Plácido de Castro

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Município de Plácido de Castro
Plácido de Castro

Plácido de Castro (Brasilien)
Plácido de Castro (Brasilien)
Plácido de Castro
Koordinaten 10° 17′ S, 67° 9′ WKoordinaten: 10° 17′ S, 67° 9′ W
Lage von Plácido de Castro im Bundesstaat Acre
Symbole
Wappen
Flagge
Gründung 10. März 1963
Basisdaten
Staat Brasilien
Bundesstaat Acre
Região intermediária Rio Branco (seit 2017)
Região imediata Rio Branco (seit 2017)
Klima tropisch, Am[1]
Fläche 1.943,2 km²
Einwohner 17.209 (2010[2])
Dichte 8,9 Ew./km²
Schätzung 19.955 Ew. (1. Juli 2020[2])
Gemeindecode IBGE: 1200385
Postleitzahl 69928-000 bis 69929-999
Telefonvorwahl (+55) 68
Zeitzone UTC−5
Website placidodecastro.ac (brasilianisches Portugiesisch)
Politik
Stadtpräfekt Camilo da Silva (2021–2024)
Partei PSD
Wirtschaft
BIP 252.562 Tsd. R$
13.908 R$ pro Kopf
(2015)
HDI 0,622 (2010)
Karte

Plácido de Castro, amtlich portugiesisch Município de Plácido de Castro, ist eine Kleinstadt im Osten des brasilianischen Bundesstaats Acre. Die Entfernung zu dessen Hauptstadt Rio Branco beträgt 100 km. Die Bevölkerung wurde 2020 auf 19.955 Einwohner geschätzt, die Placidianos genannt werden.[2]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie grenzt im Süden an Bolivien, im Norden an Senador Guiomard, im Osten an Acrelândia, im Westen an Capixaba und im Nordwesten an Rio Branco. Die Fläche beträgt 1.943,245 km² (Stand 2015) und hat eine Bevölkerungsdichte von 8,9 Personen pro km².

Der Río Abuná bildet im Osten den Grenzfluss zu Bolivien, noch weiter östlich geht das Gelände in die Beni-Tieflandebene in Bolivien über. Dazu gibt es in Plácido an Gewässern die Igarapé Rapirrã, Igarapé Visionário, Igarapé Santa Helena und Igarapé São Raimundo.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Plácido de Castro ging aus einer Ansiedlung von Kautschukzapfern hervor, die ab 1922 Vila de Pacatuba hieß und der Verwaltung durch Rio Branco unterstand. 1963 wurde Acre ein Bundesstaat, was auch mit internen Gebietsreformen verbunden war. Am 10. März 1963 wurde der Distrikt Plácido de Castro aus Rio Branco ausgegliedert und zum selbstverwaltenden Munizip Munícipio de Plácido de Castro erhoben. Benannt wurde der Ort nach dem Major, Führer der Acreanischen Revolution und Präsident von 1900 bis 1903 der selbstausgerufenen Republik Acre José Plácido de Castro (1873–1908).[3]

Stadtverwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtpräfekt (Bürgermeister) war nach der Kommunalwahl 2016 für die Amtszeit von 2017 bis 2020 Gedeon Sousa Barros von dem Partido da Social Democracia Brasileira (PSDB), der sich mit 4864 Stimmen durchsetzte.[4] Bei der Kommunalwahl in Brasilien 2020 wurde er durch Camilo da Silva des Partido Social Democrático (PSD) für die Amtszeit von 2021 bis 2024 abgelöst. Silva hatte 3838 oder 40,78 % der gültigen Stimmen erhalten.[5]

Die Legislative liegt bei der Câmara Municipal, der Stadtverordnetenkammer, aus elf gewählten Vertretern.

Mit den Städten Acrelândia, Bujari, Capixaba, Porto Acre, Rio Branco und Senador Guiomard bildete sie von 1989 bis 2017 die Mikroregion Rio Branco, die wiederum mit den beiden Mikroregionen Brasileia und Sena Madureira die Mesoregion Vale do Acre bildeten. Diese Regionen dienen geographisch-statistischen und planerischen Zwecken.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerung betrug nach der Volkszählung des IBGE von 2010 17.209 Einwohner.[2] Die Zahl wurde vom IBGE zum 1. Juli 2020 auf 19.955 Bewohner geschätzt.[2]

Sie verteilte sich 1991 auf 4332 Einwohner auf den urbanen und 6836 Einwohner auf den ländlichen,[6] dagegen im Jahr 2010 auf bereits 10.382 Personen im besiedelten Ortsbereich und auf 6827 Personen im ländlichen Raum.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quelle: IBGE (Angabe für 2020 ist lediglich eine Schätzung).[2] 34,64 % der Bevölkerung waren 2010 Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anteile am BIP
Sektor Tsd. Real
Landwirtschaft
  
63.856
Dienstleistung
  
29.506
Industrie
  
38.022
Quelle: IBGE, 2014

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die BR-364 verbindet Plácido de Castro mit anderen Landesteilen Brasiliens.

Die Landesstraße AC-040 verbindet nach Capixaba, die AC-465 nach Westen und die AC-475 nach Norden führen auf die diagonale Bundesstraße BR-364, der wichtigsten Straße in Acre. Sie führt westlich nach Peru, nördlich über Acrelândia mit einer Zollstation zu Rondônia und von dort weiter südöstlich bis São Paulo.

Der nächstgelegene internationale Flughafen ist der Aeroporto Internacional de Rio Branco.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Analphabetenquote[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Plâcido de Castro hatte 1991 eine Analphabetenquote von 43,3 %, die sich bei der Volkszählung 2010 bereits auf 23,6 % reduziert hatte.[6]

Analphabetenquote
Jahr Prozent
1991
  
43,3
2000
  
31,9
2010
  
23,6

Schulen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das IBGE gibt 2018 den Bestand von 21 Grundschuleinrichtungen und 5 mittleren Schuleinrichtungen an.[7]

Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anzahl Religionsgemeinschaft
6.787 römisch-katholisch
5.134 evangelisch-protestantisch
71 Spiritualisten
Quelle: IBGE 2010

Größte Religionsgemeinschaft bilden die Anhänger der römisch-katholischen Kirche in Brasilien, gefolgt von Anhängern des evangelisch-protestantischen Glaubens. Plâcido de Castro gehört zum Bistum Rio Branco, Region III.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde ist Heimat des Fußballvereins Plácido de Castro FC, zuletzt 2013 erfolgreich bei der Staatsmeisterschaft von Acre. Spielstätte ist das Estádio Municipal João Ferreira Lima.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Governo do Estado do Acre: Acre em números 2017. Rio Branco 2017. (Online; PDF; 8,6 MB; brasilianisches Portugiesisch)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Plácido de Castro – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Klima Plácido de Castro: Wetter, Klimatabelle & Klimadiagramm für Plácido de Castro. In: climate-data.org. de.climate-data.org, abgerufen am 9. Oktober 2018.
  2. a b c d e f IBGE: Cidades@ Acre: Plácido de Castro. Abgerufen am 8. August 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. IBGE: Cidades@ Acre: Plácido de Castro – História. Abgerufen am 9. Oktober 2018 (brasilianisches Portugiesisch).
  4. Posse do Prefeito Eleito 2017 – Candidatos a Prefeito 2016 – PLACIDO DE CASTRO AC. Abgerufen am 8. Januar 2017 (brasilianisches Portugiesisch).
  5. Camilo da Silva, do PSD, é eleito prefeito de Plácido de Castro. In: globo.com. G1, 16. November 2020, abgerufen am 8. August 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  6. a b Atlas do Desenvolvimento Humano do Brasil: Plâcido de Castro. Abgerufen am 8. August 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  7. Cidades@ Acre: Plácido de Castro – Censo escolar – sinopse. In: cidades.ibge.gov.br. IBGE, abgerufen am 9. September 2019 (brasilianisches Portugiesisch).