Leonding

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Stadtgemeinde
Leonding
Wappen Österreichkarte
Wappen von Leonding
Leonding (Österreich)
Leonding (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Linz-Land
Kfz-Kennzeichen: LL
Fläche: 24,04 km²
Koordinaten: 48° 16′ N, 14° 15′ OKoordinaten: 48° 16′ 0″ N, 14° 15′ 0″ O
Höhe: 287 m ü. A.
Einwohner: 29.129 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 1212 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4060
Vorwahl: 0732
Gemeindekennziffer: 4 10 12
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Stadtplatz 1
4060 Leonding
Website: www.leonding.at
Politik
Bürgermeister: Walter Brunner (SPÖ)
Lage von Leonding im Bezirk Linz-LandVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan vorhandenVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap explizit
Lage der Gemeinde Leonding im Bezirk Linz-Land (anklickbare Karte)AnsfeldenAstenEggendorf im TraunkreisEnnsHargelsbergHofkirchen im TraunkreisHörschingKematen an der KremsKirchberg-TheningKronstorfLeondingNeuhofen an der KremsNiederneukirchenOfteringPaschingPiberbachPuckingSt. Florian (Linz-Land)St. MarienTraun (Stadt)WilheringAllhamingLinzOberösterreich
Lage der Gemeinde Leonding im Bezirk Linz-Land (anklickbare Karte)
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Leondinger Stadtplatz zur Weihnachtszeit
Leondinger Stadtplatz zur Weihnachtszeit
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Leonding ist eine Stadt im oberösterreichischen Zentralraum. Im Norden grenzt sie mit der Donau an Puchenau, im Osten an Linz, im Süden an Traun und im Westen an Pasching und Wilhering. Leonding gehört zum politischen Bezirk Linz-Land, der zuständige Gerichtsbezirk ist Traun.

Während der Name der Stadt in Leonding meist auf der ersten Silbe betont wird ([ˈleːɔ̯ndiŋ]), liegt die Betonung im Rest Österreichs üblicherweise auf dem o ([leˈɔndiŋ]).

Geografie

Leonding liegt auf 287 Metern Höhe im Zentralraum. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 5,8 Kilometer, von West nach Ost 7,4 Kilometer. Die Gesamtfläche beträgt 24,1 Quadratkilometer. 8,7 Prozent der Fläche sind bewaldet, 59,8 Prozent sind landwirtschaftlich genutzt. Das größte zusammenhängende Waldgebiet ist der Kürnberger Wald. Der höchste Punkt befindet sich in Rufling mit einer Höhe von circa 435 Metern.

Wappen

In Silber ein roter, aufgerichteter, goldbewehrter Greif.

Die Stadtfarben sind Rot und Gelb.

Das Wappen wurde vom Land Oberösterreich am 27. Jänner 1969 verliehen.
Der stehende Greif wurde aus dem Wappen der Painherren (Grundherren und Gutsbesitzer in Holzheim und Leonding) entlehnt.

Geschichte

Vorchristliche Zeit

Ein aus der Zeit 5000 v. Chr. (Jungsteinzeit) stammender Siedlungsplatz mit 34 Gruben aus mindestens zwei verschiedenen Phasen mit Linearbandkeramik aus der älteren Jungsteinzeit und Tongefäßen sowie Gefäßscherben aus der mittleren Jungsteinzeit (Paschinger Straße) wurde gefunden. Weiters wurde ein über 6.300 Jahre altes[1] Körpergrab (Leondine) aus der mittleren Jungsteinzeit mit vier schönen Tongefäßen und anderen Beigaben entdeckt.

Streufunde (Altfunde) aus dem Bereich mehrerer Leondinger Altortschaften, viele davon auf Anhöhen und im Kürnberger Wald werden auf die Jungsteinzeit datiert.

Verschiedene Funde aus der Bronzezeit in mehreren Leondinger Altortschaften, besonders ergiebig in Berg, Alharting und Gaumberg, sowie in der „Reingrub“ im Kürnberger Wald (Hügelgräberfeld). Ein Depotfund wurde im Dörnbacher Wald gemacht, es gibt außerdem Hinweise auf eine teilweise Besiedelung des Kürnberges.

Die Reste einer Frühsiedlung wurden auch im Ortszentrum von Leonding (spätbronzezeitliche / frühhallstattzeitliche Fundkeramik) aufgedeckt, die auf 1300 bis 800 v. Chr. datiert wird.

Neuere Zeit

Hochhäuser am Harter Plateau am Tag vor der Sprengung

Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Seit 1490 wird er dem Fürstentum 'Österreich ob der Enns' zugerechnet. Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt und gehörte danach wieder zu Österreich. 1898 bis 1905 wohnte Adolf Hitler als Kind mit seinen Eltern in Leonding. 1918 wurde der Name Oberösterreich amtlich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum "Gau Oberdonau". Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.

1975 wurde Leonding zur Stadt erhoben. Im Jahr 2003 wurden die beiden Hochhäuser am Harter Plateau unter großem Interesse der Bevölkerung und der Medien gesprengt. 2007 wurde der Ausbau der Straßenbahn von Linz bis auf das Leondinger Harter Plateau offiziell besiegelt.

In Leonding sind auch viele namhafte und international erfolgreiche Gewerbebetriebe angesiedelt, die mit ihren Erzeugnissen und ihrem Namen für Qualität aus Leonding/Oberösterreich bürgen: zum Beispiel Ebner Industrieofenbau (weltweit führender Hersteller von Wärmebehandlungsanlagen für die Metallindustrie), Rosenbauer Feuerwehrfahrzeuge und Feuerwehrausstattung, Wacker Neuson Baumaschinen, Banner Batterien und Poloplast. Zu den größten Arbeitgebern zählt auch das UNO Shopping Center (in etwa 850 Mitarbeiter).

Politik

Die SPÖ stellt als stimmenstärkste Partei den Bürgermeister Walter Brunner[2].

Mandatsverteilung Gemeinderat

Seit der letzten Gemeinderatswahl am 27. September 2009:

  • SPÖ: 17 (vorher 19); 43,07 %
  • ÖVP: 11 (vorher 10); 29,52 %
  • FPÖ: 5 (vorher 3); 13,47 %
  • Grüne: 4 (vorher 5); 11,59 %

Mandatsverteilung Stadtrat

In der konstituierenden Sitzung des Gemeinderates der Stadtgemeinde Leonding am 27. Oktober 2003 sowie in der Sitzung des Gemeinderates am 11. November 2003 wurden gewählt beziehungsweise bestellt:

Mitglieder

  • Bürgermeister Walter Brunner (SPÖ) - seit 2. Oktober 2008 Nachfolger von Herbert Sperl
  • Vizebürgermeister Franz Kreinecker (ÖVP)
  • Vizebürgermeisterin Katharina Bindeus (SPÖ)
  • Stadtrat Andreas Stangl (SPÖ)
  • Stadtrat Klaus Schneider (SPÖ)
  • Stadtrat Herbert Eichhorn (ÖVP)
  • Stadtrat Anton Schmid (ÖVP)
  • Stadtrat Lukas Dorn-Fussenegger (Grüne)

Persönlichkeiten

Wirtschaft

UNO Shopping

Die 898 Betriebe Leondings beschäftigten per Stichtag 15. Mai 2001 9889 Mitarbeiter. Fünf Betriebe zählen mit mehr als je 200 Mitarbeitern zu Großunternehmen, 10 Betriebe beschäftigten jeweils zwischen 100 und 199 Mitarbeiter.

In Leonding befindet sich mit der UNO Shopping eines der größten Einkaufszentren Österreichs und die Zentrale von bellaflora, der größten österreichischen Gartencenter-Kette.

Verkehr

Bahnhof Leonding

Mit einer Haltestelle an der Westbahn und 6 Haltestellen der LILO(Leonding Lokalbahn, Straßfeld, Bergham, Am Dürrweg, Rufling, Rufling West) hat Leonding eine gute Anbindung an den Bahnverkehr. In der Bauphase ist derzeit die Verlängerung der Straßenbahnlinie 3 vom Hauptbahnhof auf das Harter Plateau (vorläufiger Endpunkt Weingartshofstraße). Geplanter Fertigstellungstermin ist Herbst 2011. In einem weiteren Schritt soll sie bis nach Traun und Nettingsdorf verlängert werden.

Busse der Linz Linien (Linien 11, 14, 15, 17 und 19) fahren ebenfalls bis Leonding. Weiters existiert ein Stadtteilbus der Linz Linien der nur in Leonding verkehrt (Linie 191).

Bildung

HTL Leonding

Am Harter Plateau befindet sich die HTL Leonding, die Ausbildung in den Bereichen Elektronik sowie EDV und Organisation bietet. Ebenso befindet sich eine Landesmusikschule in Leonding.

Sport

Der ASKÖ Doppl-Hart 74 ist der größte Sportverein in Leonding. Er wurde 1974 als Fußballverein gegründet und hat heute weitere Sektionen wie Tennis und Beachvolleyball. Weiters gibt es den ÖTB, die Sportunion Leonding und Askö Leonding. Letzterer veranstaltet jährlich das Judo-Weltturnier in der Rundhalle Leonding.

Stadtgliederung

Bevölkerungs-
entwicklung
Datum Einwohner
1810 2.000
1900 3.829
1945 6.131
1976 19.100
1991 21.209
2001 22.269
2005 22.893
2008 25.676

Leonding gliedert sich in die Ortschaften Aichberg, Alharting, Berg, Bergham, Buchberg, Doppl, Enzenwinkl, Felling, Friesenegg, Gaumberg, Haag, Hart, Holzheim, Imberg, Jetzing, Leonding, Reith, Rufling, St. Isidor, Staudach, Untergaumberg und Zaubertal.

Einwohnerentwicklung

Hatte Leonding 1810 rund 2.000 Einwohner und um die Jahrhundertwende 3.829, so 1945 bereits 6.131 Personen gemeldet. Doch erst nach 1945 setzte der enorme Bevölkerungszuwachs ein. Wie sehr dieser Zuzug besonders nach Kriegsende der Gemeinde zu schaffen machte, geht sowohl aus Protokollen dieser Zeit als auch aus der Gemeindechronik hervor. Innerhalb von 30 Jahren stieg die Einwohnerzahl von 6.131 auf 19.100 Personen. Die Ursache dieser Bevölkerungsexplosion liegt einerseits darin, dass viele Heimatvertriebe in Leonding ihr neues Zuhause fanden, andererseits auch in dem Umstand, dass mehr und mehr Personen, die im industriellen Ballungsraum von Linz ihren Beruf ausüben, sich in Leonding niederließen. Bemerkenswert ist weiters, dass dieses Wachstum der Bevölkerung per dato ungebremst ist. Im Jahr 2008 überholte Leonding bei der Bevölkerungsziffer die Nachbarstadt Traun und ist seitdem viertgrößte Stadt in Oberösterreich. Dies entspricht einem 19. Platz in der Liste der Städte in Österreich.

Kultur

Musik

  • Musikschule: in der Landesmusikschule Leonding werden in professioneller Art die Leondinger Kinder und Jugendlichen an Musikinstrumenten ausgebildet
  • Stadtkapelle Leonding: die Stadtkapelle Leonding ist weitbekannt und erreichte zahlreiche Auszeichnungen im In- und Ausland
  • Chorgemeinschaft Leonding: die Konzerte der Chorgemeinschaft Leonding sind von sehr hoher Qualität und bei der Bevölkerung überaus beliebt. Musikalischer Leiter der Chorgemeinschaft (sowie des Leondinger Symphonieorchesters) ist Uwe Christian Harrer
  • Leondinger Symphonieorchester
  • Musikvolksschule Leonding: Volksschule mit musikalischem Schwerpunkt

Sehenswürdigkeiten

Turm 9

Einzelnachweise

  1. Ur-und Frühgeschichte - Stadtmuseum Leonding
  2. leonding.at

Weblinks

Commons: Leonding – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien