Alt (Taste)

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Die Alt-Taste ist eine Taste auf PC-Tastaturen und befindet sich meistens links neben der Leertaste. Die Bezeichnung Alt entstammt dem Englischen und steht als Kurzform für alternate („wechseln“); im Deutschen kann die Abkürzung auch als „Alternative“ verstanden werden. Mit der Alt-Taste lässt sich bei gleichzeitigem Drücken einer weiteren Taste eine zusätzliche Funktion dieser anderen Taste aktivieren.

Funktionen

Control-, Windows-, Alt-Taste.

Die Alt-Taste ähnelt in ihrer Verwendungsweise der Umschalttaste (auch: Hochstelltaste oder Shift-Taste von englisch: shift „die Schicht, Ebene wechseln“) und ermöglicht neben dieser und der Strg-Taste eine zusätzliche Ebene der Tastaturbelegung.

Die Alt-Taste wird üblicherweise nicht allein betätigt, sondern wird nur zusammen mit einer anderen Taste wirksam. Ausnahmen davon finden sich unter anderem in Computerspielen oder zum Aktivieren der Menüleiste bei CUA-konformen Systemen wie zum Beispiel Windows oder OS/2.

Alt- bzw. Wahltaste auf einer Apple-Tastatur

Auf Unix-Systemen mit X11 ist Alt als Meta-Taste belegt und löst meist den Modifier Mod1 aus, der wie unter Windows Menüeinträge und häufig gebrauchte Befehle auslöst. Unter OS X entspricht die Alt-Taste der Options- oder Wahltaste, mittels derer in die Dritt-Belegung umgeschaltet wird.

Die englische PC-Tastatur hat eine zweite Alt-Taste auf der rechten Seite der Leertaste. Bei den meisten nichtenglischen Tastaturen, so auch der deutschen, wurde diese in eine Alt-Gr-Taste (alternate graphic) umgewidmet, um die für die meisten nichtenglischen Sprachen notwendige höhere Zahl von Zeichen mit der gleichen Anzahl vorhandener Tasten eingeben zu können.

Tastenkombinationen

Bekannte Kombinationen mit der Alt-Taste in verbreiteten Betriebssystemen sind folgende:

  • Alt+Tab ermöglicht einen Wechsel zwischen laufenden Programmen (vorwärts).
  • Alt+Umschalt+Tab ermöglicht einen Wechsel zwischen laufenden Programmen (rückwärts).
  • Alt+F4 schließt das aktive Programm. Befindet man sich bei Windows-Rechnern auf dem Desktop, öffnet diese Kombination die Dialogbox zum Herunterfahren des Geräts.

Bei diesen drei Funktionen verhält sich die Strg-Taste analog für MDI-Unterfenster.

  • Alt+F2 öffnet unter Linux eine Befehlszeile innerhalb der grafischen Oberfläche, um z. B. eine Anwendung zu starten.
  • Alt+Umschalt ermöglicht in Programmen unter einigen Windows-Versionen das Wechseln des Tastaturlayouts (länderspezifische Tastaturbelegung).
  • Strg+Alt entspricht weitgehend der Taste Alt Gr.
  • Strg+Alt+Entf: Der sogenannte „Klammergriff“ führt unter Windows (nur bis Vista und nicht bei Netzwerkanmeldung) zum Taskmanager, unter DOS wurde der Computer neu gestartet ohne laufende Programme zu beenden, was mit Datenverlust oder selten auch Beschädigungen der Hardware einhergehen konnte. Auch unter vielen, aber nicht allen Linux-Betriebssystemen ist diese Tastenkombination so programmiert, dass das System neu startet, wobei es jedoch zuerst heruntergefahren wird.
  • Strg+Alt+F1 bis F12 wählt die jeweilige Konsole aus (Unix, Multiuser DOS, DR-DOS).
  • Alt+, Alt+ dient zur Ansteuerung einer vorher bzw. später angewählten Seite aus dem Verlauf (History) von Browsern und Dateimanagern.
  • Alt+ (bzw. Alt+Rücklöschtaste): Rückgängig machen der letzten Aktion (Undo).
  • Alt+Buchstabe: Access Key (in Deutsch etwa Zugangstaste) oder Hot Key (wörtl. heiße Taste):
    • Sind in einer Menüleiste oder einem Menü Buchstaben eines Menüpunktes unterstrichen, dann kann man den Menüpunkt mit der Alt-Taste und dem unterstrichenen Buchstaben ohne Mausklick anwählen (gilt bei vielen Betriebssystemen und Anwendungen). Beispiele:
      • Alt+D = Datei öffnen
      • Alt+S = Datei speichern
    • Dasselbe gilt für hervorgehobene Hyperlink-Buchstaben in Webseiten[1], wobei die Art der Hervorhebung hier nicht einheitlich geregelt ist. Bei den meisten Webbrowsern hat ein solcher „Access Key“ im Webseitentext sogar den Vorrang vor der gleichen Tastenkombination in einem Menü des Webbrowsers selbst.
  • Alt+Druck macht unter Windows ein Bildschirmfoto ausschließlich vom aktiven Fenster.
  • Alt+Druck+Buchstabe sendet auf vielen Linux-Systemen als Magische S-Abf-Taste Kommandos direkt an den Kernel.

Alt-Code

Unter Windows (und vorher MS-DOS) ist es möglich, durch Drücken der Alt-Taste und gleichzeitiger Eingabe einer Zahl auf dem Nummernblock Zeichen einzugeben, auch solche, die auf dem aktuell gewählten Tastaturlayout gegebenenfalls nicht zur Verfügung stehen. Diese Technik nennt sich Alt-Numpad-Eingabemethode oder Alt-Code.

Wenn man ein Zeichen wie beispielsweise das Copyright-Zeichen „©“ eingeben möchte, das nicht auf der Tastatur zur Verfügung steht, im normalen Zeichensatz aber durchaus vorhanden ist, sucht man zunächst nach seiner Codenummer. Da bei Windows in Deutschland meist die Codepage 850 verwendet wird, findet man über die Zeichentabelle dafür die Nummer 184 (dezimal, hex 0xB8). Für das „©“ gibt man also bei gedrückter Alt-Taste im Nummernblock der Tastatur die Zahl 184 ein und lässt dann die Alt-Taste los, das Zeichen erscheint.

Auf diese Weise lassen sich alle Zeichen der entsprechend gemappten Codepages schreiben – etwa Windows-1252 (mit vorangestellter 0 für „ANSI“-Codepages unter einer graphischen Oberfläche) und Codepage 850 (ohne vorangestellte 0 für OEM-Codepages ohne grafische Oberfläche wie in DOS-Boxen oder unter purem DOS). Gängige Zeichen sind diesbezüglich Währungssymbole und akzentuierte oder andere Sonderzeichen von Einzelsprachen wie etwa das ß des Deutschen oder das ç des Französischen.

In den meisten Programmen können nur Codezahlen von 0 bis 255 eingegeben werden. Gibt man größere ein, wird der Modulo 256 davon genommen, also der Rest bei Division durch 256. Dies verhindert, dass man kompliziertere Zeichen zum Beispiel aus dem Unicode jenseits U+0100 eingeben kann, da diese nicht von allen Programmen unterstützt werden. Einige Programme (nicht zuletzt die Zeichentabelle selbst) erlauben aber die Eingabe von sämtlichen Unicode-Zeichen auf diese Art und Weise, wobei hier eine sonst allenfalls notwendige vorangestellte 0 nicht erforderlich ist.

Einzelnachweise

  1. „Access keys“ in der offiziellen HTML-Spezifikation (Englisch)

Weblinks