„Männliche Ejakulation“ – Versionsunterschied

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Die '''Männliche Ejakulation''' ({{laS|eiaculatio}}, von ''eiaculari'' „auswerfen, herausschleudern“), umgangssprachlich auch als '''Samenerguss''' (Synonym) bezeichnet, ist der [[Physiologie|physiologische]] Vorgang des (stoßweise erfolgenden) Herausschleuderns von [[Sperma]] aus dem [[Penis]] durch die [[Harnröhre]]. Während der Ejakulation werden die [[Spermien]] aus den [[Nebenhoden]] durch die beiden muskulösen [[Vas deferens|Samenleiter]] und die beiden [[Spritzkanal|Spritzkanäle]] getrieben, die in die Harnröhre münden.<ref>[[Neil A. Campbell]], [[Jane B. Reece]]: Biologie. Heidelberg/ Berlin 2003. Seite 1176</ref> Das Flüssigkeisvolumen des Spermas besteht dabei hauptsächlich aus dem [[Seminalplasma]], das den Spermien unterwegs aus mehreren Drüsen beigemischt wird.
#WEITERLEITUNG [[Samenerguss]]

== Auslöser ==
[[Datei:Ejaculation 1.png|mini|Männliche Ejakulation (siehe auch [[:Datei:Human Male Ejaculation, Freehand Cumshot animated, Semen (Ejakulation, Samenerguss freihaendig) - 480x384.gif|Video]])]]
Auslöser einer Ejakulation sind sexuelle Reize, typischerweise durch [[Masturbation]] oder [[Geschlechtsverkehr]], die eine unwillkürliche [[Reflex]]kette in Gang setzen. Durch rhythmische Kontraktionen der [[Muskulatur]] des [[Samenleiter]]s, der [[Bläschendrüse]], der [[Schwellkörper]] und des [[Beckenboden]]s wird das Sperma stoßweise aus dem [[Penis]] freigesetzt. Der Fachausdruck für eine Ejakulation von Sperma im [[Schlaf]] lautet [[Pollution]].

Auch Frauen können während eines Orgasmus eine Ejakulation erleben, was als [[weibliche Ejakulation]] bezeichnet wird. Bei der ausgestoßenen Flüssigkeit handelt es sich um ein Drüsensekret.<ref name="Nieden">Sabine Zur Nieden: ''Weibliche Ejakulation. Variationen zu einem uralten Streit der Geschlechter'' (= ''Beiträge zur Sexualforschung'', Band 91), 2. Neuauflage, Psychosozial-Verlag, Gießen 2009 (Erstausgabe 2004), ISBN 978-3-8379-2004-8 (Dissertation [[Universität Frankfurt am Main]] 1991, 148 Seiten, unter dem Titel: ''Theoretische und empirische Studien zur weiblichen Ejakulation''). S. 54 f.</ref>

== Entwicklung des Begriffs Ejakulation ==
=== Wortherkunft ===
Ejakulation ist ein im 18.&nbsp;Jahrhundert fachsprachlich entstandener [[latein]]ischer [[Neologismus]].<ref>[[Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache]]</ref> Es ist gebildet aus dem (nachklassischen) Verb ''eiaculari'' = „auswerfen, herausschleudern, schießen lassen (z.&nbsp;B. Blut, Wasser)“, einem [[Komposition (Grammatik)|Kompositum]] zu ''iaculari'', „den Wurfspieß schleudern“, später allgemein „schleudern, werfen“, seinerseits eine Ableitung von ''iaculum'', Wurfspieß. Zugrunde liegt ''iacere'', „werfen“.

=== Ejakulation mit Spermien ===
Vor Beginn einer wissenschaftlichen Erforschung der Physiologie der menschlichen Fortpflanzung und Sexualität wurde lange Zeit allgemein angenommen, dass nur ein [[geschlechtsreife]]r Jugendlicher oder Mann beim Orgasmus eine Ejakulation haben könnte und sich daher in seinem Samenerguss immer befruchtungsfähige [[Spermien]] befinden würden. Deshalb bedeutet in der klassischen Definition der Begriff Ejakulation zunächst nur Samenerguss und der Begriff Ejakulat ist mit Sperma gleichgesetzt. Diese ursprüngliche uneingeschränkte Definition sowie Formulierungen auf dieser Begriffsbasis sind noch heute in allgemeinen und wissenschaftlichen Publikationen zu finden.<ref>[http://www.tk.de/rochelexikon/ro07500/r09220.000.html Ejaculatio] (in: ''Roche Lexikon Medizin.'' 5., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Urban & Fischer, München 2003, ISBN 978-3-437-15180-4.) Auf: ''tk.de''; abgerufen am 7. Juni 2014.</ref><ref>[[Duden]]: ''Die Deutsche Rechtschreibung.'' 22. Auflage. Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus, Mannheim 2000, S. 333.</ref><ref>Duden: ''Fremdwörterbuch.'' 3. Auflage. Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus, Mannheim 1974, S. 199.</ref><ref>[[Pschyrembel (Medizinisches Wörterbuch)|Pschyrembel]]: ''Klinisches Wörterbuch.'' 256. Auflage, de Gruyter, Berlin / New York 1990, S. 413.</ref><ref>E. J. Haeberle: ''Die Sexualität des Menschen.'' De Gruyter, Berlin / New York 1983, S. 38–39.</ref>

=== Ejakulation ohne Spermien ===
Jungen können schon vor oder zu Beginn der Pubertät einen Samenerguss haben. Bei ihnen finden sich bis zum Beginn der Spermienproduktion (etwa ab Mitte der Pubertät) noch keine befruchtungsfähigen Spermien. Auch ein derartiger Auswurf wird heute als Ejakulation bezeichnet. In diesem Definitionsrahmen werden dann in der Sexualwissenschaft auch ''Leerlaufstadium'' (Ejakulation ohne Spermien = samenloser Erguss) und ''Funktionsstadium'' (Ejakulation mit Spermien = Samenerguss) unterschieden.<ref name="Growing Up Sexually">Humboldt-Universität Berlin, Magnus-Hirschfeld-Archiv für Sexualwissenschaft: ''{{Webarchiv |url=http://www2.rz.hu-berlin.de/sexology/GESUND/ARCHIV/GUS/CHILDORG.HTM#_Toc26332935 |wayback=20130512062734 |text=Growing Up Sexually, The Sexual Curriculum.}}'' Kapitel 16: ''Prespermarchic Ejaculation? On “Prostatarche”,'' Okt. 2002.</ref> Den Beginn des ''Leerlaufstadiums'' bezeichnen manche Wissenschaftler als ''Prostatarche'',<ref name="Growing Up Sexually" /> da ursprünglich davon ausgegangen wurde, dass erste Samenerergüsse allein aus Sekreten der [[Prostata]] und nicht auch aus denen anderer [[Akzessorische Geschlechtsdrüse|akzessorischer Geschlechtsdrüsen]] bestehen können. Daher ist aus heutiger [[Physiologie|physiologischer]] Sicht die Bezeichnung Ejakulation selbst beim [[geschlechtsreife]]n Mann nicht an das Vorhandensein von Spermien geknüpft. In der [[Sexualmedizin]] wird nach einer [[Vasektomie]] oder bei Vorliegen einer [[Azoospermie]] nach [[Degeneration]] der [[Hodenkanälchen]] (''Tubuli seminiferi'') beim physiologisch nach wie vor ungestörten Vorgang des Ergusses von Seminalplasma beim Orgasmus ebenso von Ejakulation gesprochen.

== Physiologie ==
Durch die sexuelle Erregung wird vor der eigentlichen Ejakulation von der [[Bulbourethraldrüse]] ein Sekret abgegeben, das als [[Präejakulat]] bezeichnet wird. Die Ejakulation selbst wird vom [[Sexualzentrum]] im [[Diencephalon|Zwischenhirn]] ausgelöst. Dessen Nervenimpulse wirken auf [[Sympathikus|sympathische Nervenzellen]] im Lendenteil des [[Rückenmark]]s ''(Ejakulationszentrum)'', deren [[Nervenfaser]]n über den [[Nervus hypogastricus]] und [[Plexus hypogastricus inferior]] die [[Muskelkontraktion|Kontraktionen]] der [[Glatte Muskulatur|glatten Muskulatur]] von [[Nebenhoden]]schwanz, [[Samenleiter]] und der [[Akzessorische Geschlechtsdrüse|akzessorischen Geschlechtsdrüsen]] auslösen. Dadurch werden Spermien in Richtung Harnröhre befördert, was als ''Emission'' bezeichnet wird, und mit den Drüsensekreten vermengt. Mit dem Druckanstieg in der Prostata und Harnröhre kommt es zu drei bis zehn unwillkürlichen reflektorischen Kontraktionen des [[Musculus urethralis]], des [[Musculus bulbospongiosus]] und des [[Musculus ischiocavernosus]] und damit zum schubweise erfolgenden Ausstoß des Spermas ''(Expulsion)''. Diese werden durch parasympathische Fasern aus dem unteren Lenden- und oberen Kreuzabschnitt des Rückenmarks vermittelt, welche über den [[Nervus pudendus]] zur [[Beckenboden]]muskulatur ziehen.
Gleichzeitig wird über [[α1-Adrenozeptor]]en die Muskulatur des Harnblasenhalses angeregt, wodurch die [[Harnblase]] verschlossen wird. Somit wird der Rückfluss von Sperma in die Harnblase und die Beimengung von [[Urin]] verhindert.<ref>{{Literatur |Autor=Eberhard Nieschlag, H. Behre |Titel=Andrologie: Grundlagen und Klinik der reproduktiven Gesundheit des Mannes |Auflage=2. |Verlag=Springer |Ort=Berlin |Datum=2013 |ISBN=978-3-662-05739-1 |Seiten=70–71}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Walter Krause u.&nbsp;a. |Titel=Andrologie: Krankheiten der männlichen Geschlechtsorgane |Auflage=4. |Verlag=Thieme |Ort=Stuttgart |Datum=2011 |ISBN=978-3-13-165204-1 |Seiten=56}}</ref>

Beim Samenerguss werden ab der [[Pubertät]], wenn die Hoden mit der Spermienproduktion begonnen haben ([[Spermarche]]), beim Mann etwa zwei bis sechs Milliliter Sperma ''(Ejakulat)'' mit individuell oder von Ejakulation zu Ejakulation sehr unterschiedlicher Geschwindigkeit ausgestoßen.<ref>A. C. Kinsey et al.: ''Sexual Behavior in the human female.'' Saunders, 1953, Part III: ''Comparisons of female and male.'' S. 634 (Ergebnis der Beobachtung von „some hundreds of males“: Ejakulation ist „tröpfelnd“ bei ¾ der untersuchten Männer).</ref> Ausschlaggebend für die Menge des Ejakulates sind sowohl der Grad der Erregung des Mannes, als auch die Zeit, die seit der letzten Ejakulation vergangen ist. Beispielsweise ist beim Mann nach einer einwöchigen sexuellen Abstinenz die Menge des Ejakulats erheblich größer, solange zwischendurch keine [[Pollution]] stattgefunden hat.

Als [[Refraktärphase (Sexualität)|Refraktärperiode]] wird die Zeitspanne bezeichnet, die von einer Ejakulation zur nächstmöglichen verstreichen muss.

== Zusammenhang von Ejakulation und Orgasmus ==
Unter normalen physiologischen Bedingungen ist der männliche [[Orgasmus]] mit einer Ejakulation verbunden. Bei Vorliegen verschiedener Umstände wie z.&nbsp;B. Erkrankungen kann jedoch ein Orgasmus auch ohne Ejakulation erfolgen, wie ebenso eine Ejakulation ohne Orgasmus.<ref>Richard Milsten, Julian Slowinski: ''The Sexual Male: Problems and Solutions.'' Norton, New York 1999, ISBN 0-393-04740-7.</ref><ref>Stacy L. Elliott: ''Clinical physiology and pathophysiology of ejaculation and orgasm.'' In: ''Medical Aspects of Human Sexuality.'' März 2001, S. 21–24, {{ISSN|0025-7001}}, {{Webarchiv|url=http://www.hawaii.edu/hivandaids/Clinical%20Physiology%20and%20Pathophysiology%20of%20Ejaculation%20and%20Orgasm.pdf |wayback=20111125053554 |text=Volltext }} (PDF)</ref>

Es soll durch spezielle Techniken möglich sein, gezielt einen Orgasmus ohne Ejakulation herbeizuführen; dies wird als [[Injakulation]] bezeichnet. Diese Techniken gehen auf [[daoistische Sexualpraktiken]] zurück und sind wesentlicher Teil der [[Karezza]]. Aus medizinischer Sicht ist die Praktik von fragwürdigem Nutzen.<ref>S. Filippi, L. Vignozzi, GB. Vannelli, F. Ledda, G. Forti, M. Maggi: ''Role of oxytocin in the ejaculatory process''. In: ''J Endocrinol Invest.'' 2003, Band 26, 3 Suppl., S. 82–86, PMID 12834028.</ref><ref>C. M. Meston, P. F. Frohlich: ''The neurobiology of sexual function''. In: ''[[Arch Gen Psychiatry]].'' November 2000, Band 57, Nr. 11, S.&nbsp;1012–1030, PMID 11074867</ref>

== Gesundheitliche Auswirkungen ==
Einige Studien zeigen, dass regelmäßige Ejakulationen gewissen [[Benigne Prostatahyperplasie|Prostatabeschwerden]] vorbeugen können.<ref>G. G. Giles et al.: ''Sexual Factors and Prostate Cancer.'' In: ''[[BJU International]]'' 2003, Band 92, Nr. 3, S. 211–216, PMID 14678395.</ref><ref>M. D. Leitzmann: ''Ejaculation Frequency and Subsequent Risk of Prostate Cancer.'' In: ''JAMA'' 2004, Band 291, Nr. 13, S. 1578–1586, PMID 15069045.</ref> Dieser Zusammenhang wird in anderen Studien jedoch nicht bestätigt.<ref>S. J. Jacobsen et al.: ''Frequency of Sexual Activity and Prostatic Health: Fact or Fairy Tale?'' In: ''Urology.'' 2003, Band 61, Nr. 2, S. 348–353, PMID 12597946.</ref>
Einige Männer leiden nach dem Samenerguss unter Symptomen des [[Postorgasmic Illness Syndrom]]s.<ref>Marcel D. Waldinger, Marcus M. H. M. Meinardi, Aeilko H. Zwinderman, Dave H. Schweitzer: ''Postorgasmic Illness Syndrome (POIS) in 45 Dutch Caucasian Males: Clinical Characteristics and Evidence for an Immunogenic Pathogenesis (Part 1).'' In: ''The Journal of Sexual Medicine.'' 2011, Band 8, Nr. 4, S. 1164–1170, [[doi:10.1111/j.1743-6109.2010.02166.x]].</ref> Zu den häufigsten Krankheitserscheinungen gehören grippeähnliche Symptome wie erhöhte Körpertemperatur, Schwitzen und Schüttelfrost sowie unspezifische Symptome wie Konzentrationsschwäche, extreme Müdigkeit, Erschöpfung und Gereiztheit.

== {{Anker|Ejakulationsprobleme}} Störungen der Ejakulation ==
Der [[Vorzeitiger Samenerguss|vorzeitige Samenerguss]] (''Ejaculatio praecox'') wird heute als eine Form der [[Potenzstörung]] angesehen. Als „vorzeitig“ gilt hier die individuelle Empfindung von „zu früh“. Das kann im Extremfall schon ein Samenerguss beim Kuss, bei der ersten Berührung des Penis durch den Sexualpartner oder direkt nach dem Eindringen sein. Dieses Problem kann als schwerwiegende Belastung empfunden werden, die zu Einschränkungen im Sexualleben führt.

Als [[retrograde Ejakulation]] wird eine Ejakulationsstörung bezeichnet, bei der die Flüssigkeit nicht wie üblich über die [[Harnröhre]] nach außen, sondern rückwärts in die Harnblase ausgestoßen wird.

[[Spermatorrhoe]] ist das Abfließen von Sperma, z.&nbsp;B. bei einer [[Insuffizienz]] des [[Spritzkanal|Ductus ejaculatorius]] (des Endabschnittes des Samenleiters) ohne [[Wollust]]gefühl, zum Beispiel beim [[Defäkation|Stuhlgang]] oder [[Miktion|Wasserlassen]].

Der ein- oder beidseitige [[Verschluss des Ductus ejaculatorius]] kann die Ursache für ein sehr geringes Ejakulatvolumen, Beckenschmerzen oder einen [[Trockener Orgasmus|trockenen Orgasmus]] sein.

Die Unfähigkeit zum Samenerguss durch verschiedene [[Krankheit]]en, Entfernung der [[Hoden]] (Kastration), [[Psychische Störung|psychische Probleme]] oder als Nebenwirkung mancher [[Medikament]]e wird als [[Anejakulation]] bezeichnet.

Beim alternden Mann verschlechtert sich die Koordination der Kontraktionen von [[Nebenhoden]]gang, Samenleiter, [[Bläschendrüse]], [[Vorsteherdrüse]], Harnröhre und [[Beckenbodenmuskulatur]]. Die Ursachen sind vielfältig, eine untrainierte Beckenbodenmuskulatur (Hinweis darauf kann ein sogenannter „[[Bierbauch]]“ sein) spielt dabei eine wesentliche Rolle. Der Koordinationsverlust kann sich auch bei gegebenenfalls unbeeinträchtigt fortbestehender [[Erektion]]sfähigkeit entwickeln.

Bei der [[Ejaculatio retarda]] kommt es zu einer verzögerten Hinführung zur Ejakulation. Es können psychische oder neurologische Probleme vorliegen.

Zahlreiche Medikamente können die Ejakulation beeinflussen, z.&nbsp;B. zu einer retrograden oder einer ausbleibenden Ejakulation führen.

Der volkstümliche Begriff „[[Samenstau]]“ geht von der irrigen Annahme aus, dass es bei sexueller Enthaltsamkeit und fehlender Entleerung zu einem Rückstau von Spermien und damit zu einer Libidosteigerung oder gar Hodenschwellung käme.

== Literatur ==
* Klaus M. Beier, Hartmut A. G. Bosinski, Kurt Loewit (Hrsg.): ''Sexualmedizin.'' 2. Auflage. Elsevier/Urban & Fischer, München/Jena 2005, ISBN 3-437-22850-1.
* Carsten Dieme: ''Vorzeitiger Samenerguss – Hintergründe, Tipps, Auswege und Erfolgsberichte Betroffener.'' Stillwasser, Bielefeld 2003, ISBN 3-9808696-0-1.
* Michael Hanel: ''Therapiemanual Ejaculatio praecox: Therapiemanual.'' 2. Auflage. Thieme, Stuttgart/New York 2003, ISBN 3-13-136712-1.
* William Hartman, Marilyn Fithian: ''Jeder Mann kann: die Erfüllung männlicher Sexualität.'' Ullstein, Berlin/Frankfurt am Main/Wien 1985, ISBN 3-550-07735-1.
* Michael Vinzenz Münkel: ''Ejakulationsfrequenz und [[Adnexe]]ntzündungen beim Mann.'' Dissertation Universität Erlangen-Nürnberg 1981, {{DNB|810914972}}.
* [[Volkmar Sigusch]] (Hrsg.): ''Sexuelle Störungen und ihre Behandlung.'' 4. Auflage. Thieme, Stuttgart/New York 2007, ISBN 978-3-13-103944-6.

== Weblinks ==
{{Commonscat|Male ejaculation|Männliche Ejakulation}}
{{Wiktionary}}

== Einzelnachweise ==
<references />

{{Gesundheitshinweis}}
{{Normdaten|TYP=s|GND=4196031-2}}

[[Kategorie:Physiologie der Fortpflanzung]]
[[Kategorie:Andrologie]]
[[Kategorie:Hoden]]
[[Kategorie:Penis]]
[[Kategorie:Reproduktionsmedizin]]
[[Kategorie:Urologie]]

Version vom 8. Dezember 2020, 11:06 Uhr

Die Männliche Ejakulation (lateinisch eiaculatio, von eiaculari „auswerfen, herausschleudern“), umgangssprachlich auch als Samenerguss (Synonym) bezeichnet, ist der physiologische Vorgang des (stoßweise erfolgenden) Herausschleuderns von Sperma aus dem Penis durch die Harnröhre. Während der Ejakulation werden die Spermien aus den Nebenhoden durch die beiden muskulösen Samenleiter und die beiden Spritzkanäle getrieben, die in die Harnröhre münden.[1] Das Flüssigkeisvolumen des Spermas besteht dabei hauptsächlich aus dem Seminalplasma, das den Spermien unterwegs aus mehreren Drüsen beigemischt wird.

Auslöser

Männliche Ejakulation (siehe auch Video)

Auslöser einer Ejakulation sind sexuelle Reize, typischerweise durch Masturbation oder Geschlechtsverkehr, die eine unwillkürliche Reflexkette in Gang setzen. Durch rhythmische Kontraktionen der Muskulatur des Samenleiters, der Bläschendrüse, der Schwellkörper und des Beckenbodens wird das Sperma stoßweise aus dem Penis freigesetzt. Der Fachausdruck für eine Ejakulation von Sperma im Schlaf lautet Pollution.

Auch Frauen können während eines Orgasmus eine Ejakulation erleben, was als weibliche Ejakulation bezeichnet wird. Bei der ausgestoßenen Flüssigkeit handelt es sich um ein Drüsensekret.[2]

Entwicklung des Begriffs Ejakulation

Wortherkunft

Ejakulation ist ein im 18. Jahrhundert fachsprachlich entstandener lateinischer Neologismus.[3] Es ist gebildet aus dem (nachklassischen) Verb eiaculari = „auswerfen, herausschleudern, schießen lassen (z. B. Blut, Wasser)“, einem Kompositum zu iaculari, „den Wurfspieß schleudern“, später allgemein „schleudern, werfen“, seinerseits eine Ableitung von iaculum, Wurfspieß. Zugrunde liegt iacere, „werfen“.

Ejakulation mit Spermien

Vor Beginn einer wissenschaftlichen Erforschung der Physiologie der menschlichen Fortpflanzung und Sexualität wurde lange Zeit allgemein angenommen, dass nur ein geschlechtsreifer Jugendlicher oder Mann beim Orgasmus eine Ejakulation haben könnte und sich daher in seinem Samenerguss immer befruchtungsfähige Spermien befinden würden. Deshalb bedeutet in der klassischen Definition der Begriff Ejakulation zunächst nur Samenerguss und der Begriff Ejakulat ist mit Sperma gleichgesetzt. Diese ursprüngliche uneingeschränkte Definition sowie Formulierungen auf dieser Begriffsbasis sind noch heute in allgemeinen und wissenschaftlichen Publikationen zu finden.[4][5][6][7][8]

Ejakulation ohne Spermien

Jungen können schon vor oder zu Beginn der Pubertät einen Samenerguss haben. Bei ihnen finden sich bis zum Beginn der Spermienproduktion (etwa ab Mitte der Pubertät) noch keine befruchtungsfähigen Spermien. Auch ein derartiger Auswurf wird heute als Ejakulation bezeichnet. In diesem Definitionsrahmen werden dann in der Sexualwissenschaft auch Leerlaufstadium (Ejakulation ohne Spermien = samenloser Erguss) und Funktionsstadium (Ejakulation mit Spermien = Samenerguss) unterschieden.[9] Den Beginn des Leerlaufstadiums bezeichnen manche Wissenschaftler als Prostatarche,[9] da ursprünglich davon ausgegangen wurde, dass erste Samenerergüsse allein aus Sekreten der Prostata und nicht auch aus denen anderer akzessorischer Geschlechtsdrüsen bestehen können. Daher ist aus heutiger physiologischer Sicht die Bezeichnung Ejakulation selbst beim geschlechtsreifen Mann nicht an das Vorhandensein von Spermien geknüpft. In der Sexualmedizin wird nach einer Vasektomie oder bei Vorliegen einer Azoospermie nach Degeneration der Hodenkanälchen (Tubuli seminiferi) beim physiologisch nach wie vor ungestörten Vorgang des Ergusses von Seminalplasma beim Orgasmus ebenso von Ejakulation gesprochen.

Physiologie

Durch die sexuelle Erregung wird vor der eigentlichen Ejakulation von der Bulbourethraldrüse ein Sekret abgegeben, das als Präejakulat bezeichnet wird. Die Ejakulation selbst wird vom Sexualzentrum im Zwischenhirn ausgelöst. Dessen Nervenimpulse wirken auf sympathische Nervenzellen im Lendenteil des Rückenmarks (Ejakulationszentrum), deren Nervenfasern über den Nervus hypogastricus und Plexus hypogastricus inferior die Kontraktionen der glatten Muskulatur von Nebenhodenschwanz, Samenleiter und der akzessorischen Geschlechtsdrüsen auslösen. Dadurch werden Spermien in Richtung Harnröhre befördert, was als Emission bezeichnet wird, und mit den Drüsensekreten vermengt. Mit dem Druckanstieg in der Prostata und Harnröhre kommt es zu drei bis zehn unwillkürlichen reflektorischen Kontraktionen des Musculus urethralis, des Musculus bulbospongiosus und des Musculus ischiocavernosus und damit zum schubweise erfolgenden Ausstoß des Spermas (Expulsion). Diese werden durch parasympathische Fasern aus dem unteren Lenden- und oberen Kreuzabschnitt des Rückenmarks vermittelt, welche über den Nervus pudendus zur Beckenbodenmuskulatur ziehen. Gleichzeitig wird über α1-Adrenozeptoren die Muskulatur des Harnblasenhalses angeregt, wodurch die Harnblase verschlossen wird. Somit wird der Rückfluss von Sperma in die Harnblase und die Beimengung von Urin verhindert.[10][11]

Beim Samenerguss werden ab der Pubertät, wenn die Hoden mit der Spermienproduktion begonnen haben (Spermarche), beim Mann etwa zwei bis sechs Milliliter Sperma (Ejakulat) mit individuell oder von Ejakulation zu Ejakulation sehr unterschiedlicher Geschwindigkeit ausgestoßen.[12] Ausschlaggebend für die Menge des Ejakulates sind sowohl der Grad der Erregung des Mannes, als auch die Zeit, die seit der letzten Ejakulation vergangen ist. Beispielsweise ist beim Mann nach einer einwöchigen sexuellen Abstinenz die Menge des Ejakulats erheblich größer, solange zwischendurch keine Pollution stattgefunden hat.

Als Refraktärperiode wird die Zeitspanne bezeichnet, die von einer Ejakulation zur nächstmöglichen verstreichen muss.

Zusammenhang von Ejakulation und Orgasmus

Unter normalen physiologischen Bedingungen ist der männliche Orgasmus mit einer Ejakulation verbunden. Bei Vorliegen verschiedener Umstände wie z. B. Erkrankungen kann jedoch ein Orgasmus auch ohne Ejakulation erfolgen, wie ebenso eine Ejakulation ohne Orgasmus.[13][14]

Es soll durch spezielle Techniken möglich sein, gezielt einen Orgasmus ohne Ejakulation herbeizuführen; dies wird als Injakulation bezeichnet. Diese Techniken gehen auf daoistische Sexualpraktiken zurück und sind wesentlicher Teil der Karezza. Aus medizinischer Sicht ist die Praktik von fragwürdigem Nutzen.[15][16]

Gesundheitliche Auswirkungen

Einige Studien zeigen, dass regelmäßige Ejakulationen gewissen Prostatabeschwerden vorbeugen können.[17][18] Dieser Zusammenhang wird in anderen Studien jedoch nicht bestätigt.[19] Einige Männer leiden nach dem Samenerguss unter Symptomen des Postorgasmic Illness Syndroms.[20] Zu den häufigsten Krankheitserscheinungen gehören grippeähnliche Symptome wie erhöhte Körpertemperatur, Schwitzen und Schüttelfrost sowie unspezifische Symptome wie Konzentrationsschwäche, extreme Müdigkeit, Erschöpfung und Gereiztheit.

Störungen der Ejakulation

Der vorzeitige Samenerguss (Ejaculatio praecox) wird heute als eine Form der Potenzstörung angesehen. Als „vorzeitig“ gilt hier die individuelle Empfindung von „zu früh“. Das kann im Extremfall schon ein Samenerguss beim Kuss, bei der ersten Berührung des Penis durch den Sexualpartner oder direkt nach dem Eindringen sein. Dieses Problem kann als schwerwiegende Belastung empfunden werden, die zu Einschränkungen im Sexualleben führt.

Als retrograde Ejakulation wird eine Ejakulationsstörung bezeichnet, bei der die Flüssigkeit nicht wie üblich über die Harnröhre nach außen, sondern rückwärts in die Harnblase ausgestoßen wird.

Spermatorrhoe ist das Abfließen von Sperma, z. B. bei einer Insuffizienz des Ductus ejaculatorius (des Endabschnittes des Samenleiters) ohne Wollustgefühl, zum Beispiel beim Stuhlgang oder Wasserlassen.

Der ein- oder beidseitige Verschluss des Ductus ejaculatorius kann die Ursache für ein sehr geringes Ejakulatvolumen, Beckenschmerzen oder einen trockenen Orgasmus sein.

Die Unfähigkeit zum Samenerguss durch verschiedene Krankheiten, Entfernung der Hoden (Kastration), psychische Probleme oder als Nebenwirkung mancher Medikamente wird als Anejakulation bezeichnet.

Beim alternden Mann verschlechtert sich die Koordination der Kontraktionen von Nebenhodengang, Samenleiter, Bläschendrüse, Vorsteherdrüse, Harnröhre und Beckenbodenmuskulatur. Die Ursachen sind vielfältig, eine untrainierte Beckenbodenmuskulatur (Hinweis darauf kann ein sogenannter „Bierbauch“ sein) spielt dabei eine wesentliche Rolle. Der Koordinationsverlust kann sich auch bei gegebenenfalls unbeeinträchtigt fortbestehender Erektionsfähigkeit entwickeln.

Bei der Ejaculatio retarda kommt es zu einer verzögerten Hinführung zur Ejakulation. Es können psychische oder neurologische Probleme vorliegen.

Zahlreiche Medikamente können die Ejakulation beeinflussen, z. B. zu einer retrograden oder einer ausbleibenden Ejakulation führen.

Der volkstümliche Begriff „Samenstau“ geht von der irrigen Annahme aus, dass es bei sexueller Enthaltsamkeit und fehlender Entleerung zu einem Rückstau von Spermien und damit zu einer Libidosteigerung oder gar Hodenschwellung käme.

Literatur

  • Klaus M. Beier, Hartmut A. G. Bosinski, Kurt Loewit (Hrsg.): Sexualmedizin. 2. Auflage. Elsevier/Urban & Fischer, München/Jena 2005, ISBN 3-437-22850-1.
  • Carsten Dieme: Vorzeitiger Samenerguss – Hintergründe, Tipps, Auswege und Erfolgsberichte Betroffener. Stillwasser, Bielefeld 2003, ISBN 3-9808696-0-1.
  • Michael Hanel: Therapiemanual Ejaculatio praecox: Therapiemanual. 2. Auflage. Thieme, Stuttgart/New York 2003, ISBN 3-13-136712-1.
  • William Hartman, Marilyn Fithian: Jeder Mann kann: die Erfüllung männlicher Sexualität. Ullstein, Berlin/Frankfurt am Main/Wien 1985, ISBN 3-550-07735-1.
  • Michael Vinzenz Münkel: Ejakulationsfrequenz und Adnexentzündungen beim Mann. Dissertation Universität Erlangen-Nürnberg 1981, DNB 810914972.
  • Volkmar Sigusch (Hrsg.): Sexuelle Störungen und ihre Behandlung. 4. Auflage. Thieme, Stuttgart/New York 2007, ISBN 978-3-13-103944-6.

Weblinks

Commons: Männliche Ejakulation – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Männliche Ejakulation – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Neil A. Campbell, Jane B. Reece: Biologie. Heidelberg/ Berlin 2003. Seite 1176
  2. Sabine Zur Nieden: Weibliche Ejakulation. Variationen zu einem uralten Streit der Geschlechter (= Beiträge zur Sexualforschung, Band 91), 2. Neuauflage, Psychosozial-Verlag, Gießen 2009 (Erstausgabe 2004), ISBN 978-3-8379-2004-8 (Dissertation Universität Frankfurt am Main 1991, 148 Seiten, unter dem Titel: Theoretische und empirische Studien zur weiblichen Ejakulation). S. 54 f.
  3. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache
  4. Ejaculatio (in: Roche Lexikon Medizin. 5., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Urban & Fischer, München 2003, ISBN 978-3-437-15180-4.) Auf: tk.de; abgerufen am 7. Juni 2014.
  5. Duden: Die Deutsche Rechtschreibung. 22. Auflage. Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus, Mannheim 2000, S. 333.
  6. Duden: Fremdwörterbuch. 3. Auflage. Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus, Mannheim 1974, S. 199.
  7. Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch. 256. Auflage, de Gruyter, Berlin / New York 1990, S. 413.
  8. E. J. Haeberle: Die Sexualität des Menschen. De Gruyter, Berlin / New York 1983, S. 38–39.
  9. a b Humboldt-Universität Berlin, Magnus-Hirschfeld-Archiv für Sexualwissenschaft: Growing Up Sexually, The Sexual Curriculum. (Memento vom 12. Mai 2013 im Internet Archive) Kapitel 16: Prespermarchic Ejaculation? On “Prostatarche”, Okt. 2002.
  10. Eberhard Nieschlag, H. Behre: Andrologie: Grundlagen und Klinik der reproduktiven Gesundheit des Mannes. 2. Auflage. Springer, Berlin 2013, ISBN 978-3-662-05739-1, S. 70–71.
  11. Walter Krause u. a.: Andrologie: Krankheiten der männlichen Geschlechtsorgane. 4. Auflage. Thieme, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-13-165204-1, S. 56.
  12. A. C. Kinsey et al.: Sexual Behavior in the human female. Saunders, 1953, Part III: Comparisons of female and male. S. 634 (Ergebnis der Beobachtung von „some hundreds of males“: Ejakulation ist „tröpfelnd“ bei ¾ der untersuchten Männer).
  13. Richard Milsten, Julian Slowinski: The Sexual Male: Problems and Solutions. Norton, New York 1999, ISBN 0-393-04740-7.
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