Wilfried (Sänger)
Wilfried (* 24. Juni 1950 in Goisern, Oberösterreich, eigentlich Wilfried Scheutz) ist ein österreichischer Sänger, Songwriter und Schauspieler. Große Bekanntheit im deutschsprachigen Raum erreichte er ab den 1970ern als „rockende Rampensau“.
Karriere
Seine Schulzeit verbrachte er in Bad Goisern und Gmunden. Mit 19 Jahren ging er nach Graz, um zu studieren. Wenig später begann seine musikalische Karriere. 1973 veröffentlichte er Ziwui Ziwui, eine rockige Neuinterpretation eines Innsbrucker Vogelfängerliedes,[1]. Durch diesen Titel, wie auch unter anderem seine Hardrock-Version des Kufsteinliedes, gilt er als früher Wegbereiter der Neuen Volksmusik. Sein musikalisches Schaffen umfasst allerdings auch zahlreiche andere Genres, von Blues über Rock bis zu eigenwilligen Pop-Songs wie Orange und Highdelbeeren. Seine größten Erfolge, zu denen auch Lauf Hase, lauf zählt, feierte er in den 1970er- und 1980er-Jahren, was ihn zu einem der bekanntesten Vertreter des Austropops macht, von dem er sagte:
Von 1978 bis Mitte 1979 war Wilfried Sänger der Ersten Allgemeine Verunsicherung (EAV). Er ist nicht nur auf dem Debütalbum 1. Allgemeine Verunsicherung zu hören, er war mit der Band auch auf Tour. Da die EAV keinen eigenen Plattenvertrag hatte, wurde das Album über seinen Plattenvertrag bei EMI veröffentlicht. Umgekehrt wurden einige seiner Lieder von Thomas Spitzer von der EAV getextet. Eine Top-Platzierung in den Hitparaden erreichte er Mitte der 1980er mit seinem Lied Südwind.
1988 vertrat er Österreich mit Lisa Mona Lisa beim Grand Prix d’Eurovision de la Chanson. Er erreichte mit 0 Punkten den 21. Platz. Nebenbei betätigte er sich immer wieder als Schauspieler in Theater und Film. So spielte er Anfang der 1990er in der Fernsehserie Die Leute von St. Benedikt die Rolle des Walter Lehner und war Sprecher in Werbespots (z.B. 1987 „Der Unterschied ist Köck“).
1991 holte ihn Felix Dvorak zu seinen Berndorf-Festspielen, wo er, neben Hans Holt und Daniela Markus, in der Titelrolle von Molnars "Liliom" reüssierte. Es folgten viele Auftritte als Schauspieler unter der Regie von Elfriede Ott bei den Maria Enzersdorfer Festspielen.
1996 gründete er die A-cappella-Gruppe 4Xang. Im Frühsommer 2000 startete er gemeinsam mit 4Xang die Jubel, Trubel, Heiserkeit-Tour anlässlich seines 50. Geburtstages. Premiere war traditionellerweise im K.u.K. Hofbeisl in Bad Ischl, da er dort seine ersten musikalischen Gehversuche als Künstler absolviert hatte. 2010, nach 14 Jahren und hunderten Auftritten im gesamten deutschsprachigen Raum, löste sich die Gruppe 4Xang auf. Das letzte Konzert der Jubel, Trubel, Heiserkeit-Tour wurde anlässlich seines 60. Geburtstages, am 26. Juni 2010 im Pressbaumer Center gegeben.[3]
Wilfried nennt sich nun Wilfried Scheutz[4] und tritt im Duo wahlweise mit Orges Toçe (Gitarre) oder Heinz Jiras (Keyboard) mit den Programmen WillBlues bzw. BuchstabenBlues auf.
2008 erschien sein erstes Buch BuchstabenBlues, in dem er Kurzgeschichten, Gedichte und Lebensweisheiten zusammenfasst, die von einer Foto-Lebensgeschichte begleitet werden.[5]
2009 gründete er die Jazz-Formation „Fathers'n'Sons“, mit Wilfried Scheutz & Hanibal Scheutz (Double Bass) und Gerd Schuller (Keyboard & Schlagzeug).
2009 eröffnete er mit seiner Frau die Gaststätte „Vereinsmeierei“.
Anfang 2011 stellte er mit seinem Sohn Hanibal Scheutz eine neue Rock-Band zusammen, die Neue Band, in der auch Orges Toçe (Gitarre), Heinz Jiras (Keyboard), Carlos Barreto-Nespoli (Bass) und Christian Eberle (Schlagzeug) mitwirken. Die Band spielt Hits von Wilfried Scheutz, die von Hanibal Scheutz neu arrangiert und der Neuen Band interpretiert werden. Der erste Auftritt fand beim Grazer Stadtfest im Juni 2011 statt.
2011 setzte er seine Schauspielkarriere fort, in Der Watzmann ruft! übernahm er die Ambros-Rolle des Erzählers.[6]
Ende November 2012 erschien Wilfried Scheutz' Album Tralala, das mit der Formation Neue Band aufgenommen wurde. Zeitgleich erschien beim gleichen Label auch die Kompilation Best of 1974-1992.
Diskografie
Chartplatzierungen Erklärung der Daten | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Alben[7] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Singles[7] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Alben
Jahr | Album | Anmerkungen |
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1974 | The Crazy Baby | Interpret: Wilfried Scheutz |
1979 | Nights In The City | |
1980 | Make Up | |
1981 | Ganz Normal | |
1982 | Wunschkonzert | |
1983 | Ja | |
1984 | Sehr sehr arg | |
1985 | Ganz oder gar net | |
1986 | Nachts in der City - Live | Live Album |
1987 | Leicht | |
1988 | Feuer auf dem Dach | |
1990 | Berg und Tal | |
Der weiche Kern | ||
1992 | Gemma! | |
1994 | Katerfrühstück feat. Wilfried | |
2012 | Tralalala | 2-CD Special Edition inkl. Best of 1974-92 |
2013 | Wieder da! Das Live Album | Live Album |
Singles
Jahr | Single | Anmerkungen |
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1973 | Mary, Oh Mary | c/w Rock-Medley |
Woodpecker's Music | c/w Let Me Swing | |
Ziwui, Ziwui | c/w Do Not | |
1974 | `s Katherl | c/w Mein Vatern sein Häuserl |
Go, Go, Go | c/w Oh Lord; Interpret: Wilfried Scheutz | |
1975 | Country Blues | c/w Momma, Momma |
1976 | Neonliacht Maria | c/w Luise |
Dobermann | c/w Schmäh-Symphonie; Interpret:
Wilfried und das Wiener Schmähorchester | |
Teifi eini - Tieifi aussi | c/w Raspa Rock | |
1977 | Tanz, Franz! | c/w Magdalena |
1978 | Hey Big Brother | c/w Yodel Funk |
Nights In The City | c/w Lucy | |
Johnny's Discothek | c/w Singin' My Own Song | |
1979 | In The Middle Of The Night | c/w Fire Walk |
1980 | I've Got To Have A Reggae On My LP | c/w Right Mood |
Telephone Terror | c/w Incognito | |
I'm In | c/w I'll Get Over You | |
1981 | Highdelbeeren | c/w Sie, sie leider |
Buhuhuhu hu | c/w Never Trust Noone Over 30; c/w Meilenweit | |
Ich hab' zuviel Power | c/w Pink Punk | |
Keiner liebt dich | c/w Das Kufsteinlied | |
1982 | Orange | c/w 08/15 - Lass die Arschbacken locker |
1983 | Lass mi bei dir sein | c/w ABC-XYZ |
Mir san alle froh (Alles leiwand) | c/w Die Hochzeit | |
1984 | I Like Donnerstag | c/w Bruch-Tanz |
Weit, so weit | c/w Schluß | |
Wudu | c/w Bella Parola | |
1985 | Südwind | c/w Mei Kopf is a Kassettn |
Masqumje | c/w Whisky pur | |
Nix hat Nagel | c/w Erwachsen wie ein Kind | |
1986 | Nachts in der City | c/w Nachts in der City Teil 2 |
Morgenstern | c/w Der Rock and Roll kommt aus dem Radio | |
1987 | Ikarus | c/w Orange (live) |
Leicht | c/w Leicht (Instrumental) | |
1988 | Lisa Mona Lisa | c/w Lisa Mona Lisa (franz. Originalaufnahme) |
Gratuliere Österreich | c/w Der Blues hat mi | |
Nur noch mit dir | c/w Mein Wort | |
1989 | Musique, mon amour | c/w Feuer auf dem Dach |
1990 | Ebensee | c/w Sehr gut |
Sag warum | c/w `s Geld is' weg |
Compilations
Jahr | Compilation | Anmerkungen |
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1983 | Bist du narrisch: Die Hits 1973-83 | |
1988 | Poptakes | |
1997 | Die größten Hits aus 20 Jahren | |
1998 | Master Series | |
2000 | ...und immer wieder geht die Sunn auf | |
2007 | Best of Wilfried | 2-CD |
2011 | Das Beste von Wilfried | |
2012 | Best of 1974-92 | CD 2 der Tralalala Special Edition |
2013 | The Best of Wilfried | Krone-Edition Austropop |
Privates
Wilfried ist seit 1982 mit Marina Tatic verheiratet, der gemeinsame Sohn Jovan Hanibal kam 1981 zur Welt. Er spielt den Kontrabass bei 5/8erl in Ehr’n. Die Familie lebt in Pressbaum (Niederösterreich).
Seine Frau war 1977 bei der EAV als Sängerin und Kostümschneiderin engagiert worden. Sie wirkte unter anderem bei der Show Uschi im Glück oder beim Album 1. Allgemeine Verunsicherung mit. 1979 stiegen beide bei der Band aus.
Literatur
- Monika Kornberger: Wilfried. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 5, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2006, ISBN 3-7001-3067-8.
Weblinks
- Medien von und über Wilfried im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Offizielle Website
- 1977 bis 1982 – Die Anfänge der Ersten Allgemeinen Verunsicherung
Einzelnachweise
- ↑ Vogelfängerlied aus Innsbruck
- ↑ Wilfried Scheutz, Edmund Brandner für OÖN, 4. Juni 2004
- ↑ WILFRIED & Freunde: "Das 60er Jubiläumskonzert"; Kulturinitiative Vereinsmeierei.
- ↑ Offizielle Website
- ↑ Verlag Bibliothek der Provinz, ISBN 978-385252-950-9
- ↑ Der Watzmann ruft!
- ↑ a b Chartverfolgung
Personendaten | |
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NAME | Wilfried |
ALTERNATIVNAMEN | Scheutz, Wilfried |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Sänger |
GEBURTSDATUM | 24. Juni 1950 |
GEBURTSORT | Bad Goisern |
- Österreichischer Musiker
- Rocksänger
- Dialektsänger (Bairisch)
- Interpret eines österreichischen Beitrags beim Eurovision Song Contest
- Autor eines österreichischen Beitrags beim Eurovision Song Contest
- Erste Allgemeine Verunsicherung
- Musik (Graz)
- Person (Pressbaum)
- Person (Salzkammergut)
- Österreicher
- Geboren 1950
- Mann