Pritzker-Preis

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Der Pritzker-Preis, auch Pritzker-Architekturpreis (englisch Pritzker Architecture Prize), ist eine weltweit renommierte Auszeichnung für Architektur. Er wurde 1979 von dem US-amerikanischen Unternehmer Jay A. Pritzker (Besitzer u. a. der Hyatt-Hotelkette) und dessen Gattin Cindy gestiftet und wird seit deren Ableben von der Hyatt-Stiftung organisiert. Die jährlich vergebene Auszeichnung ist mit 100.000 US-Dollar dotiert und genießt in Fachkreisen eine hohe Wertschätzung.

Die Architektur-Kuratorin des Art Institute of Chicago Martha Thorne wurde am 19. August 2005 als neue Direktorin des Pritzker-Preis-Komitees berufen.

Preisträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

# Jahr Nat. Architekturbüro / Architekt Alter bei der Verleihung
01. 1979 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Philip Johnson 73
02. 1980 Mexiko Luis Barragán 78
03. 1981 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich James Stirling 55
04. 1982 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Kevin Roche (in Vereinigtes Konigreich 1801 geboren) 60
05. 1983 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ieoh Ming Pei (in Republik China 1912–1949 geboren) 66
06. 1984 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Richard Meier 50
07. 1985 OsterreichÖsterreich Hans Hollein 51
08. 1986 Deutschland Gottfried Böhm 66
09. 1987 JapanJapan Kenzō Tange 74
10. 1988 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Gordon Bunshaft (½)[1] 79
Brasilien Oscar Niemeyer (½)[1] 81
11. 1989 Kanada/Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Frank Gehry 60
12. 1990 ItalienItalien Aldo Rossi 59
13. 1991 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Robert Venturi 66
14. 1992 Portugal Álvaro Siza Vieira 59
15. 1993 JapanJapan Fumihiko Maki 65
16. 1994 FrankreichFrankreich Christian de Portzamparc 50
17. 1995 JapanJapan Tadao Ando 54
18. 1996 SpanienSpanien Rafael Moneo 59
19. 1997 Norwegen Sverre Fehn 73
20. 1998 ItalienItalien Renzo Piano 61
21. 1999 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Norman Foster 64
22. 2000 NiederlandeNiederlande Rem Koolhaas 56
23. 2001 Schweiz Herzog & de Meuron Jacques Herzog 51
Pierre de Meuron 51
24. 2002 AustralienAustralien Glenn Murcutt 66
25. 2003 Danemark Jørn Utzon 85
26. 2004 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Zaha Hadid (in Königreich Irak 1924 geboren) 54
27. 2005 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Thom Mayne 61
28. 2006 Brasilien Paulo Mendes da Rocha 78
29. 2007 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard Rogers (in Italien 1861 geboren) 74
30. 2008 FrankreichFrankreich Jean Nouvel 63
31. 2009 Schweiz Peter Zumthor 66
32. 2010 JapanJapan SANAA Kazuyo Sejima 54
Ryue Nishizawa 44
33. 2011 Portugal Eduardo Souto de Moura 59
34. 2012 China Volksrepublik Wang Shu 49
35. 2013 JapanJapan Toyo Ito 72
36. 2014 JapanJapan Shigeru Ban 57
37. 2015 Deutschland Frei Otto (posthum) 89 ()
38. 2016 Chile Alejandro Aravena 49
39. 2017 SpanienSpanien RCR Arquitectes Rafael Aranda Quiles 56
Carme Pigem Barceló 55
Ramón Vilalta Pujol 57
40. 2018 Indien Balkrishna Doshi 90
41. 2019 JapanJapan Arata Isozaki 87
42. 2020 Irland Grafton Architects[2] Yvonne Farrell ≈68
Shelley McNamara ≈67
43. 2021 FrankreichFrankreich Lacaton & Vassal Anne Lacaton 65
Jean-Philippe Vassal 66
44. 2022 Burkina Faso/Deutschland Diébédo Francis Kéré[3] 56
45. 2023 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Chipperfield 69
46. 2024 JapanJapan Riken Yamamoto[4] 78

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der erste und bisher einzige Österreicher, der den Preis erhielt, war Hans Hollein (1985).
  • Nach Gottfried Böhm (1986) wurde Frei Otto als zweiter Deutscher 2015 mit dem Preis ausgezeichnet. Diébédo Francis Kéré, der 2022 geehrt wurde, besitzt neben der burkinischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft.
  • Aus der Schweiz zählen Jacques Herzog und Pierre de Meuron (2001) sowie Peter Zumthor (2009) zu den Preisträgern.
  • Im Jahr 2004 wurde erstmals eine Frau gewürdigt: Die aus dem Irak stammende Britin Zaha Hadid erhielt den Preis „für ihr Lebenswerk“. 2010 bekam ihn mit Kazuyo Sejima von SANAA eine weitere Frau. 2017 wurde Carme Pigem Barceló (RCR Arquitectes) als dritte Frau ausgezeichnet. 2020 folgten Shelley McNamara und Yvonne Farrell (Grafton Architects). Von bisher 52 Personen, welche den Preis erhielten, waren fünf Frauen.
  • Im Schnitt sind die Preisträger im Jahr der Verleihung 64 Jahre alt (Stand 2021). Der jüngste Preisträger war mit 44 Jahren Ryūe Nishizawa von SANAA. Der älteste Preisträger war mit 90 Jahren Balkrishna Doshi (2018) vor Frei Otto, der 2015 – dem Jahr der Verleihung – 90 Jahre alt geworden wäre.
  • Zählt man die zwei Preisträger von 1988 jeweils mit ein halb, so ergibt sich folgende Verteilung der Preise auf die Nationen (Stand 2024):
Nation Preise
Japan Japan 8
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 5
Frankreich Frankreich 3
Deutschland Deutschland
Italien Italien 2
Portugal Portugal 2
Schweiz Schweiz 2
Spanien Spanien 2
Brasilien Brasilien
Australien Australien 1
China Volksrepublik Volksrepublik China
Danemark Dänemark
Kanada Kanada
Indien Indien
Irland Irland
Mexiko Mexiko
Niederlande Niederlande
Norwegen Norwegen
Osterreich Österreich
Chile Chile
Burkina Faso Burkina Faso
23 Nationen 46 Preise

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pritzker-Preis – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Announcement: The Pritzker Architecture Prize Celebrates its Tenth Anniversary Honoring Two Laureates for 1988 siehe: pritzkerprize.com (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive)
  2. Pritzker Preis der Architektur geht 2020 nach Irland - Streifzug Media. In: Streifzug Media - Kitzbühel. Abgerufen am 16. Mai 2022 (deutsch).
  3. Sabine von Fischer: Francis Kéré war das erste Kind des Dorfes, das lesen lernte. Nun ist er Pritzkerpreisträger 2022. In: Neue Zürcher Zeitung. 15. März 2022, abgerufen am 15. März 2022.
  4. Japaner Riken Yamamoto gewinnt Pritzker-Preis. In: ORF.at. 5. März 2024, abgerufen am 5. März 2024.