Sinkiw

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Sinkiw
Зіньків
Wappen von Sinkiw
Sinkiw (Ukraine)
Sinkiw (Ukraine)
Sinkiw
Basisdaten
Oblast: Oblast Poltawa
Rajon: Rajon Sinkiw
Höhe: 122 m
Fläche: 11,37 km²
Einwohner: 10.116 (1. Januar 2006[1])
Bevölkerungsdichte: 890 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 38100
Vorwahl: +380 5353
Geographische Lage: 50° 12′ N, 34° 21′ OKoordinaten: 50° 12′ 0″ N, 34° 21′ 0″ O
KOATUU: 5321310100
Verwaltungsgliederung: 1 Stadt, 5 Dörfer
Bürgermeister: Mykola Schum
Adresse: вул. Леніна 67
38100 м. Зіньків
Statistische Informationen
Sinkiw (Oblast Poltawa)
Sinkiw (Oblast Poltawa)
Sinkiw
i1

Sinkiw (ukrainisch Зіньків; russisch Зеньков/Senkow, polnisch Zieńków) ist eine Stadt in der zentralukrainischen Oblast Poltawa am Ufer des Flusses Taschan. Sie ist Verwaltungssitz des gleichnamigen Rajons. Zur Stadt gehören auch die Dörfer Syweryniwka (Сиверинівка), Dubiwka (Дубівка), Pylypenky (Пилипенки), Hussaky (Гусаки) und Chmariwka (Хмарівка).

Stadtzentrum
Orthodoxe Kirche im Ort

Geschichte

Der Ort wird erstmals 1604 urkundlich erwähnt, als dieses Gebiet Teil des Polnisch-Litauischen Reiches war. In dieser Zeit wurde in Sinkiw ein Fort errichtet. Ab 1648 war der Ort im Zuge des kosakischen Unabhängigkeitskampfes Teil des Poltawer Regiments, kam aber ab Ende des 17. Jahrhunderts zum Russischen Reich. 1781 wurden Sinkiw Stadtrechte und Wappen verliehen. 1783 lebten in dem Ort 7.212 Einwohner, darunter 3.596 Männer und 3.616 Frauen. Ab 1796 gehörte Sinkiw zum Kleinrussischen Gouvernement, 1802 wurde sie Teil des Gouvernement Poltawa.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stieg die Bevölkerung stark an. Lebten 1805 noch 6.707 Einwohner in der Stadt, so waren es 1862 bereits 9.810, darunter 5.117 Männer und 4.693 Frauen. Danach ging die Bevölkerung bis 1891 auf 9.377 Einwohner, davon 4.590 Männer und 4.787 Frauen zurück, wobei der Judenanteil bei 9,4 % lag. Bis 1897 stieg die Einwohnerzahl aber wieder auf 10.443 Einwohner an. Darunter stellten die Ukrainer mit 85,8 % die größte ethnische Bevölkerungsgruppe. Weitere größere Gruppen waren Juden (12,1 %) und Russen (1,8 %). 1912 wurde ein Jungen- und 1915 ein Mädchengymnasium eröffnet, 1920 eine industriell-technische Schule.

Im 20. Jahrhundert stagnierte das Wachstum der Stadt, was teilweise auf die menschlichen Verluste durch den Russischen Bürgerkrieg, die Hungersnot und den Zweiten Weltkrieg zurückzuführen ist. Daneben hat aber auch eine Rolle gespielt, dass die Stadt nur über einen Schmalspurbahnanschluss verfügt. 1970 verfügte der Ort über eine Molkerei, eine Gemüsekonservenfabrik und zwei Möbelfabriken.

Nachdem 1970 in der Stadt 12.300 Einwohner lebten, sank die Zahl bis 1979 auf 10.210. In den 1980er Jahren konnte sich die Zahl bis 1989 wieder etwas auf 11.244 Einwohner erhöhen. Damit lag die Zahl nur gering über derjenigen von 1897. Seitdem ist die Bevölkerung im Zuge der Transitionskrise leicht zurückgegangen.

Wirtschaft und Verkehr

Der wirtschaftliche Schwerpunkt der Stadt liegt auf der Nahrungsmittelindustrie. Sinkiw liegt an der territorialen Straße T-1706, welche Hadjatsch mit Poltawa verbindet. Die Stadt ist lediglich über eine Schmalspurbahn an das Eisenbahnnetz angeschlossen, über welche sie mit Ochtyrka verbunden ist.

Söhne und Töchter der Stadt

  • Mykola Serow (1890–1937), ukrainischer Altphilologe, Übersetzer und Dichter

Weblinks

Commons: Sinkiw – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Tschyselnist najawnoho naselennja Ukrajiny, Kiew 2006