Bahnstrecke Chemnitz–Adorf

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Chemnitz Hbf–Adorf (Vogtl)
Strecke der Bahnstrecke Chemnitz–Adorf
Ausschnitt der Streckenkarte Sachsens 1902
Streckennummer (DB):6645 / 6663; sä. CA
Kursbuchstrecke (DB):524, 539
Streckenlänge:114,59 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:CE (Chemnitz–Aue)
CM4 (Muldenberg–Adorf)
Maximale Neigung: 26 
Minimaler Radius:193 m
Höchstgeschwindigkeit:80 km/h
von Neukieritzsch, von Riesa und von Dresden Hbf
-0,120 Chemnitz Hbf 302 m
2,090 Chemnitz Süd (Keilbahnhof) 312 m
nach Werdau Bogendreieck
2,470 Chemnitz Süd Gbf 312 m
nach Zwönitz
6,110 Chemnitz-Reichenhain 321 m
7,190 Chemnitz-Erfenschlag 329 m
7,360 Chemnitz-Erfenschlag 329 m
7,806 Zwönitzbrücke (28 m)
8,910 Einsiedel Hp 336 m
9,080 Einsiedel Gymnasium
10,390 Einsiedel 344 m
10,594 Zwönitzbrücke (71 m)
11,300 Zwönitzbrücke (45 m)
11,806 Zwönitzbrücke (42 m)
12,484 Zwönitzbrücke (26,6 m)
12,912 Zwönitzbrücke (29,5 m)
13,110 Dittersdorf (b Chemnitz) 360 m
13,210 Zwönitzbrücke (42 m)
13,958 Zwönitzbrücke (44,7 m)
14,271 Zwönitzbrücke (50 m)
14,872 Zwönitzbrücke (34 m)
16,265 Zwönitzbrücke (38 m)
17,390 Kemtau 388 m
18,212 Zwönitzbrücke (57 m)
19,450 Burkhardtsdorf 402 m
20,610 Burkhardtsdorf Mitte
20,700 Zwönitzbrücke (20,8 m)
23,020 Meinersdorf (Erzgeb) 418 m
Schmalspurbahn nach Schönfeld-Wiesa
23,415 Bundesstraße 180 (10,1 m)
23,554 Zwönitzbrücke (32,5 m)
23,746 EÜ Meinersdorfer Straße (17 m)
27,290 Thalheim (Erzgeb) 451 m
28,564 Zwönitzbrücke (14,4 m)
30,920 Dorfchemnitz (b Zwönitz) 476 m
33,610 Niederzwönitz seit 2006
33,751 EÜ Stollberger Straße (12,8 m)
33,893 Brücke Oberer Halsbach (10,5 m)
Chemnitz Süd–Zwönitz
von Chemnitz Süd
36,420 Zwönitz (ehem. Inselbahnhof) 548 m
nach Scheibenberg
37,148 (Scheitelpunkt) 552 m
42,032 Lößnitz ob Bf (ehem. Bf) 483 m
43,224 EÜ Kühnhaider Straße (20 m)
43,487 Brücke Dittersdorf (41,35 m)
46,636 Lößnitz unt Bf (ehem. Bf) 413 m
48,760 Aue (Sachs) Erzgebirgsstadion
49,040 Brücke Lößnitzbach (21,1 m)
von Zwickau (Sachs) Hbf
50,810 Aue (Sachs) (ex Inselbahnhof) 349 m
nach Schwarzenberg (Erzgeb)
51,573 Brücke Schwarzwasser (52 m)
52,574 Bundesstraße 283 (17,5 m)
52,815 Auerhammer 360 m
56,138 Brücke Zwickauer Mulde (40 m)
56,180 Tunnel Bockau (308 m)
56,513 Brücke Zwickauer Mulde (43,5 m)
57,750 Bockau (Erzgeb) Ost nur 1954 428 m
58,901 Bockau (Erzgeb) 434 m
59,928 Brücke Zwickauer Mulde (58 m)
61,631 Brücke Zwickauer Mulde (46 m)
61,849 Brücke Zwickauer Mulde (39,5 m)
63,012 Blauenthal 471 m
63,227 Brücke Zwickauer Mulde (46,5 m)
63,672 Brücke Zwickauer Mulde (73 m)
64,186 Brücke Zwickauer Mulde (32 m)
64,445 Wolfsgrün 482 m
von Eibenstock ob Bf
68,717 Eibenstock unt Bf 513 m
70,100 Brücke Zwickauer Mulde (40 m)
70,300 Tunnel Schönheiderhammer (102 m)
71,206 Brücke Zwickauer Mulde (26,5 m)
71,360 Schönheide Ost
(früher Schönheiderhammer)
543 m
75,175 Brücke Zwickauer Mulde (36 m)
Schmalspurbahn Wilkau-Haßlau–Carlsfeld
76,486 Brücke Zwickauer Mulde (29 m)
Schmalspurbahn von Wilkau-Haßlau
76,842 Schönheide Süd (früher Wilzschhaus) 596 m
Schmalspurbahn nach Carlsfeld
77,537 Brücke Zwickauer Mulde (44 m)
79,657 Rautenkranz 614 m
82,106 Tannenbergsthal (Vogtl) 628 m
84,632 Brücke Zwickauer Mulde (33 m)
87,705 Hammerbrücke 680 m
von Falkenstein (Vogtl)
89,128 Muldenberg 692 m
90,700 Muldenberg Floßplatz seit 2001
95,500 (Scheitelpunkt) 772 m
96,272 Schöneck (Vogtl) 768 m
97,130 Schöneck (Vogtl) Ferienpark
101,568 Zwotental (ex Inselbahnhof) 673 m
nach Klingenthal
104,573 Gunzen 615 m
von Erlbach
110,163 Siebenbrunn 471 m
113,300 Adorf
von Cheb
114,470 Adorf (Vogtl) 444 m
nach Aš
nach Plauen (Vogtl) ob Bf

Die Bahnstrecke Chemnitz–Adorf ist eine Nebenbahn in Sachsen, die einst von der Chemnitz-Aue-Adorfer Eisenbahn-Gesellschaft (CAAE) erbaut und betrieben wurde. Die 115 km lange Strecke führte von Chemnitz in südwestlicher Richtung im Zwönitztal aufwärts in Richtung Aue, dann entlang der Zwickauer Mulde nach Muldenberg und weiter über Schöneck bis Adorf im Vogtland. Infolge des Baus der Talsperre Eibenstock ist sie seit 1975 auf einem Teilstück unterbrochen.

Geschichte

Vorgeschichte und Bau

Eine Reihe von Veröffentlichungen befassten sich um die Mitte des 19. Jahrhunderts mit der Anbindung und Erschließung insbesondere auch des Erzgebirges mit der Eisenbahn. Dabei wurden für die Notwendigkeit und die Rentabilität die große Zahl von Einwohnern, die Erzvorkommen, die industrielle Produktion und die Hölzer aus den Wäldern geltend gemacht. Auch der königlich-sächsische Oberberghauptmann Friedrich Constantin von Beust veröffentlichte mehrere Werke über die Eisenbahnfrage, so 1852, 1854[1] und 1855.

Schon zu Beginn der 1850er Jahre wurde der Bau einer Bahnstrecke durch das obere Muldental gewünscht, die von Aue aus im Muldental verlaufen und in Falkenstein in die Strecke der Voigtländischen Staatseisenbahn einmünden sollte. Im Jahr 1857 hatte der Kottenheider Forstinspektor Emil Roch eine Denkschrift veröffentlicht, in der er von Aue aus eine Bahnlinie im Muldental aufwärts beschreibt, diese habe für die in diesem Bereich bestehende Industrie, für den Abtransport des Holzes aus den Staatswäldern und für die dortige große Bevölkerung Vorteile.[2] Am Ende der 1850er-Jahre gab es erste Überlegungen für eine Anbindung Aues aus Richtung Norden, hier wurden zahlreiche verschiedene Streckenführungen gefordert. In den 1860er-Jahren untersuchte die sächsische Regierung die Vorhaben, als Folge daraus wurde eine durchgehende Strecke von Chemnitz über Aue nach Adorf bevorzugt. Unklar war aber noch, ob die Strecke durch das Würschnitz- oder das Zwönitztal gebaut werden sollte. Ab 1868 sollte eine Privatbahn die Strecke erbauen, zuvor war die Strecke noch als Staatsbahn geplant. Da nicht genügend Kapital für die Gründung einer Privatbahn aufgetrieben werden konnte, geschah vorerst nichts, selbst der „Eisenbahnkönig“ Bethel Strousberg wollte das Projekt nicht unterstützen. Erst als das Königreich Sachsen nach dem Deutsch-Französischen Krieg mit ersten Vorarbeiten im oberen Muldental begann, fanden sich wieder Interessenten für eine Privatbahngesellschaft.

Am 2. Juli 1872 wurde die Chemnitz-Aue-Adorfer Eisenbahn-Gesellschaft (CAAE) gegründet, die am 7. Dezember 1872 die Konzession zum Bau und Betrieb der Eisenbahnstrecke von Chemnitz über Aue und Schöneck nach Adorf erhielt. Da die Stadt Markneukirchen 150.000 Mark in die CAAE eingebracht hatte, wurde nun das Ebersbachtal anstatt des bisher geplanten Eisenbachtals für die Streckenführung gewählt. Zwar wäre letzte Variante kürzer gewesen, die erste führte aber näher an Markneukirchen vorbei. Auch wurde die Bahnstrecke nun nicht mehr wie in den ersten Projekten vorgesehen über Falkenstein gebaut, sondern man nutzte zwischen Hammerbrücke und Schöneck eine wesentlich kürzere Streckenführung.[3] Darüber hinaus erhielt die CAAE die Konzession für zwei Zweigstrecken – die eine von Zwönitz nach Lugau mit Anschluss an die Lugauer Kohlenbahn, die andere von Zwota nach Klingenthal.

Die Sächsische Eisenbahnbaugesellschaft erhielt den Auftrag zum Bau der Strecken. Sie geriet wegen des Gründerkrachs jedoch in finanzielle Schwierigkeiten, sodass der Bau schließlich von der Chemnitz–Aue–Adorfer Eisenbahngesellschaft ab 1874 selbst ausgeführt wurde. Trotz der schwierigen Topografie der Strecke konnte der Bau schon am 15. November 1875 vollendet werden. Der im Tal der Zwickauer Mulde verlaufende Abschnitt Aue–EibenstockSchöneck/Vogtl. war bereits am 7. September 1875 eröffnet worden. Ergänzend kam am 24. Dezember 1875 noch die 8 km lange Zweigbahn von Zwotental zur Landesgrenze bei Klingenthal hinzu, wo der Anschluss an die Bahnstrecke Falkenau–Graslitz(–Grenze) der Buschtěhrader Eisenbahn hergestellt wurde. Der Bau der zweiten Zweigbahn wurde abgebrochen.

Da schon im ersten Betriebsjahr die Erlöse hinter den Erwartungen zurückblieben, veräußerte die Gesellschaft ihre Bahn am 15. Juli 1876 an den sächsischen Staat.

Betrieb bis 1975

Bahnhof Zwota (heute Bahnhof Zwotental) um 1905

Die Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen betrieben die Strecke fortan unter der Streckenbezeichnung CA (für die Anfangsbuchstaben der Endbahnhöfe). Ein ab den 1880er-Jahren geplanter Weiterbau bis Hof unterblieb, zudem war eine direkte Bahnstrecke von der Strecke nach Stollberg noch nicht vorhanden, da nach dem Konkurs der Sächsischen Eisenbahngesellschaft die schon im Bau begriffene Strecke der CAAE nach Stollberg nicht fertiggestellt wurde. Da somit keine direkte Verbindung zum Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenrevier bestand, wäre auch kein nennenswertes Verkehrsaufkommen – Bezug von Grubenholz und Abfuhr von Steinkohlen – zu erwarten. Letzte Bestrebungen zum Weiterbau bis Hof scheiterten trotz der mittlerweile vorhandenen Verbindung Zwönitz–Stollberg in den 1930er-Jahren. Auch nach der 1878 erfolgten Unterscheidung zwischen Hauptbahn und Nebenbahn erhielt die Bahnstrecke vorerst den Status einer Hauptbahn. 1884 wurde zwar das Teilstück von Tannenbergsthal bis Adorf zur Nebenbahn heruntergestuft, doch schon 1892 wurde der Abschnitt Muldenberg–Zwota und 1893 der Abschnitt Tannenbergsthal–Muldenberg wieder als Hauptbahn eingestuft. Ursache war das gestiegene Verkehrsaufkommen nach der Eröffnung der Bahnstrecke Falkenstein–Muldenberg. Noch vor der Jahrhundertwende wurde auf den Bahnstationen die Bahnsteigsperre eingeführt.

Für die im Bau befindliche Stichbahn Siebenbrunn–Markneukirchen wurde 1908/09 der Abschnitt Siebenbrunn–Adorf zweigleisig ausgebaut.[4]

Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der untere Streckenabschnitt durch alliierte Luftangriffe schwer zerstört, der obere blieb bis auf einen Luftangriff auf den Bahnhof Zwotental nahezu unbeschädigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg verkehrten für einige Jahre auf der Strecke auch Eilzüge von Chemnitz nach Adorf, in denen auch Kurswagen von Dresden mitgeführt wurden.

Am 1. März 1967 wurde die bisherige Hauptbahn zur Nebenbahn abgestuft. Ursache war die Elektrifizierung zwischen Karl-Marx-Stadt und Zwickau und die Verlagerung des Durchgangsgüterverkehrs über Zwickau.

Im September 1975 fand eine Festwoche anlässlich des 100. Jahres der Eröffnung statt. Da die Streckenunterbrechung durch den Talsperrenbau bereits beschlossen war, durfte nur für den Abschnitt Karl-Marx-Stadt–Aue das Betriebsjubiläum gefeiert werden; dass die Strecke weiter bis nach Adorf führte, war kein Thema. Neben mehreren Sonderzügen wurde auch eine Fahrzeugausstellung im Bahnhof Zwönitz – welcher das Zentrum der Feierlichkeiten bildete – organisiert. Über 40.000 Personen nahmen an der Festwoche teil, neben einer Broschüre entstand auch ein Bericht für die Aktuelle Kamera.

Unterbrechung durch Talsperrenbau und daraus resultierende Betriebseinstellungen

1975 musste die Strecke für den Bau der bereits in den 1880er-Jahren geplanten Talsperre Eibenstock[5] zwischen Wolfsgrün und Schönheide Ost unterbrochen werden, eine zunächst projektierte Streckenverlegung wurde nicht umgesetzt. Am 27. September 1975 verkehrten letztmals durchgehende Reisezüge zwischen Karl-Marx-Stadt und Adorf und auch der Verkehr auf der Steilstrecke nach Eibenstock ob Bf wurde eingestellt. Fortan verkehrten Reisezüge nur noch zwischen Karl-Marx-Stadt und Blauenthal sowie zwischen Schönheide Ost und Adorf; der Abschnitt Blauenthal–Wolfsgrün wurde in ein Streckenrangiergleis des Bahnhofs Blauenthal umgewandelt. Zum 1. Januar 1979 endete der Reisezugverkehr auch zwischen Schönheide Ost und Schönheide Süd, am 23. Mai 1982 folgte der gesamte Abschnitt bis Muldenberg. Anschließend wurde der Abschnitt zwischen Schönheide Süd und Schönheide Ost in ein Streckenrangiergleis des Bahnhofs Schönheide Süd umgewandelt.

Am 31. Dezember 1993 endete der Güterverkehr zwischen Schönheide Ost und Schönheide Süd, der Güterverkehr Aue–Wolfsgrün und Schönheide Süd–Muldenberg wurde am 31. Dezember 1994 eingestellt. Zuletzt wurden die Bedienungfahrten aber nur noch bei Bedarf durchgeführt. 1995 verkehrten dann nochmals einzelne Güterzüge mit Material für die Museumsbahn Schönheide/Carlsfeld bis Schönheide. Der Personenverkehr von Aue bis Blauenthal war bereits im Dezember 1990 beendet worden, wegen eines Verfahrensfehlers musste aber ab Juni 1991 wieder Personenverkehr angeboten werden. Wegen einer beschädigten Stützmauer wurden diese Fahrten ab dem 22. September 1995 im Schienenersatzverkehr bis zur endgültigen Verkehrseinstellung am 31. Mai 1996 durchgeführt. Die offizielle Streckenstilllegung für den Abschnitt Aue–Blauenthal erfolgte am 31. Dezember 1997 und für Schönheide Süd–Muldenberg am 28. Februar 1998.[6]

Sanierung Ende der 1990er-/Anfang der 2000er-Jahre

Zug der Vogtlandbahn bei Schöneck

Seit dem 23. November 1997 verkehren im Abschnitt zwischen Muldenberg und Adorf die Züge der Vogtlandbahn. Als Modellprojekt zur Revitalisierung einer stilllegungsgefährdeten Nebenbahnstrecke in Sachsen wurde die Trasse ab 1996 für eine Streckenhöchstgeschwindigkeit von 80 km/h ausgebaut.

Seit dem Jahr 2002 wird der Abschnitt von Chemnitz nach Aue von der DB Erzgebirgsbahn betrieben. 2003 begannen umfangreiche Sanierungsmaßnahmen, um die Streckengeschwindigkeit auf 80 km/h anzuheben. Seit 2005 ist die Strecke auf gesamter Länge wieder in Betrieb. Die Bauarbeiten dauern derzeit noch an, speziell an den Bahnübergängen. Erst seit einigen Jahren wird der werbewirksame Name Zwönitztalbahn für diesen Teil der Strecke verwendet.

Am 8. Dezember 2012 endete mit dem Fahrplanwechsel der planmäßige Reisezugverkehr zwischen Zwotental und Adorf, der zuletzt nur noch an Wochenenden stattfand.

Reaktivierungsbemühungen Schönheide Ost–Muldenberg

Am 6. Oktober 2007 wurde der 2,8 Kilometer lange Streckenabschnitt zwischen Schönheide Süd und Rautenkranz wieder in Betrieb genommen. Der Förderverein Historische Westsächsische Eisenbahnen (FHWE) nahm dort mit dem Wernesgrüner Schienen-Express einen Touristenbahnbetrieb auf. Dieser wird mit einer Motordraisine, die aus einem aus einem SKL 24 mit Anhänger umgebaut wurde, durchgeführt. Am 14. April 2008 wurde dieser Verkehr um weitere 8,1 km bis Hammerbrücke ausgeweitet.

2009 wurde das Tourismusprojekt Schönheide/Carlsfeld und Umgebung vorgestellt, das sich zum Ziel gesetzt hat, den Abschnitt zwischen Schönheide und Muldenberg wieder für den touristischen Personenverkehr zu nutzen. In Schönheide soll Anschluss an die Schmalspurbahn Wilkau-Haßlau–Carlsfeld hergestellt werden. Zur Unterstützung dieser Initiative gründete sich im Herbst 2010 der Förderverein Via Wilzschhaus e. V.[7] Nachdem die beteiligten Gemeinden im Januar 2014 erklärten, dass das Projekt nicht fortgeführt wird, wurde der Verein wieder aufgelöst.[8]

Streckenbeschreibung

Anlage des zweiten Gleises beim Hp Dittersdorf (b Chemnitz) (2016)

Der vorgesehene zweigleisige Ausbau – sämtliche Brückenwiderlager und die beiden Tunnel waren dafür vorbereitet – fand nicht statt. Angesichts der schwierigen Topografie der Strecke mit langanhaltenden Steigungen und engen Radien bei Lößnitz und Schöneck konnten ohnehin keine schweren Güterzüge im Durchgangsverkehr befördert werden. Allein auf der kurzen Strecke zwischen Aue und Zwönitz, dieser Streckenteil wird auch Sächsischer Semmering genannt, hat die Bahn eine Steigung von 255 m zu überwinden, am Kilometerpunkt 37,148 (großer Einschnitt) liegt dessen höchste Stelle mit 552 m ü. HN.

Verlauf

Vereinfachtes Höhenprofil mit der Steilstrecke Eibenstock
Aue, Bahnübergang Lößnitzer Straße (2016)

Die Bahnstrecke verlässt den Chemnitzer Hauptbahnhof gemeinsam mit den Gleisen der Bahnstrecke Dresden–Werdau westwärts. Im Bahnhof Chemnitz Süd zweigt das Gleis dann südwärts ab. Nach dem Abzweig der Bahnstrecke nach Stollberg erreicht die Bahn das für den unteren Abschnitt namensgebende Zwönitztal. Beim ehemaligen Bahnhof Zwönitz, wo die Strecke Zwönitz–Scheibenberg gekreuzt wurde, überquert die Trasse die Wasserscheide zur Zwickauer Mulde. In künstlicher Längenentwicklung führt das Gleis nun im Lößnitztal abwärts nach Aue. Der Bahnhof Aue (Sachs) war einst der größte und bedeutsamste Bahnhof an der ehemaligen CA-Linie. Heute ist der Bahnhof Aue (Sachs) vor allem durch die Triebwagen der Erzgebirgsbahn geprägt, Güterverkehr findet kaum mehr statt. In Aue besteht Anschluss an die Züge der Strecke Zwickau–Johanngeorgenstadt.

Die weitere Strecke bis Muldenberg ist seit 1997/98 stillgelegt. Nach dem Bahnhof Aue (Sachs) beschrieb das Gleis einen Rechtsbogen um den Stadtkern herum und führt dann im Muldetal wieder aufwärts. Kurz vor Bockau befindet sich einer der beiden Tunnel der Strecke. Kurz nach dem ehemaligen Bahnhof Wolfsgrün liegt die 1982 fertiggestellte Staumauer der Talsperre Eibenstock. Im Talgrund des heutigen Stausees befand sich bis 1975 der Bahnhof Eibenstock unt Bf, welcher Ausgangspunkt der einstigen Steilstrecke nach Eibenstock ob Bf war. Im weiteren Streckenverlauf befand sich der zweite Tunnel, welcher heute ebenfalls im Wasser liegt. Ab dem Bahnhof Schönheide Ost ist das Gleis wieder vorhanden. In Wilzschhaus (ab 1950 Schönheide Süd) bestand Anschluss zur Schmalspurbahn Wilkau-Haßlau–Carlsfeld.

In Muldenberg nimmt die Trasse die heute von der Vogtlandbahn bedienten Strecke von Falkenstein auf und erreicht bei Schöneck den Kamm des Erzgebirges. Der Bahnhof Schöneck (Vogtl) zählt mit 768 m ü. HN zu den am höchsten gelegenen Normalspur-Bahnhöfen Deutschlands. Von dort beginnt wieder ein stetiges Gefälle bis zum Bahnhof Zwotental, in welchem der Abzweig nach Klingenthal beginnt. Weiter absteigend über das Ebersbachtal erreicht die Trasse schließlich Adorf im Elstertal und hat dort Anschluss an die Bahnstrecke Plauen–Cheb, der einstigen Vogtländischen Staatseisenbahn Herlasgrün–Eger.

Betriebsstellen

Chemnitz Hbf

Westkopf des Chemnitzer Hauptbahnhofes um 1910, rechts neben der Bahnsteighalle die Bahnsteiggleise 15/16 für die Strecke nach Adorf, vorne die sechs tiefergelegten Gleise zum Bahnhof Chemnitz Süd

Der Bahnhof wurde im 1852 zusammen mit dem Abschnitt Riesa–Chemnitz der Niedererzgebirgischen Staatsbahn in Betrieb genommen, 1858 wurde die Strecke nach Zwickau verlängert. Die Verbindung nach Dresden war 1869 durchgehend befahrbar.

Nach der Verstaatlichung wurden für die Strecke nach Adorf ein eigener Bahnsteig sowie zwei Gleise errichtet, der an einem Drehwinkel endeten. Die heutige Streckenführung mit der niveaufreien Trasse bis Chemnitz Süd entstand erst zwischen 1903 und 1907. Ursprünglich führten sechs Gleise nach Chemnitz Süd (zwei für die Hauptbahn Dresden–Werdau, zwei für die CA-Linie), heute sind es nur noch drei, davon zwei für die Hauptbahn.

Die außerhalb der Bahnhofshalle gelegenen Bahnsteige 15 und 16, die früher hauptsächlich für Züge in Richtung Aue und Stollberg dienten[9] entstanden ebenfalls erst beim Bahnhofsumbau nach 1900. Beim Umbau des Hauptbahnhofs 2011/12 wurden die Gleise entfernt, Züge nach Aue fahren heute auch in der Bahnhofshalle ab.

Chemnitz Süd

Das in den 1900er-Jahren in Keillage errichtete Empfangsgebäude von Chemnitz-Süd

Der Bahnhof entstand erst mit dem Bau der Bahnstrecke Chemnitz–Aue–Adorf; an dem im Jahr 1858 eröffneten Streckenabschnitt Chemnitz–Zwickau der durchgehenden Verbindung von Dresden nach Werdau war noch keine Station eingerichtet worden. Da die CAAE ihre Bahnstrecke nicht bis in den Bahnhof Chemnitz führen durfte, entstand ein eigener Bahnhof. Für den Güterverkehr wurde ein Verbindungsgleis eingerichtet, Reisende mussten die Strecke von etwa 2 km bis zum Bahnhof Chemnitz zu Fuß zurücklegen. Erst nach der Verstaatlichung der CAAE im Sommer 1876 wurden die Personenzüge bis zum Bahnhof Chemnitz weitergeführt.

Der 1895 eröffnete Abschnitt Stollberg–Chemnitz der Bahnstrecke Zwönitz–Chemnitz Süd wurde ebenfalls im Bahnhof eingebunden.

Chemnitz Süd Gbf

Diese Betriebsstelle entstand am 1. Juni 1920 durch die Ausgliederung der Güteranlage aus dem Bahnhof Chemnitz Süd, da die Verkehrsleistungen der Station immer weiter angestiegen waren. Nach 40-jähriger Betriebszeit wurden die zwei Dienststellen am 1. Juni 1960 wieder zu Karl-Marx-Stadt Süd zusammengeschlossen.[10]

Chemnitz-Reichenhain

Hp. Chemnitz-Reichenhain mit Erzgebirgsbahn (2016)

Der Haltepunkt wurde am 1. Oktober 1877 unter dem Namen Haltepunkt Erfenschlag dem Verkehr übergeben. 1888 wurde eine Wartehalle gebaut. Ab 1905 wurden für die Aufnahme des zweigleisigen Betriebs die Anlagen erweitert, bis 1907 entstanden neben einem zweiten Bahnsteig eine neue Wartehalle und eine Unterführung. Als 1908 die bisherige Ladestelle Erfenschlag zum Bahnhof hochgestuft wurde, erhielt der Haltepunkt die Bezeichnung Reichenhain; in unmittelbarer Nähe wurde das Barberina als Bahnhofsgaststätte ausgebaut. Mit der Eingemeindung Reichenhains nach Chemnitz wurde Ende der 1920er-Jahre die Station entsprechend in Chemnitz-Reichenhain umbenannt. Zwischen 1953 und 1990 trug er den Namen Karl-Marx-Stadt-Reichenhain. Ein neues massives Bahnhofsgebäude wurde 1954 eröffnet. Ende der 1980er-Jahre entstand als Ersatz für das geschlossene Bahnhofsgebäude eine kleine Wartehalle, das bisherige Empfangsgebäude wird heute von einer Firma genutzt.

Chemnitz-Erfenschlag

Haltepunkt Chemnitz-Erfenschlag (2016)

Die Eröffnung erfolgte am 1. November 1905 als Ladestelle Erfenschlag ausschließlich für den Güterverkehr, ab 1908 wurde an dieser Station der Personenverkehr aufgenommen. Mit der Eingemeindung nach Chemnitz im Jahr 1950 wurde die Bezeichnung in Chemnitz-Erfenschlag geändert; diesen Namen trägt sie auch seit 1990 wieder, nachdem er zwischenzeitlich mit der Umbenennung von Chemnitz in „Karl-Marx-Stadt“ 1953 ebenfalls geändert worden war. Der ursprüngliche Standort des Haltepunkts befand sich bei Kilometer 7,36; nach der Verlegung befindet er sich bei Kilometer 7,440.

Einsiedel Hp

Diese Station wurde 1972 für den nichtöffentlichen Verkehr 1972 als Einsiedel-Betriebsberufsschule eingerichtet. 1994 wurde die Bezeichnung in Einsiedel Hp geändert, gleichzeitig wurde der Haltepunkt auch für den öffentlichen Personenverkehr zugelassen. 2003 wurde der Haltepunkt durch den südlich und damit ortsnaher gelegene Haltepunkt Einsiedel Gymnasium ersetzt. Einsiedel Hp befand sich an der Ortsgrenze von Erfenschlag zu Einsiedel an der „Erfenschlager Straße“/„Kurt-Franke-Straße“. Nach der Verlegung des Halts blieb ein Übergang für Fußgänger an der Stelle bestehen.

Einsiedel Gymnasium

Haltepunkt Einsiedel Gymnasium (2016)

Der Haltepunkt wurde im Herbst 2003 als Ersatz für den bisherigen Haltepunkt Einsiedel eröffnet, die Baukosten betrugen 50.000 Euro.

Einsiedel

Der Bahnhof Einsiedel war bereits zur Streckeneröffnung 1875 vorhanden. 1891 und 1912 waren Erweiterungen notwendig.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Bahnhof ebenso wie die Ortschaft durch Bombenangriffe zerstört. Der Wiederaufbau dauerte bis Mitte der 1950er-Jahre. So konnte das neu gebaute Empfangsgebäude mit angebautem Güterschuppen erst 1956 eröffnet werden.

2004 wurde der Bahnhof – der noch heute als Kreuzungsbahnhof dient – vollständig umgebaut, dabei wurde der bisherige Inselbahnsteig abgerissen und durch zwei Außenbahnsteige ersetzt. Auch die Gleisanlagen wurden mit zwei Bahnsteiggleisen und einem Abstellgleis[11] vollkommen neu gestaltet.[12]

Dittersdorf (b Chemnitz)

Haltepunkt Dittersdorf (b Chemnitz) mit Erzgebirgsbahn (2016)

Die Haltestelle Dittersdorf wurde am 15. November 1875 eröffnet und 1905 zum Bahnhof hochgestuft. Die Station trug folgende Namen:

  • bis 1890: Dittersdorf
  • bis 1911: Dittersdorf bei Chemnitz
  • bis 1933: Dittersdorf b Chemnitz
  • seit 1933: Dittersdorf (b Chemnitz)

Mit der Modernisierung der Strecke in den 2000er-Jahren wurden alle Gleise bis auf das durchgehende Hauptgleis abgebaut und der Bahnhof zum Haltepunkt zurückgestuft. Das ehemalige Empfangsgebäude mit angebautem Güterschuppen wird heute als Wohnhaus genutzt. Die Station befindet sich im Westen des Orts im Tal der Zwönitz am Ortsausgang nach Einsiedel.

Kemtau

Die Station wurde am 1. Mai 1905[13] oder am 1. Mai 1908[14] als Eibenberg-Kemtau eröffnet, im Oktober 1939 erfolgte die Umbenennung in Kemtau. Die Wartehalle wurde 1995 abgerissen und durch eine einfache Unterstellmöglichkeit ersetzt. Der Halt befindet sich im Tal der Zwönitz zwischen Neu-Eibenberg im Norden und Kemtau im Süden.

Burkhardtsdorf

Der bereits zur Streckeneröffnung vorhandene Bahnhof dient auch noch heute als Kreuzungsbahnhof.

Burkhardtsdorf Mitte

Baubeginn für den neuen Haltepunkt war Herbst 2004, eröffnet wurde die Station nach der Streckensanierung am 27. August 2005.

Meinersdorf (Ergeb)

Zunächst wurde 1880 die Haltestelle Meinersdorf eingerichtet, Bedeutung erlangte die Station aber erst mit dem Bau der 1911 eröffneten Schmalspurbahn nach Thum. Neben dem Ausflugsverkehr auf der 1975 stillgelegten Schmalspurbahn erlangte der Bahnhof vor allem durch umfangreichen Güterverkehr eine gewisse Bedeutung. Neben einem Anschlussgleis zur örtlichen Bäuerlichen Handelsgenossenschaft gehörten auch zwei Anschlussbahnen zum Bahnhof. An dem 1999 zum Haltepunkt zurückgestuften Bahnhof liegt heute nur noch das durchgehende Hauptgleis an einem neugebauten Bahnsteig. Das im Verfall begriffene Empfangsgebäude liegt somit nicht mehr direkt an der Bahnstrecke.

Thalheim (Erzgeb)

Der Bahnhof Thalheim (Erzgeb) (bis 1901: Bahnhof Thalheim; 1901–1911: Bahnhof Thalheim i Erzgeb) ist heute die größte Zwischenstation zwischen Chemnitz und Aue. Seit den 1960er-Jahren beginnen hier die Verstärkerzüge Richtung Chemnitz. Nach 1994 war dies der letzte Bahnhof im unteren Streckenteil, bei welchen noch Güterverkehr durchgeführt wurde, letztmals bedient wurde der Bahnhof 1996. Im Zuge der Einbindung des unteren Streckenteils in das Chemnitzer Modell[15] soll Thalheim ab 2018 der Endpunkt der Ausbaustrecke von Chemnitz sein.

Dorfchemnitz (b Zwönitz)

Der Bahnhof Dorfchemnitz (b Zwönitz) wurde noch vor 1985 zum Haltepunkt zurückgestuft. Heute liegt hier nur noch das durchgehende Hauptgleis. Das baufällige Empfangsgebäude wurde 2016 abgerissen.[16] Der moderne Halt wurde einige Meter in Richtung Thalheim versetzt. Die Station trug zur Unterscheidung der Station Dorfchemnitz (b Sayda) der Schmalspurbahn Mulda–Sayda (1897–1966) lange Zeit den Zusatz b Zwönitz. Er fiel erst bei der Modernisierung des Halts im Jahr 2000 weg.[17]

Niederzwönitz

Haltepunkt Niederzwönitz (2016)

Bereits seit den 1880er-Jahren wünschte sich Niederzwönitz eine Bahnstation. Der 1934 nach Zwönitz eingemeindete Ort erhielt jedoch erst mit der Sanierung der Bahnstrecke einen Haltepunkt. Obwohl die Bauarbeiten bereits 2005 abgeschlossen worden waren, konnte der Haltepunkt Niederzwönitz erst 2006 eröffnet werden, da vorher noch Änderungen an der Kontaktanlage eines nahegelegenen Bahnübergangs erforderlich waren.

Zwönitz

Der Bahnhof Zwönitz entwickelte sich in den 1890er-Jahren zu einem lokalen Eisenbahnknoten, 1889 wurde die Bahnstrecke nach Stollberg und 1900 die Bahnstrecke nach Scheibenberg eröffnet.

Nachdem beide Bahnstrecken 1947 als Reparationsleistung demontiert worden waren, sank die Bedeutung des Bahnhofs. Zwar wurde die Strecke nach Stollberg zwei Jahre später wieder aufgebaut, das Transportaufkommen blieb aber gering, sodass die Strecke 1967 endgültig stillgelegt wurde. Bei der Streckensanierung in den 2000er-Jahren wurde im ehemaligen Inselbahnhof der Großteil der Gleisanlagen entfernt.

Lößnitz ob Bf

Zunächst als Lößnitz eröffnet, wurde die Bezeichnung 1899 in Lößnitz Bahnhof geändert. Ab 1911 trug die Station dann den amtlichen Namen Lößnitz ob Bf. Zu diesem Zeitpunkt dienten dem Personenverkehr zwei Bahnsteiggleise, darüber hinaus waren noch zwei Nebengleise vorhanden. An Hochbauten bestanden ein Empfangsgebäude, ein Wirtschaftsgebäude, ein Güterschuppen und eine Kopf-/Seitenladerampe. Zur Bahnhofsanlage gehörte auch ein Anschlussgleis zur örtlichen Bäuerliche Handelsgenossenschaft, welches 1991 letztmals bedient wurde.

Lößnitz unt Bf

Die Station wurde 1885 als Haltepunkt Niederlößnitz für bei Streckenkilometer 46,25 den Personenverkehr eröffnet. Da sich Niederlößnitz und Lößnitz 1895 mit einer Petition für eine Öffnung für den Güterverkehr eingesetzt hatten, wurde 1898 schließlich die Errichtung einer neuen Station beschlossen. Im November 1899 wurde diese mit Empfangsgebäude, Wirtschaftsgebäude, Güterschuppen und einer Kopf- und Seitenladerampe ausgestattete Station bei Streckenkilometer 46,63 eröffnet. Da Niederlößnitz bereits 1898 nach Lößnitz eingemeindet wurde, trug die Station seit Oktober 1898 den Namen Lößnitz Haltestelle.[18] 1911 wurde die Bezeichnung in Lößnitz unt Bf geändert.[13] Wegen der starken Neigung der Bahnhofsgleise wurde 1958 ein Schutzgleis eingebaut.[19] Das Empfangsgebäude ist Domizil des Modelleisenbahnclubs „Bahnhof Lößnitz“ e.V..[20]

Aue (Sachs) Erzgebirgsstadion

Aue, Haltepunkt Erzgebirgsstadion (2016)

Der Haltepunkt Aue (Sachs) Erzgebirgsstadion in unmittelbarer Nähe des Sparkassen-Erzgebirgsstadions entstand erst bei der Sanierung. Im Frühjahr 2005 wurde die Station, deren 80 m langer Bahnsteig in einem geneigten Gleisbogen liegt, eröffnet.

Aue (Sachs)

Da die CAAE die schon vorhandenen Anlagen der Staatsbahn nicht mitbenutzen durfte, errichtete die Bahngesellschaft ihre eigenen Anlagen westlich der Staatsbahn. Auch kreuzte die Strecke Chemnitz–Aue–Adorf die Strecke Schwarzenberg–Zwickau höhenfrei. Durch den wachsenden Verkehr musste der Bahnhof immer wieder ausgebaut werden, die absolute Blütezeit erfolgte ab 1946 durch den Wismutbergbau und die damit verbundenen Bahnhofserweiterungen. Auch nach dem Rückgang des Bergbaus behielt der Bahnhof seine Bedeutung als lokaler Verkehrsknotenpunkt. Die letzte umfangreiche Veränderung erfolgte von 2002 bis 2004, als ein Großteil der Anlagen zurückgebaut wurde.

Ladestelle Auerhammer

Das am Ende des 19. Jahrhunderts errichtete Gaswerk der Stadt Aue in Auerhammer erhielt auch einen Gleisanschluss, aufgrund öffentlichen Interesses wurden die Gleisanlagen seit dem 1. August 1900 als Ladestelle genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg lautete die Stationsbezeichnung Aue Süd.[21] Am 1. Januar 1975 wurde die Ladestelle geschlossen und in eine Anschlussbahn umgewandelt.

Bockau (Erzgeb) Ost

Der Haltepunkt Bockau (Erzgeb) Ost wurde im Frühjahr 1954 für die Bergarbeiter der SDAG eingerichtet.[21] Am bereits im November 1954 wieder geschlossenen Haltepunkt bestanden außer einem Bahnsteig keine weiteren Baulichkeiten.

Bockau (Erzgeb)

Der Bahnhof Bockau (Erzgeb) war mit drei durchgehenden Hauptgleisen und einem Stumpfgleis ausgestattet. Neben zwei Bahnsteigen für den Personenverkehr waren für den Güterverkehr ein Güterschuppen, eine Holzverladerampe und eine kurze Ladestraße vorhanden. Schon in den 1950er-Jahren wurden die Gleisanlagen reduziert, das Güterschuppengleis entfiel dabei vollständig. In den 1970er-Jahren erfolgte ein zweiter Rückbau, auch wurde der Bahnhof nun als unbesetzer Haltepunkt mit Anschlussstelle eingestuft.

Blauenthal

Der Bahnhof Blauenthal bestand zunächst aus vier Gleisen, eines davon wurde nach dem Zweiten Weltkrieg abgebaut. Mit der Unterbrechung der Strecke durch den Talsperrenbau im Jahr 1975 stieg die Bedeutung des Bahnhofs als Endpunkt der Personenzüge aus Aue wieder an, deshalb wurde das abgebaute Gleis wiederaufgebaut. Zunächst war der Bahnhof noch eine eigenständige Dienststelle, später wurde Blauenthal dem Bahnhof Aue (Sachs) unterstellt.

Wolfsgrün

Bahnhof Wolfsgrün

Zunächst eine selbstständige Dienststelle, unterstand Wolfsgrün ab 1966 dem Bahnhof Bockau, im Herbst 1968 wurde die Station in einen Haltepunkt mit Anschlussstelle umgewandelt. Mit der Streckenteilung 1975 verlor Wolfsgrün weiter an Bedeutung, so erfolgte auch ein Rückbau der ursprünglich drei auf zwei Gleise. Eine noch Ende der 1980er-Jahre errichtete Panzerverladerampe für ein Militärgelände in Schneeberg-Wolfgangmaßen wurde wegen der Wende 1989/90 nicht mehr genutzt. Nach dem Abriss des Empfangsgebäudes 2000 wurden im Frühjahr 2003 sämtliche Gleisanlagen entfernt.

Eibenstock unt Bf

Zunächst wurde die Station nur als Bahnhof Eibenstock bezeichnet. Da der Bahnhof weitab der Stadt Eibenstock im Muldental lag, wurde 1905 die Strecke nach Eibenstock ob Bf eröffnet und gleichzeitig der Bahnhof in Eibenstock unt Bf umbenannt. Durch den Bau der Talsperre Eibenstock wurde der Bahnhof am 5. Oktober 1975 stillgelegt und abgerissen. Er befindet sich heute in der Talsperre Eibenstock.

Schönheide Ost

Bahnhof Schönheide Ost
Ehemalige Werklok der Gießerei, heute beim FHWE in Schönheide Süd

Die Station trug bislang vier verschiedene Namen, im Einzelnen waren dies:

  • bis 31. Januar 1892: Schönheide
  • bis 20. Mai 1910: Schönheider Hammer
  • bis 1950: Schönheiderhammer
  • seit 1950: Schönheide Ost

Bei der Betriebseröffnung umfasste der Bahnhof drei Gleise, bereits 1878 wurde der zu klein dimensionierte Güterschuppen nach Rautenkranz umgesetzt und durch einen größeren Neubau ersetzt; die Gleisanlagen wurden etwas erweitert. Nach der Jahrhundertwende wurden wegen des gestiegenen Güterverkehrs nochmals zwei weitere Ladegleise gebaut.

Ende der 1970er-Jahre wurde das Bahnhofsgelände komplett umgebaut. Die Zwickauer Mulde wurde südlich des Bahnhofs in einen neuen Kanal verlegt, damit entfiel an den beiden Bahnhofsköpfen jeweils eine Brücke. Für den Kanal musste der Güterschuppen abgerissen werden. Von den vorher vorhandenen acht Gleisen blieben nach dem Umbau nur noch fünf übrig.

Zum Bahnhof gehörte auch ein Anschluss zum nahegelegenen Eisenwerk, dem später namensgebenden Schönheider Hammer. Dieser bis in die 1990er-Jahre bediente Anschluss ist heute komplett abgebaut.

Schönheide Süd

Empfangsgebäude Bahnhof Schönheide Süd

Der Bahnhof Schönheide Süd (bis 1950: Bahnhof Wilzschhaus) ist der Spurwechselbahnhof zur Schmalspurbahn Wilkau-Haßlau–Carlsfeld. Er liegt ohne Bezug zur Ortschaft Schönheide frei im Muldental, lediglich der kleine namensgebende Schönheider Ortsteil Wilzschhaus befindet sich in der Nähe. Nach der Stilllegung der Schmalspurbahn wurde der schmalspurige Bahnhofsteil 1979 abgebaut. Die normalspurigen Anlagen wurden hingegen noch bis 1995 genutzt und blieben danach vom Rückbau verschont.

In jüngerer Zeit bemüht sich der Förderverein Historische Westsächsische Eisenbahnen e.V. (FHWE) um einen museumsgerechten Wiederaufbau der Gesamtanlage. In diesem Zusammenhang wurde auch ein Teil der Schmalspurgleise wieder errichtet. Der normalspurige Teil ist Ausgangspunkt für Draisinenfahrten des „Wernesgrüner Schienenexpresses“ nach Hammerbrücke.[22]

Rautenkranz

Bahnhof Rautenkranz

Bereits drei Jahre nach der Eröffnung wurde der Bahnhof 1878 von der Staatsbahn erweitert, dabei wurde auch der abgebaute Güterschuppen von Schönheide hier wieder aufgebaut. 1969 wurde der Bahnhof zum Haltepunkt zurückgestuft und mit der Einstellung des Personenverkehrs 1982 ganz aufgelassen. Das Empfangsgebäude beherbergt das Museum „Deutsche Raumfahrtausstellung“, da der erste Deutsche im All, Sigmund Jähn aus dem Ort stammt.[23] In der Gegenwart ist die Station Halt der Motordraisinen des „Wernesgrüner Schienenexpresses“.

Tannenbergsthal (Vogtl)

Die Station wurde als Bahnhof Jägersgrün mit drei Gleisen eröffnet. Von Anfang an Kreuzungsstation nahmen die Lokomotiven hier Wasser. Bereits 1877 wurde der Bahnhof erstmals um ein Gleis mit Holzverladerampe erweitert. Mit der Zurückstufung des Abschnitts von Jägersgrün bis Adorf zur Nebenbahn wurde der Bahnhof um ein zweiständiges Heizhaus erweitert. Nach der Eingemeindung von Jägersgrün wurde die Station am 15. Mai 1935 in Bahnhof Tannenbergsthal (Vogtl) umbenannt. Das Heizhaus wurde in den 1950er-Jahren abgerissen.

Am 22. Juni 1998 wurden das Empfangsgebäude und der Wasserturm von einem schweren Unwetter, welches auch den Lokschuppen des ehemaligen Bahnbetriebswerkes Falkenstein abdeckte,[24] beschädigt. Das Empfangsgebäude wurde daraufhin abgerissen. Heute liegen im Bahnhof nur noch zwei Gleise. In der Gegenwart ist die Station Halt der Motordraisinen des „Wernesgrüner Schienenexpresses“.

Hammerbrücke

Die kleine Zwischenstation Hammerbrücke lag bei Streckenkilometer 87,7, ein Bahnsteig genügte dem bescheidenen Reiseverkehr. Im Güterverkehr trug ein Anschlussgleis zu einem Sägewerk wesentlich am Verkehrsaufkommen bei. Seit den 1990er-Jahren ist in Hammerbrücke nur noch das durchgehende Hauptgleis vorhanden. In der Gegenwart ist die Station Endpunkt der Motordraisinen des „Wernesgrüner Schienenexpresses“.

Muldenberg

Bahnhof Muldenberg: Wirtschafts- (links) und Empfangsgebäude (rechts)

Mit dem Bau der Bahnstrecke Falkenstein–Muldenberg wurde in Muldenberg ein Trennungsbahnhof errichtet. Die 1892 eröffnete Station liegt etwa zwei Kilometer von der namensgebenden Ortschaft Muldenberg entfernt mitten im Wald. Heute dient die Station noch als Kreuzungsbahnhof, die Weiche nach Schönheide Ost ist seit 1997 ausgebaut.

Nachdem der Bahnhof Muldenberg vom ZVV als Halt abbestellt worden ist, wurden der Hausbahnsteig und der Reisendenübergang zurückgebaut.[25] Der Bahnhof kann aber noch für Zugkreuzungen benutzt werden. Es gibt auf kommunaler Ebene Pläne, in veränderter Lage einen neuen, kostengünstigen Bahnsteig zu errichten.[26]

Muldenberg Floßplatz

Der Haltepunkt Muldenberg Floßplatz wurde im November 2001 in Betrieb genommen. Züge halten hier nur bei Bedarf.

Schöneck (Vogtl)

Der Bahnhof Schöneck (Vogtl) gehörte von Anfang an mit fünf Gleisen zu den größeren Zwischenbahnhöfen. Neben zwei Bahnsteigen, einem Empfangsgebäude, einem Wirtschaftsgebäude, einem Güterschuppen und einer Holzverladerampe gehörte auch ein Anschlussgleis zum Bahnhof. Seit den 1930er-Jahren war in Schöneck eine Kleinlok stationiert, das Fahrzeug – für das ein eigener Kleinlokschuppen errichtet worden war – musste 1942 zum Kriegseinsatz an die Ostfront abgegeben werden. Der Güterschuppen des bis 1989 selbstständigen Bahnhofs wurde Ende der 1990er-Jahre abgerissen. Seit 1997 liegt nur noch ein durchgehendes Gleis und das Bahnhofsgelände wurde teilweise mit der B 283 überbaut.

Schöneck (Vogtl) Ferienpark

Vogtlandbahn in Schöneck (Vogtl) Ferienpark

Der Bedarfs-Haltepunkt in der Nähe des IFA-Ferienparks wurde erst 2000 eingerichtet.[21]

Zwotental

Empfangsgebäude des Bahnhofs Zwotental

Zunächst unter dem Namen Zwota geführt, wurde die Station 1902 in Zwota Bahnhof und 1909 schließlich in Zwotental umbenannt. Obwohl hier die Bahnstrecke nach Klingenthal abzweigte, wurde die Station erst mit Eröffnung der Grenzverbindung Klingenthal–Untergraslitz 1886 und der Bahnstrecke Falkenstein–Muldenberg 1892 zu einem bedeutenden Verkehrsknotenpunkt. Heute erfüllt der ehemalige Inselbahnhof zwar noch die Abzweigfunktion Richtung Klingenthal, die Gleisanlagen wurden Ende der 1990er-Jahre bis auf zwei Gleise reduziert.

Gunzen

Der Haltepunkt wurde am 1. November 1908 eröffnet.[21] Einziges Bauwerk des Haltepunkts ist eine hölzerne Wartehalle.

Siebenbrunn

Bahnhof Siebenbrunn, Empfangsgebäude (2012)

Da sich die Stadt Markneukirchen finanziell am Bahnbei beteiligte, trug der Bahnhof zunächst die Bezeichnung Markneukirchen, obwohl er auf dem Gebiet der Gemeinde Siebenbrunn lag. Erst nach der Eröffnung der im Bahnhof eingebundenen Stichbahn nach Markneukirchen, die später bis Erlbach verlängerte wurde, wurde die Bahnhofsbezeichnung geändert.

Heute liegt in der zum Haltepunkt zurückgestuften Station nur noch das durchgehende Hauptgleis.

Haltestelle Adorf

Wie in Chemnitz besaß die CAAE in Adorf mit der Haltestelle Adorf einen eigenen Bahnhof. Güterwagen konnten über ein Übergabegleis mit der Staatsbahn ausgetauscht werden, Reisende mussten zum etwa 1 km entfernten Staatsbahnhof laufen. Mit der Verstaatlichung der CAAE wurden zunächst die Güterzüge direkt bis in den Staatsbahnhof geführt. Nachdem ein Jahr später auch die Personenzüge im Staatsbahnhof endeten, wurden die vorhandenen Anlagen bis auf das Empfangsgebäude abgerissen. Im Herbst 2012 wurde auch das Empfangsgebäude abgerissen.

Adorf (Vogtl)

Bahnhof Adorf (Vogtl)

Der Bahnhof war bereits mit der Voigtländische Staatseisenbahn 1865 eröffnet wurden. Mit Einbindung der Strecke Chemnitz–Aue–Adorf und der Strecke Asch–Adorf entwickelte sich Adorf zum regionalen Eisenbahnknoten, zudem endeten noch die Züge der Strecke von Erlbach/Markneukirchen in Adorf.

Daneben hatte Adorf auch Bedeutung als Lokstation bzw. später als selbstständiges Bahnbetriebswerk. Diese Anlagen werden heute vom Vogtländischen Eisenbahnverein Adorf genutzt.

Ingenieurbauten

Brücke Dittersdorf

Bei Streckenkilometer 43,5 befindet sich das einzige Viadukt auf dem Streckenabschnitt Chemnitz-Aue. An die Steinbogenbrücke von 47,6 m Länge mit vier Bögen schließt sich noch ein längerer mit einer großen Stützmauer gesicherter Streckenabschnitt an. Die Brücke befindet sich im Lößnitzer Ortsteil Dittersdorf.

Bockauer Tunnel

Bockauer Tunnel mit Muldentalradweg (2013)

Der Bau des Bockauer Tunnels bei Streckenkilometer 56,2 begann am 5. April 1873. Der 308 m lange Tunnel wurde von etwa 300 Arbeitern durch den Fels gesprengt, dabei kamen mehrere Arbeiter bei Unfällen ums Leben. Der Tunneldurchbruch des ungefähr 400.000 Mark teuren Bauwerks fand im März 1874 statt. Der Tunnel war ebenso wie die Brückenwiderlager bereits für einen zweigleisigen Ausbau vorbereitet.

Schönheider Tunnel

Der 103 m lange Tunnel bei Streckenkilometer 70,3 besaß ebenso wie der Bockauer Tunnel ein ausreichendes Tunnelprofil für einen zweigleisigen Ausbau. Da der Tunnel unterhalb des Wasserspiegels der Talsperre Eibenstock liegt, wurden nach der Streckenstilllegung noch einige Sanierungsarbeiten vorgenommen und die Tunnelportale durch Gitter verschlossen.

Lokomotiveinsatz

Gattung H IIIT der CAAE

Die CAAE beschaffte anfangs Maschinen der Gattungen H IIIT und H VII. Nach der Verstaatlichung wurden auch Lokomotiven der Gattung IIIb eingesetzt. Später waren sowohl die Gattungen IV T (Baureihe 71.3) als auch V T (Baureihe 89.2) im Einsatz. Die Güterzüge wurden mit den Gattungen V (Baureihe 53.82) und V V (Baureihe 53.6-7) bespannt.

Die Gattung XIV HT (Baureihe 75.5) ersetze im Personenzugdienst bald die schwächere Gattung IV T, im Güterzugdienst wurde schon recht früh die Gattung XI HT (Baureihe 94.20–21) eingesetzt. Noch vor dem Ersten Weltkrieg gelangten auch Maschinen der Gattung XII H2 (Baureihe 38.2–3) auf die Strecke.

Ab den 1930er-Jahren übernahm die Baureihe 86 einen Teil der Leistungen, die Baureihe bildete zusammen mit den Baureihen 38.2–3, 71.3 (nur bis in die 1940er-Jahre), 75.5 und 94.20–21 blieben bis in die 1960er-Jahre bestimmenden Loktypen auf der Strecke. Da die maximal zulässige Meterlast zu niedrig war, konnten keine Maschinen der Gattung XIII H (Baureihe 58.4) eingesetzt werden, erst ab dem Zweiten Weltkrieg fuhren diese Lokomotiven zusammen mit anderen baugleichen Fahrzeugen der Baureihe 58.2–5/10–21 vorrangig den Streckenteil von Karl-Marx-Stadt nach Aue. Auch die Baureihe 58.30 – die rekonstruierte Variante der 58.2–5/10–21 – wurde hier eingesetzt.

BR 202 (ex V 100) mit Rekowagen (1992)

1967 kamen mit den Baureihen V 60, V 100 und V 180.2–4 erstmals Streckendiesellokomotiven zum Einsatz; recht bald wurde daraufhin der Großteil der Fahrzeuge der Baureihen 38.2–3, 75.5 und 94.20–21 von den Diesellokomotiven aus dem Fahrdienst verdrängt und ausgemustert. Mitte der 1970er-Jahre wurde nach der Stationierung von weiteren Diesellokomotiven der Großteil der noch verbliebenen Dampflokomotiven der Baureihen 58.2–5/10–21, 58.30 und 86 überflüssig. Die Baureihe 94.20–21 wurde bereits seit der Stilllegung der Steilstrecke Eibenstock – wo nahezu ausschließlich mit dieser Baureihe bis zuletzt der Betriebsdienst durchgeführt worden war – nicht mehr benötigt.

Vereinzelt wurden in den 1960er-Jahren auf dem unteren Streckenteil schon Dampflokomotiven der Baureihen Baureihe 50.0–31 und Baureihe 52.0–77 eingesetzt, planmäßig kamen nur in den 1980er-Jahren die Baureihen 50.0–31 und 50.35–37 wegen der Ölknappheit auf dem unteren Streckenteil zum Einsatz. Im Dezember 1987 wurde der Traktionswandel abgeschlossen, danach verkehrten bis in die 1990er-Jahre Dampflokomotiven nur noch im Rahmen von Plandampfveranstaltungen auf der Strecke.

Ab den 1980er-Jahren durften auch die Baureihen 120 und 130 die Strecke befahren. Die Baureihe 120 kam aber nicht im planmäßigen Betrieb zum Einsatz, auch bei der Baureihe 130 blieb es nur bei Einzelleistungen. Ab Anfang der 1990er-Jahre kam im Streckenteil Chemnitz–Blauenthal die Baureihe 219 zum Einsatz, welche die Baureihe 228 (die frühere V 180) bis 1994 vollständig verdrängte.

Triebwagen der Baureihe 642 in Chemnitz

Zwischen 1966 und 1973 verkehrten zwischen Muldenberg und Klingenthal bereits Triebwagen der Baureihe VT 2.09, die sich wegen ihrer unzureichenden Motorisierung nicht bewährten. Seit 1997 setzt die Vogtlandbahn RegioSprinter ein. Der Personenzugverkehr zwischen Chemnitz und Aue wurde 1998 zunächst von Fahrzeugen der Baureihe 628/928 übernommen, die bis 2003 durch Triebwagen der Baureihe 642 ersetzt wurden.

Radweg Aue–Wolfsgrün

Der stillgelegte Streckenabschnitt zwischen Aue und Wolfsgrün wurde zum Radweg ausgebaut und am 3. Mai 2013 eröffnet. Der 11 Kilometer lange Weg ist durchgehend asphaltiert und passiert einen Tunnel. Er verläuft entlang des Tales der Zwickauer Mulde und ist seit Eröffnung Bestandteil des Mulderadweges.[27] Ein teilweise neu trassierter Radweg an der Mulde entlang von Schönheiderhammer bis Wilzschhaus und weiter bis Muldenhammer ist in Planung. Er soll den zwischen Aue und Blauenthal bestehenden Radweg auf der früheren Bahnstrecke ergänzen, der bis Schönheiderhammer fortgeführt werden soll.[28] Das frühere Stationsgebäude des Bahnhofs Schönheide Ost soll zu einer Rast- und Servicestation im Zuge des Muldentalradwegs ausgebaut werden. Der Antrag auf Genehmigung der Umbauten ist schon gestellt. Die Gemeinde Schönheide befürwortet das Vorhaben.[29]

Literatur

Allgemein
  • Siegfried Bergelt: Auf den Spuren der alten Westsachsenmagistrale – Die Eisenbahnstrecke Chemnitz–Aue–Adorf. Bildverlag Böttger, Witzschdorf 2004, ISBN 3-9808250-7-8.
  • Jürgen Viehweger: Die Zwönitztalbahn Chemnitz–Aue. Verlag Jacobi, Fraureuth 2006, ISBN 3-937228-09-8.
  • Holger Drosdeck, Wilfried Rettig: Die Eisenbahnstrecke Aue–Adorf und die schmalspurige Wilzschtalbahn Schönheide Süd—Carlsfeld. Fraureuth 2009, ISBN 978-3-937228-00-6.
  • Wilfried Rettig: Die Eisenbahnen im Vogtland – Band 1: Entwicklung, Hauptstrecken, Fahrzeuge, Bahnbetriebswerke und Hochbauten. EK-Verlag, Freiburg 2001, ISBN 3-88255-686-2.
  • Stefan Schneider: Der Bahnhof Zwönitz und seine drei Eisenbahnstrecken. Eigenverlag, Zwönitz 1996.
Zur Entstehungsgeschichte
  • Friedrich Constantin von Beust: Die Eisenbahnverbindung zwischen Zwickau und dem Obererzgebirge als Mittel gegen den Verfall der dasigen Eisenindustrie, Verlag Engelhardt, Freiberg 1852 (Digitalisat)
  • Friedrich Constantin von Beust: Die obererzgebirgische Eisenbahn, Verlag Engelhardt, Freiberg 1854 (Digitalisat)
  • Friedrich Constantin von Beust: Das Obererzgebirge und die Eisenbahnen, Verlag Engelhardt, Freiberg 1855 (Digitalisat)
  • Emil Roch: Denkschrift über den Bau einer Eisenbahn von Aue in Sachsen durch das Mulden- und Zwotenthal nach Falkenau in Böhmen, Druck von B. G. Teubner, Dresden 1857, 31 Seiten Bericht in der Leipziger Zeitung

Weblinks

Commons: Bahnstrecke Chemnitz–Adorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Friedrich Constantin Freiherr von Beust: Die obererzgebirgische Eisenbahn, Verlag von J. G. Engelhardt, Freiberg 1854 Digitalisat
  2. Emil Roch: Denkschrift über den Bau einer Eisenbahn von Aue in Sachsen durch das Mulden- und Zwotenthal nach Falkenau in Böhmen, Druck von B. G. Teubner, Dresden 1857, 31 Seiten Bericht in der Leipziger Zeitung
  3. Wilfried Rettig: Die Eisenbahnen im Vogtland – Band 1: Entwicklung, Hauptstrecken, Fahrzeuge, Bahnbetriebswerke und Hochbauten. S. 85.
  4. Wilfried Rettig: Die Eisenbahnen im Vogtland –Band 2, EK-Verlag, Freiburg, 2002; ISBN 3-88255-687-0, S. 68
  5. Anke Heiser und Ralf Sudbrack: 25 Jahre Trinkwasser aus der Talsperre Eibenstock – eine ständige Herausforderung in: 15 Jahre Landestalsperrenverwaltung – Kolloquium am 5. April 2007, S. 19 [1]
  6. Information des Eisenbahnbundesamtes
  7. Förderverein Via Wilzschhaus e. V.
  8. Erklärung zum Tourismusprojekt Via Wilzschhaus. (PDF) Förderverein Via Wilzschhaus e. V. und Via Wilzschhaus GmbH, 14. Januar 2014, archiviert vom Original am 3. Februar 2014; abgerufen am 19. Januar 2014.
  9. Kurt Kaiß, Matthias Hengst: Eisenbahnknoten Chemnitz – Schienennetz einer Industrieregion. Salba-Verlag, Düsseldorf 1996, S. 112.
  10. Jürgen Viehweger: Die Zwönitztalbahn Chemnitz–Aue. S. 42.
  11. Gleise in Serviceeinrichtungen (Stand 01.07.2008) (PDF; 277 kB)
  12. Geschichte des Einsiedler Bahnhofs und der Haltepunkte
  13. a b Siegfried Bergelt: Auf den Spuren der alten Westsachsenmagistrale – Die Eisenbahnstrecke Chemnitz–Aue–Adorf. S. 56.
  14. Jürgen Viehweger: Die Zwönitztalbahn Chemnitz–Aue. S. 60.
  15. Webseite des Chemnitzer Modells
  16. Das Empfangsgebäude von Dorfchemnitz vor dem Abriss auf www.sachsenschiene.net
  17. Die Station Dorfchemnitz mit Bildern des abgerissenen Empfangsgebäudes auf WWW.sachsenschiene.net
  18. Jürgen Viehweger: Die Zwönitztalbahn Chemnitz–Aue. S. 97.
  19. Jürgen Viehweger: Die Zwönitztalbahn Chemnitz–Aue. S. 154.
  20. Webseite des Modelleisenbahnclubs „Bahnhof Lößnitz“ e.V.
  21. a b c d Siegfried Bergelt: Auf den Spuren der alten Westsachsenmagistrale – Die Eisenbahnstrecke Chemnitz–Aue–Adorf. S. 57.
  22. Webseite des Wernesgrüner Schienenexpresses
  23. Webseite des Museums „Deutsche Raumfahrtausstellung“
  24. Wilfried Rettig: Zwickau (Sachs)–Falkenstein (Vogtl) — Gestern und Heute der Strecke ZF. Verlacg Jacobi, Fraureuth 2007, S. 151.
  25. Chemnitzer Verlag und Druck GmbH & Co. KG: Vogtlandbahn - Muldenberg verliert einen Halt. In: freiepresse.de. Abgerufen am 19. Oktober 2016 (deutsch).
  26. Chemnitzer Verlag und Druck GmbH & Co. KG: Pläne für bezahlbaren Bahnsteig. In: freiepresse.de. Abgerufen am 19. Oktober 2016 (deutsch).
  27. Gunter Niehus: Radweg von Aue bis Wolfsgrün ist endlich fertig. In: www.freiepresse.de. 3. Mai 2013, abgerufen am 21. Juli 2013.
  28. Schönheider Wochenblatt Nr. 10/2015 vom 6. März 2015, S. 1
  29. Schönheider Wochenblatt Nr. 49/2015 vom 4. Dezember 2015, S. 6