Pöttsching
Marktgemeinde Pöttsching
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Burgenland | |
Politischer Bezirk: | Mattersburg | |
Kfz-Kennzeichen: | MA | |
Fläche: | 24,64 km² | |
Koordinaten: | 47° 48′ N, 16° 22′ O | |
Höhe: | 218 m ü. A. | |
Einwohner: | 3.096 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 126 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 7033 | |
Gemeindekennziffer: | 1 06 09 | |
NUTS-Region | AT112 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Marktgemeinde Pöttsching 7033 Pöttsching | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Herbert Gelbmann (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2007) (23 Mitglieder) |
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Lage von Pöttsching im Bezirk Mattersburg | ||
Gemeindeamt der Marktgemeinde Pöttsching | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Pöttsching (ungarisch: Pecsenyéd, kroatisch: Pečva) ist eine Marktgemeinde im Burgenland im Bezirk Mattersburg in Österreich.
Geschichte
Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg. Später im Römischen Reich war das Gebiet Teil der Provinz Pannonia.
Pöttsching geht auf eine alte Petschenegen-Siedlung zurück. Die Marktgemeinde ist die älteste Siedlung in diesem Raum, archäologische Funde reichen bis in die Jungsteinzeit. Um 1123 siedelten die Ungarn die namensgebenden Petschenegen, einen aus dem Schwarzmeergebiet stammenden Volksstamm, als Grenzwächter an.
In einer Schenkungsurkunde 1223 wird Pöttsching erstmals als Villa Beseneu erwähnt.
Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Pecsenyéd verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes). Marktgemeinde ist Pöttsching seit 1986 (durch VO 7).
Pöttsching wurde 1811 Endpunkt des Wiener Neustädter Kanals, der bis 1879 in Betrieb war. Dieser Kanal sollte ursprünglich bis Sopron (Ödenburg) geführt werden, um die am Brennberg abgebaute Kohle nach Wien zu schaffen. Die Weiterführung scheiterte am Widerstand der ungarischen Großgrundbesitzer.
Wappen
Blasonierung: In goldenem Schild auf einer eingezogenen roten Spitze eine goldene Kirche; die Spitze wird begleitet von einem aus einem mit zwei Blättern versehenen, aus drei Früchten bestehenden roten Kirschzweig (vorne) und einem roten Violinschlüssel (hinten).
Das Wappen wurde am 4. Juni 1986 verliehen. Die Kirsche steht für den Obstanbau, der Notenschlüssel verdeutlicht die bedeutende Rolle der Musik in der Dorfkultur. Peter Zauner, der Komponist der Burgenländischen Landeshymne, stammt ebenfalls aus Pöttsching.
Politik
- Bürgermeister ist Herbert Gelbmann von der SPÖ.
- Gemeinderat: Die Mandatsverteilung (23 Sitze) in der Gemeindevertretung ist SPÖ 14, ÖVP 8 und FPÖ 1 Mandate.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Orgel in der römisch-katholischen Pfarrkirche: die Orgel wurde 1792 von dem Wiener Orgelbauer Johann Gottfried Malleck gebaut. Sie ist jetzt schon stark verändert und hat elf Stimmen.
- Atelierhaus Karl Prantl: (1990) erbaut von dem österreichischen Architekten Ernst Hiesmayr
- Skulpturen in der Landschaft: auf dem Gelände sind Skulpturen internationaler Bildhauer zu finden
Persönlichkeiten
- Karl Prantl (* 1923), Bildhauer, lebt in Pöttsching
- Katharina Prantl (* 1958), Malerin
- Ludwig Parise (1912–1991), Eisenbahnbediensteter und Politiker
- Heinrich Knotzer (1906–1992), Landarbeiter, Gewerkschafter und Politiker
- Johann Reisinger (1890–1959), Landwirt und Politiker
- Anton David Steiger (1755–1832), Mineraloge und Bergbaupionier
- Christa Prets (* 1947), Bürgermeisterin (1991) und Mitglied des Europäischen Parlaments
- Manfred Moser (* 1956), Rechtsanwalt und Politiker
- Peter Zauner, Musiker
Galerie
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Römisch-katholische Pfarrkirche
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Innenansicht der Pfarrkirche
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Denkmal zur Erinnerung an die Opfer der beiden Weltkriege
Literatur
- Dominik Kimmel: Das awarische Gräberfeld von Pöttsching - Bad Sauerbrunn, Burgenland. In: Archaeologia Austriaca 81, 1997, ISSN 0003-8008, S. 221-246.
- Wolfgang Meyer: Die Wehranlage von Pöttsching, Bezirk Mattersburg, Burgenland. In: Festschrift für Karl Semmelweis. Burgenländische Landesregierung, Landesarchiv - Landesbibliothek, Eisenstadt 1981, (Burgenländische Forschungen Sonderheft 6, ZDB-ID 503882-0), S. 117-132.
- Susanna Steiger-Moser (Hrsg.): 700 Jahre Pfarre Pöttsching 1299-1999. Pfarre Pöttsching, Pöttsching 1999.