Vico Torriani
Vico Torriani (* 21. September 1920 in Genf als Ludovico Oxens Torriani; † 25. Februar 1998 in Agno) war ein Schweizer Schlagersänger, Schauspieler, Showmaster und Kochbuchautor.
Leben
Torriani wurde als Sohn eines Reit- und Skilehrers geboren und wuchs in St. Moritz auf. Nach der Schule lernte er Konditor, Koch und später noch Kellner. Bereits als 15-Jähriger gab er private Konzerte. Später betätigte er sich als selbständiger Gastwirt, unter anderem in Basel, und machte sich als Autor von Kochbüchern einen Namen.
1945 siegte er bei einem Talentwettbewerb und tingelte danach durch ganz Europa. 1949 hatte er in der Schweiz seinen ersten Hit Silberfäden. 1951 kam der erste grosse Erfolg in Deutschland mit Addio, donna grazia. Danach nahm Torriani zahlreiche Schallplatten mit Schlagern in verschiedenen Sprachen auf. Ab 1952 trat er im Fernsehen auf. Er bekam zunächst in der Schweiz, später auch in Deutschland eigene Shows, wie etwa «Grüezi, Vico», „Hotel Victoria“ und die «Vico-Torriani-Show», in denen zahlreiche Gaststars auftraten.
In den 1950er Jahren war er als Schauspieler in zahlreichen Musikfilmen zu sehen und trat auch in Theatern auf. In diversen Operetten- und Musical-Inszenierungen konnte man ihn in den 1950er und 1960er Jahren sehen. 1955 war Torriani der allererste zu ratende Gaststar in der Ratesendung Was bin ich? bei Robert Lembke. 1958 trat er in der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest an.
Torriani gab Gastspiele in vielen Ländern, darunter auch im Iran. 1964 war seine Plattenkarriere zunächst vorbei. 1966 sang er noch das Lied der ARD-Fernsehlotterie So schön, so leicht, kann unser Leben sein. Dann war er zwischen 1967 und 1970 Showmaster über viele Folgen hinweg in der Fernsehsendung Der goldene Schuß im ZDF.
In den 1970er Jahren hatte er dann wieder grosse Erfolge mit volkstümlichen Melodien. Sein grösster Erfolg wurde 1976 La Pastorella, das inzwischen zu den Evergreens der deutschen Unterhaltungsmusik gehört. Das Lied wurde auch von zahlreichen anderen Interpreten aufgenommen. 1977 war Torriani sogar einmal in der Krimiserie Tatort zu sehen, und zwar in der Folge Drei Schlingen mit Hansjörg Felmy als Kommissar Haferkamp. Mit dem Lied Capri-Fischer landete er 1982 auf Platz eins der vom Zweiten Deutschen Fernsehen produzierten Musikshow «Die schönsten Melodien der Welt». 1995 erhielt er den Bambi «Lifetime-Award» zusammen mit Caterina Valente und Helmut Zacharias.
Am 24. Februar 2016 wurde in St. Moritz das Vico-Torriani-Musical «Hotel Victoria» uraufgeführt.[1]
Privates
In den Jahren 1978 bis 1983 führte Vico Torriani das Restaurant «Bonne Auberge» am Spalenring in Basel. Torrianis Frau Evelyne Torriani-Güntert (* 17. Juni 1930; † 28. April 2010), mit der er seit 1952 verheiratet war,[2] stammte aus Basel. Das Ehepaar hatte die beiden Kinder Nicole und Reto. Torriani starb im Jahr 1998. Seine Ehefrau berichtete, dass er aus einem Nachmittagsschlaf nicht mehr aufwachte, und widersprach damit Presseberichten, er sei an Krebs gestorben[3]. Sein Urnengrab befindet sich auf dem Hauptfriedhof in Lugano.
Bekannte Musiktitel (Auswahl)
Chartplatzierungen Erklärung der Daten | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Singles | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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- 1951 Silberfäden
- 1952 Addio, donna grazia
- 1953 Bella, bella donna
- 1953 Du schwarzer Zigeuner
- 1953 Bon soir, bon soir, DECCA, F 43650 (78 rpm)
- 1953 Tango der Nacht (aus „Straßenserenade“), DECCA, F 43614 (78 rpm)
- 1954 Gitarren der Liebe
- 1955 In der Schweiz
- 1955 Zwei Spuren im Schnee
- 1955 Grüß mir die Damen aus der Bar von Johnny Miller
- 1957 Siebenmal in der Woche
- 1957 Ananas aus Caracas
- 1957 Sie war ein Mannequin aus Paris
- 1958 Schön und kaffeebraun
- 1958 Der Stern von Santa Clara
- 1960 Kalkutta liegt am Ganges
- 1961 Bon soir, Herr Kommissar
- 1961 Café Oriental
- 1963 Pepino
- 1962 Muss i denn, muss i denn zum Städtele hinaus
- 1962 Der Hafen-Casanova
- 1962 Chi-chica-chi
- 1963 Skitwist
- 1967 Märchenerzähler
- 1976 La pastorella
- 1981 Die schönsten Lieder
- 1984 Capri-Fischer
- 1995 Einfach danke
- 1990 Ich könnt’ ohne Berge nicht leben
- 1991 Zähl’ die Freunde, nicht die Jahre
- Grüezi, grüezi miteinander
- Bolero (Elite Special 8926, 78rpm)
- In Milano in der Cafeteria (Elite Special 8926, 78rpm)
- Das gewisse o-la-la
Siehe auch: Liste der Nummer-eins-Hits in Deutschland (1957)
Diskografie
Alben (Auswahl):
- 1990 Zauberwelt der Berge
- 1991 Zähl die Freunde, nicht die Jahre
- 1995 Einfach Danke – Meine 20 größten Hits
- 1998 Danke Vico – Zur Erinnerung an den legendären Sänger und Entertainer
Filmografie (Auswahl)
Kurzauftritt
- 1952: Der bunte Traum
- 1952: Meine Frau macht Dummheiten
- 1958: Der schwarze Blitz
- 1960: Schlagerraketen – Festival der Herzen
- 1960: O sole mio
- 1962: So toll wie anno dazumal
- 1964: Die ganze Welt ist himmelblau
Darsteller
- 1953: Straßenserenade
- 1954: Gitarren der Liebe
- 1955: Ein Herz voll Musik
- 1956: Santa Lucia
- 1956: Der Fremdenführer von Lissabon
- 1957: Siebenmal in der Woche
- 1957: Träume von der Südsee
- 1958: Der Stern von Santa Clara
- 1961: Robert und Bertram
- 1962: Muß i denn zum Städtele hinaus
Weblinks
- Commons: Vico Torriani – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Literatur von und über Vico Torriani im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Vico Torriani bei IMDb
- Vorlage:Filmportal.de Name
- Gabriela Schöb: Torriani, Vico. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Chronologische Aufzählung sämtlicher Auftritte Vico Torrianis im deutschen Fernsehen von 1953 bis 1997 ( vom 3. Juni 2010 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- ↑ Webseite des Musicals
- ↑ Vico Torrianis Witwe ist tot in Blick, abgerufen am 24. Februar 2015
- ↑ SWR Sendereihe Ich trage einen großen Namen, Wiederholung vom 02.Aug.2015
Personendaten | |
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NAME | Torriani, Vico |
ALTERNATIVNAMEN | Torriani, Ludovico Oxens (wirklicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Schlagersänger, Schauspieler, Showmaster und Kochbuchautor |
GEBURTSDATUM | 21. September 1920 |
GEBURTSORT | Genf |
STERBEDATUM | 25. Februar 1998 |
STERBEORT | Agno |