Wehebach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wehebach
Wehe
Wehebach unterhalb der Wehebachtalsperre

Wehebach unterhalb der Wehebachtalsperre

Daten
Gewässerkennzahl DE: 28248
Lage Nordrhein-Westfalen
Flusssystem Rhein
Abfluss über Inde → Rur → Maas → Hollands Diep → Nordsee
Flussgebietseinheit Maas
Ursprung Zusammenfluss von Rotem und Weißem Wehebach in der Wehebachtalsperre
50° 45′ 23″ N, 6° 20′ 30″ O
Mündung zwischen Lamersdorf und Gut Merödgen von rechts in die IndeKoordinaten: 50° 50′ 52″ N, 6° 21′ 23″ O
50° 50′ 52″ N, 6° 21′ 23″ O

Länge 25,7 km[1] 
mit Weißem Wehebach
Einzugsgebiet 68,423 km²[1]
Weißer Wehebach
Gewässerkennzahl DE: 282481
Quelle bei Raffelsbrand
50° 40′ 21″ N, 6° 19′ 7″ O
Zusammenfluss mit dem Roten Wehebach in der Wehebachtalsperre
50° 45′ 6″ N, 6° 20′ 44″ O

Der Wehebach, auch Wehe genannt, ist ein 25,7 km langer Fluss in der Städteregion Aachen und im Kreis Düren im westlichen Nordrhein-Westfalen. Die Wehe fließt von Süden nach Norden, wird in der Wehebachtalsperre angestaut und mündet bei Lamersdorf (heute Gemeinde Inden) von rechts in die Inde. Der Wehebach ist Namensgeber der Ortschaft Langerwehe. Seit 2020 gehören die Hänge westlich des Baches zum Naturpark Hohes Venn-Eifel.[2]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wehebach entsteht aus den Quellästen des linken Roten Wehebachs und des rechten Weißen Wehebachs, deren einstiger Zusammenfluss heute von der Talsperre überflutet ist. Die Rote Wehe entspringt östlich des Forsthauses Jägerfahrt von Zweifall und bildet bis zu ihrer Einmündung in die Wehebachtalsperre die Gemeindegrenze zwischen Stolberg und Hürtgenwald. Den Hauptfluss bildet der merklich längere Weiße Wehebach, der am Südrand des Waldstücks Todtenbruch bei Hürtgenwald-Raffelsbrand entspringt, nordwärts durch den Hürtgenwald fließt und dabei zahlreiche kleinere Zuflüssen aufnimmt. Kurz vor der Einmündung in die Wehebachtalsperre fließt von rechts der vier Kilometer lange Hürtgenbach zu. In den durch die Überflutung seines alten Tales entstandenen südlichen Arm der Talsperre münden dann weiter der Hülsensiefen, der Weberbach und der Schliefensiefen, während den südwestlichen Arm des Sees in der unteren Talmulde des Roten Wehebachs außer diesem auch noch der Rothsiefen speist. Ein östlicher Ast nimmt den Thönbach auf.

Gleich nach Verlassen der Wehebachtalsperre zieht sich der Wald auf die Talhänge zurück und der Wehebach nimmt von links den Hüttsiefen auf, durchläuft etwa ab dem wiederum linken Zufluss des Lamersiefens Schevenhütte und wechselt dann nordwärts bei der Bleimühle aus der Stadtgemarkung von Stolberg hinüber auf das Langerweher Gemeindegebiet. Hier fließt er östlich an Hamich, dem Kloster Wenau, Heistern und dem Gut Schönthal vorbei und erreicht Langerwehe-Mitte. Dort lässt er den Wald endgültig hinter sich und fließt nun durch eine flachere Agrarlandschaft, durchquert den Ortsteil Luchem und verlässt das Gemeindegebiet an der Brücke unter die A 4. Dann knickt er noch kurz nach Nordwesten ab, fließt durch Inden/Altdorf und darin am Haus Lützeler vorbei, um gegenüber dem östlichen Ortsrand von Lamersdorf beim Gut Merödgen von rechts in die Inde zu münden.

Einzugsgebiet und Zuflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wehebach hat ein 68,4 km² großes Einzugsgebiet, dass sich auf die Gemeinden Stolberg, Hürtgenwald, Langerwehe und Inden erstreckt.

Zuflüsse des Wehebachs[1]
Stat.
in km
Name GKZ Lage Länge
in km
EZG
in km²
025,0550 Todtenbruchbach 28248 112 links0 001,3970 ?
024,7370 N.N. 28248 114 links0 000,6960 ?
021,9070 Rinnchessief 28248 12 links0 001,8190 ?
021,1270 Germetsbach 28248 14 rechts 001,3350 ?
020,5840 Pferdssiefen 28248 152 rechts 000,9670 ?
020,5820 Stinkensiefen 28248 154 links0 000,7260 ?
019,6480 Mühlenbach 28248 16 links0 002,3190 ?
017,6110 Kirschsiefen 28248 18 links0 000,8460 ?
017,1530 Hürtgenbach 28248 2 rechts 004,0540 0005,7600
016,2530 Hülsensiefen 28248 32 links0 001,3260 ?
016,0960 Weberbach 28248 4 rechts 003,0900 0003,4280
015,50 Schiefersiefen 28248 52 rechts 000,8390 ?
013,9740 Roter Wehbach 28248 6 links0 004,5860 0005,5900
013,4480 Thönbach 28248 8 rechts 002,6860 0003,6860
013,3370 Hüttsiefen 28248 9912 links0 001,8330 ?
012,2090 Lamersiefen 28248 9916 links0 001,6900 ?
011,6830 Fränksief 28248 992 rechts 002,5770 ?
010,3480 Fehlsiefen 28248 9934 rechts 001,6340 ?
007,6950 Orchelsiefen 28248 994 rechts 001,8920 ?
006,8370 Sührbach 28248 996 rechts 001,6320 ?
003,1020 Mühlenteich 28248 9976 rechts 003,0220 ?
001,4820 Mühlengraben (Waagmühle) 28248 998 rechts 001,2860 ?

Nutzung des Baches für die Wasserkraft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzugsgebiet des Wehebachs mit den ehemaligen Mühlen markiert.

Aufgrund der günstigen Lage und der vorteilhaften Ressourcensituation des Tals wird die Wasserkraft des Baches mindestens seit dem Mittelalter genutzt. Im Mittelalter wird insbesondere im heutigen Schevenhütte Metall verarbeitet, was auch den Namen des Ortes bedingte. In der Gegend um Langerwehe und Luchen waren vor allem Getreidewassermühlen angesiedelt. Durch die Lage komplett im Herzogtum Jülich und der Nähe zur Vicht siedelten sich später Kupfermeister aus Aachen am Wehebach an und betrieben unter anderem große Nadelfabriken.

Für den regelbaren Betrieb wurden Mühlengräben, sogenannte Teiche angelegt um das Wasser parallel zum Hauptlauf regulierbar zu leiten. Teilweise wurden für regenarme Phasen auch eigene Stauweiher von den Mühlen angelegt. Vier dieser Mühlenteiche sind heute noch vorhanden, Spuren der überbauten sind noch in alten Karten zu erkennen. Die Stauweiher und viele der Mühlengebäude sind heute noch erhalten.

Heute nutzt die Wehebachtalsperre mittels Hydropower-Turbinen die Wasserkraft zur Stromerzeugung.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Gewässerverzeichnis des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW 2010 (XLS; 4,67 MB)(Hinweise)
  2. Der Naturpark Nordeifel reicht nun bis in die Börde, in: Aachener Zeitung vom 13. Januar 2020