![]() |
Sitz des Stabes | ![]() |
Spitzname | Heer im Nordosten |
Motto | Bereit zu Helfen – Fähig zu Kämpfen – Wir im Nordosten |
Auszeichnungen | ![]() Mecklenburg-Vorpommern (2011) |
Netzauftritt | PzGrenBrig 41 |
Kommandeur | |
Kommandeur | Oberst Christian Nawrat |
Die Panzergrenadierbrigade 41 „Vorpommern“ (PzGrenBrig 41) mit Sitz des Stabes in Neubrandenburg ist eine Brigade des deutschen Heeres. Sie ist der 1. Panzerdivision unterstellt. Der Verband bezeichnet sich selbst auch als das „Heer im Nordosten“, denn ihre Truppenteile stehen in Mecklenburg-Vorpommern, dem nördlichen Sachsen-Anhalt und im östlichen Schleswig-Holstein.
Auftrag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Brigade stellt schwerpunktmäßig Truppen für Einsätze in nationalen und multinationalen Verbänden mit dem Ziel der Konfliktverhütung und Krisenbewältigung im Rahmen der NATO oder Europäischen Union. Weiterhin erfüllt die Brigade im Angriffsfall Aufgaben zur Landesverteidigung und zur Verteidigung verbündeter NATO-Staaten.
Verbandsabzeichen und Motto[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Verbandsabzeichen weist auf die Stationierung im Landesteil Vorpommern hin. Das blau-weiß geteilte Wappenschild zeigt einen roten Greif mit goldfarbenem Schnabel und Klauen. Die Treue und Beständigkeit (Blau) sowie Reinlichkeit und Weisheit (Weiß bzw. Silber) symbolisierenden Farben sind die pommerschen Landesfarben. Der Greif ist das Symbol des pommerschen Fürstenhauses und seit 1212 im Schild der slawischen Fürsten nachgewiesen. Heraldisch bedeutet dieses Fabeltier eine Mischung aus Löwe und Adler, Stärke, Stolz und Gerechtigkeit. Obwohl das Herzogtum Pommern mehrfach Teilungen hinnehmen musste, wurde der Greif in allen Landesteilen immer im Wappen geführt. Die silberne Kordel mit eingeflochtenen schwarzen Faden ist ungewöhnlich für die meisten Brigaden. In der „alten“ Bundesrepublik war diese Form der Umrandung nur typisch für Divisionen. Das Motto der Brigade lautet „Bereit zu Helfen – Fähig zu Kämpfen – Wir im Nordosten“
Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Stabs-/Fernmeldekompanie Panzergrenadierbrigade 41, Neubrandenburg
Jägerbataillon 413, Torgelow (bis Okt. 2015 Panzerbataillon 413)
Panzergrenadierbataillon 411, Viereck
Panzergrenadierbataillon 401, Hagenow
Aufklärungsbataillon 6, Eutin
Panzerpionierbataillon 803, Havelberg
Versorgungsbataillon 142, Hagenow
Panzergrenadierbataillon 908, Viereck, Ergänzungstruppenteil (Couleur: Panzergrenadierbataillon 411. Nicht aktiv. Kein eigenes Großgerät vorhanden bzw. langzeitlagernd.)
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Geschichte der Brigade begann mit der Auflösung der Nationalen Volksarmee der DDR 1990. 1991 wurde die Brigade aus Resten der 9. Panzerdivision der NVA als Heimatschutzbrigade 41 „Vorpommern“ in Eggesin, Mecklenburg-Vorpommern aufgestellt. 1994 wurde das letzte NVA-Gerät abgegeben und die Brigade 1995 in Panzergrenadierbrigade 41 umbenannt und offiziell der NATO eingegliedert. 1997 half die Brigade beim Oderhochwasser. 2002 verlegte der Stab nach Torgelow und wurde auch beim Elbehochwasser 2002 im Katastrophenschutz eingesetzt.
2007 wechselte die Unterstellung der Brigade von der 14. Panzergrenadierdivision zur 13. Panzergrenadierdivision. 2007 wechselte die Unterstellung des Panzerpionierbataillon 803 (Havelberg)[2] von der aufgelösten Panzergrenadierbrigade 1 zur Panzergrenadierbrigade 41.
Mit Auflösung der 13. Panzergrenadierdivision Mitte 2013 wurde die Panzergrenadierbrigade 41 der 1. Panzerdivision unterstellt.
Einsätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Seit 1996 wurde die Brigade bei IFOR, SFOR, KFOR und der UN-Beobachtungsmission in Georgien (UNOMIG), eingesetzt. 2005/2006 folgte die Verwendung als 13./4. Einsatzkontingent KFOR/EUFOR; 2007/2008 war die Brigade im Rahmen der ISAF-Mission als 15. deutsches Einsatzkontingent in Afghanistan eingesetzt; 2009 stellte sie wiederum ein Jahr lang die Kräfte für die KFOR-Mission im Kosovo.
Im Jahr 2016 stellte das Aufklärungsbataillon 6 „Holstein“ 120 Soldaten in einer gemischten Aufklärungskompanie für das erste deutsche Einsatzkontingent MINUSMA in Mali.[3] Das Panzergrenadierbataillon 401 aus Hagenow stellte einen QRF-Zug auf TPz Fuchs.
Teile des Panzergrenadierbataillons 401 stellten in der zweiten Jahreshälfte 2018 die Schutzkompanien im Regional Command North der Resolute Support-Mission in Masar-I-Sharif in Afghanistan. Sie sollten vor allem Ausbilder bei der Ausbildung der afghanischen Streitkräfte schützen.[4][5]
Teile vom Panzergrenadierbataillons 411, sowie des Jägerbataillons 413 werden in der zweiten Jahreshälfte 2019 das Schutzbataillon Regional Command North im Resolute Support-Mission in Masar-I-Sharif in Afghanistan stellen.[6] Die Schutzkräfte sind im gesamten Bereich des RC North, so auch in Kunduz[7] und Meymaneh[8] eingesetzt.
Das Panzergrenadierbataillon 401 aus Hagenow entsandte im Juni 2020 fast 200 Kameraden nach Afghanistan. Sie haben dort als multinationales Schutzbataillon Regional Command North den Auftrag, gemeinsam mit den in Deutschland ausgebildeten georgischen Schutzkräften Einrichtungen und Ausbilder bei der Ausbildung der afghanischen Streitkräfte in Nordafghanistan zu schützen.[9]
Liste der Kommandeure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nr. | Name | von | bis |
---|---|---|---|
13. | Oberst Christian Nawrat | 18.01.2021 | |
12. | Brigadegeneral Andreas Durst | 10.04.2018 | 18.01.2021 |
11. | Brigadegeneral Oliver Kohl | 01.01.2016 | 10.04.2018 |
10. | Brigadegeneral Jürgen-Joachim von Sandrart | 23.08.2013 | 01.01.2016 |
9. | Brigadegeneral Andreas Marlow | 01.07.2011 | 23.08.2013 |
8. | Brigadegeneral Benedikt Zimmer | 04.05.2009 | 30.06.2011 |
7. | Brigadegeneral Klaus von Heimendahl | 24.07.2007 | 04.05.2009 |
6. | Brigadegeneral Josef Niebecker | 01.02.2004 | 24.08.2007 |
5. | Brigadegeneral Hans-Lothar Domröse | Jan. 2000 | 31.01.2004 |
4. | Brigadegeneral Wolfgang Otto | Jan. 1999 | Dez. 1999 |
3. | Brigadegeneral Ernst-Heinrich Lutz | 01.10.1994 | Dez. 1998 |
2. | Brigadegeneral Werner Widder | 01.04.1992 | 30.09.1994 |
1. | Brigadegeneral Hans-Peter von Kirchbach | 01.04.1991 | 31.03.1992 |
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Bestand BH 9-41 „Panzergrenadierbrigade 41“ im Bundesarchiv
- ndr.de: Panzergrenadierbrigade feiert 25. Geburtstag
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Brigade-Stab nach Neubrandenburg umgezogen. (Nicht mehr online verfügbar.) NDR, 27. Mai 2014, ehemals im Original; abgerufen am 16. Juni 2014. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
- ↑ Panzerpionierbataillon 803 in Havelberg. In: deutschesheer.de. Bundeswehr, 17. Januar 2018, abgerufen am 4. März 2018.
- ↑ Susanne Peyronnet: Aufklärer auf dem Sprung nach Mali. In: https://www.ln-online.de/. Lübecker Nachrichten, 29. Januar 2016, abgerufen am 17. Juni 2020.
- ↑ Hagenower Grenadiere in den Einsatz verabschiedet. In: https://www.deutschesheer.de. PIZ Deutsches Heer, 3. Juli 2018, abgerufen am 27. Juni 2019.
- ↑ Aus Afghanistan zurück nach Hagenow. In: https://www.einsatz.bundeswehr.de. PIZ Einsatzführungskommando Bundeswehr, 20. August 2018, abgerufen am 27. Juni 2019.
- ↑ Abschlussübung: Zertifiziert und zum Einsatz in Afghanistan bereit. In: https://www.deutschesheer.de. PIZ Deutsches Heer, 18. Juni 2019, abgerufen am 27. Juni 2019.
- ↑ Erfolgskontrolle bei der Beratermission in Afghanistan. In: https://www.einsatz.bundeswehr.de. PIZ Einsatzführungskommando, 14. Mai 2019, abgerufen am 27. Juni 2019.
- ↑ Ein wachsames Auge über Meymaneh. In: https://www.einsatz.bundeswehr.de. PIZ Einsatzführungskommando, 26. Juni 2019, abgerufen am 27. Juni 2019.
- ↑ Grenadiere bereit für den Afghanistaneinsatz. In: https://www.bundeswehr.de/. PIZ Deutsches Heer, 20. Mai 2020, abgerufen am 17. Juni 2020.
Koordinaten: 53° 32′ 34,4″ N, 13° 16′ 43,4″ O