Wippenbach
Wippenbach Stadt Ortenberg
| |
---|---|
Koordinaten: | 50° 21′ N, 9° 3′ O |
Höhe: | 195 (138–220) m ü. NN |
Fläche: | 2,12 km²[1] |
Einwohner: | 424 (2022)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 200 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1971 |
Postleitzahl: | 63683 |
Vorwahl: | 06046 |
Wippenbach ist nach der Einwohnerzahl der kleinste Stadtteil von Ortenberg im südhessischen Wetteraukreis.
Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wippenbach liegt westlich direkt anschließend an den Ortskern von Ortenberg auf einer Höhe von 195 m ü. NN, westlich von Ortenberg an der Nidder, 6,5 km südöstlich von Nidda. Durch den Ort führt die Landesstraße 3184.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die älteste erhaltene schriftliche Erwähnung von Wippenbach stammt vom 29. Juni 1212.[3]
Wippenbach gehörte im Mittelalter und in der frühen Neuzeit zum Amt Ortenberg, einem Kondominat, das von drei Landesherren aus dem Kreis der Mitglieder des Wetterauer Grafenvereins gebildet wurde.
Frühe Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Da alle drei Herren des Kondominats sich der Reformation zuwandten, wurde auch Wippenbach zunächst lutherisch. 1601 kam es zu einer Realteilung des Kondominats, wobei das Dorf Wippenbach an die Grafschaft Hanau-Münzenberg, ab 1642: Grafschaft Hanau, fiel. Graf Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg verfolgte aber ab 1597 eine entschieden reformierte Kirchenpolitik. Er machte vom Jus reformandi, seinem Recht als Landesherr Gebrauch, die Konfession seiner Untertanen zu bestimmen, und setzte dies für die Grafschaft Hanau-Münzenberg weitgehend als verbindlich durch. Die Grafschaft Hanau wiederum fiel 1736 beim Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., aufgrund eines Erbvertrages an die Landgrafschaft Hessen-Kassel und damit auch Wippenbach.
Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Hanauer, später hessische „Amt Ortenberg“ gehörte ab 1810 zum Großherzogtum Hessen und war hier dem Dominialamt Ortenberg zugeordnet. 1821 bildete das Großherzogtum den Landratsbezirk Nidda, in den auch alle Teile des ehemaligen Amtes Ortenberg verschmolzen und der ab 1832 Kreis Nidda hieß. Mit der Revolution von 1848 wurde kurzzeitig der Regierungsbezirk Nidda gebildet, 1852 aber der Kreis Nidda wiederbelebt. 1874 kamen die Gebiete des ehemaligen Amtes Ortenberg zum Landkreis Büdingen, der mit der Gebietsreform in Hessen 1972 im Wetteraukreis aufging.
- Hessische Gebietsreform (1970–1977)
Die bis dahin selbständige Gemeinde Wippenbach wurde im Zuge der Gebietsreform in Hessen zum 1. Juli 1971 mit den Städten Ortenberg und Lißberg sowie vier weiterer kleinerer umliegender Gemeinden auf freiwilliger Basis zu erweiterten Stadt Ortenberg zusammengeschlossen.[4] Für Wippenbach wurde, wie für die übrigen Stadtteile von Ortenberg, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5] Die Grenzen der Ortsbezirke folgen den seitherigen Gemarkungsgrenzen.
Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Wippenbach 294 Einwohner. Darunter waren 9 (3,1 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 48 Einwohner unter 18 Jahren, 141 zwischen 18 und 49, 63 zwischen 50 und 64 und 42 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 117 Haushalten. Davon waren 27 Singlehaushalte, 33 Paare ohne Kinder und 48 Paare mit Kindern, sowie 9 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 15 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 84 Haushaltungen lebten keine Senioren.[6]
- Einwohnerentwicklung
Wippenbach: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2022 | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1834 | 140 | |||
1840 | 159 | |||
1846 | 168 | |||
1852 | 111 | |||
1858 | 105 | |||
1864 | 114 | |||
1871 | 106 | |||
1875 | 108 | |||
1885 | 100 | |||
1895 | 95 | |||
1905 | 104 | |||
1910 | 101 | |||
1925 | 123 | |||
1939 | 113 | |||
1946 | 196 | |||
1950 | 165 | |||
1956 | 179 | |||
1961 | 185 | |||
1967 | 181 | |||
1970 | 183 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2008 | 309 | |||
2010 | 310 | |||
2011 | 294 | |||
2014 | 334 | |||
2018 | 390 | |||
2022 | 424 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1]; Stadt Ortenberg:[7][8]; Zensus 2011[6]; 2022[2] |
- Historische Religionszugehörigkeit
• 1961: | 168 evangelische (= 90,81 %), 15 katholische (= 8,11 %) Einwohner[1] |
Kulturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Siehe: Liste der Kulturdenkmäler in Wippenbach
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Hans Georg Ruppel (Bearb.): Historisches Ortsverzeichnis für das Gebiet des ehem. Großherzogtums und Volksstaats Hessen mit Nachweis der Kreis- und Gerichtszugehörigkeit von 1820 bis zu den Veränderungen im Zuge der kommunalen Gebietsreform = Darmstädter Archivschriften 2. 1976, S. 216.
- Heinz Wionski: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Hessen. Wetteraukreis I. Stuttgart 1999, S. 418–419.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Webauftritt der Stadt Ortenberg.
- Wippenbach. In: Webauftritt. Stadt Ortenberg, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 23. April 2016 .
- Wippenbach, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ a b c Wippenbach, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b Wetteraukreis: Bevölkerung: Einwohner/-innen nach Ortschaften. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 10. August 2023; abgerufen im Mai 2024.
- ↑ Waltraud Friedrich, Das ehemalige Prämonstratenserinnenkloster Konradsdorf: 1000 Jahre Geschichte und Baugeschichte. = Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte, Bd. 118. Hrsg. Hessische Historische Kommission und Historische Kommission für Hessen. Darmstadt/Marburg 1999, S. 181, Nr. 2, ISBN 3-88443-070-X, ISBN 978-3-88443-070-5.
- ↑ Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 1. Juli 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 28, S. 1117, Punkt 988 Abs. 12 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,0 MB]).
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 119 kB) § 5. In: Webauftritt. GGG, abgerufen im Dezember 2020.
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 54 und 108, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021 .
- ↑ Einwohnerzahlen. In: Webauftritt. Stadt Ortenberg, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 30. Dezember 2019; abgerufen im Dezember 2020.
- ↑ Einwohnerzahlen. In: Webauftritt. Stadt Ortenberg, archiviert vom am 29. April 2020; abgerufen im Dezember 2020.