TSG Rheda

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TSG Rheda
Vereinslogo
Name Turn- und Sportgemeinde
Schwarz-Gelb von 1861 e.V. Rheda
Vereinsfarben schwarz-gelb
Gegründet Juni 1861
Vereinssitz Rheda-Wiedenbrück,
Nordrhein-Westfalen
Vorsitzender Josef Schnusenberg
Website tsg-rheda.de

Die TSG Rheda (vollständiger Name: Turn- und Sportgemeinde Schwarz-Gelb von 1861 e.V. Rheda) ist ein Sportverein aus Rheda-Wiedenbrück im Kreis Gütersloh. Die erste Fußballmannschaft spielte in den 1950er und 1960er Jahren in der höchsten westfälischen Amateurliga.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Verein wurde im Juni 1861 als Turngemeinde von 1861 Rheda gegründet. Im Jahre 1908 gründeten sich die Fußballvereine Merkuria Rheda und Viktoria Rheda, die sich am 19. Februar 1919 mit der Turngemeinde von 1861 Rheda zur Sport- und Turngemeinde von 1861 Rheda zusammenschlossen. Im Rahmen der reinlichen Scheidung trennten sich die Fußballer als SV Schwarz-Gelb Rheda wieder ab. Am 11. Juni 1938 fusionierten die Turngemeinde von 1861 Rheda, der SV Schwarz-Gelb Rheda, und der Tischtennisclub Rot-Weiß Rheda zur heutigen Turn- und Sportgemeinde Schwarz-Gelb Rheda.[1]

Die TSG Rheda ist der älteste Sportverein der Stadt und bietet die Sportarten Badminton, Boule, Handball, Judo, Kegeln, Radsport, Schwimmen, Skat, Tischtennis und Turnen an. Die Turner bilden seit dem Jahre 2013 mit den Kollegen der Spvg Steinhagen die Kunstturnvereinigung Alt Ravensberg. Diese gewann ein Jahr später in Halle an der Saale den Bundespokal der Vereinsmannschaften.[2] In früheren Zeiten gab es noch die Sportarten Faustball, Gymnastik, Leichtathletik, Motor- und Segelflug, Schwerathletik, Triathlon und Wasserball sowie eine Theatergruppe.[1] Die Abteilung Motor- und Segelflug trennte sich im Jahre 1970 von der TSG und gründete den Flugsportverein Rheda.[3]

Fußball[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sportliche Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fußballabteilung hatte nach dem Zweiten Weltkrieg ihre erfolgreichste Zeit. 1948 wurde die TSG Meister des Kreises Wiedenbrück und stieg in die Bezirksklasse auf. Im gleichen Jahr trugen die Rhedaer ein Freundschaftsspiel gegen Hertha BSC aus. Nach drei dritten Plätzen in Folge gelang im Jahre 1953 der Aufstieg in die Landesliga, die seinerzeit die höchste westfälische Amateurliga war.[4] Die Entscheidung fiel im direkten Duell gegen den Verfolger Grün-Weiß Bielefeld durch eine direkt verwandelte Ecke von Willy Röwekamp.[5] Drei Jahre später verpassten die Rhedaer die Qualifikation für die neu geschaffene Verbandsliga Westfalen. Daraufhin wurde die TSG in die Landesligastaffel 5 versetzt und traf dort auf Vereine aus dem östlichen Ruhrgebiet. Zwei Jahre später wurden die Mannschaft Meister und stiegen in die Verbandsliga auf. Mit dem fünften Platz in der Verbandsligasaison 1958/59 erreichte der Rhedaer Fußball seinen sportlichen Zenit. Ein Jahr später stieg die TSG mit zwei Punkten Rückstand auf die Hammer SpVg ab und schaffte 1961 mit sieben Punkten Vorsprung auf SuS Lage den direkten Wiederaufstieg.

Der Klassenerhalt wurde jedoch verpasst. Der SVA Gütersloh, den die Rhedaer im Saisonverlauf noch mit 5:0 schlagen konnte, hatte in der Endabrechnung einen Punkt mehr. Bis 1968 hielt sich die TSG noch in der Landesliga, ehe die Mannschaft nach einer Entscheidungsspielniederlage gegen Arminia Bockum-Hövel in die Bezirksliga absteigen musste. Nach einigen Jahren des Mittelmaßes in der Bezirksliga stieg die TSG im Jahre 1977 gar in die Kreisliga ab, nachdem die Rhedaer das Entscheidungsspiel gegen den Abstieg mit 0:2 gegen Viktoria Rietberg verloren.[6] Fünf Jahre später gelang der Wiederaufstieg in die Bezirksliga, ehe im Jahre 1985 der erneute Abstieg in die Kreisliga erfolgte. Ein Jahr später kehrten die Rhedaer erneut in die Bezirksliga zurück und wurden in den ersten beiden Jahren jeweils Vizemeister hinter dem SC Westtünnen bzw. hinter dem VfB Schloß Holte. Anschließend rutschte die TSG ins Mittelmaß zurück und beendete ihre letzte Saison 1991/92 auf Platz zehn.[7]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heimspielstätte der TSG war die TSG-Kampfbahn am Reinkenweg. Das Stadion liegt nördlich der Gütersloher Straße auf der anderen Seite des Stadtparks. Während in früheren Zeiten bis zu 10.000 Zuschauer die Spiele verfolgen konnten liegt die Kapazität heute bei rund 4500 Plätzen. Im Jahre 1969 trug die DJK Gütersloh seine Heimspiele in der Aufstiegsrunde zur seinerzeit zweitklassigen Regionalliga West in der TSG-Kampfbahn aus.[8] Drei Jahre später wich der SVA Gütersloh für seine Heimspiele in der Regionalliga West in die TSG-Kampfbahn aus, da das heimische Heidewaldstadion in Gütersloh umgebaut wurde.[9]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grün unterlegte Platzierungen kennzeichnen einen Aufstieg, rot unterlegte einen Abstieg.[10][11][12][13]

Spielzeit Liga Level Platz
1948/49 Bezirksklasse Westfalen 1 III 07.
1949/50 Bezirksklasse Westfalen 1 IV 03.
1950/51 Bezirksklasse Westfalen 1 V 03.
1951/52 Bezirksklasse Westfalen 1 V 03.
1952/53 Bezirksklasse Westfalen 1 IV 01.
1953/54 Landesliga Westfalen 1 III 09.
1954/55 Landesliga Westfalen 1 III 13.
1955/56 Landesliga Westfalen 1 III 11.
1956/57 Landesliga Westfalen 5 IV 1 04.
1957/58 Landesliga Westfalen 5 IV 01.
1958/59 Verbandsliga Westfalen 1 III 05.
1959/60 Verbandsliga Westfalen 1 III 14.
1960/61 Landesliga Westfalen 1 IV 01.
1961/62 Verbandsliga Westfalen 1 III 13.
1962/63 Landesliga Westfalen 5 IV 09.
Spielzeit Liga Level Platz
1963/64 Landesliga Westfalen 5 IV 05.
1964/65 Landesliga Westfalen 5 IV 12.
1965/66 Landesliga Westfalen 5 IV 07.
1966/67 Landesliga Westfalen 5 IV 11.
1967/68 Landesliga Westfalen 5 IV 14.
1968/69 Bezirksklasse Westfalen 2 V 03.
1969/70 Bezirksklasse Westfalen 2 V 08.
1970/71 Bezirksklasse Westfalen 2 V 05.
1971/72 Bezirksklasse Westfalen 2 V 05.
1972/73 Bezirksklasse Westfalen 2 V 04.
1973/74 Bezirksklasse Westfalen 2 V 10.
1974/75 Bezirksklasse Westfalen 2 V 06.
1975/76 Bezirksklasse Westfalen 2 V 11.
1976/77 Bezirksklasse Westfalen 2 V 14.
1977/78 Kreisliga A Gütersloh VI 07.
Spielzeit Liga Level Platz
1978/79 Kreisliga A Gütersloh VII 2 08.
1979/80 Kreisliga A Gütersloh VII 04.
1980/81 Kreisliga A Gütersloh VII 02.
1981/82 Kreisliga A Gütersloh VII 01.
1982/83 Bezirksliga Westfalen 2 VI 07.
1983/84 Bezirksliga Westfalen 2 VI 06.
1984/85 Bezirksliga Westfalen 2 VI 16.
1985/86 Kreisliga A Gütersloh VII 01.
1986/87 Bezirksliga Westfalen 9 VI 02.
1987/88 Bezirksliga Westfalen 2 VI 02.
1988/89 Bezirksliga Westfalen 9 VI 05.
1989/90 Bezirksliga Westfalen 9 VI 10
1990/91 Bezirksliga Westfalen 9 VI 12.
1991/92 Bezirksliga Westfalen 9 VI 10.
1 
Nach Einführung der Verbandsliga Westfalen war die Landesliga nur noch viertklassig.
2 
Nach Einführung der Oberliga Westfalen war die Kreisliga A nur noch siebtklassig.

Nachfolgeverein FSC Rheda[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

FSC Rheda
Name FSC Rheda
Spielstätte TSG-Kampfbahn
Plätze 4500
Cheftrainer Vittorio Lombardi
Liga Landesliga Westfalen 1
2022/23 1. Platz   (Bezirksliga 2)
Website fscrheda.de
Heim
Auswärts

Sportliche Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1992 fusionierte die Fußballabteilung von Schwarz-Gelb mit der Fußballabteilung des Vereins DJK Grün-Weiß Rheda zum FSC Rheda, der seine Heimspiele auf der TSG-Kampfbahn am Reinkenweg austrägt. Der Verein DJK Grün-Weiß Rheda wurde im Jahre 1920 gegründet und später von den Nationalsozialisten verboten. Erst im Jahre 1953 erfolgte die Neugründung.[5] Sportlich erreichten die DJK-Fußballer von 1973 bis 1975 sowie von 1977 bis 1979 die 1. Kreisklasse Wiedenbrück bzw. die Kreisliga A Gütersloh.[14]

Die erste Mannschaft übernahm dabei den Platz der TSG Rheda in der Bezirksliga und schaffte im Jahre 1997 den Aufstieg in die Landesliga. Nachdem die Mannschaft in der Aufstiegssaison 1997/98 noch knapp den Klassenerhalt geschafft hatte, wurden die Rhedaer dann 1999 unter Trainer Dietrich Wedegärtner Vizemeister der Landesligastaffel 5 hinter dem VfB Marsberg.[15] In einer Aufstiegsrunde der Vizemeister schafften die Rhedauer gemeinsam mit dem FC Rhade den Aufstieg in die Verbandsliga und setzten sich gegen den TuS Jöllenbeck, den TuS Erndtebrück und den VfL Schwerte durch.[16]

Der Klassenerhalt misslang knapp. Am Ende fehlten zwei Punkte auf den VfB Marsberg. Anschließend geriet der FSC in große finanzielle Schwierigkeiten. Vier Abstiege in Folge führten den Verein im Jahre 2003 in die Kreisliga B. Dort konnte sich der Verein erholen und schaffte im Jahre 2007 nach zwei Aufstiegen in Folge den Sprung in die Bezirksliga. In den Jahren 2009, 2016 und 2018 erreichten die Rhedaer jeweils Platz vier.[13] Im Jahre 2020 wurde der FSC Vizemeister hinter dem TuS Dornberg, bevor drei Jahre später der Aufstieg in die Landesliga gelang.[17]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grün unterlegte Platzierungen kennzeichnen einen Aufstieg, rot unterlegte einen Abstieg. Bei gelb unterlegten Platzierungen hat sich die Mannschaft für eine Aufstiegsrunde qualifiziert.[13]

Spielzeit Liga Level Platz
1992/93 Bezirksliga Westfalen 2 VI 11.
1993/94 Bezirksliga Westfalen 9 VI 03.
1994/95 Bezirksliga Westfalen 9 VII 11.
1995/96 Bezirksliga Westfalen 2 VII 08.
1996/97 Bezirksliga Westfalen 2 VII 01.
1997/98 Landesliga Westfalen 5 VI 13.
1998/99 Landesliga Westfalen 5 VI 02.
Aufstiegsrunde 01.
1999/00 Verbandsliga Westfalen 1 V 14.
2000/01 Landesliga Westfalen 5 VI 15.
2001/02 Bezirksliga Westfalen 9 VII 17.
Spielzeit Liga Level Platz
2002/03 Kreisliga A Gütersloh VIII 16.
2003/04 Kreisliga B2 Gütersloh IX 02.
2004/05 Kreisliga B2 Gütersloh IX 02.
2005/06 Kreisliga B2 Gütersloh IX 01.
2006/07 Kreisliga A Gütersloh VIII 01.
2007/08 Bezirksliga Westfalen 2 VII 07.
2008/09 Bezirksliga Westfalen 2 VIII 3 04.
2009/10 Bezirksliga Westfalen 2 VIII 08.
2010/11 Bezirksliga Westfalen 2 VIII 05.
2011/12 Bezirksliga Westfalen 2 VIII 06.
2012/13 Bezirksliga Westfalen 2 VIII 09.
Spielzeit Liga Level Platz
2013/14 Bezirksliga Westfalen 2 VIII 08.
2014/15 Bezirksliga Westfalen 2 VIII 09.
2015/16 Bezirksliga Westfalen 2 VIII 04.
2016/17 Bezirksliga Westfalen 2 VIII 09.
2017/18 Bezirksliga Westfalen 2 VIII 04.
2018/19 Bezirksliga Westfalen 2 VIII 09.
2019/20 Bezirksliga Westfalen 2 VIII 02.
2020/21 Bezirksliga Westfalen 2 VIII 4
2021/22 Bezirksliga Westfalen 2 VIII 03.
2022/23 Bezirksliga Westfalen 2 VIII 01.
3 
Wegen der Einführung der 3. Liga war die Bezirksliga nur noch achtklassig.
4 
Wegen der COVID-19-Pandemie wurde die Saison zunächst abgebrochen und später annulliert.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b 150 Jahre TSG Rheda. (PDF) TSG Rheda, abgerufen am 6. November 2022.
  2. Turnen. TSG Rheda, abgerufen am 7. Mai 2023.
  3. Wir über uns. FSV Rheda, abgerufen am 7. Mai 2023.
  4. Deutscher Sportclub für Fußball-Statistiken: Fußball in Westdeutschland 1945 - 1952. Hövelhof 2011, S. 26.
  5. a b Chronik. FSC Rheda, abgerufen am 5. Mai 2018.
  6. Die Tabelle der Bezirksklasse 2 1976/77. Westfalenkick, abgerufen am 12. Juli 2022.
  7. TSG Rheda. Tabellenarchiv.info, archiviert vom Original am 15. April 2021; abgerufen am 8. Mai 2019.
  8. 100 Jahre DJK Gütersloh. (PDF) DJK Gütersloh, S. 76, abgerufen am 7. Mai 2023.
  9. Werner Skrentny (Hrsg.): Das große Buch der deutschen Fußball-Stadien. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2010, ISBN 978-3-89533-668-3, S. 156.
  10. Deutscher Sportclub für Fußball-Statistiken (Hrsg.): Fußball in Westdeutschland 1945–1952. 2011, S. 106, 151, 192, 237.
  11. Deutscher Sportclub für Fußball-Statistiken (Hrsg.): Fußball in Westdeutschland 1952–1958. 2012, S. 26, 65, 109, 151, 199, 237.
  12. Deutscher Sportclub für Fußball-Statistiken (Hrsg.): Fußball in Westdeutschland 1958–1963. 2013, S. 23, 71, 121, 167, 227.
  13. a b c FSC Rheda. Westfalenkick.de, abgerufen am 7. Mai 2023.
  14. DJK Rheda. Tabellenarchiv.info, archiviert vom Original am 4. März 2021; abgerufen am 8. Mai 2019.
  15. Manuel Schlichting: Für Fritz Grösche war ich der Hrubesch für Arme. FuPa, abgerufen am 13. Juli 2018.
  16. Tabelle der Landesliga 5 1998/99. Westfalenkick, abgerufen am 12. Juli 2022.
  17. Uwe Caspar: Aufsteiger in die Landesliga: Der FSC Rheda macht sein Meisterstück. Neue Westfälische, abgerufen am 7. Mai 2023.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Koordinaten: 51° 51′ 51,5″ N, 8° 17′ 52,4″ O