Internationale Friedensfahrt 1982

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35. Internationale Friedensfahrt 1982
Prag-Warschau-Berlin
Austragungszeitraum 9. bis 23. Mai 1982
Etappen 12
Gesamtlänge 1.941 km
Sieger
Gesamtwertung 1. Deutschland Demokratische Republik 1949 Olaf Ludwig 45:46:20 std
2. Sowjetunion Schachid Sagretdinow
3. Sowjetunion Juri Barinow
Wertungstrikots
Gesamtwertung Gesamtwertung Deutschland Demokratische Republik 1949 Olaf Ludwig
Bergwertung Bergwertung Polen Henryk Santysiak
Aktivster Fahrer Aktivster Fahrer Deutschland Demokratische Republik 1949 Olaf Ludwig
Bester Sprinter Bester Sprinter Deutschland Demokratische Republik 1949 Olaf Ludwig
Vielseitigster Fahrer Vielseitigster Fahrer Deutschland Demokratische Republik 1949 Olaf Ludwig
Beste Mannschaft Beste Mannschaft Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR
1981 1983

Die 35. Internationale Friedensfahrt (Course de la paix) war ein Straßenradrennen, das vom 9. bis 23. Mai 1982 ausgetragen wurde.

Die 35. Auflage dieses Radrennens bestand aus 12 Einzeletappen und führte auf einer Gesamtlänge von 1.941 km von Prag über Warschau nach Berlin. 94 Fahrer aus 16 Ländern starteten in Prag, 87 von ihnen erreichten das Ziel in Berlin. Olaf Ludwig aus der DDR gewann das gelbe Trikot des Gesamteinzelsiegers. Des Weiteren gewann er das Rosa Trikot des vielseitigsten, das Violette des aktivsten und das Weiße des punktbesten Fahrers. Mannschaftssieger war die DDR. Der beste Bergfahrer und damit Gewinner des grünen Trikots war Henryk Santysiak aus Polen.

Alle Teams und Fahrer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

94 Fahrer aus 16 Ländern starteten zum Prolog in Prag. 87 von ihnen erreichten das Ziel in Berlin. Pro Mannschaft waren sechs Fahrer zugelassen. Marokko und Jugoslawien starteten mit lediglich fünf Fahrern. Mit Schachid Sagretdinow, Sergei Suchorutschenkow und Iwan Mistschenko waren die drei bestplatzierten der letztjährigen Friedensfahrt erneut am Start. Mit Suchorutschenkow (1979), Juri Barinow (1980) und eben Sagretdinow (1981) waren gleichzeitig die Sieger der letzten drei Rundfahrten dabei. Ursprünglich sollte ein Team „Skandinavien“ antreten. Der Plan scheiterte jedoch an den unterschiedlichen Interessen der beteiligten nationalen Radsportverbände.

Polen Polen
01 – Lechosław Michalak
02 – Grzegorz Banaszek[1]
03 – Tadeusz Krawczyk
04 – Witold Mokiejewski
05 – Henryk Santysiak
06 – Andrzej Serediuk
Italien Italien
07 – Claudio Pettina
08 – Giovanni Bottoia
09 – Patrizio Gambirasio
10 – Federico Longo
11 – Marco Vitali
12 – Massimo Ghirotto
Sowjetunion Sowjetunion
13 – Rihu Suun
14 – Schachid Sagretdinow
15 – Iwan Mistschenko
16 – Sergei Suchorutschenkow
17 – Juri Barinow
18 – Anatoli Jarkin[2]
Tschechoslowakei Tschechoslowakei
19 – Milan Jurčo
20 – Vladimír Kozárek
21 – Jiří Stratílek
22 – Michal Klasa
23 – Vladimír Vávra
24 – Jiří Škoda
Rumänien 1965 Rumänien
25 – Mircea Romașcanu
26 – Constantin Căruţaşu
27 – Trajan Sarbu
28 – Costica Paraschiv
29 – Ionel Gancea
30 – Cornel Nicolae
Frankreich Frankreich
31 – Félix Urbain
32 – Philippe Saudé
33 – Michel Charréard
34 – Marceau Pilon
35 – Christian Sobota
36 – Jean-Claude Bagot
Marokko Marokko
37 – Mustapha Nejjari
38 – Ahmed Rhaili
39 – Al Habib Benqadi
40 – Jilali Dinani
41 – Khalid Touzani
0
Finnland Finnland
43 – Alf Blomback
44 – Ole Blomback
45 – Hannu Jussila
46 – Hannu Luoto
47 – Hannu Palosaari
48 – Jarmo Sorsa
Mongolei Volksrepublik 1949 Mongolei
49 – Damdinsürengiin Orgodol
50 – Luwsandagwyn Dschargalsaichan
51 – Dordschpalamyn Tsolmon
52 – Daschdschamtsyn Mönchbat
53 – Tsedendamba Ganbold
54 – Batsüchiin Chajanchjarwaa
Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR
55 – Thomas Barth
56 – Falk Boden
57 – Jörg Köhler
58 – Lutz Lötzsch
59 – Olaf Ludwig
60 – Andreas Petermann
Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien
61 – Dragan Dostanic
62 – Rajko Čubrić
63 – Mirko Rakuš
64 – Bojan Udovič
65 – Radomir Pavlovic
0
Niederlande Niederlande
67 – Gerrie Takens
68 – Johannes van Asten
69 – Adrie van der Poel
70 – Johan Lammerts
71 – Johannes Daams
72 – Steven Rooks
Portugal Portugal
73 – Belmiro Silva
74 – Carlos Santos
75 – Luis Teixeira
76 – António Fernandes
77 – Fernando Fernandes
78 – Elias Campos
Bulgarien 1971 Bulgarien
85 – Nentscho Stajkow
86 – Jordan Pentschew
87 – Nasko Stojczew
88 – Weliko Welikow
89 – Christo Chinkow
90 – Pejo Todorow
Kuba Kuba
097 – Orestes Mora
098 – Eduardo Alonso
099 – Alfonso Roberto Rodríguez
100 – José Hernandez
101 – Jorge Pérez
102 – Miguel Quintero

Trikots[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei dieser Rundfahrt wurden sechs Trikots vergeben: das Gelbe Trikot des Gesamtbesten, das Blaue der besten Mannschaft, das Rosa des vielseitigsten Fahrers, das Violette des aktivsten Fahrers, das Grüne des besten Bergfahrers und das Weiße des punktbesten Fahrers.

Am Ende jeder Etappe (nicht Prolog) erhielt der Sieger 10 Sekunden, der Zweite 6 Sekunden und der Dritte 3 Sekunden weniger für die Gesamtwertung – und damit für das gelbe Trikot. Bei der letztjährigen Rundfahrt waren es noch fünf, drei und eine Sekunde.

Die jeweils ersten drei der Schlusswertungen des Violetten, Grünen und Weißen Trikots erhielten zusätzlich 10, 6 und 3 Sekunden Zeitgutschrift.

Etappenübersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etappe Start – Ziel Etappensieger Land Etappen-
länge
Fahrzeit
std:min:s
0Prolog Einzelzeitfahren in Prag Olaf Ludwig DDR 006 km 2:46:40
01. Etappe Prag – Hradec Králové Johan Lammerts Niederlande 184 km 4:21:29
02. Etappe Hradec Králové – Olomouc Riho Suun UdSSR 149 km 3:21:36
03. Etappe Olomouc – Dubnica nad Váhom Riho Suun UdSSR 185 km 4:36:00
04. Etappe Dubnica nad Váhom – Ostrava Olaf Ludwig DDR 161 km 4:03:00
05. Etappe OpavaCzęstochowa Patrizio Gambirasio Italien 188 km 4:31:44
06. Etappe Częstoch. – Piotrków Trybunalski Schachid Sagretdinow UdSSR 155 km 3:29:11
07. Etappe Piotrków Trybunalski – Warschau Schachid Sagretdinow UdSSR 151 km 3:13:53
08. Etappe KutnoPoznań Olaf Ludwig DDR 178 km 4:19:42
09. Etappe Poznań – Frankfurt (Oder) Giovanni Bottoia Italien 171 km 3:53:52
10. Etappe Frankf. (Oder) – Neubrandenburg Olaf Ludwig DDR 198 km 4:39:47
11. Etappe Einzelzeitfahren in Neubran. Olaf Ludwig DDR 030 km 2:36:47
12. Etappe Neubrandenburg – Ost-Berlin Mircea Romașcanu/
Philippe Saudé
Rumänien/
Frankreich
186 km 4:27:38

Mit Ausnahme des Zeitfahrens wurden auf jeder Etappe drei Prämiensprints ausgetragen. Es gab insgesamt acht Bergwertungen der Kategorie II und drei Bergwertungen der Kategorie I. Die letzte Bergwertung der Rundfahrt gab es bereits auf der 5. Etappe.

Führungen im Rundfahrtverlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Tabelle zeigt den Führenden in der jeweiligen Wertung zu Beginn der jeweiligen Etappe an.

Etappe Gelbes Trikot
Rosa Trikot
Violettes Trikot
Grünes Trikot
Weißes Trikot
Teamwertung
0Prolog ohne
01. Etappe Olaf Ludwig nicht vergeben nicht vergeben nicht vergeben nicht vergeben DDR
02. Etappe Johan Lammerts Falk Boden Falk Boden Jiří Škoda Falk Boden
03. Etappe Thomas Barth Jiří Škoda Anatoli Jarkin Thomas Barth
04. Etappe Rihu Suun Christian Sobota Christian Sobota Henryk Santysiak
05. Etappe Olaf Ludwig Michal Klasa
06. Etappe Schachid Sagretdinow Olaf Ludwig
07. Etappe
08. Etappe Olaf Ludwig
09. Etappe
010. Etappe
11. Etappe
12. Etappe Olaf Ludwig
Sieger Olaf Ludwig Olaf Ludwig Olaf Ludwig Henryk Santysiak Olaf Ludwig DDR

Etappen im Detail[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei allen Zeitangaben sind die Etappenzeitgutschriften bereits mit eingerechnet.

Prolog[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Prolog hatte eine Länge von 5,7 km und wurde in Prag ausgetragen. Olaf Ludwig gewann mit einem Stundenmittel von 51,3 km/h.

Einzelwertung
Fahrer Zeit
1. Deutschland Demokratische Republik 1949 Olaf Ludwig 6:40 min
2. Deutschland Demokratische Republik 1949 Falk Boden + 0:02 min
3. Tschechoslowakei Michal Klasa + 0:03 min
4. Tschechoslowakei Milan Jurco + 0:03 min
5. Deutschland Demokratische Republik 1949 Andreas Petermann + 0:07 min

1. Etappe: Prag – Hradec Králové, 184 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Etappe führte auf einer hügeligen Strecke von Prag nach Hradec Králové. Nach 129 km bildete sich eine 28-köpfige Spitzengruppe – ohne Olaf Ludwig, den Träger des Gelben Trikots. 7 km vor dem Ziel setzte sich der Niederländer Johan Lammerts ab, gewann die Etappe und übernahm das Gelbe Trikot.

Etappeneinzelwertung
Fahrer Zeit
1. NiederlandeNiederlande Johan Lammerts 4:21:29 min
2. Sowjetunion Rihu Suun + 0:45 min
3. Deutschland Demokratische Republik 1949 Falk Boden + 0:48 min
4. Tschechoslowakei Vladimír Vávra + 0:51 min
5. Finnland Jarmo Sorsa + 0:51 min

2. Etappe: Hradec Králové – Olomouc, 159 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die zweite Etappe führte auf einer erst flachen und später bergreichen Strecke von Hradec Králové nach Olomouc. Johan Lammerts, der Träger des Gelben Trikots stürzte bereits nach fünf Kilometern und fiel im Gesamtklassement über zwölf Minuten zurück. Auf dem Weg zur zweiten Bergwertung nach 112 km bildete sich eine 26-köpfige Spitzengruppe. Riho Suun aus der UdSSR gewann die Etappe vor Thomas Barth aus der DDR. Im Gesamtklassement lagen Thomas Barth und Lutz Lötzsch zeitgleich in Führung. Da laut Regel bei Zeitgleichheit die besseren Tagesplatzierungen entschieden, übernahm Barth das Gelbe Trikot.

Etappeneinzelwertung
Fahrer Zeit
1. Sowjetunion Rihu Suun 3:21:36 min
2. Deutschland Demokratische Republik 1949 Thomas Barth + 0:04 min
3. Tschechoslowakei Michal Klasa + 0:07 min
4. Sowjetunion Schachid Sagretdinow + 0:10 min
5. Tschechoslowakei Vladimír Kozárek + 0:10 min

3. Etappe: Olomouc – Dubnica nad Váhom, 185 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die dritte Etappe führte auf einer bergreichen Strecke mit fünf Bergwertungen von Olomouc nach Dubnica nad Váhom. Bereits nach 3 km setzte sich ein Sextett ab. Der Pole Henryk Santysiak sicherte sich aus dieser Gruppe heraus alle fünf Bergwertung und übernahm damit das Grüne Trikot, welches er bis zum Ende der Rundfahrt nicht mehr abgeben sollte. Bevor die Gruppe eingeholt wurde, setzt sich der Franzose Christian Sobota alleine ab und wurde erst 9 km vor dem Ziel eingeholt. Er übernahm am Ende der Etappe das Violette und das Rosa Trikot. Der Etappensieg wurde im Spurt ermittelt. Wie am Vortag gewann Rihu Suun aus der UdSSR. Dank der 10 Sekunden Zeitgutschrift übernahm er das Gelbe Trikot.

Etappeneinzelwertung
Fahrer Zeit
1. Sowjetunion Rihu Suun 4:36:00 min
2. Sowjetunion Schachid Sagretdinow + 0:04 min
3. Deutschland Demokratische Republik 1949 Olaf Ludwig + 0:07 min
4. ItalienItalien Marco Vitali + 0:10 min
5. Tschechoslowakei Michal Klasa + 0:10 min

4. Etappe: Dubnica nad Váhom – Ostrava, 161 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die vierte Etappe führte von Dubnica nad Váhom nach Ostrava. Sie war anfangs bergig und wurde später flach. In den Bergen blieb das Feld zusammen. Nach gut 100 km startet Olaf Ludwig einen alleinigen Fluchtversuch, wurde aber nach einigen Kilometern gestellt. Es gab weitere Attacken anderer Fahrer. 8 km vor dem Ziel war das Feld wieder geschlossen und die Etappe wurde im Zielspurt entschieden. Olaf Ludwig gewann vor den Italienern Marco Vitali und Patrizio Gambirasio.

Etappeneinzelwertung
Fahrer Zeit
1. Deutschland Demokratische Republik 1949 Olaf Ludwig 4:03:00 min
2. ItalienItalien Marco Vitali + 0:04 min
3. ItalienItalien Patrizio Gambirasio + 0:07 min
4. Sowjetunion Schachid Sagretdinow + 0:10 min
5. Deutschland Demokratische Republik 1949 Falk Boden + 0:10 min

5. Etappe: Opava – Częstochowa, 188 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die fünfte Etappe führte über anfangs hügeliges und später flaches Gelände vom Tschechoslowakischen Opava ins Polnische Częstochowa. Mit Ausnahme von individuellen Fluchtversuchen, blieb das Feld zusammen. Die Attacke des Franzosen Michel Charréard wurde erst 180 m vor dem Ziel beendet. Im Spurt siegte der Italiener Patrizio Gambirasio. Durch die sechs Sekunden Zeitgutschrift schob sich Schachid Sagretdinow in der Gesamtwertung an seinem Landsmann Rihu Suun vorbei und übernahm das Gelbe Trikot.

Etappeneinzelwertung
Fahrer Zeit
1. ItalienItalien Patrizio Gambirasio 4:31:44 min
2. Sowjetunion Schachid Sagretdinow + 0:04 min
3. Deutschland Demokratische Republik 1949 Olaf Ludwig + 0:07 min
4. Tschechoslowakei Michal Klasa + 0:10 min
5. Portugal Carlos Santos + 0:10 min

6. Etappe: Częstochowa – Piotrków Trybunalski, 155 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die sechste Etappe war eine Flachetappe und führte von Częstochowa nach Piotrków Trybunalski. Es gab mehrere Angriffsversuche, doch am Ziel im Stadion kam das Feld geschlossen an. Es siegte Schachid Sagretdinow vor Rihu Suun und Olaf Ludwig.

Etappeneinzelwertung
Fahrer Zeit
1. Sowjetunion Schachid Sagretdinow 3:29:11 min
2. Sowjetunion Rihu Suun + 0:04 min
3. Deutschland Demokratische Republik 1949 Olaf Ludwig + 0:07 min
4. ItalienItalien Patrizio Gambirasio + 0:10 min
5. Polen Tadeusz Krawczyk + 0:10 min

7. Etappe: Piotrków Trybunalski – Warschau, 151 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die siebente Etappe führte auf flachem Gelände von Piotrków Trybunalski in die polnische Hauptstadt Warschau. Nach 120 km setzt sich eine 14-köpfige Gruppe ab, die bis zu 55 Sekunden Vorsprung hatte. Das Feld startete eine Aufholjagd und schluckte die Gruppe knapp zwei Kilometer vor dem Ziel. Im Fotofinish siegte der Gesamtführende Schachid Sagretdinow vor dem Polen Lechosław Michalak und Olaf Ludwig.

Etappeneinzelwertung
Fahrer Zeit
1. Sowjetunion Schachid Sagretdinow 3:13:53 min
2. Polen Lechosław Michalak + 0:04 min
3. Deutschland Demokratische Republik 1949 Olaf Ludwig + 0:07 min
4. ItalienItalien Patrizio Gambirasio + 0:10 min
5. Sowjetunion Rihu Suun + 0:10 min

8. Etappe: Kutno – Poznań, 178 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die achte Etappe führte auf flachem Gelände von Kutno nach Poznań. Das Feld erreichte geschlossen das Ziel und Olaf Ludwig sicherte sich im Sprint den Etappensieg.

Etappeneinzelwertung
Fahrer Zeit
1. Deutschland Demokratische Republik 1949 Olaf Ludwig 4:19:42 min
2. ItalienItalien Patrizio Gambirasio + 0:04 min
3. Sowjetunion Schachid Sagretdinow + 0:07 min
4. Rumänien 1965 Mircea Romașcanu + 0:10 min
5. Tschechoslowakei Michal Klasa + 0:10 min

9. Etappe: Poznań – Frankfurt (Oder), 171 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf der neunten Etappe verließen die Fahrer Polen und kamen in der DDR, in Frankfurt (Oder) ins Ziel. Die Flachetappe war anfänglich von vielen Attacken geprägt. Ein Quartett, bestehend aus dem Franzosen Marceau Pilon, dem Italiener Giovanni Bottoia, dem Rumänen Cornel Nicolae sowie dem Kubaner Orestes Mora konnte sich entscheidend absetzen, da das Feld diesmal zu spät nachsetzte. Mora und Pilon versuchten sich kurz vor Schluss mit Einzelaktionen aus dieser Gruppe zu lösen, jedoch ohne Erfolg. Der Italiener Giovanni Bottoia sicherte sich schließlich den Etappensieg.

Etappeneinzelwertung
Fahrer Zeit
1. ItalienItalien Giovanni Bottoia 3:53:52 min
2. Kuba Orestes Mora + 0:04 min
3. Rumänien 1965 Cornel Nicolae + 0:09 min
4. FrankreichFrankreich Marceau Pilon + 0:12 min
5. Deutschland Demokratische Republik 1949 Falk Boden + 0:56 min

10. Etappe: Frankfurt (Oder) – Neubrandenburg, 198 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf der zehnten und längsten Etappe der diesjährigen Rundfahrt fuhren die Fahrer auf flachem bis hügeligem Gelände von Frankfurt (Oder) nach Neubrandenburg. Nach 78 km bildete sich eine aussichtsreiche Spitzengruppe mit Juri Barinow, Thomas Barth, Jiří Škoda und Elias Campos. Das Feld setzt sofort nach und stellt die vier. Einem späteren Außenseiterquartett gestattete das Feld einen zwischenzeitlichen Vorsprung von fünf Minuten, schluckte jedoch auch dieses wieder. Beim Kilometer 149 kam es dann zu einem Massensturz bei dem auch Schachid Sagretdinow, der Träger des gelben Trikots verwickelt war. Der Sturz blieb jedoch ohne entscheidende Folgen für den Rennverlauf. Der letzte Ausreißer dieser Etappe, der Rumäne Mircea Romașcanu wurde 500 Meter vor dem Ziel gestellt. Olaf Ludwig sicherte sich im anschließenden Sprint seinen dritten Etappensieg.

Etappeneinzelwertung
Fahrer Zeit
1. Deutschland Demokratische Republik 1949 Olaf Ludwig 4:39:47 min
2. ItalienItalien Patrizio Gambirasio + 0:04 min
3. Sowjetunion Rihu Suun + 0:07 min
4. FrankreichFrankreich Félix Urbain + 0:10 min
5. Sowjetunion Schachid Sagretdinow + 0:10 min

11. Etappe: Einzelzeitfahren in Neubrandenburg, 30 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olaf Ludwig hatte als 14. des Gesamtklassements 2:12 Minuten Rückstand auf den Führenden Schachid Sagretdinow. Auf den 30 Kilometern der hügeligen Strecke von Neubrandenburg nach Usadel und zurück nahm Ludwig ihm 3:05 Minuten (inklusive Zeitgutschrift für den Etappensieg) ab und ließ auch alle anderen Konkurrenten deutlich hinter sich. Ludwig gewann das Zeitfahren und übernahm mit fast einer Minute Vorsprung das Gelbe Trikot.

Etappeneinzelwertung
Fahrer Zeit
1. Deutschland Demokratische Republik 1949 Olaf Ludwig 36:47 min
2. Sowjetunion Anatoli Jarkin + 1:16 min
3. Deutschland Demokratische Republik 1949 Falk Boden + 1:28 min
4. Bulgarien 1971 Nenczo Stajkow + 2:04 min
5. Deutschland Demokratische Republik 1949 Andreas Petermann + 2:09 min

12. Etappe: Neubrandenburg – Berlin, 186 km[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2. Prämiensprint in Fürstenberg/Havel; v.l.: Falk Boden (DDR), Karoly Jenei (UNG), Olaf Ludwig (DDR)

87 Fahrer gingen auf die letzte Etappe der Rundfahrt von Neubrandenburg nach Berlin. Die UdSSR-Fahrer fuhren von Anfang an Attacken, um das Gesamtklassement nochmal anzugreifen. Die DDR-Mannschaft vereitelte alle Versuche und so sicherte sich Olaf Ludwig das Gelbe Trikot. Mit einem zweiten und einem ersten Platz in den drei Prämiensprints sicherte sich Ludwig zudem endgültig das Violette Trikot.

In Berlin gab es dann ein Friedensfahrt-Kuriosum, nämlich zwei Tagessieger. Der Rumäne Mircea Romașcanu und der Franzose Philippe Saudé sprangen aus dem Feld weg und verteidigten den knappen Vorsprung bis zum Ziel. Romascanu fuhr als erster über die Ziellinie, hatte aber in der letzten Spitzkehre geringfügig abgekürzt. Als salomonisches Urteil entschied sich die Jury schließlich für beide als Sieger.(x)

Etappeneinzelwertung
Fahrer Zeit
1. Rumänien 1965 Mircea Romașcanu 4:27:38 min
1. FrankreichFrankreich Philippe Saudé gleiche Zeit
3. Deutschland Demokratische Republik 1949 Olaf Ludwig + 0:19 min
4. ItalienItalien Patrizio Gambirasio + 0:22 min
5. Sowjetunion Schachid Sagretdinow + 0:22 min

Gesamtergebnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gesamtwertungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während der 35. Internationalen Friedensfahrt gab es insgesamt fünf verschiedene Träger des Gelben Trikots. Die längste Zeit, sechs Etappen, trug es Vorjahressieger Schachid Sagretdinow. Rihu Suun und Olaf Ludwig fuhren zwei Etappen in Gelb, Thomas Barth und Johan Lammerts jeweils eine.

Platz Name Land Zeit
1 Olaf Ludwig Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik 45:46:20 h
2 Schachid Sagretdinow Sowjetunion Sowjetunion + 1:10 min
3 Juri Barinow Sowjetunion Sowjetunion + 1:22 min
4 Thomas Barth Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik + 1:41 min
5 Iwan Mistschenko Sowjetunion Sowjetunion + 1:44 min
6 Lutz Lötzsch Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik + 1:51 min
7 Rihu Suun Sowjetunion Sowjetunion + 2:02 min
8 Vladimír Vávra Tschechoslowakei Tschechoslowakei + 2:28 min
9 Anatoli Jarkin Sowjetunion Sowjetunion + 2:29 min
10 Milan Jurčo Tschechoslowakei Tschechoslowakei + 2:35 min
Platz Name Land Zeit
11 Vladimír Kozárek Tschechoslowakei Tschechoslowakei + 2:43 min
12 Belmiro Silva Portugal Portugal + 3:04 min
13 Andrzej Serediuk Polen Polen + 3:09 min
14 Marco Vitali Italien Italien + 3:15 min
15 Nenczo Stajkow Bulgarien 1971 Bulgarien + 3:20 min
16 Andreas Petermann Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik + 3:21 min
17 Sergei Suchorutschenkow Sowjetunion Sowjetunion + 3:53 min
18 Tadeusz Krawczyk Polen Polen + 3:54 min
19 Michal Klasa Tschechoslowakei Tschechoslowakei + 4:11 min
20 Mircea Romașcanu Rumänien 1965 Rumänien + 4:29 min
Platz Name Land Zeit
21 Jiří Škoda Tschechoslowakei Tschechoslowakei + 4:44 min
22 Jörg Köhler Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik + 4:57 min
23 Jiří Stratílek Tschechoslowakei Tschechoslowakei + 4:59 min
24 Costica Paraschiv Rumänien 1965 Rumänien + 5:08 min
25 Jean-Claude Bagot Frankreich Frankreich + 6:25 min
26 Fernando Fernandes Portugal Portugal + 6:54 min
27 Michel Charréard Frankreich Frankreich + 8:20 min
28 Witold Mokiejewski Polen Polen + 9:46 min
29 Christian Sobota Frankreich Frankreich + 10:00 min
30 Lechosław Michalak Polen Polen + 10:12 min

Mannschaftswertung (Blaues Trikot)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gleich mit dem Prolog übernahm die DDR die Führung in der Mannschaftswertung und gab das Blaue Trikot bis zum Ende der Rundfahrt nicht mehr ab.

Platz Land Zeit
1 Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik 137:18:23 h
2 Sowjetunion Sowjetunion + 3:01 min
3 Tschechoslowakei Tschechoslowakei + 5:09 min
4 Bulgarien 1971 Bulgarien + 7:18 min
5 Polen Polen + 10:23 min
6 Rumänien 1965 Rumänien + 20:04 min
7 Frankreich Frankreich + 21:45 min
8 Portugal Portugal + 23:55 min
9 Italien Italien + 33:06 min
10 Kuba Kuba + 47:40 min
11 Niederlande Niederlande + 52:33 min
12 Ungarn 1957 Ungarn + 54:50 min
13 Marokko Marokko + 1:42:48 h
14 Finnland Finnland + 1:54:32 h
15 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien + 2:02:08 h
16 Mongolei Volksrepublik 1949 Mongolei + 4:05:41 h

Vielseitigster Fahrer (Rosa Trikot)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Land Punkte
1 Olaf Ludwig Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik 38
2 Schachid Sagretdinow Sowjetunion Sowjetunion 16
3 Michal Klasa Tschechoslowakei Tschechoslowakei 11
4 Falk Boden Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik 11
5 Rihu Suun Sowjetunion Sowjetunion 7
6 Jiří Škoda Tschechoslowakei Tschechoslowakei 7
7 Christian Sobota Frankreich Frankreich 7
8 Thomas Barth Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik 6

Aktivster Fahrer (Violettes Trikot)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Land Punkte
1 Olaf Ludwig Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik 32
2 Falk Boden Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik 26
3 Giovanni Bottoia Italien Italien 25
4 Christian Sobota Frankreich Frankreich 18
5 Anatoli Jarkin Sowjetunion Sowjetunion 14
6 Michel Charréard Frankreich Frankreich 14
7 Johannes van Asten Niederlande Niederlande 12
8 Roberto Rodríguez Kuba Kuba 12
9 Rihu Suun Sowjetunion Sowjetunion 11
10 Johan Lammerts Niederlande Niederlande 11

Bester Bergfahrer (Grünes Trikot)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Land Punkte
1 Henryk Santysiak Polen Polen 17
2 Christian Sobota Frankreich Frankreich 10
3 Miguel Quintero Kuba Kuba 10
4 Jiří Škoda Tschechoslowakei Tschechoslowakei 8
5 Pejo Todorow Bulgarien 1971 Bulgarien 8
6 Roberto Rodríguez Kuba Kuba 8
7 Jean-Claude Bagot Frankreich Frankreich 7
8 Nenczo Stajkow Bulgarien 1971 Bulgarien 6
9 Claudio Pettina Italien Italien 5
10 Karoly Jenei Ungarn 1957 Ungarn 5

Punktbester Fahrer (Weißes Trikot)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Land Punkte
1 Olaf Ludwig Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik 70
2 Schachid Sagretdinow Sowjetunion Sowjetunion 96
3 Rihu Suun Sowjetunion Sowjetunion 140
4 Andreas Petermann Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik 158
5 Michal Klasa Tschechoslowakei Tschechoslowakei 176
6 Marco Vitali Italien Italien 177
7 Falk Boden Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik 180
8 Vladimír Kozárek Tschechoslowakei Tschechoslowakei 249
9 Lechosław Michalak Polen Polen 266

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 35. Friedensfahrt 1982, Neues Deutschland, Berlin 1982, 34 Seiten

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Grzegorz Banaszek
  2. Anatoli Jarkin → multimania.de (Memento vom 14. Juli 2012 im Webarchiv archive.today)
    • 1980 – Goldmedaille Olympische Spiele und Sieger Radweltmeisterschaft im Mannschaftszeitfahren
    • 1981 – 2. Radweltmeisterschaft im Mannschaftszeitfahren

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Der Radsportler 4. Mai-Ausgabe 1982, Herausgeber: Deutscher Radsportverband der DDR

Quellen und Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]