Benutzer:Chief tin cloud/National Automobile Chamber of Commerce

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National Automobile Chamber of Commerce, Inc.
(N.A.C.C.)
Zweck: Interessenvertretung der Automobilherststeller

Normensetzung im Motorfahrzeugbau

Vorsitz: Charles Clifton (1913-1927)

Ransom Eli Olds (1927-1930)
Errett Lobban Cord (1930-?)

Gründungsdatum: 1913[1][2] oder 1914[3]
Auflösungsdatum: 1934
Sitz: Detroit (Michigan)

Die National Automobile Chamber of Commerce (N.A.C.C.) war eine Vereinigung US-amerikanischer Motorfahrzeughersteller zum Zweck der Interessenvertretung ihrer Mitglieder und zur Festlegung von Normen und Industriestandards.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorgängerorganisationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die N.A.C.C. war eine Nachfolgeorganisation der als Wirtschaftskartell angelegten Association of Licensed Automobile Manufacturers (A.L.A.M.), welche ab 1903 die ersten Normen im US-Automobilbau eingeführt hatte. Deren Haupttätigkeit war jedoch die Auswertung des Selden-Patents zum Zweck der Etablierung eines Monopols in der Herstellung und im Import von Motorfahrzeugen in den USA. Dieser Anspruch entfiel nach einem mehrjährigen Gerichtsverfahren gegen Henry Ford, das 1911, kurz vor Ablauf der Patentfrist, gegen die A.L.A.M. entschieden wurde.

N.A.C.C.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Danach organisierte sich die Mitglieder noch im gleichen Jahr neu als Automobile Board of Trade. Daraus entstand 1913[1][2] oder 1914[3] die National Automobile Chamber of Commerce[1], Incorporated.[2]

Die National Automobile Chamber of Commerce vergab auch die Lizenzen, welche Fahrzeughersteller zur Teilnahme an den bedeutenden nationalen Automobilausstellungen berechtigte.[4]

Am 6. Januar 1916 informierte die N.A.C.C. über das Inkrafttreten eines Cross Licensing Agreements unter den 79 Unternehmen. Betroffen waren zunächst 350 verifizierte Patente; mehr wurden erwartet. Sie betrafen alle Bereiche eines Motorfahrzeuges und erlaubten den angeschlossenen Herstellern, diese Verbesserungen gegenseitig ohne Rechtsverfahren anzuwenden. Angestrebt wurde eine administrative Vereinfachung und Kostenreduktion; für ein Unternehmen fundamental wichtige Patente waren ausgenommen. Dies war eine grundlegende und wegweisende Neuerung im Umgang mit Patenten und fand Beachtung über die Automobilindustrie hinaus.[5] Die N.A.C.C. gab in den 1920er Jahren die Normensetzung an die SAE ab.

N.A.C.C.-Präsident von der Gründung bis 1927 war Charles Clifton (1853- 21. Juni 1928), COB der Pierce Arrow Company.[6][7] Seine Nachfolger waren Ransom Eli Olds ()[8] und Errett Lobban Cord (1930-?)[8]

Nachfolgeorganisationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1934 benannte sich die Organisation um in Automobile Manufacturers Association. Sie bestand bis 1999, als ein anderes wirtschaftliches Umfeld eine neue Organisation erforderlich machte. Diese werden seitdem von der Alliance of Automobile Manufacturers wahrgenommen.

Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]




  • Selden
  • Stephens?


Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bedeutung der N.A.C.C. für die US-amerikanische Automobilindustrie ergibt sich auch daraus, dass alle Positionen mit hochrangigen Unternehmensvertretern besetzt waren.


  • George Pope, Treasurer und Mitglied
von der Pope Manufacturing Company als Treasurer,
  • Samuel Todd Davis († 1.9.1915), Präsident von Locomobile

spätere Präsidenten:

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Organe der N.A.C.C. waren das Board of Officers als Leitungsgremium mit neun Mitgliedern und das Board of Directors mit 15 Mitgliedern als Kontrollinstitution. Angeschlossen waren Arbeitsgruppen (Committees), die aus zwei bis fünf Mitgliedern bestanden und sich mit einem spezifischen Sachgebiet befassten. Es war möglich, gleichzeitig mehreren Gremien anzugehören.

Board of Officers[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dem Board of Officers gehörten der Präsident und vier Vizepräsidenten (Stand 1915/1916) an. Einer der Vizepräsidenten fungierte wahrscheinlich als Stellvertreter des Präsidenten, die anderen waren für bestimmte Bereiche zuständig. 1915 waren dies die Gasoline Passenger Vehicle Division (Hugh Chalmers von der Chalmers Motor Car Company


Die Bedeutung der N.A.C.C. für die US-amerikanische Automobilindustrie ergibt sich auch daraus, dass alle Positionen mit hochrangigen Unternehmensvertretern besetzt waren. So war Col. Charles Clifton, COB der Pierce Arrow Company († 21. Juni 1928)[7] langjähriger Präsident der Organisation.

Weitere Officers waren der Sekretär (Roy D. Chapin von der Hudson Motor Car Company als Secretary, George Pope von der Pope Manufacturing Company als Treasurer, Alfred Reeves als General Manager und S. A. Milnes als Show Manager. Reeves und Milnes waren Angestellte der N.A.C.C..

http://catalog.hathitrust.org/Record/100114589 Hathi Trust: Facts and figures of the automobile industry.


National Automobile Chamber of Commerce

Board of Directors[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entsprechend dem amerikanischen Unternehmensrecht bestand das Board of Directors aus Mitgliedern mit Kontrollfunktionen. Dies waren keine "Direktoren" im deutschen Wortsinn.


Komitees[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die N.A.C.C. richtete für ihre Schwerpunktthemen eigene Arbeitsgruppen (Committees) ein.

N.A.C.C.

Patents Committee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Traffic Committee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Show Committee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieser Ausschuss war zuständig für die Vergabe der Lizenz zur Teilnahme an den nationalen Automobilausstellungen.

Legislative Committee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Electric Vehicle Committee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commercial Committee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Good Roads Committee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

N.A.C.C.-Rating für Verbrennungsmotoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Physikalische Einheit
Einheitenname Pferdestärke (A.L.A.M.)

Pferdestärke (N.A.C.C.)

Einheitenzeichen

Physikalische Größe Leistung
Formelzeichen
System Alte Maße und Gewichte
In SI-Einheiten
Benannt nach Association of Licensed Automobile Manufacturers
Siehe auch: RAC Horsepower, RAC-Berechnungsformel, Pferdestärke, Steuer-PS, DIN-PS, britische Horsepower

Eine der wichtigsten Errungenschaften der Mechanical Branch der vormaligen A.L.A.M. betraf die erste Normierung der Leistungsangaben für Verbrennungsmotoren in den USA, die sie, je nach Quelle, schon 1903, um 1905[9] oder 1908[10] eingeführt hatte. Obwohl die Norm Mängel hatte - der größte war, dass sie die Motordrehzahl nicht berücksichtigte - setzte sie sich in den USA allgemein durch und wurde von der N.A.C.C. übernommen. Sie lautet:[11][12]

N.A.C.C.-Rating 1916-1917.

Eine Anpassung der Tabelle erfolgte 1916 mit der Aufnahme von 8- und 12-Zylindermotoren, während Einzylindermotoren entfielen. Diese Tabelle gibt indes nur einen Überblick über gängige Motoren und kann nur als Annäherung dienen. Die exakten Werte wurden weiterhin individuell aus der Bohrung errechnet und galten selbstverständlich auch für Einzylindermotoren.

Ab 1917 wurde das Rating offiziell nach der N.A.C.C. benannt.[11]

Zwischen 1911 und dem Erscheinen der praktisch identischen SAE-Formel war dies die "offizielle", wenn auch nur für Verbandsmitglieder zwingend anzuwendende Berechnungsmethode. Weil praktisch alle großen Hersteller angeschlossen waren, wurde sie einige Jahre lang die massgebliche Leistungsangabe in den USA. Damit setzte die N.A.C.C. die Bemühungen zur Vereinheitlichung dieser Daten fort.[1] Offizielle Leistungsangaben erfolgten ab den frühen 1920er Jahren zunehmend nach die SAE-Norm, die zum Industriestandard wurde. Schliesslich wurden die entsprechenden Abteilungen mit jenen der SAE zusammengelegt.

Das A.L.A.M.- und später auch das N.A.C.C.-Rating wurden auch vom Automobile Club of Great Britain and Ireland und desssen Nachfolger, dem Royal Automobile Club (RAC) angewandt als RAC Horsepower.[13][10]

Herausgegebene Bücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seite aus McClure's Automobile Year Book 1917–1918, eine detailgetreue Kopie des Hand book of automobiles der N.A.C.C. Gezeigt wird der Ben Hur Six 7-Passenger Touring.
  • National Automobile Chamber of Commerce: Facts and figures of the automobile industry. (New York : National Automobile Chamber of Commerce, 1920-1934)
  • National Automobile Chamber of Commerce: Hand book of automobiles. (New York); N.A.C.C., also by Automobile Chamber of Commerce, 1914-1928)
  • National Automobile Chamber of Commerce: Hand book of gasoline automobiles. / (New York, N. Y. : The Association, c1904-c1913), also by Automobile Board of Trade and Association of Licensed Automobile Manufacturers (page images at HathiTrust)

Die N.A.C.C. gab ab 1913 das Jahrbuch Hand book of automobiles heraus, das Von den Vorgängerorganisationen i

PAGE 210. New York: National Automobile Chamber of Commerce Incorporated, 1919. (16th Annual Hand Book) Dark tan paper covers (softcover) in no dust jacket. Measures 5-3/8" x 7-3/4" tall. 205 pp. Full alphabetical index of all vehicles, including description of officers of the Nat'l Automobile Chamber of Commerce (2 pages). An illustrated book featuring the premier automobile companies, and their featured autos. A technical reference with listings of each vehicle, listing: colors available, cylinders, horsepower, cooling, ignition, starting system, wiring, transmission, drive, rear axle, seating capacity, as well as price (if company lists them). Each vehicle listing has one side-profile illustration of the vehicle. Index of gasoline passenger, commercial and electric vehicles. A total of 118 automobile companies listed (some overlap between passenger and commercial gasoline vehicles). A rich and extremely useful reference for early vehicle enthusiasts. Example featured companies: Studebaker, Buick, Pierce-Arrow, Chandler, Haynes, Chevrolet, Allen, Mercer, Olds, Fiat, Cadillac, Packard, etc

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

http://www.forgottenbooks.com/readbook/Automobile_Year_Book_1000736261#15

  • Henry Ford: Mein Leben und Werk, unter Mitwirkung von Samuel Crowther, 18. Aufl., Paul List Verlag, Leipzig 1923. Einzig autorisierte deutsche Ausgabe von Curt und Marguerite Thesing
  • William Greenleaf: Monopoly on Wheels: Henry Ford and the Selden Automobile Patent, Great Lakes Books / Wayne State University Press (15. März 2011; Erstauflage 1955); ISBN 0-8143-3512-8; ISBN- 978-0-8143-3512-3.
  • Beverly Rae Kimes: Pioneers, Engineers, and Scoundrels: The Dawn of the Automobile in America. Hrsg. SAE (Society of Automotive Engineers) Permissions, Warrendale PA, 2005; ISBN 0-7680-1431-X.
  • Axel Madsen: The Deal Maker: How William C. Durant made General Motors, John Wiley & Sons, Inc., ISBN 0-4713-9523-4.
  • Alfred P. Sloan: Meine Jahre mit General Motors, 2. Auflage (Sept. 1965), Verlag Moderne Industrie (dt. Lizenzausgabe von My Years With General Motors, Doubleday & Co., Garden City NY (USA).
  • Lawrence R. Gustin, Kevin M. Kirbitz, Robert A. Lutz (Einleitung): David Buick's Marvelous Motor Car: The Men and the Automobile that Launched General Motors, 2. ergänzte und erweiterte Auflage (2011); RateSpace Independent Publishing Platform; ISBN 1-466-26367-9 ISBN 978-1466-26367-3.
  • Vincent Curcio: Chrysler: The Life and Times of an Automotive Genius. Oxford University Press, 2000; ISBN 0-195-14705-7.
  • Beverly Rae Kimes (Hrsg.), Henry Austin Clark jr.: Standard Catalog of American Cars 1805-1942. Krause Publications, Iola WI, 1996; ISBN 978-0-87341-428-9.
  • Robert D. Dluhy: American Automobiles of the Brass Era: Essential Specifications of 4,000+ Gasoline Powered Passenger Cars, 1906-1915, with a Statistical and Historical Overview. Mcfarland & Co Inc, 2013; ISBN 0-78647-136-0.
  • Albert Mroz: Illustrated Encyclopedia of American Trucks and Commercial Vehicles. Krause Publications, Iola WI, 1996; ISBN 0-87341-368-7.
  • Albert Mroz: American Cars, Trucks and Motorcycles of World War I: Illustrated Histories of 224 Manufacturers. Mcfarland & Company, Inc., Publishers, Jefferson NC, 2009; ISBN 0-78643-967-X.
  • Charles H. Wendel: Standard Catalog of Farm Tractors 1890-1980. Krause Publications, Iola WI, 2005; ISBN 0-87349-726-0.
  • Beverly Rae Kimes (Hrsg. ): Packard, a history of the motor car and the company. General Edition, Automobile Quarterly, 1978; ISBN 0-915038-11-0.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: National Automobile Chamber of Commerce – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Curcio: Chrysler: The Life and Times of an Automotive Genius (2000), S. 197-198
  2. a b c N.A.C.C.: Handbook of Automobiles 1915, S. 6.
  3. a b Kimes: Pioneers, Engineers, and Scoundrels: The Dawn of the Automobile in America. 2005, S. 273.
  4. a b c Mroz: Illustrated Encyclopedia of American Trucks and Commercial Vehicles (1996), S. 19.
  5. Early American Automobiles: History of Early American Automobile Industry 1891-1929, Chapter 24: 1916
  6. americanautohistory.com: Charles Clifton.
  7. a b c The New York Times; Ausgabe vom 22. Juni 1928, S. 23
  8. a b c d Butler: Auburn Cord Duesenberg. 1992, S. 211.
  9. Dluhy: American Automobiles of the Brass Era.2013, S. 35
  10. a b sizes.com: A.L.A.M. horsepower
  11. a b McClure's Magazine: Automobile Year Book 1917-1918, S. 4.
  12. N.A.C.C.: Handbook of Automobiles 1915, S. 12.
  13. Grace's Guide: Red Book, 1914. Horspepower rating formulæ

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