Steinbach an der Steyr
Steinbach an der Steyr
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Oberösterreich | |
Politischer Bezirk: | Kirchdorf | |
Kfz-Kennzeichen: | KI | |
Fläche: | 28,23 km² | |
Koordinaten: | 47° 58′ N, 14° 16′ O | |
Höhe: | 381 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.971 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 70 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 4594 | |
Vorwahl: | 07257 | |
Gemeindekennziffer: | 4 09 20 | |
NUTS-Region | AT314 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Ortsplatz 4 4594 Steinbach an der Steyr | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Dr. Christian Dörfel (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2003) (25 Mitglieder) |
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Lage von Steinbach an der Steyr im Bezirk Kirchdorf | ||
Ortszentrum von Untergrünburg aus gesehen. | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Steinbach an der Steyr ist eine Gemeinde in Oberösterreich im Bezirk Kirchdorf an der Krems im Traunviertel mit 1.994 Einwohnern. Der zuständige Gerichtsbezirk ist Kirchdorf an der Krems.
Im Jahr 1994 wurde die Gemeinde mit dem Europäischen Dorferneuerungspreis für ihre Bemühungen um die Erhaltung der teilweise wertvollen Bausubstanz und der Natur, sowie die Schaffung von Musterbauernhöfen ausgezeichnet.
Steinbach an der Steyr ist per Rahmenvereinbarung eine sogenannte „Regionsgemeinde“ des Nationalparks Kalkalpen.
Geografie und Geologie
Steinbach an der Steyr liegt auf 381 m Höhe im Traunviertel im Steyrtal etwa 20 km von der Stadt Steyr entfernt. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 5,2 km und von West nach Ost 10,2 km. Die Gesamtfläche beträgt 28,3 km². 36,0 % der Fläche sind bewaldet und 53,7 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt. In der Nähe der höchsten Erhebung der Gemeinde, dem Hochbuchberg (1273 m), befindet sich die Grünburger Hütte (1080 m).
Aus geologischer Sicht befindet sich Steinbach im Grenzbereich zwischen Flyschzone und beginnenden Kalkalpen. Der die Gemeinde nach Westen begrenzende Fluss Steyr liegt tief eingeschnitten zwischen Schotterterrassen, welche aus dem Wechsel zwischen Warm- und Kaltzeiten herrühren. Bemerkenswert sind die steilen, teils überhängenden Konglomeratfelswände, die der Steyrschlucht den Charakter eines Canyons verleihen. Die Steyr hat eine Sommertemperatur von maximal 16 Grad und auf weiten Strecken noch Wassergüteklasse 1. Starke Strömung macht den teils seichten Fluss an einigen Stellen gefährlich.
Katastralgemeinden
Forstau, Pieslwang, Steinbach an der Steyr und Zehetner
Nachbargemeinden
Aschach an der Steyr, Molln, Ternberg im Ennstal sowie Grünburg und Waldneukirchen auf der anderen Seite der Steyr.
Wappen
Blasonierung: In Blau eine goldene Krone mit bunten Steinen, durchsteckt von einem silbernen, gestürzten Schwert und dahinter zwei silbernen, gestürzten, schräggekreuzten Degen. Die Gemeindefarben sind Blau-Gelb.
Geschichte
Älteste Funde menschlicher Besiedelung stammen aus der Jungsteinzeit. Aus römischer Zeit finden sich in umliegenden Gemeinden Spuren; ansässig waren damals Kelten des Königreiches Noricum. Aus dem Namensgut (Gehöfte und landschaftliche Elemente) lässt sich für das frühe Mittelalter auch slawische Besiedelung erschließen (Alpenslawen). Ab der Kolonisation durch den Baiernherzog Tassilo III. fanden in mehreren Wellen groß angelegte Rodungen statt. Um 1130 wird der Ort im ältesten Traditonskodex des Klosters Garsten zuerst genannt.
Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, wurde das Gebiet des heutigen Steinbach im 11. Jahrhundert Teil der Steiermark unter Ottokar von Steyr. Ende des 12. Jahrhundert wurde die Steiermark Teil des Herzogtums Österreich unter den Babenbergern. Im 12. Jahrhundert befand sich zumindest am Hangsporn hinter dem Platz der heutigen Steinbacher Kirche eine Grenzbefestigung in Form eines Turmes oder kleinen Burg. Davon zeugen heute noch Ortsbezeichnungen wie Burgstall und Burghub. Als die Steiermark gegen Ende des 12. Jahrhunderts an die Babenberger ging, verlor die Befestigung ihre Bedeutung. Ihre Steine wurden zum Bau der Kirche des entstehenden Ortes wiederverwendet. Über die Größe der ehemaligen Burg divergieren die Fachmeinungen. Da auch der angrenzende Bereich des Ortsplatzes günstige Voraussetzungen zur Besiedelung bietet, sind an der Stelle des sogenannten „Hochhauses“ und „Neuhauses“ zwei Sölden vorstellbar, deren Entstehung in die Zeit der Burganlage zurückreichen könnte. Vielleicht aber gehörten diese beiden Häuser noch zur Burg selbst, was dann eine stattliche Größe der Befestigung bedingen würde. Die alte Bezeichnung „Hochhaus“ (sehr wahrscheinlich im Sinne von „Wehrbau“) spricht für diese Theorie, die eher bescheidene Quellenlage und wohl untergeordnete Bedeutung dagegen. Alte Erzählungen der Bevölkerung um und über die Burg von Steinbach haben speziell unterirdische Gänge zum Thema.
Seit 1490 wurde der Ort dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet. Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt.
Neben metallverarbeitenden Handwerksbetrieben gab es in Steinbach seit jeher viele Bauernhöfe. Vor ihrer Befreiung aus der Leibeigenschaft mussten die Bauern Abgaben (den zehnten Teil) an die Herrschaft abliefern. Davon zeugt heute noch der Hofname Zehethof und der Ortsteilname Zehetner. Grundherrschaften gab es jedoch viele, beispielsweise Steyr, Garsten, Losenstein, Pernstein und Feyregg. Insgesamt waren es beinahe 20 im Gemeindegebiet.
Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum „Gau Oberdonau“. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs, wobei Steinbach zur amerikanischen Besatzungszone gehörte. Die russische Besatzungszone war nicht weit östlich der Enns.
Bis in die 1960er Jahre des 20. Jahrhunderts wurde in Steinbach Eisen verarbeitet. In den Messererwerken, die sich die Kraft des Steyrflusses zunutze machten, fand sich einst der Mittelpunkte der Messer-Erzeugung. Aus wirtschaftlichen, aber auch religiösen Gründen wanderten viele Meister und Gesellen vor allem im 17. Jahrhundert in die Gegend von Solingen (Deutschland) aus. An die einst so stolzen Hammerherren, wie die Messerer auch genannt wurden, erinnern Abbildungen ihres Wappens an einigen alten Gebäuden am Ufer der Steyr und entlang der steilen Hochgasse, die das Ufer mit dem Hauptplatz verbindet. Das Wappen der Messerer wurde als Gemeindewappen übernommen. An der Stelle, an der das Wasser für Schmiedehämmer genutzt wurde, befindet sich heute ein modernisiertes Kraftwerk der Oberösterreichischen Energie AG zur Elektrizitätsgewinnung.
Einwohnerentwicklung
1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 1.996 Einwohner. 2001 dann 2.029 Einwohner.
Sehenswürdigkeiten
- Steyrtalbahn Museumsbahn nach Steyr (Fahrradmitnahme möglich)
- Messermuseum
- Krippensammlung: 230 Krippen aus 70 Ländern
- Pfarrkirche: spätgotisch mit spätgotischen Glasgemälden aus 1460, 1692 barockisiert
- Alter Pfarrhof
Sport
- Beachvolleyball
- Faustball
- Fußball (Union Grünburg Steinbach)
- Motocross
- Radfahren (Steyrtalradweg Richtung Steyr und Molln)
- Reiten
- Schwimmen (Freibad)
- Tennis
- Tischtennis
- Wandern (Grünburger Hütte, Kruckenbrettl)
Regelmäßige Veranstaltungen
- 1.Mai-Kirtag
- Perchtenlauf
- Steinbacher Adventmarkt und Adventkalender
- Steinbacher Adventsingen
- Steinbacher Ortslauf
Verkehr
- Öffentlicher Verkehr: Die Steyrtalbahn, die bis 1982 von Steyr nach Grünburg (gegenüber von Steinbach am anderen Ufer der Steyr gelegen) und früher auch weiter nach Klaus verkehrte, wird heute teilweise regelmäßig an Sonn- und Feiertagen im Museumsbetrieb befahren. Radmitnahme ist möglich. Steinbach ist mit Postbussen direkt von Bad Hall erreichbar. Im nahe gelegenen Grünburg halten Busse aus Steyr, Kirchdorf an der Krems, Sierning und anderen Orten.
- Straßenverkehr: Steinbach an der Steyr liegt fast unmittelbar an der Steyrtal Straße B140, die durch den auf der anderen Flussseite gelegenen Ort Grünburg führt und über eine Brücke über die Steyr erreicht werden kann. Eine Bezirksstraße führt nach Ternberg. Die nächsten Autobahnanschlüsse befinden sich in Sattledt (Anschluss an die West Autobahn A1, zirka 27 km von Steinbach) und in Klaus (Pyhrn Autobahn A9, zirka 20 von Steinbach).
- Radwege: Ein gut ausgebauter, sehr familienfreundlicher Teil des Steyrtalradwegs führt ab Grünburg auf der ehemaligen Bahntrasse in Richtung Klaus. Eine Alternativroute auf Steinbacher Seite führt auf Nebenstraßen durch die Schulsiedlung und die Forstau nach Molln. In Richtung Steyr führt der Radweg über wenig befahrene Nebenstraßen und Schotterwege durch Pieslwang und Aschach. Den Ennstalradweg kann man mit einiger Anstrengung über die stärker befahrene Ternberger Bezirksstraße erreichen.
Wirtschaft
Ansässige Unternehmen
- Transportunternehmen Steiner
- Rosensteiner GmbH
- Steinbacher Tischlerei
- Steinbacher Versicherung
Öffentliche Einrichtungen
- Tourismusinformation (Ortsplatz)
- Gemeindebibliothek (Ortsplatz)
- Freibad
Bildung
- Kindergarten
- Volksschule
- Musikschule
Sonstiges
- Aussichtspunkte: Blick über die Steyr von der Kirche aus, Blick bis nach Linz vom Krahberg aus.
Vereine
- Steyrtaler Perchten
- Musikverein Steinbach-Grünburg
- Männergesangsverein Grünburg-Steinbach
- Reitverein
Literatur
- Heinrich Kieweg, (jun. u. sen.) – Steinbach an der Steyr, Eigenverlag der Gemeinde, 2005
Weblinks
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