Benutzer:Ecelan/Arbeitsraum

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„Die Darstellung der Geschichte Hispanoamerikas in deutschen und österreichischen Schulbüchern aus dem ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts ist nicht nur mit zahlreichen Fehlern gespickt – sie ist zu einem hohen Grad fiktional. Die Lehrwerke reproduzieren massiv populäre Mythen. [...] Es sticht ins Auge, dass in Lehrwerken, in denen durchweg sachlich und auf der Höhe des Forschungsstandes über verschiedene Epochen und Themen berichtet wird, die Diktion bei der Darstellung der spanischen Kolonisierung plötzlich kippt. Die Schulbuchtexte nehmen bisweilen den Stil von antispanischen Pamphleten an. Dies hat zur Folge, dass kaum ein anderes Kapitel der Geschichte mit Erzählungen über derartig grausame Gewalt beschrieben wird [...]“

Roland Bernhard: Geschichtsmythen über Hispanoamerika (2012), S.207 ff.

Der deutsche Ursprung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Papst wird verehrt wie ein irdischer Gott von Lucas Cranach dem Älteren in Luthers Publikation Wider das Papsttum (1545). Die päpstliche Tiara ist ein Symbol der Autorität des Papstes.

Arnoldsson sah neben dem italienischen Ursprung der schwarzen Legende einen zweiten Ursprung in Deutschland.[1] Der deutsche Humanismus des 16. Jahrhunderts war stark von einem nationalen Bewusstsein geprägt. Er setzte sich in Opposition zum italienischen Humanismus, der die Antike als Vorbild für die Gegenwart betrachtete. Die deutschen Humanisten hingegen verherrlichten ihre germanischen Vorfahren als die erfolgreiche Feinde Roms. Zwei der einflussreichsten Autoren des deutschen Humanismus, Ulrich von Hutten und Martin Luther, prägten diese antirömische Haltung. Hutten und Luther verwendeten den Begriff »Welsche« als Synonym für »fremd«. Damit schlossen sie neben Spanien auch Frankreich, Portugal und Italien ein. In diesem Sinne wurde »welsch« auch als negativ konnotierter Adjektiv verwendet, um die »falsche«, »unmoralische« und »fremde« Kultur dieser Länder zu bezeichnen.[2]

Luther hatte eine deutliche Abneigung gegen Spanien. Dies, obwohl das Land zu seiner Zeit noch nicht die militärische und kulturelle Macht war, die es später werden sollte. Luthers Denken hatte später einen unbestreitbaren Einfluss. Luther bezeichnete die Spanier als »Räuber«, »unecht«, »stolz« und »wollüstig«. Diese negativen Äußerungen hatten, nach Arnoldsson, mehrere Gründe, von denen er drei hervorhebt:[2]

  • er setzte Spanien mit Italien und dem Papismus gleich, und prägte das Bild der Spanier als grausam, raubgierig, unmoralisch und falsch;
  • als Antisemit, Luther sah die Spanier als Nachkommen der Juden an. Er bezeichnete sie als marranen, »sunt plerunque Marani, Mamalucken«;
  • seine Angst vor einem spanisch-türkischen Überfall Deutschlands, Völker die er als natürliche Verbündete betrachtete,

“Ideo prophetatum est Hispanos velle subigere Germaniam aut per se aut per alios, scilicet Turcam [...] Et ita Germania vexabitur et viribus ac bonis suis exhausta Hispanico regno subiugabitur. Eo tendit Sathan, quod Germaniam liberam perturbare tentat.”

„So ist es prophezeit dass Spanier Deutschland unterdrücken wollen, selbst oder über andere, wie zum Besipiel die Türken [...]. Und so wird Deutschland gedemütigt und ihren Männern und Eigentum beraubt, den Spaniern unterworfen. Dies versucht Satan, da er ein freies Deutschland vermeiden versucht.“

Luther[3]

Die Tischreden Luthers wurden 1566 erstmals veröffentlicht. Sie enthalten zahlreiche Äußerungen Luthers über verschiedene Themen, darunter auch seine Ansichten über die Spanier.[4]

Die antispanische Haltung im deutschen Volk entstand aber erst mit dem Schmalkaldischen Krieg. Die Kriegspropaganda des Schmalkaldischen Bundes war sehr nationalistisch und stellte Karl V. als Feind des deutschen Volkes dar, und wurde mit dem Papst, Rom, dem Katholizismus und Spanien gleichgesetzt, obwohl auf Seite Karl V. auch Deutsche und Protestanten kämpften. Die schmalkaldische Propaganda behauptete sie wollten nicht »von Spaniern regiert werden«. Im Schmalkaldischen Krieg wurde der spanische König erstmals als Anführer und Verteidiger des Katholizismus geprägt. Doch der wichtigste Faktor für die Entstehung der antispanischen Haltung im deutschen Volk waren die Kriegsverwüstungen der Truppen Karls V. Diese Truppen waren zwar eine Mischung aus Deutschen, Italienern und Spaniern, aber die Spanier waren die am stärksten in Erscheinung tretende Gruppe in der Propaganda.[5][6][Bemerkung 1]

Im späten 16. Jahrhundert wurde die schwarze Legende unter dem Einfluss französischer und niederländischer Pamphleten rassistisch aufgeladen. Deutsche Intellektuelle belächelten und verhöhnten den großen Anteil jüdischer Bekehrte und Moorischer unter den spanischen Truppen, sowie ihr dunkelhäutiges Aussehen und ihre Größe.

„[...] Spaniern [...], die essen gern weiss Brot vnd küssen gern weisse Meidlein, vnd sind sie stiffelbraun vnd Pechschwartz wie König Balthasar mit seinem Affen.“

Johann Fischart: Geschichtklitterung (1575)[7]

Der jüdische Ursprung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Geschichtswissenschaftler Philip Wayne Powell hat einen dritten Ursprung der schwarzen Legende unter den vertriebenen Juden gefunden. Powell zufolge begann die jüdische Kritik an Spanien mit der Gründung der spanischen Inquisition im Jahr 1480, die sich hauptsächlich gegen Kryptojuden und falsche Bekehrte an das Christentum richtete (Juden selbst waren nicht unter die Gerichtsbarkeit der Inquisition gestellt). Aber es war ab den Alhambra-Edikt von 1492, dass sich diese Meinung unter der jüdischen Bevölkerung verbreitete. Obwohl die meisten europäische Länder schon mehrmals Juden vertrieben hatten, in kein anderes Land hatte sich die jüdische Bevölkerung so verwurzelt, dass man von ein goldenes Zeitalter sprechen kann. Dies gab eine besondere Bedeutung zu dieser Vertreibung.[8]

Studien von Yosef Kaplan, Yosef Hayim Yerushalmi, Henry Méchoulan und Jaime Contreras zeigen, dass viele vertrieben jüdische Intellektuelle in der Verbreitung einer negativen Ansicht Spaniens halfen. Eine der wichtigsten sepharden Gemeinschaften befand sin in Amsterdam, in den Niederlande, mit zwei Synagogen. Seine Aktivitäten, »nicht sehr geneigt dem Bedienst seiner Majestät«, verursachte sogar ein Protest des spanischen Botschafters an den Erzherzog in Brüssel. Besonders gehasst war die Inquisition, als »vierte Bestie von der der Prophet Daniel spricht«, unnatürliche Rechtfertigung, Häufung der Bosheit, die die Gesellschaft korrumpiert hat. Die Kritik verbreitete sich nach Flandern und Venedig, wo es auch wichtige sepharden Gemeinschaften gab. So verbreiteten diese Gemeinschaften die Hinrichtungen der Inquisition, wie die von 1655 in Cordoba.[9]

Die Sepharden zeigten sich Dankbar gegenüber ihre neue Heimat während des Unabhängigkeit Krieges: so wie Spanien das »Land der Idolatrie« und der Sklaverei war, wie Ägypten, deren Herscher die Verfluchung Yavehs ertrugen; die Niederlande war dagegen das Land der Freiheit, über die Israels Gott alle Segen fallen lässt, so wie Daniel Levi de Barrios und Menasseh Ben Israel (also als Manoel Soeiro bekannt) schrieben.[10] Sie nutzten auch ihre Macht in der Buchindustrie, sowohl um die Niederländer zu helfen, als auch um die Kritik gegen Spanien zu verbreiten.[8]

Der spanische Ursprung: Selbstkritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mehrere Geschichtswissenschaftler, von Juderías[11] und Carbia, bis Maltby,[12] García Cárcel[13] oder Español Bouché,[14] haben die Wichtigkeit der spanischen Selbstkritik, sowohl im 16. Jahrhundert wie danach, als Ursprung der schwarzen Legende hervorgehoben. Laut Roca Barea, ist diese gnadenlose Selbstkritik eine der Charakteristiken echter Weltreiche,[Bemerkung 2] die im spanischen Fall, die Zersetzung des Weltreiches überlebt haben.

Kurzgefaßte Bericht von der Verwüstung der westindischen Länder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Entdeckung Amerikas in 1492 löste in der Krone von Kastilien eine Diskussion über die Art der Behandlung der Ureinwohner aus. Da die Königin Isabella die Katholische das Sklaventum für die Ureinwohner verboten und die Ureinwohner als Untertanen anerkannte, verbreiteten sich Strukturen ähnlich der mittelalterlichen europäischen verbreitet waren: die Encomienda, vergleichbar dem System der Moriscos in Granada und der Mita, den die Inkas in vorspanische Zeit benutzten. Das System war bestritten, wegen der Strenge mit dem die Ureinwohner behandelt wurden.[15] Gegen dieser Behandlung erhoben sich die Stimmen vieler religiöser Figuren, wie Antonio de Montesinos, Tomás Ortiz, Vicente Valverde, Francisco de Benavides, Martín de Calatayud, Bartolomé de la Peña, Juan Fernández Angulo, Domingo de Santo Tomás, Cristóbal de Molina und Luis de Morales.[16] Diese Bestrebungen ergaben den Erlass der Leyes Nuevas in 1542, der neue Encomiendas verbat und die existierende nach dem Tod des Encomenderos zur Krone gehen lies. Obwohl die Maßnahmen einen relativen Erfolg waren, haben sie aber die Diskussion nicht Beendet.[15]

Als Teil dieser Kontroverse muss der Kurzgefaßter Bericht von der Verwüstung der Westindischen Länder von Bartolomé de las Casas verstanden werden.[Bemerkung 3] Das Werk ist eine beeindruckende Beschreibung der Gräueltaten und Gewaltanwendungen der Spanier in Amerika, deren Wahrhaftigkeit schon öfters in Frage gestellt wurde.[17][18][19]

„Unter diese sanften Schafe, die ihr Schöpfer und Urheber mit oberwähnten Eigenschaften begabte, fuhren die Spanier, sobald sie nur ihr Daseyn erfuhren, wie Wölfe, Tiger und Löwen, die mehrere Tage der Hunger quälte. Seit vierzig Jahren haben sie unter ihnen nichts anders gethan, und noch bis auf den heutigen Tag thun sie nichts anders, als daß sie dieselben zerfleischen, erwürgen, peinigen, martern, foltern, und sie durch tausenderley eben so neue als seltsame Quaalen, wovon man vorher nie etwas ähnliches sah, hörte oder las, und wovon ich weiter unten einige Beyspiele anführen werde, auf die grausamste Art aus der Welt vertilgen. Hierdurch brachten sie es dahin, daß gegenwärtig von mehr als drei Millionen Menschen, die ich ehedem auf der Insel Hispaniola mit eigenen Augen sah, nur noch zweihundert Eingebohrne vorhanden sind.“

Bartolomé de las Casas: Die Verheerung Westindiens (1552)[20]
Radierung von Theodor de Bry aus dem Kurzgefaßter Bericht, S. 45; es entspricht folgendem Text:[21]

„Wenn dieser Barbar darauf ausging, einen Ort oder eine Provinz zu überfallen, so pflegte er gewöhnlich von solchen Indianern, die schon unter seiner Bothmäßigkeit standen, so viele mitzunehmen, als er nur konnte, damit sie die andern bekriegen mussten. Da er nun oft zehn bis zwanzig tausend Mann bey sich hatte, denen er nichts zu essen gab; so erlaubte er ihnen, dass sie die Indianer, welche sie zu Gefangenen machten, verzehren durften. In seinem Lager hielt er sogar eine öffentliche Schlachtbank, wo Menschenfleisch feil war, und wo in seiner Gegenwart kleine Kinder geschlachtet und gebraten wurden.“

De las Casas gab das Werk 1552 heraus, in Sevilla.[Bemerkung 4] Die erste Übersetzung, ins Holländische, erfolgte 1578, während des Unabhängigkeitskrieges, und wurde 16 Mal bis 1617 herausgegeben. 1617 wurde das Werk zum ersten Mal ins Französische übersetzt, mit der ausdrücklichen Absicht die niederländischen Rebellen zu unterstützen, und bei 1800 waren es schon 8 Ausgaben. Die erste Ausgabe in Englisch wurde 1583 herausgegeben; die Deutsche 1597. Die lateinische Ausgabe von 1598 wurde großzügig bebildert mit Stiche von Theodor de Bry, Bilder die später in viele andere Herausgaben verwendet wurden, was ihnen ein übergroßer Impact auf die Wahrnehmung der Schwarzen Legende gab. Die Version in Italienisch folgte 1626.[22] Übersetzer und Herausgeber konvertierten einen Text der Indianer verteidigte, ein humanitäres Protest, in ein Angriff gegen Spanien, eine Äußerung von Hass oder Ablehnung von de las Casas gegen sein eigenes Land, eine Verwerfung der Moral seiner Landsleute, was in keinem Fall die Absicht von de las Casas war.[23]

Die Rolle von Las Casas in der schwarzen Legende ist höchst kontrovers. Einerseits stehen diejenigen, die seine Schriften als Ursprung der schwarzen Legende sehen, Meinung die sich Anfang des 18. Jahrhunderts mit Antonio de León Pinelo und Juan de Solórzano Pereira gebildet hat, sich über Antonio de Solís und Menéndez Pelayo im 19. Jahrhundert hielt, und im 20. Jahrhundert mit Menéndez Pidal, Juderías und Carbia ihre größte Verteidiger fand. Sie sahen das Werk von Las Casas als eine Anhäufung von Übertreibungen und Unwahrheiten, und versuchten so zu beweisen, dass die Kritiken der Konquista Lügen als Ursprung hatten; gleichzeitig veruchten sie die Wichtigkeit der Excesse währen der Konquista zu schmälern. Auf der anderen Seite, andre Autoren wie Lewis U. Hanke, Manuel Giménez Fernández, Venancio D. Carro oder Juan Pérez de Tudela, entlasteten Las Casas jeder Schuld, und belastenten jenen die später die Texte von Las Casas missbrauchten. So sind zwei Lager entstanden, die »Lascasisten« und die »Antilascasisten«.[24] Die Position von García Cárcel ist anders, im Sinne dass er den Bezug zwischen die europäische und die amerikanische Seite der schwarzen Legende ablehnt, und den Character von »schwarzer Legende« der zweiten, amerikanische Seite abstreitet.[25]

»Antilascasisten« schieben Las Casas auch den Ursprung der »goldenen Legende der Indianer« zu, die das präkolumbische Amerika als eine Art glückliches Arkadien darstellt, in dem es keine Gewalt oder Bosheit gab:[26]

„Alle diese unzähligen Menschen von verschiedenem Schlage, schuf Gott einfältiglich, ohne Falsch und Arg. Sie waren sehr folgsam, äußerst treu, sowohl ihren ursprünglichen Herren, als den Christen welchen sie dienten; waren demüthig, geduldig, friedliebend und ruhig; kannten weder Streit, noch Zwietracht, noch Zank; wußten nicht einmal, daß Groll oder Haß oder Zwietracht oder Rachsucht in der Welt vorhanden sey. Es sind Leute von schwächlicher zarter Leibesbeschaffenheit, sie können nicht viel Beschwerden ertragen, und sterben leicht an der geringsten Unpäßlichkeit. Fürstensöhne und Leute von Stande, die bey uns in Ueppigkeit und Wohlleben erzogen wurden, sind vielleicht nicht so schwächlich, wie diejenigen, die bei ihnen unter die Klasse der Tagelöhner gerechnet werden.“

Bartolomé de las Casas: Die Verheerung Westindiens (1552)[27]

Diese Autoren haben die »goldenen Legende der Indianer« mit der Entstehung des »Indigenismos« in Verbindung gebracht, im Sinne des edlen Wilden.[26] Diese Verbindung wird von García Cárcel abgelehnt, weil es unter den Kritikern der spanischen Eroberung Amerikas jenige gibt, die Eingeborene als minderwertig hielten, also, die Kritik der Eroberung und die Verteidigung der Eingeborener nicht immer zusammen geschahen.[28]

Aber Las Casas Schrift war nicht die einzige, die im Ausland verwendet wurde, um die Gewalt der Spanier in Amerika zu beweisen. Die Erzählungen von Girolamo Benzoni, Francisco López de Gómara und Gonzalo Fernández de Oviedo y Valdés wurden auch von ausländischen Geschichtswissenschaftler, Philosophen, Polemiker und Propagandisten verwendet.[29] Zum Beispiel, das Werk von Benzoni —das mehr als 30 Auflagen hatte—, zeigt die Eroberung als ein Feldzug der Plünderung und Vernichtung; die Eroberer als grausam und blutsüchtig, gierig und nur and das Reichtum interessiert, feige, schmutzig, verräterisch und verantwortlich des VErschwinden der Eingeborenen; die Mönche »tun Sachen tags, die andere als Beschämend nachts sahen«. Genauso wie im Fall von Las Casas, die Geschichtswissenschaftler teilen sich zwischen diejenigen, die Benzoni als Pamphletist sehen, und diejenigen, die ihn als zu beachtender Autor bezeichnen.[30]

Diese Schriften wurden späte als Beweis gezogen in allerlei späteren Bücher. Wurden also auch als moralischer Argument der Gegenmächte verwendet, um das iberische Monopol Amerikas zu leugnen.[31] Einer der interessanteren Phänomene der schwarzen Legende ist dass, basierend auf einer handfesten Tat, die Eroberung, also, die ersten 50 Jahren, ist die Verurteilung und der Verruf auf die gesamten 300 Jahren der spanischen Vormacht und auf aller ihrer Aspekte erweitert worden.[32]

Kritik der Inquisition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bild Nummer 10 von Bernard Picard in Louis-Ellies Dupins Mémoires Historiques (1716). Eine der typischeren Darstellungen der Inquisition seit dem 18. Jahrhundert.

Francisco de Encinas, mit seinen Brüder Jaime und Juan, war einer der ersten Kritiker der Verfolgung der Protestanten durch die spanische Inquisition in seine Erzählung, De statu belgico deque religione hispanica historia Francisci Enzinas Burgensis, in 1545 in Spanisch und in 1558 in Französisch herausgegeben.[Bemerkung 5] Laut Encinas, die Inquisition hatte nichts menschliches, sie lebten in Luxus, »waren Monster, Scherge Satans«, die Spanien plünderten gewickelt in Geheimnissen. Encinas wird ein zweites Buch zugeschrieben, unter dem Pseudonym Dryander geschrieben, mit dem Titel Les principaux instuments du Seigneur pour maintenir le vrai christianisme renaissant de notre temps en Espagne, herausgegeben in Basel oder Genf zwischen 1560 und 1565, in dem mit größerem Detail einige Fälle von Protestantenverfolgung durch die Inquisition erwähnt werden.[33]

Mayor influencia tuvo el Sanctae Inquisitionis Hispanicae Artes (Exposición de algunas mañas de la Santa Inquisición Española) publicado en Heidelberg en 1567 bajo el seudónimo Reginaldus Gonzalvus Montanus. Parece que Gonzalvus era un alias de Antonio del Corro, un teólogo protestante español exiliado en los Países Bajos. Del Corro añadió credibilidad a su relato por el conocimiento que tenía del tribunal. El libro fue un éxito inmediato, entre 1568 y 1570 hubo dos ediciones en inglés, una en francés, tres en holandés, cuatro en alemán y una en húngaro y continuó publicándose y citándose hasta el siglo XIX. El relato, en general correcto, toma la forma de un prisionero que pasa por todas las etapas del proceso y sobre todo el interrogatorio, permitiendo al lector identificarse con la víctima. Esta corrección de la descripción oculta que del Corro presenta algunas de las prácticas más extremas de la Inquisición como la regla, a todo acusado como inocente, a todo oficial de la Inquisición como taimado y vano y cada paso en el proceso como una violación de la ley natural. Del Corro, que alababa el propósito inicial de la Inquisición, es decir, perseguir a los falsos conversos, no había previsto el uso de su libro en la Leyenda Negra, de forma similar a lo que ocurrió con Bartolomé de las Casas. Estaba convencido de que la Inquisición había sido convertida por los frailes dominicos en algo execrable del que Felipe II no conocía su funcionamiento real y de que el pueblo español se oponía a la funesta institución.[34]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Gräuelpropaganda.
  2. Roca Barea folgt die Theorie von Gustavo Bueno in España frente a Europa (1999), und definiert Weltreich [imperio] als eine mehrere Millionen Quadratkilometer umspannende politische und soziale Struktur, in der mehrere Völker, Sprachen und Kulturen sich vermischen und durchwachsen, in einer zusammengesetzter Identität (siehe auch das Konzept Schmelztiegel und Mestize), die mehr als ein Jahrhundert überlebt. Dies würde zum Beispiel im römischen, spanischen, russischen und nordamerikanischen Fall zutreffen, alles »erzeugende Weltreiche« [imperio generador], aber nicht im englischen, französischen und portugiesischen Fall, alles »räuberische Weltreiche« [imperio depredador]. Roca Barea (2016), S.37 f.
  3. In Originalsprache in Wikisource zu finden: Brevísima relación de la destrucción de las Indias; auch in Originalsprache in der Biblioteca Virtual Miguel de Cervantes: Breve relación de la destrucción de las Indias Occidentales. In deutscher Übersetzung in Wikisource: Bartolomé de las Casas
  4. Es ist zu bemerken dass, der Text seines Gegners, Juan Ginés de Sepúlvedas Democrates, sive de justis belli causis, wurde bis zum 20. Jahrhundert nicht herausgegeben. Nicht in Spanien und nicht woanders.
  5. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Inquis.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Arnoldsson (1960), S.104 f.
  2. a b Arnoldsson (1960), S.117 f.
  3. Luther: op. cit., Tischr., III, S. 382, N° 3533 a (14.-31. Januar 1537); V, S. 284, N° 5635 a (12. Mai 1544): op. cit. Arnoldsson (1960).
  4. Arnoldsson (1960), S.132.
  5. Arnoldsson (1960), S.123 f.; Kamen (1999), S.305 f.
  6. Thomas Weller: Ander Länder, andere Riten? Die Wahrnehmung Spaniens und des Spanischen Hofzeremoniells in frühneuzeitlichen Selbstzeugnissen aus dem deutschsprachigen Raum. In: Andreas Bähr, Peter Burschel, Gabriele Jancke (Hrsg.): Räume des Selbst: Selbstzeugnisforschung transkulturell. Böhlau Verlag, Köln/Weimar 2007, ISBN 978-3-412-23406-5, S. 41 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Hauffen: op.cit., in: Euphorion, IX, S. 650, Bemerkung 2: op. cit. Arnoldsson (1960).
  8. a b Powell, S.50 f.
  9. García Cárcel, S.71-72
  10. García Cárcel, S.73 f.
  11. Español Bouché (2007), S.196
  12. Maltby (1971), S.138
  13. García Cárcel (1997), S.35 f.
  14. Español Bouché (2007), S.182, S.196, S.199
  15. a b Maltby, S.12 f.
  16. García Cárcel (1997), S.228
  17. Diego von Vacano: Las Casas and the birth of race. In: History of Political Thought. Vol. 33, Nr. 3, 1. Januar 2012, S. 401–426 (englisch, ingentaconnect.com).
  18. Donald Joralemon: New World Depopulation and the Case of Disease. In: Journal of Anthropological Research. Vol. 38, 1982, S. 108, JSTOR:3629951 (englisch).
  19. Roca Barea (2017), S.306 ff; Powell (1985), S.30 ff
  20. Op.cit. García Cárcel (1997), S.226; Übersetzung von D. W. Andreä (1790), aus Die Verheerung Westindiens.
  21. Op.cit. Carbia, Bild XV; Übersetzung von D. W. Andreä (1790), aus Die Verheerung Westindiens.
  22. Molina Martínez, S. 17 f.
  23. Molina Martínez (1991), S. 21
  24. Molina Martínez, S. 18 u. f.
  25. García Cárcel (1997), pp. 293 ss.
  26. a b Powell, p. 116.
  27. Op.cit. Powell (2008), S.116; Übersetzung von D. W. Andreä (1790), aus Die Verheerung Westindiens.
  28. García Cárcel (1997), p.294
  29. García Cárcel (1997), p. 293.
  30. Molina Martínez, p. 22; García Cárcel (1997), pp. 295 ss.
  31. Molina Martínez, p. 17.
  32. Molina Martínez, pp. 23 y 27.
  33. Pérez, S. 89 ff.
  34. Kamen, S. 307; Peters, SS. 133-134; Pérez, SS. 96-97; Arnoldsson, SS. 131-132.