Wikipedia:WikiProjekt Einwanderung aus der Türkei in die Bundesrepublik Deutschland/Themen/Ereignisse

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  • 1958: Die sogenannten Heuss-Türken kommen auf Einladung des damaligen Bundespräsidenten in die Bundesrepublik Deutschland.
  • 30. Oktober 1961: Das Anwerbeabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Türkei wird unterzeichnet.
  • März 1962: Unzureichende Information türkischer Arbeitnehmer bezüglich des Lohnabrechnungssystems im Bergbau führt zu „wilden Streiks“ bei zwei Bergbauunternehmen des Ruhrgebiets, so auf der Zeche Mathias Stinnes, sowie zur Entlassung und Ausweisung von 26 Rädelsführern.
  • 1962: Mit dem Verein türkischer Arbeitnehmer in Köln und Umgebung wird die erste türkische Arbeitnehmervereinigungen in Deutschland ins Leben gerufen.
  • 1962: Weitere frühe politische und soziale Organisationen wie die türkische Sozialistengemeinschaft Berlin-Türk Toplumcular Ocağı oder die deutsch-türkische Studentenförderation Almanya Türk Öğrenci Federasyonu entstehen.
  • 1963: Die Türkei gibt İşçi Olarak Almanya'ya Nasıl Gidilir, einen Leitfaden für türkische Arbeiter in Deutschland, heraus.
  • 15. Juni 1963: Die erste „Zeitung für die in Deutschland lebenden Türken“ heißt Anadolu.
  • Ab 1964: Hörfunksendungen wie Köln Radyosu vom Westdeutschen Rundfunk versorgen türkische Arbeitsmigranten täglich mit Nachrichten und Informationen in ihrer Heimatsprache sowie mit türkischer Musik.
  • 1966: Mit Türksan gründet sich die erste türkische Arbeitnehmergesellschaft in Deutschland.
  • 1967: Die Türkische Union wird gegründet.
  • Februar 1969: Der Akşam führt als erste türkischsprachige Tageszeitung eine deutschlandbezogene Europabeilage ein.
  • Anfang der 1970er Jahre: Die Kölner Türküola erhält für eine Platte ihrer Künstlerin Yüksel Özkasap eine goldene Schallplatte.
  • 1971/1972: Die türkischen Tageszeitungen Tercüman und Hürriyet drucken ihre Europaausgaben in eigenen Frankfurter Druckereien.
  • 1973: Aras Ören sorgt mit der Veröffentlichung seines Poems Was will Niyazi in der Naunynstraße? für Aufsehen im deutschen Literaturbetrieb.
  • 30. Juli 1973: Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel titelt über Türken in Deutschland: „Die Türken kommen – rette sich wer kann“.
  • 24. August 1973: Der wilde Streik türkischer Arbeitnehmer bei Ford in Köln führt kurzzeitig zu großem Aufsehen in Politik und Gesellschaft und zu weiteren Streiks.
  • Ab 1973: Der Türkische Arbeiterchor Westberlin unter Tahsin Incirci arbeitet mit deutschen Gewerkschaftschören zusammen und veröffentlicht Aufnahmen bei dem Verlag Pläne.
  • 20. Januar 1976: Die Erstsendung des Spielfilms Shirins Hochzeit im WDR-Fernsehen löst massive Proteste rechtsextremistischer Kreise in der Türkei aus und führt auch zu einer kleinen Protestkundgebung türkischer Nationalisten vor dem WDR-Funkhaus in Köln.
  • 18. Juni 1978: Die Europäische Föderation der Türkischen Demokratischen Idealistenvereine wird in Frankfurt gegründet.
  • Dezember 1978: Der Freiheitlich Türkisch-Deutscher Freundschaftsverein nimmt die Jugendarbeit mit türkischen und deutschen Jugendlichen auf.
  • 1979: Unter dem Namen Türkisches Ensemble findet zum ersten Mal von der breiten deutschen Öffentlichkeit beachtetes türkisches Theater in Deutschland statt.
  • 5. Januar 1980: Celalettin Kesim, Lehrer und Sekretär des Berliner Türkenzentrums wird bei einer Aktion gegen die damals drohende Militärdiktatur in der Türkei am Berliner Kottbusser Tor, von türkischen Faschisten und religiösen Fanatikern ermordet.
  • 12. September 1980: Im Umfeld des Militärputsches in der Türkei kommen zahlreiche Menschen als Asylsuchende aus der Türkei in die Bundesrepublik Deutschland.
  • 26. Mai 1982: Semra Ertan begeht Selbstverbrennung auf einem Hamburger Marktplatz, mit der Begründung, dass sie auf Ausländerfeindlichkeit in der BRD aufmerksam machen wolle.
  • 30. August 1983: Cemal Kemal Altun stirbt als Erster einer Reihe politischer Flüchtlinge, die sich in der Bundesrepublik Deutschland aus Angst vor Auslieferung an ihr Herkunftsland selbst töten.
  • 1983 und 1984: Şinasi Dikmen tritt in der ARD-Satire-Sendung Scheibenwischer auf.
  • 5. Juli 1984: Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion in Köln erhält nach ihrer Gründung im Januar 1982 Rechtsstatus.
  • 1985: Mit TD1 gibt es erstmals deutsch-türkisches Fernsehen in Deutschland.
  • 1985: Der Bestseller Ganz unten von Günter Wallraff macht weltweit auf Ausländerfeindlichkeit und Menschenrechtsverletzungen gegenüber in der Bundesrepublik Deutschland arbeitenden Türken aufmerksam.
  • 1986: Mit Karagöz in Alamania wird das erste deutschsprachige Schauspiel einer türkischstämmigen Autorin an einem bedeutenden bundesdeutschen Theater aufgeführt.
  • 31. Juli 1986: Mit 40 m² Deutschland des aus der Türkei stammenden Tevfik Başer wird einer der bedeutendsten deutschen Filme des Jahres uraufgeführt.
  • 1986: Das erste deutschprachige Kabarett türkischstämmiger Künstler in Deutschland Knobi-Bonbon gewinnt den Deutschen Kleinkunstpreis.
  • 1986: Mit der Alevitischen Gemeinde Deutschland organisieren sich die Gemeinden der zweitgrößten Gruppe der aus der Türkei eingewanderten Muslime in einem bundesweiten Dachverband.
  • 1987: Yüksel Pazarkaya erhält als erster türkischstämmiger Einwanderer in Deutschland das Bundesverdienstkreuz.
  • 1988: Die deutsche, türkische und kurdische Musikeinflüsse verarbeitetende Popgruppe Yarınistan um Geo Schaller und Nedim Hazar gewinnt nach 1986 bereits zum zweiten Mal den Preis der deutschen Schallplattenkritik.
  • 1988: Der in den sechziger Jahren als Gastarbeiter nach Deutschland gelangte Hüseyin Yıldırım wird als Spion der DDR-Auslandsaufklärung entarnt.
  • 1989: Hark Bohms Film über türkische Einwanderer Yasemin wird mehrfach ausgezeichnet und seine deutschtürkische Hauptdarstellerin Ayşe Romey erhält den Bundesfilmpreis.
  • Frühjahr 1990: In Köln erhält das durch den aus der Türkei stammenden kurdischen Autor Hüseyin Erdem angeregte Kurdische P.E.N.-Zentrum Rechtsstatus.
  • 1991: Der in Deutschland geborene und aufgewachsene Tarkan Tevetoğlu startet nach einer klassischen Musikausbildung in der Türkei von Deutschland aus seine für einen türkischsprachigen Sänger beispiellose Weltkarriere.
  • Juli 1991: Emine Sevgi Özdamar wird als erste Autorin nicht deutscher Muttersprache mit einem der wichtigsten Literaturpreise im gesamten deutschsprachigen Raum, dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet.
  • 23. November 1992: In Mölln werden Brandanschläge auf zwei von türkischen Familien bewohnte Häuser begangen. Dabei kommen drei Menschen ums Leben.
  • 16. Dezember 1992: Im langjährigen Prozess Kazım Kuş kommt es zu einer endgültigen Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes.
  • 29. Mai 1993: Bei dem rechtsextremistisch motivierten Brandanschlag von Solingen kommen fünf türkischstämmige Menschen ums Leben.
  • 1994: Mit Leyla Onur und Cem Özdemir werden erstmals zwei türkischstämmige Politiker in den Deutschen Bundestag gewählt
  • 1995: Die bundesdeutsche Rap-Formation Cartel begründet die türkische Hip-Hop-Szene in der Türkei.
  • 2. Dezember 1995: Die Türkische Gemeinde in Deutschland gründet sich als bundesweit organisierte Interessenvertretung türkischer Einwanderer und ihrer Nachkommen.
  • 1997: Der Unternehmer Kemal Sahin wird der erste deutsche „Entrepreneur des Jahres“.
  • 1998: Im Fall des jugendlichen Serienstraftäters Mehmet wird das erste Mal in der Geschichte der Bundesrepublik ein Kind von rechtmäßig in Deutschland lebenden Einwanderern allein in seine angestammte Heimat abgeschoben, nachdem es bis zu seinem 14. Geburtstag mehrere Straftaten begangen hatte.
  • 1999: wird [Radyo Metropol FM]]gegründet, der erste Radiosender Deutschlands, der vornehmlich in türkischer Sprache sendet.
  • 25. März 1999: Der sich heute in türkischer Haft befindende islamische Fundamentalist Metin Kaplan, auch bekannt als „Kalif von Köln“, wird in Untersuchungshaft genommen.
  • 29. Mai 1999: Die ausschließlich aus türkischstämmigen Musikern bestehende Gruppe Sürpriz holt für Deutschland den 3. Platz beim Eurovision Song Contest 1999.
  • 28. Oktober 1999: Mit Sinan Toprak ist der Unbestechliche führt RTL erstmals einen türkischstämmigen Hauptkommissar als Titelheld einer deutschen Fernsehserie ein.
  • Februar 2000: In Köln wird die Online-Community vaybee! gegründet.
  • 9. September 2000: Mit der Ermordung des Nürnberger Blumenhändlers Enver Simsek beginnt die sogenannte Mordserie Bosporus, die bis April 2006 bundesweit acht Todesopfer türkischer und eines griechischer Herkunft fordert.
  • 26. Januar 2001: Kaya Yanar gelingt mit seiner Fernsehshow Was guckst du?! ein breiter Massenerfolg, der für einen Künstler mit Migrationshintergrund im deutschen Sprachraum bis dahin ohne Beispiel ist.
  • Ab 2002: Deutschsprachige türkische Rapper wie Kool Savas oder Eko Fresh setzen sich zunehmend auf dem deutschen Musikmarkt durch.
  • 2003: Die türkisch dominierte ultraorthodoxe Islamische Gemeinschaft Millî Görüş wird von mehreren Landesämtern für Verfassungschutz aufgrund des Verdachts des Extremismus beobachtet.
  • 2003: Feridun Zaimoğlu gewinnt den Preis der Jury beim Ingeborg-Bachmann - Wettbewerb für seine deutschsprachige Erzählung Häute.
  • 2004: Fatih Akıns Film Gegen die Wand gewinnt als erster deutscher Film seit Jahren den Goldenen Bären der Berlinale.
  • 27. August 2004: Mit Şimdi Now beginnt in Berlin das größte türkische Kulturfestival aller Zeiten außerhalb der Türkei.
  • 13. Januar 2005: Die 23-jährige Jura-Studentin Asli Bayram wird in Aachen zur neuen „Miss Deutschland“ gewählt.
  • 7. Februar 2005: Der Ehrenmord an der türkisch-kurdischstämmigen Deutschen Hatun Sürücü durch ihren Bruder sorgt bundesweit für Entsetzen und löst eine Debatte über Zwangsehen und Wertvorstellungen von in Deutschland lebenden muslimischen Familien aus.
  • 18. - 20. März 2005: Der Bundesverband der Migrantinnen in Deutschland formiert sich als erste überregionale unabhängige Frauenorganisation türkischer und kurdischer Migrantinnen in Deutschland.
  • 25. Februar 2005: Die in Deutschland herausgegebene Europa-Ausgabe der extremistischen türkischen Tageszeitung Anadoluda Vakit wird vom Bundesinnenministerium wegen Volksverhetzung verboten.
  • 5. September 2005: Die in Deutschland herausgegebene Özgür Politika wird - laut einem späteren Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zu unrecht - wegen angeblicher „Eingliederung in die Gesamtorganisation“ der PKK verboten.
  • Anfang 2006: Bundeskanzlerin Merkel erreicht die Freilassung des jahrelang ohne Anklage in Guantanamo Bay festgehaltenen Deutsch-Türken Murat Kurnaz.
  • 14. März 2006: Mit Türkisch für Anfänger geht eine später international preisgekrönte Fernsehserie der ARD erstmals auf Sendung.
  • 14. Juli 2006: Die 86 Teilnehmer des ersten deutschen Integrationsgipfels - darunter ein Dutzend Vertreter der türkischen Minderheit - beschließen die Erstellung eines nationalen Integrationsplans binnen eines Jahres.
  • 23. September 2006: In Berlin wird die Bildungsoffensive Bildung für Zukunft deutsch-türkischer Verbände zur Verbesserung der Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund im deutschen Schulsystem vorgestellt.
  • 27. September 2006: Das erste Treffen der deutschen Islamkonferenz findet auch unter Beteiligung von Vertretern verschiedener Strömungen des Islam in der Türkei statt.
  • 29. September 2006: Die ARD beschließt eine umstrittene Verschiebung des später mehrfach ausgezeichneten Fernsehfilms Wut des Regisseurs Züli Aladağ von der Hauptsendezeit ins Nachtprogramm.
  • 12. Juli 2007: Der zweite Integrationsgipfel wird von drei der größten türkischen Verbände boykottiert, weil im neuen Zuwanderungsgesetz im Unterschied zu anderen Länderen für den Ehegattennachzug aus der Türkei Deutschkenntnisse vorausgesetzt werden.
  • Oktober 2007: Der deutsch-, türkisch- und englischprachige Film Auf der anderen Seite wird von einer Expertenjury als offizieller Beitrag Deutschlands im Wettbewerb um den Oscar für den besten ausländischen Film ausgewählt, schafft es aber nicht in die Endauswahl.