Simmershausen (Hilders)
Simmershausen Marktgemeinde Hilders
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Koordinaten: | 50° 36′ N, 10° 2′ O |
Höhe: | 511 (508–542) m |
Fläche: | 8,64 km²[1] |
Einwohner: | 496 (1. Jan. 2024)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 57 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 36115 |
Vorwahl: | 06681 |
Simmershausen
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Simmershausen ist einer von elf Ortsteilen der Marktgemeinde Hilders im osthessischen Landkreis Fulda. Der Ortsteil ist ein anerkannter Erholungsort.[3]
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Erholungsort Simmershausen liegt zwischen Auersberg (757 m), Buchschirm (746 m) und Staufelsberg (646 m). Östlich des Ortes verläuft die Grenze zu Thüringen. Hilders liegt südwestlich von Simmershausen im Biosphärenreservat der hessischen Rhön.
Siedlungsplätze innerhalb der Gemarkung:[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Simmershausen erfolgte unter dem Namen „Sigimareshuson“ und wird in die Zeit (891–915) datiert.[1]
Auf dem Gebiet des Orts befand sich die Auersburg, welche mit dem Verkauf der Herren von Nithardshusen (= Neidhartshausen) an das Kloster Fulda im Jahr 1214 genannt wurde. Nachdem sich der Fuldaer Fürstabt Bertho IV. und der Würzburger Bischof Berthold II. von Sternberg zur Beilegung einer Fehde um ihr Grenzgebiet geeinigt hatten, fand sich die Auersburg 1290 im Besitz Würzburgs. Bald darauf, um 1325, ging die Burg durch Kauf an die Grafen von Henneberg, die bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts Stiftsvögte und Burggrafen von Würzburg gewesen waren. 1342 kaufte Bischof Otto II. von Wolfskeel Burg und Amt Auersberg zurück, wodurch die Auersburg und Simmershausen Teil des würzburgischen Amt Hilders wurden.
Als das Hochstift Würzburg 1803 aufgelöst wurde, kam der Ort 1803 zu Bayern, 1806 zum Großherzogtum Würzburg, 1814 wieder zu Bayern und 1866 zur preußischen Provinz Hessen-Nassau.
- Hessische Gebietsreform (1970–1977)
Zum 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Simmershausen im Zuge der Gebietsreform auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Hilders eingemeindet.[7][8] Wie für alle nach Hilders eingegliederten Gemeinden wurde auch für Batten ein Ortsbezirk gebildet.[9]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Simmershausen angehört(e):[1][10]
- vor 1803: Heiliges Römisches Reich, Fürstbistum Würzburg, Amt Hilders
- 1803–1806: Heiliges Römisches Reich, Königreich Bayern, Landgericht Hilders[Anm. 2]
- 1806–1813: Großherzogtum Würzburg, Landgericht Hilders[Anm. 3]
- 1814–1816: Königreich Bayern, Landgerichtsbezirk Hilders
- 1817–1837: Königreich Bayern, Untermainkreis, Landgerichtsbezirk Hilders
- 1838–1861: Königreich Bayern, Regierung Unterfranken und Aschaffenburg, Landgerichtsbezirk Hilders
- 1862–1866: Königreich Bayern, Regierungsbezirk Unterfranken, Bezirksamt Gersfeld[Anm. 4]
- ab 1867: Norddeutscher Bund, Königreich Preußen,[Anm. 5] Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Gersfeld
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Gersfeld
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Gersfeld
- ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Fulda
- ab 1945: Deutsches Reich, Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
- ab 1946: Deutsches Reich, Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Fulda, Gemeinde Hilders
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerstruktur 2011
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Simmershausen 585 Einwohner. Darunter waren 3 (0,5 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 114 Einwohner unter 18 Jahren, 222 waren zwischen 18 und 49, 102 zwischen 50 und 64 und 120 Einwohner waren älter.[11] Die Einwohner lebten in 222 Haushalten. Davon waren 51 Singlehaushalte, 57 Paare ohne Kinder und 67 Paare mit Kindern, sowie 21 Alleinerziehende und 135Wohngemeinschaften. In 51 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 90 Haushaltungen leben keine Senioren.[11]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1812: 107 Häuser mit 548 Seelen[1]
Simmershausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2023 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 558 | |||
1840 | 578 | |||
1846 | 598 | |||
1852 | 620 | |||
1858 | 603 | |||
1864 | 591 | |||
1871 | 600 | |||
1875 | 624 | |||
1885 | 607 | |||
1895 | 623 | |||
1905 | 635 | |||
1910 | 648 | |||
1925 | 626 | |||
1939 | 600 | |||
1946 | 602 | |||
1950 | 660 | |||
1956 | 612 | |||
1961 | 628 | |||
1967 | 620 | |||
1970 | 622 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 558 | |||
2023 | 496 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Hilders[2]; Zensus 2011[11] |
Historische Religionszugehörigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]• 1885: | evangelische (= 0,82 %), 602 katholische (= 99,18 %) Einwohner[1] | 5
• 1961: | 21 evangelische (= 3,34 %), 607 katholische (= 96,66 %) Einwohner[1] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katholische Kirchengemeinde Simmershausen, St. Johannes der Täufer. Die Kirche wurde zwischen 1597 und 1613 erbaut und 1749 geweiht. Im Turm der Kirche hängen Bronzeglocken der Glockengießerei Otto aus Hemelingen/Bremen. Im Jahr 1930 lieferte Otto drei Glocken, von denen die beiden größere im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen wurden. 1953 ergänzt Otto dann das Geläut um zwei neue Bronzeglocken. Das Geläut hat die Schlagtonreihe as – b – c und wiegt insgesamt ca. 1.300 kg.[12][13]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für Simmershausen besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Simmershausen) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern.[9] Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 71,72 %. Alle Kandidaten gehörten der Simmershäusenser Ortsbeiratsliste an.[14] Der Ortsbeirat wählte Thorsten Müller zum Ortsvorsteher.[15]
Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Ort gibt es eine Kirche, ein Dorfgemeinschaftshaus, einen Kindergarten, einen Sportplatz, eine öffentliche Bücherei und einen Kinderspielplatz.
Im Ort bestehen folgende Vereine: Freiwillige Feuerwehr, Sportverein, Rhönklub, Musikverein, Kindergartenverein, Angelsportverein, Kyffhäuser Kameraden und Gesangverein.
Regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Regelmäßige Veranstaltungen sind die Fußwallfahrt von Simmershausen nach Vierzehnheiligen, der alle zwei Jahre am vierten Sonntag im September stattfindende Rhöner Viehabtrieb sowie die Kirmes. Beim Rhöner Viehabtrieb im Jahr 2015 waren rund 6.000 Besucher gezählt worden.[16]
Anmerkungen und Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anmerkungen
- ↑ Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
- ↑ Durch den Reichsdeputationshauptschluss.
- ↑ Infolge der Napoleonischen Kriege.
- ↑ Trennung zwischen Justiz (Landgericht Hilders) und Verwaltung.
- ↑ Infolge des Deutschen Krieges.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h Simmershausen, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 20. Juli 2023). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b Hilders in Zahlen und Fakten. Gemeinde Hilders, abgerufen am 14. September 2024.
- ↑ 79. Sitzung des Fachausschusses für Kurorte Erholungsorte und Heilbrunnen in Hessen vom 21. November 2012. In: Staatszeiger für das Land Hessen. Nr. 9, 2014, ISSN 0724-7885, S. 187.
- ↑ Heckenmühle, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 5. Februar 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Mittelmühle, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 7. Februar 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Obermühle, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 10. Februar 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 3, S. 84, Punkt 93 Abs. 49 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,0 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 394 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ a b Hauptsatzung. (PDF; 246 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Hilders, abgerufen im September 2024.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 8,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 10 und 66, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020 .
- ↑ Gerhard Reinhold: Otto-Glocken. Familien- und Firmengeschichte der Glockengießerdynastie Otto. Selbstverlag, Essen 2019, ISBN 978-3-00-063109-2, S. 588, hier insbesondere S. 536 und 552.
- ↑ Gerhard Reinhold: Kirchenglocken – christliches Weltkulturerbe, dargestellt am Beispiel der Glockengießer Otto, Hemelingen/Bremen. Nijmegen/NL 2019, S. 556, hier insbesondere S. 496 und 507, urn:nbn:nl:ui:22-2066/204770 (Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen).
- ↑ Ortsbeiratswahl Simmershausen. In: Votemanager. Gemeinde Hilders, abgerufen im September 2024.
- ↑ Ortsbeiräte der Gemeinde Hilders. In: Webauftritt. gemeinde Hilders, abgerufen im September 2024.
- ↑ Viehabtrieb in Simmershausen wird zum Touristenmagnet. Fuldaer Zeitung, 25. September 2015, abgerufen am 27. Januar 2017.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur über Simmershausen nach GND In: Hessische Bibliographie
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Webauftritt der Marktgemeinde Hilders
- Website der „Vereinsgemeinschaft Simmershausen“ zum Ort
- Website des Rhöner Viehabtriebs
- Simmershausen, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).