Ramosch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. Oktober 2021 um 20:11 Uhr durch Didionline (Diskussion | Beiträge) (HC: Entferne Kategorie:Valsot; Ergänze Kategorie:Geographie (Valsot)). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ramosch
Wappen von Ramosch
Wappen von Ramosch
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Graubünden Graubünden (GR)
Region: Engiadina Bassa/Val Müstair
Politische Gemeinde: Valsoti2
Postleitzahl: 7556
frühere BFS-Nr.: 3751
Koordinaten: 824607 / 191125Koordinaten: 46° 50′ 0″ N, 10° 23′ 0″ O; CH1903: 824607 / 191125
Höhe: 1236 m ü. M.
Fläche: 84,02 km²
Einwohner: 485 (31. Dezember 2012)
Einwohnerdichte: 6 Einw. pro km²
Website: www.valsot.ch
Ramosch mit der Florinus-Kirche
Ramosch mit der Florinus-Kirche

Ramosch mit der Florinus-Kirche

Karte
Karte von Ramosch
Karte von Ramosch
{w

Ramosch ([rɐˈmɔːʃ]/?; deutsch veraltet und bis 1943 offiziell Remüs) ist ein Ort im Unterengadin und war der Name einer bis Ende 2012 bestehenden politischen Gemeinde im gleichnamigen Kreis, Bezirk Inn, des Kantons Graubünden in der Schweiz.

Am 21. Oktober 2011 stimmten die getrennt tagenden Gemeindeversammlungen von Tschlin und Ramosch einem Fusionsvertrag zu, dieser wurde im April 2012 vom Kantonsparlament gebilligt. Die seit 1. Januar 2013 fusionierte Gemeinde heisst Valsot.

Geographie

Ramosch liegt auf ca. 1236 m ü. M. auf der linken Talseite des Inns ausgangs der Val Sinestra. Zu Ramosch gehörten Vnà, Seraplana und Raschvella. Ebenfalls zu Ramosch gehörten Griosch und der obere Teil des Fimbatals (rätoroman. Val Fenga) im ansonsten österreichischen Paznauntal.

Sprache und Bevölkerung

Die Sprache der Bewohner ist Vallader, ein bündnerromanisches Idiom. Im Jahr 1880 gaben 86 %, 1910 95 % und 1941 92 % Romanisch als Muttersprache an. Trotz einer wachsenden deutschsprachigen Minderheit hat sich daran wenig geändert. Einzige Behördensprache ist Romanisch. Die Entwicklung der letzten Jahrzehnte zeigt folgende Tabelle:

Sprachen in Ramosch
Sprachen Volkszählung 1980 Volkszählung 1990 Volkszählung 2000
Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil
Deutsch 44 9,69 % 59 13,35 % 61 13,86 %
Rätoromanisch 399 87,89 % 363 82,13 % 370 84,09 %
Italienisch 9 1,98 % 15 3,39 % 2 0,45 %
Einwohner 454 100 % 442 100 % 440 100 %

Fast alle Einwohner Ramoschs verwenden Romanisch aktiv und passiv (1990 90 %, 2000 gar 92 %). In Schul- und Gemeindeangelegenheiten wird Romanisch konsequent verwendet.

Von den Ende 2005 479 Bewohnern waren 443 (= 92 %) Schweizer Staatsangehörige.

Wirtschaft und Infrastruktur

Sport

Ramosch ist Ausgangsort vieler Wanderungen in die Umgebung. Es gibt einen Schlittelweg von Vnà nach Ramosch. Das nächstgelegene Skigebiet Motta Naluns liegt auf dem Territorium der Nachbargemeinde Scuol.

Ramosch im Winter

In Ramosch wird im Winter eine Langlaufloipe angelegt. Die Gemeinde liegt zudem an der Langlaufloipe entlang des Inns von Scuol nach Martina.

Geschichte

1880 wurde Ramosch durch eine Feuersbrunst grösstenteils zerstört.

Wappen

Blasonierung: In Silber (Weiss) ein schwarzes, rot bewehrtes Einhorn. Übernahme des überlieferten Siegelbildes der Gemeinde. Das Einhorn ist Wappenbild der Herren von Remüs, Ministerialen des Bischofs von Chur, und erscheint ebenfalls in einem Feld des Wappens der Familie Planta, die Rechte in Ramosch besass.

Kunst, Kultur

Sehenswürdigkeiten

Brauchtum

In der Tradition der Übernamen der Engadiner Dörfer heissen die Ramoscher ils süblats, zu deutsch: "die Ahlentreiber".

Persönlichkeiten

Literatur

  • Paul Eugen Grimm: Ramosch. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 15. März 2017.
  • Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden III. Die Talschaften Räzünser Boden, Domleschg, Heinzenberg, Oberhalbstein, Ober- und Unterengadin. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 11). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1940. DNB 760079625.
Commons: Ramosch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Barockes Portal
  2. Nott Caviezel: Bernardo da Poschiavo. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 9. September 2002, abgerufen am 15. Dezember 2019.