Pendelstab
Ein Pendelstab oder eine Pendelstütze ist ein gerader Stab, der an beiden Enden gelenkig gelagert ist.[1] An den Stabenden sind Gelenke, an denen keine Drehmomente übertragen werden können. Bei zu großer Druckkraft versagt eine Pendelstütze durch Biege-Knicken.
Druck- bzw. Zugbeanspruchung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Druckstab wird ein Pendelstab in einem Tragwerk planmäßig auf Druck beansprucht und ist gegen Versagen durch Knicken (Eulerfall 2) ausgelegt. Beim Knicken kann der Stab schlagartig versagen, ohne dass es sich durch Verformungen ankündigt.
Als Zugstab wird ein Pendelstab in einem Tragwerk planmäßig nur auf Zug beansprucht. Anstelle eines Zugstabes kann auch ein (Stahl-)Seil verwendet werden.
Anwendungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Bauwesen können vertikale Balken, Säulen, Stützen, Ständer und Pfosten ebenfalls in ihrer Längsrichtung druckbeansprucht sein. Als Pendelstäbe oder -stützen werden sie nur bei beidseitig gelenkigem Anschluss bezeichnet, sofern keine äußeren Lasten angreifen.[1]
Zur Vereinfachung der Berechnung werden Fachwerke in der Theorie als aus Pendelstäben bestehend betrachtet; in der Praxis werden ihre Knoten jedoch nur selten als vollwertige Gelenke ausgeführt.
In der Fahrwerkstechnik wird die Verbindung des Stabilisators mit einem Lenker oder dem Radträger als Pendelstütze bezeichnet.[2]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Peter Wriggers, Udo Nackenhorst, Sascha Beuermann, Holger Spiess, Stefan Löhnert: Technische Mechanik kompakt: Starrkörperstatik, Elastostatik, Kinetik. 2. Auflage. Teubner, 2006, ISBN 3-8351-0087-4, S. 46–47, doi:10.1007/978-3-8351-9066-5 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Dieter Schramm, Benjamin Hesse, Niko Maas, Michael Unterreiner: Fahrzeugtechnik: Technische Grundlagen aktueller und zukünftiger Kraftfahrzeuge. de Gruyter Oldenbourg, 2017, ISBN 978-3-486-71620-7. Abb. 3.59 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)