„Shutter Island (Film)“ – Versionsunterschied

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Am nächsten Tag spricht er seinen Arzt Dr. Sheehan wieder als Polizeipartner an, als habe er das Geschehen im Leuchtturm erneut verdrängt, was Sheehan mit einem leichten Kopfschütteln dem wartenden Direktor und den übrigen Ärzten signalisiert. In dem Moment setzt sich die Gruppe in Bewegung und Laeddis/Daniels erkennt chirurgische Instrumente, die ein Pfleger halb verborgen unter einem Tuch versteckt hält. Mit den Worten "Which would be worse, to live as a monster or to die as a good man?" („Was ist schlimmer, als Monster zu leben oder als guter Mensch zu sterben?“) erhebt er sich und geht mit den Pflegern und Ärzten freiwillig davon. Auf die Ansprache „Teddy“ von Dr. Sheehan reagiert er nicht mehr.
Am nächsten Tag spricht er seinen Arzt Dr. Sheehan wieder als Polizeipartner an, als habe er das Geschehen im Leuchtturm erneut verdrängt, was Sheehan mit einem leichten Kopfschütteln dem wartenden Direktor und den übrigen Ärzten signalisiert. In dem Moment setzt sich die Gruppe in Bewegung und Laeddis/Daniels erkennt chirurgische Instrumente, die ein Pfleger halb verborgen unter einem Tuch versteckt hält. Mit den Worten "Which would be worse, to live as a monster or to die as a good man?" („Was ist schlimmer, als Monster zu leben oder als guter Mensch zu sterben?“) erhebt er sich und geht mit den Pflegern und Ärzten freiwillig davon. Auf die Ansprache „Teddy“ von Dr. Sheehan reagiert er nicht mehr.

LÜGE!


== Produktion und Veröffentlichung ==
== Produktion und Veröffentlichung ==

Version vom 12. August 2010, 14:19 Uhr

Film
Titel Shutter Island
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2010
Länge 138 Minuten
Stab
Regie Martin Scorsese
Drehbuch Laeta Kalogridis
Produktion Brad Fischer,
Mike Medavoy,
Arnold Messer,
Martin Scorsese
Musik Robbie Robertson
Kamera Robert Richardson
Schnitt Thelma Schoonmaker
Besetzung

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Shutter Island (Arbeitstitel: Ashecliffe) ist ein amerikanischer Psychothriller mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle. Der Film basiert auf dem 2003 erschienenen, gleichnamigen Roman des US-amerikanischen Schriftstellers Dennis Lehane.

Handlung

Der US-Marshal Edward „Teddy“ Daniels untersucht im Jahr 1954 mit seinem Partner Chuck Aule das Verschwinden der Patientin Rachel Solando aus dem auf der Insel Shutter Island vor der Küste von Massachusetts untergebrachten Ashcliffe Hospital für psychisch gestörte Schwerverbrecher.

Während ein Hurrikan heraufzieht, der eine Rückkehr auf das Festland zunächst unmöglich macht, verfestigt sich bei Daniels der Verdacht, dass auf der Insel geheime Experimente an Patienten durchgeführt werden. Er wird von Albträumen und Halluzinationen geplagt, die sich vor allem um seine verstorbene Ehefrau und Erinnerungen an seine Zeit als US-Soldat im Zweiten Weltkrieg drehen, in dem er an der Befreiung des KZ Dachau beteiligt war. Darüber hinaus verschlimmern sich seine körperlichen Beschwerden, vor allem heftige Kopfschmerzen, Übelkeit und Benommenheit. Von diesen psychischen und körperlichen Beschwerden geplagt, und aufgrund seiner scheinbar auf eine Verschwörung hindeutenden Ermittlungen wird er zunehmend paranoider. Die Nachforschungen deuten außerdem darauf hin, dass es neben den 66 offiziell registrierten Patienten noch einen weiteren Patienten gibt, der dort inkognito behandelt wird. Mit der Kooperation der Klinikleitung bei den Ermittlungen unzufrieden, offenbart Daniels seinem Polizeipartner, dass er sich aus zwei persönlichen Gründen bei seinem Arbeitgeber schon im Vorfeld selbst für den Fall gemeldet habe: Erstens habe er von seinem früheren Studienkollegen George Noyce erfahren, dass an ihm auf Shutter Island verheerende Menschenversuche mit Psychopharmaka und Gehirnoperationen, vor allem Lobotomien durchgeführt worden seien, andererseits soll Andrew Laeddis, der Hausmeister von Daniels früherem Wohnhaus, Patient in der Klinik sein. Laeddis soll den Brand gelegt haben, bei dem Daniels Frau starb. Daniels wollte also von vornherein einerseits geheime Machenschaften der Klinik aufdecken, andererseits den Mörder seiner Frau stellen. Er vermutet, dass Laeddis Patient Nr. 67 ist.

Die entflohene Patientin taucht zwar wieder auf und der Auftrag ist damit eigentlich erledigt, Daniels hat aber bereits viele weitere Indizien für eine Verschwörung gesammelt und ermittelt zunächst mit Aule, dann im Alleingang weiter, da er nach einem Gespräch mit dem tatsächlich in der Klinik einsitzenden Patienten George Noyce auch Aule misstraut.

Schließlich findet er eine andere Frau, scheinbar die wirkliche Rachel Solando, die sich in einer Höhle versteckt hält. Sie erzählt ihm, dass sie früher Ärztin in der Klinik war und zur Patientin gemacht wurde, nachdem sie Fragen zum wirklichen Charakter der Klinik gestellt hatte. Dort würden die inhaftierten Patienten zu Menschenversuchen benutzt und man arbeite daran, sie mittels Gehirnwäschen, Psychopharmaka und schließlich Gehirnchirurgie zu nervenlosen, hemmungslos tötungsbereiten Wesen, sie nennt sie menschliche Monster, ohne Erinnerung zu machen, die man unter anderem als Agenten im Kalten Krieg einsetzen könne. Daniels hat seiner Meinung nach das Rätsel um Shutter Island gelüftet und meint, seinen inzwischen verschwundenen Polizeipartner retten zu müssen. Er schlägt einen Wachmann nieder und dringt mit dessen Gewehr in den Leuchtturm ein, von dem er vermutet, dass dort die Menschenversuche durchgeführt werden.

Auflösung

Das Rätsel um den paranoiden Marshal wird durch einen Twist aufgelöst, als er in den Leuchtturm der Insel eindringt, von dem er vermutet, dass dort die Experimente an den Patienten durchgeführt werden. Im Raum in der Spitze des Leuchtturms offenbaren ihm der Chefarzt und sein „Partner“, der in Wirklichkeit sein behandelnder Arzt Dr. Sheehan ist, die Wahrheit: Er ist in Wirklichkeit der wahnkranke und extrem gefährliche 67. Patient Andrew Laeddis selbst, ein ehemaliger Marshal, der seit zwei Jahren auf Shutter Island in Behandlung ist. Die Klinik betreibt tatsächlich experimentelle Psychiatrie, allerdings zu dem Zweck, psychisch kranke Patienten humaner zu behandeln als bisher üblich. Er sollte in einem radikalen, innovativen Rollenspiel für zwei Tage seine auf Wahnvorstellungen aufgebaute Scheinidentität ausleben, damit eine Lobotomie verhindert werden kann, die ihm aufgrund seiner jüngsten Angriffe auf Personal und andere Patienten droht.

Zweck des Rollenspiels ist, dass Laeddis sofort erkennt, dass er sich durch seinen Wahn vor seinem unerträglichen Trauma schützt: Seine Ehefrau Dolores Chanal, die er sehr liebte, war hochgradig manisch-depressiv, hatte schon mehrere Suizidversuche hinter sich und die Wohnung der Familie angezündet, allerdings ohne dass dabei jemand zu Schaden kam. Daraufhin zog sie in ein Haus an einem See. Laeddis hatte dieses Vorhaben mitgetragen, war einer Auseinandersetzung mit der Krankheit seiner Frau ausgewichen und hatte sich stattdessen in Arbeit und Alkohol geflüchtet. Als er eines Tages nach Hause kam, hatte seine Frau gerade die gemeinsamen drei Kinder im See ertränkt. Daraufhin hatte er sie auf ihr halboffen geäußertes Verlangen hin erschossen. Laeddis kann nicht ertragen, dass er die Kinder, vor allem seine Tochter Rachel, nicht schützen konnte, und noch mehr, dass er gegenüber der Krankheit seiner Frau nicht interveniert hatte. Um die unerträgliche Wahrheit zu verdrängen, hatte er einen anderen Brand erfunden: Ein Andrew Laeddis, der nicht er selbst sei, habe den Brand gelegt, und seine Frau sei dabei umgekommen. Rachel Solando ist ein Anagramm des Namens seiner Frau, wie auch der Polizei-Name Edward Daniels eines seines wirklichen Namens ist.

Seine tote Tochter Rachel sah er bei seinen Halluzinationen unter anderem als Opfer des KZ Dachau, an dessen Befreiung er als Soldat tatsächlich teilgenommen hatte, und er glaubt sich zu erinnern, dass er dort Wachleute erschossen hätte, nachdem diese sich ergeben hatten. Dieses Kriegsverbrechen ist zwar historisch belegt (Dachau-Massaker), hat aber nicht in dem Ausmaß wie in Laeddis Scheinerinnerungen stattgefunden, außerdem ist es im Film unwahrscheinlich, dass Laeddis daran beteiligt war. Stattdessen verschiebt er die unerträgliche Erinnerung an die Erschießung seiner Frau nach Dachau und an andere Orte, genau wie sein Zuspätkommen im Angesicht der Leichen seiner Kinder. Ähnlich verdreht und verschiebt er auch die Erinnerung an George Noyce, den er brutal angegriffen hatte, nachdem er ihn Laeddis genannt hatte.

Zum Zuhören gezwungen, wehrt sich Laeddis heftig. Nachdem er sogar den Chefarzt mit seiner Spielzeugpistole scheinbar erschießt und ihm seine Widersprüche unausweichlich vor Augen gehalten werden, bricht er im Leuchtturm zusammen. An dieser Stelle wird auch endgültig klar, dass große Teile des Films aus der Wahnperspektive Laeddis' heraus erzählt wurden, was zuvor erst für einige wenige Erscheinungen klar erkennbar war. Auch der scheinbar endgültige Beweis für Menschenversuche und andere inhumane Machenschaften der Klinik, die Begegnung mit der Frau in der Höhle, ist nur eine Halluzination Laeddis' gewesen.

In seinem Krankenzimmer erkennt er die Wahrheit schließlich an und lässt seine Erinnerung an die Realität wieder zu. Dadurch hat er nun einen entscheidenden Schritt hin zu seiner Heilung und somit Entlassung. An diesen Punkt war er allerdings schon früher im Verlauf seiner Therapie gekommen, bevor er wieder in seine Wahnvorstellungen zurückkehrte. Am Ende wird er eindringlich vor einem Rückfall gewarnt, denn sonst wäre eine Lobotomie unausweichlich.

Am nächsten Tag spricht er seinen Arzt Dr. Sheehan wieder als Polizeipartner an, als habe er das Geschehen im Leuchtturm erneut verdrängt, was Sheehan mit einem leichten Kopfschütteln dem wartenden Direktor und den übrigen Ärzten signalisiert. In dem Moment setzt sich die Gruppe in Bewegung und Laeddis/Daniels erkennt chirurgische Instrumente, die ein Pfleger halb verborgen unter einem Tuch versteckt hält. Mit den Worten "Which would be worse, to live as a monster or to die as a good man?" („Was ist schlimmer, als Monster zu leben oder als guter Mensch zu sterben?“) erhebt er sich und geht mit den Pflegern und Ärzten freiwillig davon. Auf die Ansprache „Teddy“ von Dr. Sheehan reagiert er nicht mehr.

LÜGE!

Produktion und Veröffentlichung

Im März 2008 wurde unter Regieführung von Martin Scorsese mit der Produktion des Films begonnen. Am 2. Juli waren die Dreharbeiten abgeschlossen. Der Film sollte eigentlich am 2. Oktober 2009 in die Kinos kommen, Paramount Pictures verschob jedoch den Start auf Mitte Februar 2010. Die Weltpremiere feierte der Film auf der Berlinale 2010 am 13. Februar 2010.[1] Deutschlandweit ist der Film am 25. Februar 2010 in die Kinos gekommen.

Drehorte waren unter anderem der Acadia-Nationalpark, Boston Harbor und Taunton, Massachusetts.

Sonstiges

Original des Leuchtturms vom Filmplakat

Auf dem offiziellen Filmplakat ist der Leuchtturm von Warnemünde zu erkennen.[2]

Kritik

„Genau wie in Siegfried Kracauers Theorie »Von Caligari zu Hitler«, nach der sich in dem Film von 1920 die NS-Herrschaft vorausahnen ließ, führen auch bei Scorsese die Dämonen der Filmgeschichte ein Doppelleben als Dämonen der historischen Wirklichkeit. Alles zu grausam um wahr zu sein oder so grausam wie die Wahrheit, die der Fiktion zuliebe geopfert wird. Als würde über die historische Wirklichkeit die Fiktion heilen, damit die Verletzung erst bei Scorsese doppelt wieder aufreißt. (...) Scorsese (ist) mit Shutter Island das heimliche Meisterwerk unter seinen Zwischenwerken gelungen. Ein Film vor allem (aber nicht ausschließlich) für Cineasten und eine Wohltat angesichts der vielen Plot-Twists aus Werken der jüngeren Filmgeschichte.“

Schnitt (Filmzeitschrift)[3]

„Martin Scorseses „Shutter Island“ ist kein Meisterwerk. Oft sind die Einzelteile des Thrillers besser als das Ganze, daran ändert auch die herausragende Kameraarbeit von Robert Richardson und das engagierte Auftreten von Leonardo DiCaprio nichts. Ansonsten gibt es von allem etwas zu viel: Die Cops sind ein bisschen zu abgebrüht, die Anstaltsaltvorderen ein wenig zu finster und die Schatten, die das Ungemach wirft, einen Tick zu lang. Doch die Brillanz, mit der Scorsese das alles inszeniert, ist trotz aller Einwände bewundernswert und macht aus „Shutter Island“ einen absolut sehenswerten Film.“

filmstarts.de [4]

„Mit wabernden Nebelschwaden und anderen klassischen Gruselfilmstilmitteln erzeugt Scorsese eine verblüffende Künstlichkeit, die rückblickend – und das ist der grandiose Clou von „Shutter Island“ – völlig plausibel wird. Dazu trägt auch Scorseses Stammschauspieler Leonardo DiCaprio entscheidend bei. Seine zunehmend panische Darbietung wirkt wie die erschreckende Perso­nifika­tion der Politparanoia, die in den USA der 50er-Jahre herrschte. Auch aufgrund dieser Vielschichtigkeit sehr sehenswert! [...] Auf dieser Reise in die Finsternis zeigt sich das „Departed“-Duo Scorsese und DiCaprio in Bestform.“

cinema.de [5]

Einzelnachweise

  1. 60. Berlinale: Weltpremieren von Martin Scorsese und Roman Polanski im Wettbewerbsprogramm. Abgerufen am 6. Juni 2010.
  2. Ostsee-Zeitung Rostocker Lokalausgabe: Hollywood klaut Leuchtturm. Abgerufen am 17. Februar 2010.
  3. Shutter Island auf schnitt.de, abgerufen am 15. März 2010.
  4. Carsten Baumgardt bei filmstarts.de
  5. cinema.de