We Got It from Here … Thank You 4 Your Service

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We Got It from Here … Thank You 4 Your Service
Studioalbum von A Tribe Called Quest

Veröffent-
lichung(en)

11. November 2016

Label(s) Epic Records

Format(e)

CD, LP, MC

Genre(s)

Eastcoast-Hip-Hop, Conscious Rap, Jazz-Rap

Titel (Anzahl)

16

Länge

60:18

Besetzung
  • Jarobi White – MC

Produktion

Kamaal Fareed, Blair Wells

Studio(s)

AbLab, New Jersey

Chronologie
The Love Movement (1998) We Got It from Here … Thank You 4 Your Service
Singleauskopplung
11. November 2016 We the People...
Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Alben[1][2]
We Got It from Here … Thank You 4 Your Service
  DE 14 18.11.2016 (6 Wo.)
  AT 18 25.11.2016 (3 Wo.)
  CH 12 20.11.2016 (11 Wo.)
  UK 24 24.11.2016 (4 Wo.)
  US 1 03.12.2016 (15 Wo.) GoldGold
Singles[3]
We the People...
  US 77 03.12.2016 (1 Wo.)

We Got It from Here … Thank You 4 Your Service ist das sechste und letzte Studioalbum der US-amerikanischen Hip-Hop-Band A Tribe Called Quest. Es erschien 18 Jahre nach dem vorherigen Album The Love Movement am 11. November 2016. Mit dem Album erreichte die Band erstmals Platz 1 der US-amerikanischen Charts. Mitglied Phife Dawg starb während der Arbeiten an We Got It from Here … Thank You 4 Your Service an Diabetes.[4]

Entstehungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trotz mehrerer temporärer Zusammenschlüsse nahmen A Tribe Called Quest (ATCQ) nach ihrem fünften Album, The Love Movement (1998), 18 Jahre lang keine neuen Alben auf. We Got It from Here … Thank You 4 Your Service erschien überraschend 2016 als sechstes und letztes Album der Band. Gegenüber der ursprünglichen Besetzung fehlte der DJ Ali Shaheed Muhammad, der aus zeitlichen Gründen verhindert war. Die Musik wurde größtenteils von Q-Tip produziert und teils auch eingespielt. Phife Dawg verstarb an einer Diabetes-Erkrankung während der Aufnahmen. Ihm wurde das Schlusslied des Albums The Donald gewidmet. Durch seinen Tod wurde Jarobi White gegenüber früheren Alben deutlich präsenter.[5]

Das Album entstand während der US-Präsidentschaftswahlkampagne, in der insbesondere der spätere Präsident Donald Trump wiederholt durch als rassistisch interpretierte Aussagen auffiel; auch die Black-Lives-Matter-Bewegung war in dieser Zeit sehr prominent. Dies spiegelt sich insbesondere in dem als Single ausgekoppelten Lied We the People … wider, das gegen Schwarze, aber auch Mexikaner gerichteten Rassismus und Homophobie thematisiert.[6] Auch weitere Lieder, wie bspw. der Opener The Space Program, thematisieren Rassismus.[7]

Musikalisch lehnt sich das Album stark an den typischen ATCQ-Klang mit Elementen von Soul, Jazz und Funk,[7] aber auch mit düsteren elektronischen Klängen, die an die späteren Alben der Band erinnerten.[8] Die Samples stammen u. a. von Black Sabbath, Musical Youth und Can.[9]

We Got It from Here … Thank You 4 Your Service erschien am Veterans Day. Das Albumcover wurde von Richard Prince gestaltet.

Am 29. März 2018 wurde mit The Space Program das letzte Musikvideo der bereits aufgelösten Band veröffentlicht.

Titelliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr.TitelAutor(en)Länge
1.The Space ProgramJarobi White, Kamaal Fareed, Malik Isaak Taylor5:41
2.We the People…William Thomas „Bill“ Ward, Terence Michael Joseph „Geezer“ Butler, John Michael „Ozzy“ Osbourne, Frank Anthony „Tony“ Iommi, Kamaal Fareed, Malik Isaak Taylor2:52
3.Whateva Will Be (feat. Consequence)Dexter Mills, Jarobi White, Kamaal Fareed, Malik Izaak Taylor, Winston Jones2:53
4.Solid Wall of Sound (feat. Jack White, Elton John & Busta Rhymes)Jack White, Kamaal Fareed, Malik Izaak Taylor, Trevor Smith3:53
5.Dis Generation (feat. Busta Rhymes)Headley Bennett, Damo Suzuki, Fitzroy Simpson, Holger Czukay, Huford Brown, Irmin Schmidt, Jackie Mittoo, Jaki Liebezeit, Jarobi White, Kamaal Fareed, Leroy Sibblis, Lloyd Ferguson, Malik Izaak Taylor, Michael Karoli, Robert Lyn, Trevor Smith3:34
6.Kids (feat. André 3000)André Lauren Benjamin, Kamaal Fareed3:48
7.Melatonin (feat. Marsha Ambrosius & Yebba)Kamaal Fareed, Louis Cato, Marsha Ambrosius, Hirano Masayuki4:45
8.Enough!!Kamaal Fareed3:21
9.Mobius (feat. Consequence & Busta Rhymes)Derek Shulman, Dexter Mills, Kamaal Fareed, Kerry Minnear, Phil Shulman, Ray Shulman, Trevor Smith2:52
10.Black SpasmodicKamaal Fareed, Malik Izaak Taylor3:04
11.The Killing Season (feat. Consequence, Talib Kweli & Kanye West)Dexter Mills, Jarobi White, Kamaal Fareed, Talib Kweli Greene2:44
12.Lost Somebody (feat. Katia Cadet)Damo Suzuki, Holger Czukay, Irmin Schmidt, Jaki Liebezeit, Jarobi White, Kamaal Fareed, Michael Karoli4:19
13.Movin Backwards (feat. Anderson .Paak)Brandon Anderson Paak, Kamaal Fareed4:42
14.Conrad Tokyo (feat. Kendrick Lamar)Kamaal Fareed, Kendrick Lamar Duckworth, Malik Izaak Taylor3:32
15.EgoJack White, Kamaal Fareed3:18
16.The Donald (feat. Busta Rhymes & Katia Cadet)Kamaal Fareed5:22
Gesamtlänge:60:18

Gäste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Trio Q-Tip, Jarobi und Phife Dawg wird auf dem Album von zahlreichen namhaften Gästen begleitet. Auf Solid Wall of Sound steuern Jack White Gitarre und Gesang, Elton John Klavier und Gesang, langjähriger Kollaborateur Busta Rhymes Rap-Parts bei. Letzterer ist auf dem Album gleich mehrmals zu hören. André 3000 rappt auf Kids …; auf The Killing Season treten Kanye West und Talib Kweli als Gäste auf; auf Conrad Tokyo rappt Phife Dawg zusammen mit Kendrick Lamar. Auf Ego und The Donald spielt Jack White erneut Gitarre. Marsha Ambrosius ist als Sängerin auf Melatonin zu hören. Casey Benjamin spielt auf mehreren Tracks Keyboard, Fender Rhodes, Orgel und Piano. Rapper Consequence ist auf vier Songs (3,9,10,11) vertreten. Darüber hinaus steuern zahlreiche Studiomusiker Gesang und Instrumente bei.

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quelle Bewertung
Allmusic SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[10]
Rolling Stone SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[8]
Pitchfork SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[11]
The Guardian SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[12]
Musikexpress SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[13]
Laut.de SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[14]

Das Album wurde durchgehend positiv rezensiert.

In einer Albumbesprechung im Spiegel wurde das Album als „meisterlich“ bezeichnet; der Autor attestierte We Got It from Here … „politische Aktualität“ sowie „Gegenwärtigkeit [des] Sounds“:

„Auf ihre immer positivistische, aber auch nie verharmlosende oder Eskapismus propagierende Art gelingt es den zum Trio geschrumpften Veteranen aus New York, den richtigen Ton zur rechten Zeit zu treffen.“[7]

In der Musikzeitschrift Rolling Stone bekam We Got It from Here … vier von fünf möglichen Sternen. Laut Christopher R. Wintergarten erinnere das Album musikalisch stark an J Dilla; es klinge „nicht wie 1996, aber auch nicht wie 2016“. Die einzige Schwäche des Albums sei das Fehlen von Phife Dawg.[8]

Laut Daniel Gerhardt von Die Zeit ist We Got It from Here … „die wütendste und wüsteste Platte von A Tribe Called Quest“, „aufgewühlt, aggressiv, zynisch, paranoid – und immer wieder kampfbereit“; er betont die politische und gesellschaftliche Aussagekraft des Albums. Es sei das erste Protestalbum der Trump-Ära.[6]

In einer wohlwollenden Rezension in der Berliner Zeitung schreibt Markus Schneider:

„man erkennt die hell hüpfenden, transparenten Beats und vor allem Q-Tips nasalen Ton vom ersten Takt an. Zugleich jedoch wirken die Tracks bodennäher, rumpfstärker und auch klangtechnisch moderner.“[9]

Auf dem Musikportal Allmusic wurde das Album zunächst mit 4½ von 5 Sternen bewertet. Später wurde es auf die Höchstwertung aufgewertet. Der Rezensent Tim Sendra schreibt:

„The sheer number of guests, the long wait since their last album, the shifting tides of hip hop -- all these factors could have led to We Got It being a disappointment. Amazingly, it turns out to be almost the exact opposite.“

„Die Zahl der Gäste, das lange Warten seit ihrem letzten Album, die wechselnden Strömungen im Hip-Hop – all diese Faktoren hätten dazu führen können, dass We Got It enttäuscht hätte. Erstaunlicherweise kam es geradezu zum Gegenteil.“

Tim Sendra[10]

Basierend auf 26 Kritiken aggregiert Metacritic für We Got It from Here... Thank You 4 Your Service einen sehr positiven Metascore von 91 von 100 möglichen Punkten.[15]

Die Website Pitchfork wählte We Got It from Here... Thank You 4 Your Service auf Platz 44 der 200 besten Alben der 2010er Jahre.[16] Allmusic nahm es in die Zusammenstellung der besten Alben des Jahrzehnts auf.[17]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Chartquellen: DE AT CH UK US
  2. Auszeichnungen für Musikverkäufe: US
  3. We The People.... Chart History auf Billboard.com (abgerufen am 27. Mai 2020)
  4. Phife Dawg von A Tribe Called Quest ist tot. jetzt.de, 23. März 2016, abgerufen am 16. Februar 2018.
  5. Alexander Austel: "Doing this album killed him." laut.de, abgerufen am 16. Februar 2018.
  6. a b Daniel Gerhardt: A Tribe Called Quest: Das erste Protestalbum der Ära Trump. Die Zeit, 15. November 2016, abgerufen am 16. Februar 2018.
  7. a b c Andreas Borcholte: Mit dem Tribe gegen Trump. Der Spiegel, 15. November 2016, abgerufen am 16. Februar 2018.
  8. a b c Christopher R. Weingarten: Review: A Tribe Called Quest Make Urgent Return on 'We Got It From Here ...' Rolling Stone, 14. November 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. September 2017; abgerufen am 16. Februar 2018 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rollingstone.com
  9. a b Markus Schneider: A Tribe Called Quest kehren nach 18 Jahren zurück. Berliner Zeitung, 24. November 2016, abgerufen am 16. Februar 2018.
  10. a b Tim Sendra: We Got It From Here… Thank You 4 Your Service. Allmusic, abgerufen am 16. Februar 2018 (englisch).
  11. Kris Ex: We got it from Here... Thank You 4 Your service auf Pitchfork.com, abgerufen am 23. Februar 2018
  12. Kitty Empire: We Got it from Here… Thank You 4 Your Service review – a poignant comeback auf TheGuardian.com, abgerufen am 23. Februar 2018
  13. Davide Bortot: We Got It From Here… Thank You 4 Your Service auf Musikexpress.de, abgerufen am 23. Februar 2018
  14. Alexander Austel: Kritik: "Doing this album killed him." auf Laut.de, abgerufen am 23. Februar 2018
  15. Metascore: We Got It From Here...Thank You 4 Your Service auf Metacritic.com, abgerufen am 23. Februar 2018
  16. The 200 Best Albums of the 2010s auf Pitchfork.com (abgerufen am 27. Mai 2020)
  17. The AllMusic Decade in Review auf Allmusic.com (abgerufen am 27. Mai 2020)