Benutzer:Tetris L/Mühlen/Liste von Fachbegriffen

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Zunftwappen der Müller

Diese Liste von Fachbegriffen aus dem Mühlen- und Müllereiwesen enthält technische Fachbegriffe und traditionelle Bezeichnungen aus dem Mühlenwesen, dem Mühlenbau und dem Müllereiwesen.

In die Liste wurden auch die englischen und niederländischen Übersetzungen (mit Links zu den Fachartikeln in der jeweiligen Sprache, soweit vorhanden) aufgenommen; erstere weil die englische Wikipedia (und Wikimedia Commons) als „Zentrale“ für die länderübergreifende Suche fungiert und zweitere, weil insbesondere im Bereich Windmühlen die niederländische Wikipedia besonders umfassende Informationen bietet.

Fachbegriffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hinweis zur Sortierung: Zusammengesetzte Begriffe, die mit „Mühl(en)-“ oder „Mahl-“ beginnen, sind nicht unter dem Buchstaben M, sondern dem ersten Buchstaben des nachfolgenden Begriffsteils eingeordnet, beispielsweise Mühlstein nicht unter M, sondern unter S wie Stein. Durch Benutzung der automatischen Sortierfunktion der Tabelle (Klicken der entsprechenden Symbole im Spaltenkopf) kann die Sortierung gewechselt werden, allerdings werden bei dieser Sortierung die Umlaute ans Ende des Alphabetes gestellt, d. h. Mü folgt nicht auf Mu, sondern ganz am Ende der Begriffe mit Anfangsbuchstaben M.

Begriff Fachgebiet Erklärung niederländisch englisch

A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Absackboden Müllerei Mehlboden (Nicht identisch mit dem Sackboden! Auf dem Sackboden werden die Säcke mit dem Mahlgut entleert, auf dem Absackboden werden die Säcke mit dem fertigen Gemahl (Mehl etc.) befüllt.)
Absacken Müllerei Abfüllen des Gemahls in Säcke
Achse Mechanik →Antriebswelle As Axle
Achsrad (auch: Kammrad) Mechanik Zahnrad auf der Abtriebsseite der →Antriebswelle. Gegenstück zum Bukler. Normalerweise mit einer 90°-Umlenkung verbunden, als Kammrad ausgeführt und deshalb auch so genannt. 1) Aswiel (allgemein)

2) Bovenwiel (bei Windmühlen)

1) Pit wheel (bei Wassermühlen)

2) Brake wheel (bei Windmühlen)

Achtkant Windmühlen Der klassischerweise achteckige, hölzerne, nicht drehbare Rumpf (Unterteil) einer Holländermühle Achtkant, Romp Tower, rump
Antriebswelle (auch: Achse) Mechanik Erste Welle der Antriebsseite einer Mühle:

1) bei Wassermühlen die Radwelle

2) bei Windmühlen die Flügelwelle

Aspirateur Müllerei Sichter zur Reinigung des Getreides (Mahlgut) vor dem Mahlen. Wirkungsweise durch eine Kombination aus Sieb und Luftstrom/Absaugung. Aspirator
Aufhebzeug (auch: Aufhelfzeug) Müllerei Lichtwerk
Aufschlagwasser (auch: Kraftwasser, Treibwasser) Wassermühlen Das Wasser, welches über das Mühlrad oder die Wasserturbine strömt Head water
Aufzug Müllerei Sackaufzug Luiwerk Hoist
Aufzugsboden (auch: Hebeboden, Lorryboden) Müllerei Boden des Mühlengebäudes, auf dem der obere Antrieb des Sackaufzuges installiert ist. Häufig identisch mit dem Sichterboden und/oder dem Spillboden, ein oder zwei Böden über dem Steinboden Luizolder Hoist floor
Mahlauge (auch: Steinauge) Müllerei Öffnung in der Mitte des Läufersteines, durch welchen das Mahlgut in den Mahlgang gegeben wird Steenoog, -gat, krop(gat) Eye

B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mahlbalken Müllerei die flächigen Erhebungen zwischen den Luftfurchen auf der Oberfläche (Schärfe) eines Mühlsteines Dam, maalbalk, rib Land, face, bank
Mühlenbauer Handwerksberuf, der sich mit Bau und Wartung von Mühlen beschäftigt Molenmaker, Molenbouwer Millwright, mill builder
Biet Müllerei Mahltisch
Billen (auch: Behauen, Schärfen) Müllerei das Schärfen (Wiederherstellen der Schärfe) eines Mühlsteines durch Einarbeiten von Furchen mit einem spitzen Hammer (→"Bille") Billen (Millstone ) dressing, patterning
Bille, Bicke, Picke (auch: Zweispitz) Müllerei Beidseitig spitzer Spitzhammer (Zweispitz)) zum Nachschärfen (→"Billen") eines Mühlsteines Bilhamer (Mill) bill, chisel, pick
Bock(stuhl) Windmühlen Feststehendes Untergestell einer Bockwindmühle, auf dem die Mühle mittels des Ständers drehbar gelagert ist Voet, onderstel, stoel, onderbouw, gebinte Trestle
Bockwindmühle (auch: Ständermühle, Kastenmühle, Deutsche Windmühle) Windmühlen Windmühlentyp, bei dem das gesamte (üblicherweise hölzerne) Mühlengebäude ("Mühlenkasten") zum Krühen drehbar auf einem Ständergestell (→"Bock") gelagert ist Standerdmolen, standaardmolen (Trestle) post mill
Boden (auch: Sohle, Söller) Geschoss/Etage (Zwischenboden) eines Mühlengebäudes Zolder Floor, storey
Mahlboden /-sohle Müllerei Steinboden Maalzolder Stone floor
Bodenstein Müllerei Der untere, feststehende Mühlstein in einem Mahlgang Ligger(steen) Bedstone
Bremsbaum /-balken /-stock Windmühlen Fangbaum /-balken /-stock
Bremse Windmühlen Fang Rem, →vang Brake
Bruststück Windmühlen Hülse/Schiene zur Befestigung der Ruten auf dem Wellkopf Borststuk
(Kran-)Bügel, Schere, Zange Müllerei Haltevorrichtung zum Greifen eines Mühlsteines zum Herausheben mit dem Steinkran (steen)beugels, hoepel, hangsel, scharen Bails, callipers, stirrup
Bunkler/Bunkel/Bonkel(-rad) Windmühlen Kronenrad am Antriebsende der Königswelle. Gegenstück zum Achsrad

1) bei Holländerwindmühle am oberen Ende

2) bei vielen Wassermühlen am unteren Ende

Bonkelaar Wallower
Bütte (auch: Zarge) Müllerei Hölzernes, rundes Gehäuse, welches den Mahlgang umschließt; ähnlich einer Bütte (weites Fass) Maalkuip (Stone) case

C[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

D[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dachholländer (auch: Unterbauholländer) Windmühle Holländerwindmühle, die auf ein breiteres Gebäude aufgesetzt wurde, die von einem Gebäude umgeben ist oder deren Erdgeschoss bewusst verbreitert wurde, so dass die Bedienung der Flügel vom Dach des Gebäudes erfolgen kann.

E[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mühleisen Müllerei Metallenes Endstück der Spindel, welche durch das Auge des Mühlsteinpaares gesteckt ist. Das Eisen hält als Nabe den Läuferstein vertikal und radial in Position und treibt ihn als Welle über einen Mitnehmer ("Haue") an. Staakijzer Shaft, spindle
Elevator Müllerei Becherwerk, in Getreidemühlen meist eingesetzt, um das Getreide vor dem Mahlen nach oben auf den Sichterboden zur Reinigung bzw. auf den Spillboden zur Aufgabe zu befördern. Ersetzt den Sackaufzug in älteren Mühlen

F[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fang Windmühlen die Bremse, die das Flügelrad und somit auch das Mahlwerk anhält. Normalerweise als Backenbremse ausgeführt, die auf der Stirnseite des Kammrades greift.
(Wassermühlen benötigen nicht unbedingt eine Bremse; hier wird die Drehzahl des Rades stattdessen über die Menge an Aufschlagwasser bzw. Freiwasser reguliert.)
Vang, rem, praam, prang, frein Brake
Fangbaum /-balken /-stock Windmühlen Hebel zur Betätigung der Bremse (→Fang) Vangstok, Wipstok
Feldrute Windmühlen die Rute, die im Wellkopf näher zum Wind, also vor der Hausrute, angeordnet ist
Mahlfläche Müllerei Schärfe Maalvlakte Face
Flügel Windmühlen Widerstandsflächen, die durch die Strömung des Windes eine Querkraft auf die Ruten und somit ein Drehmoment auf den Wellkopf und damit letztlich auf das Mahlwerk.

Bei Wassermühlen spricht man stattdessen von Schaufeln.

Wiek, ende Sail, sweep, blade
Flügelbaum Windmühlen Rute
Flügelrad /-kreuz Windmühlen Die Gesamtheit der Flügel, die mittels der Ruten auf dem Wellkopf und somit auf der Flügelwelle befestigt sind. Bei vierflügeligen Mühlen oft auch „Kreuz“ genannt. Wiekenkruis, Gevlucht Sail cross, sails, sweeps (plur.)
Flügelwelle (auch: Rutenwelle) Windmühlen Welle (in der Regel leicht geneigt), welche des Drehmoment vom Wellkopf mit den →Flügeln ins Innere der Mühle überträgt, wo es über ein Kammrad an den Bunkler der Königswelle übertragen wird. Bovenas, wiekenas Windshaft
Flutmühle Wassermühlen Gezeitenmühle
Franzose (auch: Champagnerstein) Müllerei Mühlstein aus Süßwasserquarz, meist aus Frankreich Franse steen
Freiarche / -schütz /-flut /-gerinne /-schütte /-schuss (auch: Leerschuss) Wassermühlen Fester Überlauf oder verstellbares Schütz in einem Mühlenwehr, welches der Regulierung der Menge an →Freiwasser dient. Siehe auch: Umflut
Freiwasser (auch: Leerwasser) Wassermühlen Überschüssiges Wasser, welches nicht als Aufschlagwasser zum Wasserrad geführt, sondern am Rad vorbei geführt wird. Kommt zum Einsatz, wenn das Rad nicht in Betrieb ist oder seine maximale Kapazität erreicht hat.
(Luft-)Furche Müllerei Linienartige Vertiefung in der Mahloberfläche (Schärfe) eines Mühlsteines. Groef, kerf, uitslag Furrow, groove

G[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Galerie (auch: Zwickstell) Windmühlen umlaufender, außenliegender Gang am Achtkant eines →Galerieholländers. Von hier werden die →Flügel bedient (z. B. →besegelt und →gerefft) und – soweit vorhanden – der Bremsbalken betätigt und die Krühhaspel bedient Stelling (Reefing) Stage, gallery
Galerieboden Windmühlen Boden einer Windmühle mit Zugang zur →Galerie Stelling zolder Stage floor
Galerieholländer Windmühlen Holländerwindmühle, die mit einer →Galerie versehen ist Stellingmolen →Tower / →smock mill with →stage
Galgen Müllerei Steinkran Steengalg, →Steenkran
Mahlgang Müllerei Zentrales Einheit einer Mahlmühle, bestehend aus dem Mühlsteinpaar mit Gehäuse ("Bütte"), Antriebsmechanik und den Fördereinrichtungen für das Mahlgut Maalkoppel (Pair of) Millstones (plur.)
Gemahl Müllerei das Mahlgut nach dem Mahlen (→Mehl, →Schrot, etc.)
Getreideboden Müllerei Kornboden Graanzolder
Getreidemühle (auch: Kornmühle) Müllerei Mahlmühle zur Zerkleinerung von Getreide Korenmolen, meelmolen Grist mill, grain mill, flour mill
Gezeitenmühle (auch: Tide(n)mühle, Flutmühle) Wassermühlen Wassermühle, die durch Gezeitenströmung angetrieben wird Getijdemolen Tidal mill
Mühl(en)graben Wassermühlen Künstlich angelegter oder begradigter Wasserlauf (Kanal) für die Zuführung des Kraftwassers zu einer Wassermühle Toevoerkanaal Mill race
Mahlgut Müllerei Material, welches in einer Mahlmühle zerkleinert wird (insbes. vor dem Mahlen) Maalgoed, Maalkoren Mill stock

H[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hammermühle 1) eine Mühle mit einem zumeist durch ein Wasserrad angetriebenen Hammer (Schwanzhammer), kommt in Hammerwerken (Eisenhammer, Kupferhammer, …), Sensenwerken und anderen Schmieden zum Einsatz

2) ein Pochwerk oder eine Stampfmühle

3) in modernen Mühlen eine Hammermühle, in der das Mahlgut durch rotierende Hämmer zerschlagen wird

Handmühle 1) ein Mahlstein

2) eine Quern (Dreh-Handmühle)

3) eine durch Handkurbel angetriebene Mühle für den Haushaltsgebrauch (z. B. Handkurbel-Kaffeemühle)

4) eine von menschlichen Händen angetriebene Göpelmühle

Handmolen Hand mill
Haube Windmühlen Kappe
Haue Mitnehmer, der die Verbindung zwischen Spindel und Läuferstein herstellt. Teil des Mühleisens. (Loper) Rijn Rind, Rin, Ryn
Hausrute Windmühlen die Rute, die im Wellkopf näher am Haus (bei Holländermühlen die Kappe, bei Bockwindmühlen am Kasten), d. h. hinter der Feldrute, angeordnet ist
Holländer((wind)mühle) Windmühlen 1) allgemein ein Synonym für eine Kappenwindmühle, einschließlich Turmholländermühlen

2) insbesondere eine Kappenwindmühle traditioneller holländischer (niederländischer) Bauart mit einem aus steinernen, gemauerten Sockel und einem hölzernen, noch oben konisch zulaufenden, normalerweise acht-, seltener auch sechs-, zehn-, zwölfeckigen oder rundem Rumpfaufbau ("Achtkant")

(Achtkante) Bovenkruier Smock mill
Hebeboden Müllerei Aufzugsboden
Hecht’sche Flügel Windmühlen Jalousieflügel mit spezieller, gefederter Ansteuerung. Benannt nach dem Erfinder Heinrich Hecht, Mühlenbaumeister aus Radegast
(Stein-)Herz(stück) Müllerei Schluckloch Hart, slok, krop Eye, swallow
Horizontalrad (auch: Stockrad) Wassermühlen Wasserrad mit senkrecht stehender Radwelle Horizontale waterrad Horizontal water wheel, vertical axis water wheel
Horizontal(rad)(wasser)mühle (auch: Stockmühle, Flodermühle, Fussmühle, Griechische Mühle, …) Wassermühlen einfache Wassermühle mit Horizontalrad. Normalerweise ist die senkrechte Radwelle („Stock“) gleichzeitig die Steinspindel Horizontale watermolen, nor(d)se molen Horizontal watermill, Irish mill, Norse mill, Greek mill, Click mill, Gig mill
Horizontalmühle 1) →Horizontalrad-Wassermühle

2) →Horizontalwindmühle

Horizontale molen Horizontal mill
Horizontalwindmühle (auch: Persische / Chinesische Windmühle) Windmühlen Windmühle, deren Flügelwelle senkrecht steht

I[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

J[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

K[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kamm Mechanik ein einzelner, hölzerner Zahn eines Zahnrades (→"Kammrad") Kam Cog, tooth
Kammrad Mechanik 1) allgemein ein Zahnrad, bei dem die Zähne („Kämme“) aus Holz sind und einzeln in das Rad eingesetzt sind.

2) insbesondere das Achsrad am Ende der Antriebswelle

Kamwiel Cog wheel
Kappe (auch: Haube) Windmühlen der obere, drehbare Teil einer Holländerwindmühle. Kap Cap, roof
Kappenboden Windmühlen bei Kappenwindmühlen der Boden unterhalb der →Kappe. Von hier kann die Mechanik in der Kappe, insbesondere die Flügelwelle mit dem →Kammrad und der Bremse, das →Kronenrad etc. gewartet werden Kapzolder Dust floor, cap floor
Kappen(wind)mühle Windmühlen Windmühlentyp mit einem feststehenden Gebäudeunterteil (Rumpf) und einem drehbaren Oberteil ("Kappe"), mit dem auch das Flügelrad in den Wind gedreht wird. Bovenkruier Cap (winder) windmill
Mühlenkasten Windmühlen bei einer Bockwindmühle das drehbare Gehäuse der Mühle, d. h. alles bis auf den Bock (Molen)kast, kas, kot Buck, body, carcass,
Kehrrad Wassermühlen Oberschlächtiges Wasserrad, mit zwei entgegengesetzten Schaufelkränzen, dessen Drehrichtung durch Lenkung des →Kraftwassers auf den einen oder anderen Schaufelkranz umgekehrt werden kann. Einsatz vor allem in Wasserkünsten im Bergbau Keerrad Reversible waterwheel
Klüver, Klüber (auch: Nebenkönig) Mechanik kleinere Welle, die neben der Hauptwelle (→Königswelle) läuft, oft als Steinspindel
Koker, Köcher Windmühlen der hohle Ständer einer →Kokerwindmühle, um den sich das Oberhaus dreht und durch den die Königswelle geführt ist Koker Hollow post
Koker-, Köcher(wind)mühle (auch: Wippmühle, Holländische Jungfer) Windmühlen Windmühlentyp, der in der Entwicklung zwischen Bockwindmühle und Kappenwindmühle steht. Das Mahlwerk ist nicht im Mühlenkasten, sondern im Rumpf untergegracht, so dass der Kasten nur noch die Funktion einer Kappe erfüllt. Der Ständer (→Koker), um den sich das Oberhaus dreht, ist hohl; innen durch den Ständer läuft die Königswelle. Wipmolen Hollow post mill
Mühlenkolk Wassermühlen Größeres, tief ausgespültes Becken (Tosbecken, „Kolk“) im Unterwasser eines Mühlenwehres / Mühlrades
König 1) meist die →Königswelle

2) bei Bockwindmühlen: der Ständer (auch „Königsbaum“ genannt)

3) bei Paltrockwindmühlen: der Hauptpfeiler

Koning King
Königsrad Mechanik Zahnrad (meist ein großes Stirnrad) am Abtriebsende (d. h. bei Windmühlen das untere, bei Wassermühlen das obere) der →Königswelle, welches das Drehmoment von der Königswelle auf das die Steinspindeln (oder eine sonstige Arbeitsmaschine) überträgt Spoorwiel Great spur wheel
Königswelle Mechanik Senkrecht stehende Hauptwelle einer Mühle. Am Antriebsende befindet sich das Bunkelrad, ein →Kronenrad, welches das Drehmoment von der Antriebswelle übernimmt. Am Abtriebsende befindet sich das →Königsrad, welches das Drehmoment auf das Spindelrad und sonstige →Klüver übergibt.

Bei einigen Mühlen (beispielsweise Bockwindmühlen) gibt es keine Königswelle; hier wird das Drehmoment direkt, ohne Zwischenwelle, von der Antriebswelle auf auf Mahlwerk übertragen.

Koningsspil Upright shaft, main shaft
Kopf Windmühlen Oberhaus Kop
Korbrad Mechanik Ein kleines →Kammrad, bei dem die Zähne (Kämme, Speichen) beidseitig durch eine Deckscheibe gehalten werden. Häufig als Spindelrad, seltener als Bunkler eingesetzt. Rondsel, schijfloop Lantern pinion
Kornboden (auch: Sackboden) Müllerei Boden einer Getreidemühle, auf dem ungemahlenes Getreide gelagert wird. Graanzolder, stapelzolder, korenzolder Bin floor, garner, sack floor
Kornmühle Müllerei Getreidemühle Korenmolen Flour mill (nicht „corn mill“!)
Kraftwasser Wassermühlen Aufschlagwasser (insbes. bei Wasserkünsten im Bergbau)
Kronenrad Mechanik 1) allgemein ein Zahnrad, welches zwei Wellen verbindet, die quer zueinander stehen. Bei einem →Kammrad stehen die Kämme (Zähne) senkrecht zum Rad, also parallel zur Welle des Kronenrades und erinnern so an die Zacken einer Krone

2) insbesondere das Bunkelrad am (oberen) Antriebsende der →Königswelle, welches das Drehmoment von der quer dazu drehenden Antriebswelle (bei Windmühlen die Flügelwelle, bei Wassermühlen die Radwelle) übernimmt

Kroonwiel Crown wheel
Kropf(gerinne) Wassermühlen Seitlich aufgekröpftes Gerinne, welches ein Wasserrad bogenförmig nach unten und zur Seite umschließt und so verhindert, dass das Aufschlagwasser dem Rad seitlich ausweicht. Das Gerinne hat über einen Teil des Umfanges einen konstanten, geringen Abstand zum Rad. Apron
Kropfrad Wassermühlen →unter- oder →mittelschlächtiges Wasserrad, welches von einem →Kropfgerinne eingefasst ist
Krühen, Kroyen, Kroien (auch: Vordrehen) Windmühlen das Ausrichten des Flügelrades zum Wind (Windrichtungsnachführung) durch Verdrehen des Oberteils einer Mühle (je nach Mühlentyp Kasten, Oberhaus oder Kappe) um die Hochachse Kruien Turning, winding
Krüh-, Kroy-, Kroiwerk Windmühlen Mechanismus zum →Krühen (Ausrichten zum Wind) einer Windmühle Kruiwerk Winding mechanism
Mühlenkunde / -lehre / -wesen Molinologie
Kunststein Müllerei ein künstlich hergestellter Mühlstein Kunststeen
Kvern, Kwern Müllerei Quern Kweern Quern

L[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Läufer(stein) Müllerei Oberer, drehbarer Mühlstein in einem Mahlgang Loper(steen) Runner (stone)
Lichtwerk (auch: Aufhebzeug, Aufhelfzeug) Müllerei Mechanik zum Anheben des Läufersteines und somit zur Einstellung des Spaltes zwischen dem Mühlsteinpaar, welcher die Feinheit des Gemahls bestimmt Paard, lichtwerk Tentering staff, lighter staff
Lorry, Lojerie Windmühlen Windkraftgetriebener Sackaufzug (meist mit Reibradantrieb als Mühlenbremsfahrstuhl)
Lorryboden Windmühlen Aufzugsboden
Luftfurche Müllerei Furche

M[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Achtung! Bitte Hinweis zur Sortierung in der Einleitung beachten.
Mahlen Müllerei Zerkleinerung eines Einsatzstoffes (Mahlgut) Malen Grinding
Mahlmühle Müllerei Mühle, in der ein Einsatzstoff (das Mahlgut) zerkleinert wird. Häufigste Anwendung als Getreidemühle. Maalmolen Grinding mill
Maismühle Müllerei Mahlmühle zur Zerkleinerung von Mais Maismolen Corn mill, maize mill
Mehl Müllerei fein gemahlenes Getreide (Gemahl) Meel Flour, meal
Mehlboden (auch: (Absackboden, Tragboden) Müllerei Der Boden unter dem Steinboden; hier fällt das Gemahl durch die Mehlpfeife aus dem Mahlgang heraus und wird →abgesackt. Oft der Erdboden oder der Keller der Mühle. Meelzolder Meal floor, spout floor
Mehlpfeife Müllerei Rohr (üblicherweise mit viereckigem Querschnitt) oder Rutsche, durch welche das Gemahl (→Mehl) unten aus dem Mahlgang heraus herausfällt. Endet meist auf dem →Mehlboden, wo das Mehl entweder direkt →abgesackt wird oder zur vorherigen Reinigung in einen Sichter gegeben wird. Meelpijp, meelkoker (Meal) spout
mittelschlächtig Wassermühlen Wasserrad, bei dem das Aufschlagwasser etwa auf halber Höhe (also auf Höhe der Welle) auf das Rad trifft Middenslaag breastshot
Molinologie (auch: Mühlenkunde, -lehre, -wesen) Fachgebiet, welches sich mit Bau, Betrieb und Erhaltung insbesondere historischer Mühlen beschäftigt (dt.: Mühlenkunde) Molinologie Molinology
Mühle

1) eine Mahlmühle

2) allgemein ein Produktionsbetrieb, welcher die selben Antriebsarten traditioneller Mahlmühlen benutzt

Molen Mill
Müller Müllerei Handwerksberuf, der sich mit dem Betrieb von Mahlmühlen und insbesondere von Getreidemühlen zur Herstellung von Mehl befasst Molenaar Miller

N[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Noria Wassermühlen syrische Bauform eines Schöpfrades Noria Noria
Nebenkönig Mechanik Klüver

O[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Oberhaus (auch: Kopf) Windmühlen drehbares Oberteil einer Spinnenkopf- oder Kokerwindmühle; der Funktion nach ähnlich einer Kappe, jedoch über einen zentralen Pfosten ("Ständer", "Koker") gelagert wie ein Mühlenkasten Bovenhois, kop Body
Ölmühle Werkmühlen eine Mahlmühle zur Gewinnung von Pflanzenöl aus ölhaltigen Pflanzenteilen Oliemolen Oil mill

P[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paltrockmühle Windmühlen Windmühlentyp ähnlich einer Bockwindmühle, dem dem jedoch der Mühlenkasten nicht um einem senkrechten Pfosten (Ständer) sondern auf einem umlaufenden Rollenkranz dreht Paltrokmolen Paltrok mill
Pansterrad (auch: Hängerad) Wassermühlen Höhenverstellbares Wasserrad mit beidseitig anhebbarer Radwelle. Normalerweise eingesetzt als tiefschlächtige Räder zur Anpassung der Eintauchtiefe der Schaufeln bei schwankendem Pegelstand des treibenden Flusses. Das Heben des Rades kann über eine Kettenzug- („Ziehpanster“) oder Hebelmechanik („Stock-, Kniepanster“) geschehen.
Pansterzeug (auch: Zieh-, Kettenzeug/-werk) Wassermühlen Kettenzugmechanik zum Anheben eines →Pansterrades (Ziehpanster)
Papiermühle Werkmühlen Eine historische Werkmühle, in der Papier hergestellt wird. Die eigentliche Mühle diente insbesondere dem Faseraufschluss, bzw. Holzaufschluss zur Gewinnung von Zellstoff. Papiermolen Paper mill
Peldemühle Müllerei Schälmühle für Getreide Pelmolen Hulling / husking mill
Pochwerk im Bergbau eingesetzte Stampfmühle zur Zerkleinerung von Steinen, Erzen u. ä. (Ore) stamp mill

Q[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quern, Quarn (auch: Kwern, Kvern) Müllerei Handmühle mit drehendem Mahlstein Kweern (Rotary) quern
Quetschstuhl Müllerei Walzenstuhl, in dem das Mahlgut zerquetscht wird

R[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mühlrad Wassermühlen Wasserrad
Radarm Wassermühlen Speiche
Radkranz Wassermühlen Felge
Radwelle (auch: Achse) Wassermühlen Welle eines Wasserrades; Antriebswelle einer Wassermühle. Technisch unpräzise auch Achse genannt. As Axle
Mühlenrecht 1) (weitgehend historisches) Rechtsgebiet, welches sich mit allen öffentlichen Vorschriften im Zusammenhang mit dem Bau oder Betrieb von Mühlen befasst

2) Privileg (Vorrecht) zur Errichtung einer Mühle (siehe auch: Mühlenzwang)

Molenrecht
Rumpf (auch: Turm) Windmühlen 1) allgemein bei →krühbaren Windmühlen der feststehende, nicht drehbare Unterteil

2) bei Holländerwindmühlen insbesondere der hölzerne, nicht drehbare Mittelteil, aufgesetzt auf den steinernen, gemauerten Sockel, unterhalb der drehbaren Kappe. Bei klassischen Holländern wegen der üblichweise achteckigen Form auch Achtkant genant.

Romp, toren Tower, rump
Rute (auch: Spitze, Flügelbaum) Windmühlen lange Balken (aus Holz oder Metall), die die Flügel einer Windmühle tragen. Bei einem Flügelrad mit gerader Flügelanzahl ist die Rute durchgehend, d. h. eine Rute trägt zwei Flügel. Roede Stock
Rutenwelle Windmühlen Flügelwelle

S[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sackaufzug, Sackwinde (in Windmühlen auch: Lorry, Lojerie) Müllerei ein Hebezeug zur vertikalen Beförderung von Säcken im Mühlengebäude, insbesondere der Getreidesäcke hinauf auf den →Aufzugsboden (meist mit Reibradantrieb als Mühlenbremsfahrstuhl). (Zak) luiwerk (Sack) hoist
Sackboden Müllerei Kornboden
(Nicht identisch mit dem Absackboden. Zur Erklärung des Unterschiedes siehe dort.)
Graan-, stapelzolder Sack floor, garner, bin floor
Sägemühle (auch: (Brett-)Schneidemühle, Borde(n)mühle) Werkmühlen Werkmühle mit Sägewerk (Hout)zaagmolen Saw mill
Sandfang (auch: Entsander) Wassermühlen Einrichtung auf dem Grund des Oberwassers zum Separieren von Sand und Kies; normalerweise mit Spülkanal Zandvang Sand trap
Schälmühle (auch: Peldemühle) Müllerei Mühle, in der Getreide oder anderes Mahlgut von einer harten, ungenießbaren Schale (Spelzen) befreit wird Pelmolen Hulling / husking mill
Schärfe Müllerei Die aufgeraute, mit Mahlbalken und Luftfurchen versehene Oberfläche auf der zum Mahlen vorgesehenen Seite eines Mühlsteines Scherpsel, maalvlakte Face
(Nach-)Schärfen Müllerei Billen, Bicken Scherpen, billen Re-sharpen, dressing
Schaufel (je nach Form auch: Paddel, Tasche) Wassermühlen auf einem Wasserrad die quer zur Wasserströmung stehenden Flächen, welche durch die das Gewicht und die Strömung des Wassers ein Drehmoment erzeugen. Können gerade oder gebogen sein.

Bei Windmühlen spricht man stattdessen von Flügeln.

Scheide (auch: Scheite) Windmühlen eine Latte eines Segelgatterflügels, die rechtwinklig (quer) zur Rute verläuft
Schiffmühle (umgangssprachlich auch: Schiffsmühle) Wassermühlen Wassermühle mit schwimmendem Mühlengebäude und einem oder mehreren →tiefschlächtigen Wasserrädern Schipmolen Ship mill, boat mill, floating mill
Mühlenschleuse Wassermühlen Verstellbares Mühlenwehr oder Schütz (Wasserbau)
Schluck(loch) (auch: Einzug, Herz) Müllerei Trichterförmige Vertiefung rund um das Auge des Läufersteines, die die gleichmäßige Zuführung des Mahlgutes begünstigt Krop, slok, zwelggat, hart Eye, bosom, swallow, waist
Schneidemühle Werkmühlen Sägemühle
Schnurgerinne Wassermühlen Gerades Gerinne eines Wasserrades. Anders als ein →Kropfgerinne berührt ein Schnurgerinne das Rad nur in einem Punkt.
Schöpfrad Wassermühlen zur Bewässerung und zur Wasserversorgung eingesetztes Wasserrad (zumeist →tiefschlächtig), bei dem am Umfang Behälter befestigt sind, welche durch die Drehbewegung des Rades Wasser nach oben heben und in eine Ablaufrinnen gießen.
Schütz Wassermühlen Verstellbare Öffnung in einem Mühlenwehr zur Regulierung der Wassermenge
Segel Windmühlen Tuchbespannung eines Flügels, insbesondere eines →Segelgatter- oder →Segelstangenflügels Zeil Sailcloth
Sichter Müllerei Reinigungsapparat für Mahlgut oder Gemahl Buil, ziftmachine Sifter, dresser, purifyer
Sichterboden (auch: Putzboden) Müllerei Boden des Mühlengebäudes, auf dem die Sichter aufgestellt sind. Häufig identisch mit dem Aufzugsboden oder Spillboden, einen oder zwei Böden über dem Stein-/Mahlboden Builzolder Dresser / purifyer floor
Sockel Windmühlen 1) allgemein der massive, nicht drehbare Unterteil einer Windmühle (vgl. Rumpf, Turm)

2) bei Holländerwindmühlen der gemauerte Unterteil unter dem hölzernen Rumpf (Achtkant)

Sokkel, onderbouw Stone base
Sohle, Söller, Soller Windmühlen Boden Zolder Floor
Spannteich Wassermühlen Mühlteich, Kunstteich
Speiche (auch: Radarm) Wassermühlen radiale Verstrebung (Speiche) zwischen der Radwelle (Nabe) und der Felge eines Wasserrades Spaak (sing.), spaken (plur.) Arm, spoke
(Stein-)Spindel (auch:Spill(e), Stock) Müllerei Die Welle, die den Läuferstein antreibt bzw. die Achse, um die er sich dreht (Mühleisen). Steenspil Stone shaft / spindle
Spindelrad Mechanik Das Zahnrad, welches die Spindel des Mahlgangs antreibt. Häufig als Stirnrad oder Korbrad ausgeführt. Steenrondsel, steenschijfloop, steenwiel (Stone) nut / pinion
Spinnenkopfmühle Windmühlen Kleine Kokerwindmühle mit Flügelraddurchmesser von weniger als 15 Metern und sehr kleinem Kasten Spinnenkopmolen
Spitze Windmühlen Rute
Stampfmühle Mahlmühle, in der das Mahlgut durch den Aufprall eines herunterfallenden Hammers zerstampf wird. Der Hammer wird normalerweise durch einen Nocke auf einer drehenden Welle („krummer Zapfen“) oder durch eine Gnepfe angehoben. Stamper(molen) Stamp mill
Ständer(baum) (auch: Hausbaum, Königsbaum) Windmühlen Pfosten auf dem Bock einer Bockwindmühle, um den sich der Mühlenkasten dreht Standerd, standaard, staander (Main) post
Ständer(welle) Mechanik Senkrecht stehende Welle (Königswelle, seltener auch Klüver)
Mühlenstau (auch: Mühlenwehr, Mühlenschleuse) Wassermühlen Stauwehr, welches der Regulierung der Menge an Aufschlagwasser einer Wassermühle dient Molenstuw Mill weir, dam, barrage
Mahlstein (auch: Reibstein) Müllerei 1) Stein zum manuellen Zerreiben von Mahlgut in einer Handmühle (siehe auch: Mörser).

2) umgangssprachlich: Mühlstein.

Napjessteen Ground stone, saddle quern stone
Mühlstein Müllerei einzelner Stein aus dem Mühlsteinpaar eines Mahlganges Molensteen Millstone
Steinboden (auch: Mahlboden) Müllerei Der Boden der Mühle, auf dem die Mahlgänge mit den Mühlsteinen aufgestellt sind. Steenzolder, maalzolder Stone floor
Steinkran (auch: Galgen) Müllerei Balken (meist schwenkbarer Kragarm) über dem Mahlgang, an dem ein Hebezeug befestigt werden kann, um die Mühlsteine für Wartungsarbeiten herauszuheben Steenkraan, Steenverplaatser Stone crane
Ste(e)rt, Sterz Windmühlen langer, herausstehender Balken oder Balkensystem auf der Rückseite einer Windmühle („Schwanz“), mit der das drehbare Oberteil der Mühle (bei Holländerwindmühlen nur die Kappe, bei Bockwindmühlen der ganze Mühlenkasten) in den Wind gedreht werden kann Staart Tail pole and braces
Stirnrad Mechanik 1) Allgemein ein Zahnrad, bei dem die Zähne außen auf dem Umfang (der Stirn) des Rades stehen. Geeignet zur Übertragung des Drehmomentes zwischen parallelen Wellen. Häufig als Königsrad oder Spindelrad eingesetzt.

2) Insbesondere das Königsrad

Spoorwiel Spur wheel
Stirnradboden (seltener auch: Spillboden) Mechanik Der Boden der Mühle, auf dem ein großes Stirnrad installiert ist, normalerweise um das Drehmoment der Königswelle auf die Klüver (meist die Steinspindeln) zu übergeben, ein oder zwei Böden über dem Mahlboden. Oft identisch mit dem Aufzugsboden.
Stockrad 1) Spindelrad

2) das horizontale Wasserrad einer →Stockmühle

Stockmühle Wassermühlen Horizontalrad-Wassermühle Horizontal watermill
Mahlstuhl (auch: Mühlstuhl) Müllerei 1) Mahltisch

2) Walzenstuhl

Maalstoel

T[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mühl(en)teich (auch: Mühl(en)weiher, Spann-, Sammel-, Kunstteich) Wassermühlen Künstlich angelegter Teich im Oberwasser des Mühlenwehres einer Wassermühle. Dient der Speicherung von Aufschlagwasser für wasserarme Betriebzeiten. (molen-, stuw-, spaar-, maal-)vijver, weier, bekken Mill pond
Textilmühle Werkmühlen Werkmühle zur Herstellung von Textilien (Spinnmühle, Webmühle, Walkmühle, …) Textielmolen Textile mills
Mahltisch (auch: Mahl-/Mühlstuhl, Biet) Müllerei ein auf dem Steinboden aufgestelltes, massives Podest, welches den Mahlgang trägt. Es vermeidet, dass die starken Vibrationen vom Mahlgang auf den Boden und weiter auf das Gebäude übertragen werden. Maalstoel Hurst frame
tiefschlächtig Wassermühlen Wasserrad, dessen Schaufeln nur ganz unten frei in den Fluss eintauchen. Wie ein →unterschlächtiges Rad, jedoch ohne Kropf
Tosbecken (auch: (Mühlen-)Kolk, Sturzbett) Wassermühlen Tiefes Becken auf der Unterwasser-Seite eines Mühlenwehres zur Beruhigung der Strömung woelkelder, stortbed stilling basin, apron
Treibwasser Wassermühlen Aufschlagwasser
Trieur Müllerei Sichter zur Reinigung des Getreides vor dem Mahlen
Turbinenmühle Wassermühlen Wassermühle mit Wasserturbine als Wasserkraftmaschine, das Mahlwerk wird meist turboelektrisch angetrieben. Turbinemühlen sind gleichzeitig Kleinwasserkraftwerke. Turbinemolen Turbine mill
Turmwindmühle Windmühlen Windmühle mit massiv gebautem, turmartigen (meist zylindrischem) Gebäude.

(Das Flügelrad kann in der Basisversion nicht zum Wind ausgerichtet werden; wenn doch, spricht man vom →Turmholländer)

Torenmolen →Tower mill (without cap)
Turmholländer((wind)mühle) Windmühlen →Turmwindmühle mit verdrehbarer Kappe (wie eine Holländermühle) und hierdurch zum Wind ausrichtbarem Flügelrad →Torenmolen (met kap) Tower mill (with cap)

U[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Umflut(-kanal) Wassermühlen Kanal oder Gerinne, welcher das →Freiwasser am Wasserrad vorbei bzw. um die Mühle herum führt
unterschlächtig Wassermühlen Wasserrad, bei dem das →Aufschlagwasser im unteren Drittel des Umfanges auf das Rad trifft und bei welchem das Wasser – anders als bei einem →tiefschlächtigen Rad – durch ein →Kropfgerinne geführt wird
Unterwasser Wassermühlen Die tiefergelegene Wasserseite eines →Mühlenwehres oder →Mühlrades

V[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorheck (auch:Vorderhecken, Vorderzeug) Windmühlen der Teil des Flügels, der in Drehrichtung vor der Rute liegt
Vordrehen Windmühlen Krühen

W[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Walk(e)(mühle) Werkmühlen Textilmühle zur Herstellung von Walkstoffen
Walzenstuhl Müllerei Form der Mahlmühle, in der das Mahlgut wie in einer Rollenmühle zwischen horizontalen, geriffelten Walzen verrieben oder zerquetscht wird. Löste in modernen Mühlen den traditionellen Mahlgang mit Mühlsteinen ab. Walsenstoel Roller mill
Wasserkunst Wassermühlen Wassermühlensystem im Bergbau
Wassermühle Wassermühlen Mühle, welche durch Wasserkraft angetrieben wird Watermolen Water mill
Wasserrad (auch: Mühlrad) Wassermühlen einfache Wasserkraftmaschine in einer →Wassermühle, Vorstufe der →Wasserturbine Watermolen Water wheel
Mühlenwehr Wassermühlen Mühlenstau Molenstuw Mill weir
Mahlwerk Mechanik Die inneren Aggregate einer Mahlmühle. Im engeren Sinne der Mahlgang (bei historischen Mühlen), im weiteren Sinne einschließlich der Antriebsgetriebemechanik und vor- und nachgeschalteter Sichter und Fördermaschinen für das Mahlgut.
Werkmühle Werkmühlen Industrieller oder handwerklicher Betrieb, der die Antriebsmethoden einer traditionellen Mahlmühle (insbesondere mit Wasser- oder Windkraft) nutzt, in dem jedoch kein Gemahl (Getreidemehl) sondern ein anderes Produkt hergestellt wird (beispielsweise Sägemühlen, Papiermühlen, Textilmühlen, etc.).
Wellkopf Windmühlen Vorderes Ende der Flügelwelle, an dem mithilfe der Bruststücke die Ruten der Flügel befestigt sind Askop (Windshaft) canister
Windbrett Windmühlen Brett oder breite Latte auf dem Vorheck eines Flügels, das die Anströmung des Flügels verbessert
Windmotor Windmühlen 1) allgemein eine Windmühle, die nicht als Getreide- oder Mahlmühle, sondern als Werkmühle, d. h. zum Antrieb von Maschinen genutzt wird

2) insbesondere ein Windrad amerikanischer Bauart, wie es häufig als Pumpwerk eingesetzt wird

Windmotor
Windmühle Windmühlen Mühle, die durch Windkraft angetrieben wird Windmolen Wind mill
Windrad Windmühlen 1) eine vielflügelige Windmühle nordamerikanischer Bauart („Amerikanische Windmühle“, „Western-Windmühle“), häufig als Pumpwerksantrieb zur Be- und Entwässerung, seltener für andere Zwecke eingesetzt.

2) umgangssprachlich: eine moderne Windkraftanlage

3) umgangssprachlich: Flügelrad

Windmotor, Amerikaanse windmolen Wind pump
Wippmühle Windmühlen Kokerwindmühle Wipmolen Hollow post mill

X/Y/Z [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zarge Müllerei Bütte
Zwickstell Windmühlen Galerie

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Berthold Moog et al.: Wörterbuch der Molinologie. Englisch – Deutsch – Französisch – Niederländisch. Hrsg.: The International Molinological Society. Watford 2004 (Volltext auf mills.org.ua [PDF] Originaltitel: Dictionary of Molinology. Entwurf).
  • Philipp Oppermann, Torsten Rüdinger: Kleine Mühlenkunde. Deutsche Technikgeschichte vom Reibstein zur Industriemühle. Hrsg.: Deutsche Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung [DGM] e. V. Edition Terra, Berlin, ISBN 978-3-9811626-7-7.
  • Heinz Eichhorn: Windmühlen im Braunschweiger Land. Mit einem Mühlen-ABC. Appelhans, Braunschweig 1998, ISBN 3-930292-13-0.
  • Frederick Stokhuyzen: The Dutch Windmill. CAJ van Dishoek, Bussum, Holland 1962 (englisch, Volltext auf let.rug.nl – nld: Molens. Übersetzt von Carry Dikshoorn).
  • Werner Schnelle: Mühlenbau: Wasserräder und Windmühlen bewahren und erhalten (= Beuth Praxis). 2. Auflage. Beuth-Verlag, 2012, ISBN 978-3-410-21342-0 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Hermann Op de Hipt: Windmühlen-Praxis. Moritz Schäfer, 1985, ISBN 978-3-87696-109-5.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kategorie:Mühlenwesen Kategorie:Liste (Soziolekt)