Carl Barks

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Barks (links) mit Burne Hogarth bei der San Diego Comic Con 1982. Rechts unten Barks’ Frau Garé
Bei der San Diego Comic Con 1982
Carl Barks 1994 in Finnland

Carl Barks (* 27. März 1901 in der Nähe von Merrill, Oregon; † 25. August 2000 in Grants Pass, Oregon) war ein US-amerikanischer Comicautor und -zeichner sowie Cartoonist und Maler, der als der bekannteste Disneyzeichner gilt und zahlreiche Comic-Figuren des Disney-Kosmos wie Dagobert Duck erschuf. Durch seine Comics gilt er auch als Kultur- und Politikkritiker, wenngleich er dies stets abstritt.

Bedeutung

Barks war der bekannteste Zeichner und Autor der US-amerikanischen Disney-Comics, insbesondere der Geschichten um die Familie Duck. Die zum Teil noch recht eindimensionalen Charaktere aus den Trickfilmen und den Zeitungscomics von Al Taliaferro differenzierte er und fügte neue Figuren hinzu. Er ist der geistige Vater des reichsten Manns der Welt Dagobert Duck (Scrooge McDuck), des genialen Erfinders Daniel Düsentrieb (Gyro Gearloose) und der Panzerknacker (Beagle Boys). Auch der amerikanische Name der Heimatstadt der Ducks, Entenhausen (Duckburg), stammt von Barks. Vor seinem Wirken war außer Donald Duck nur dessen Freundin Daisy Duck vorhanden. Donalds Neffen Tick, Trick und Track (Huey, Dewey & Louie) hatten ihren ersten Auftritt in dem Disney-Kurztrickfilm Donald's Nephews von 1938, der in wesentlichen Teilen von Barks stammt, der vor seiner Comic-Karriere einige Jahre als Trickfilmzeichner und -schreiber in den Disney-Studios arbeitete.

Carl Barks hat dazu noch viele weitere Enten-Figuren erfunden. Einige dieser Figuren, die ursprünglich nur für einen bestimmten Comic entworfen worden waren, wurden so populär, dass sie später ihre eigene Comic-Serie erhielten, z. B. Oma Duck.

In den 1950er Jahren waren seine Comics in den USA so beliebt, dass er von den Disney-Comiclesern „the good artist“ genannt wurde. Damals kannte nämlich noch niemand seinen Namen, weil alle Hefte der Disney-Verlage als Autorenvermerk nur die Marke „Walt Disney“ trugen. Erst Ende der 1960er Jahre gelang es hartnäckigen Fans, seinen Namen herauszufinden und den Meister, der längst in Rente war, zu kontaktieren und besuchen.

“I always felt myself to be an unlucky person like Donald, who is a victim of so many circumstances. But there isn't a person in the United States who couldn't identify with him. He is everything, he is everybody; he makes the same mistakes that we all make. He is sometimes a villain, and he is often a real good guy and at all times he is just a blundering person like the average human being, and I think that is one of the reasons people like the duck.”

„Ich selbst habe mich immer als einen Pechvogel gesehen, wie Donald, der ein Opfer aller möglichen Umstände ist. Aber es gibt wohl niemanden in den Vereinigten Staaten, der sich nicht mit ihm identifizieren könnte. Er ist alles, er ist jeder; er macht dieselben Fehler, die wir alle machen. Er ist manchmal ein Schurke, oft ist er wirklich ein feiner Kerl, immer aber hat er, wie ein jeder von uns, mit den Tücken des Alltags zu kämpfen, und ich glaube, dass das einer der Gründe ist, warum die Leute die Ente mögen.“

Carl Barks

Mit Erika Fuchs fanden die Comics von Carl Barks eine kongeniale Übersetzerin ins Deutsche. Bekannte Sprüche wie „Wo man hinschaut, nichts als Gegend“ stammen aus ihrer Feder. Ihre Sprache war weitaus feiner differenziert als das US-amerikanische Original, in dem Barks auch viele Slang-Worte verwendete.

Biographie

Kindheit und Jugend

Carl Barks wurde am 27. März des Jahres 1901 als zweiter Sohn des Landwirtes William Barks und dessen Frau Arminta im US-Bundesstaat Oregon, unweit des Ortes Merrill auf einer Farm geboren. Bereits in jungen Jahren halfen Carl und sein zwei Jahre älterer Bruder Clyde nach der Schule ihrem Vater bei Farmarbeiten. 1911 verpachtete William Barks seine Farm und zog mit der Familie nach Santa Rosa in Kalifornien, um mit einer Pflaumenplantage sein Glück zu versuchen. Der Erfolg blieb jedoch aus, und als bei Carl Barks’ Mutter Krebs diagnostiziert wurde und sein Vater einen Nervenzusammenbruch erlitt, zog die Familie zurück in die bis dahin verpachtete Farm nach Merrill. Im Jahr 1916 verstarb seine Mutter im Alter von 56[1] Jahren. Carl Barks, der zu diesem Zeitpunkt gerade 15 Jahre alt war, brach daraufhin die Schule in der achten Klasse ab. Sein Gehör begann sich bereits in dieser Zeit deutlich zu verschlechtern. Im selben Jahr begann er einen Fernkurs an der Landon School of Cartooning, den er jedoch nach nur vier Unterrichtsstunden wieder abbrach. Barks half vermehrt auf den Feldern mit, da aufgrund des Ersten Weltkrieges ein Arbeitskräftemangel herrschte und er sich mit den deshalb gezahlten, höheren Löhnen rasch seinen Auszug aus der elterlichen Farm finanzieren konnte. Nichtsdestotrotz habe er, nach eigener Aussage, aus dem kurzen Fernkurs und dem Studieren von Comicstrips in der täglichen Zeitung viel für seine spätere Karriere mitnehmen können.[2] Im Dezember 1918 ging Carl Barks mit seinen Ersparnissen nach San Francisco wo er als Laufbursche für eine Druckerei arbeitete. Mit Zeichnungen, die er in seiner Freizeit anfertigte, bewarb er sich bei lokalen Zeitungen, die ihn jedoch allesamt ablehnten. Schließlich kehrte er 1920 nach 18 Monaten ohne nennenswerte Erfolge zu seinem Vater auf die Farm nach Oregon zurück.

Frühe Berufserfahrungen und erste Heirat

Carl Barks ging nun, wie schon vor seiner Abreise nach San Francisco, seinem Vater auf der Farm zur Hand. 1921 heiratete Barks Pearl Turner, die Tochter eines Sägewerksbesitzers, mit der er in den darauffolgenden Jahren die Töchter Peggy (* 23. Januar 1923) und Dorothy (* 26. November 1924) bekam. Carl Barks arbeitete in dieser Zeit auch im Sägewerk seines Schwiegervaters, weil auf der Farm nicht immer genug Arbeit vorhanden war, um die junge Familie zu versorgen. Da dies jedoch nur im Sommer möglich war, suchte er weiterhin eine feste Anstellung mit dauerhaften Einkommen. Diese fand er schließlich als Hilfsarbeiter in einer Reparaturwerkstatt für Eisenbahnen der Pacific Fruit Express Gesellschaft in Roseville. Die Familie zog in die Stadt nahe Sacramento und blieb dort bis 1930. In dieser Zeit zog sich Barks in seiner Freizeit immer mehr an den Zeichentisch zurück, was seiner Frau zunehmend missfiel.[3] Obwohl er mit dem Verkauf erster Zeichnungen etwas Geld dazuverdiente, trennten sie sich 1930. Carl Barks kam kurzfristig bei seinen Schwiegereltern in Oregon unter und verkaufte nun regelmäßiger Zeichnungen an das Männermagazin Calgary Eye-Opener, sodass er bald ein kleines Haus in Medford mieten konnte. Lange blieb er dort nicht, denn im November 1931 nahm er eine Festanstellung beim Calgary Eye-Opener an und zog nach Minneapolis, um in der Redaktion zu arbeiten. Bis 1935 steuerte er nicht nur Zeichnungen und Karikaturen für das Magazin bei, sondern auch kurze Geschichten und Gedichte.[4]

Arbeit bei Disney

1935 bewarb sich Carl Barks bei den Disney-Studios in Los Angeles, die für ihren ersten spielfilmlangen Zeichentrickfilm Schneewittchen und die sieben Zwerge noch Zeichner suchten. Seine Bewerbung hatte Erfolg, und so reiste er mit Clara Balken, die er in Minneapolis kennengelernt hatte, nach Los Angeles, wo er nach einer einmonatigen Ausbildung als Zwischenphasenzeichner übernommen wurde. In den Disney Studios kam Barks das erste Mal mit Donald Duck in Kontakt, für den er eine Slapstick-Szene mit einem automatischen Friseurstuhl entwarf, um von den mühseligen Zwischenphasenzeichnungen loszukommen und sich trotz seiner Schwerhörigkeit im Studio zu bewähren.[5] Walt Disney gefiel diese Szene, und er versetzte ihn daraufhin in die Abteilung für Geschichtenentwicklung. 1938 heiratete Carl Barks zum zweiten Mal und erwarb drei Jahre später mit seiner Frau Clara eine kleine Farm in San Jacinto. Am 9. November 1942 kündigte er seine Anstellung bei Disney, um sich mit einer Hühnerzucht und der Aussicht, ein hauptberuflicher Comiczeichner zu werden, selbstständig zu machen.[6]

Die Anfänge als Comiczeichner

Carl Barks bewarb sich nach seiner Kündigung bei Disney Ende 1942 als Zeichner bei Western Publishing, jenem Verlag, der einige Monate zuvor bereits zwei Comics veröffentlicht hatte, an denen Barks mitgewirkt hatte. Die Antwort fiel positiv aus, und Barks erhielt das Skript zu The Victory Garden (dt. Gesundheitsgemüse), aus dem er einen zehnseitigen Comic mit Donald zeichnen sollte. Weitere Geschichten für Zehnseiter und auch längere Donald-Duck-Abenteuer schrieb Barks in den nächsten Jahren selber. Als der Verlag 1947 mit dem Wunsch nach einer Weihnachtsgeschichte an Barks herantrat, entwarf er einen reichen Onkel für Donald: Scrooge McDuck (dt. Dagobert Duck) trat das erste Mal im Dezember 1947 in der Geschichte Christmas On Bear Mountain (dt. Die Mutprobe) auf. Ihm folgten weitere, von Barks erfundene Figuren wie Gustav Gans, Daniel Düsentrieb und später die Panzerknacker sowie Gundel Gaukeley. Dagobert Duck bekam 1953 beim gleichen Verlag seine eigene Comicreihe mit dem Titel Uncle Scrooge, für die hauptsächlich Carl Barks die Abenteuer lieferte.

Zweite Scheidung und dritte Ehe

Seine zweite Frau Clara verfiel zunehmend dem Alkohol und wurde dann aggressiv. Als ihr 1950 bei einer Krebsoperation ein Bein bis zum Knie abgenommen werden musste,[7] versuchte Carl Barks sich als Pfleger. Doch auch dieser Einsatz konnte die Ehe nicht mehr retten, zumal sie weiterhin zur Flasche griff. Im Dezember 1951 wurden sie geschieden, und Barks musste mit 51 Jahren von vorne anfangen, denn ihm blieb nichts außer „zwei Decken, seiner Kleidung, dem Zeichenbrett und den National-Geographic-Ausgaben“.[3] Doch Barks fühlte sich wie von einer Last befreit, fuhr durch das Land, sammelte Inspirationen und besuchte Ausstellungen. Auf einer solchen traf er 1952 auch Margaret Williams wieder, die sich bereits zehn Jahre zuvor bei ihm als Assistentin beworben hatte. Garé, wie Margaret von allen genannt wurde, hatte ebenfalls schon eine Scheidung hinter sich und war Landschaftsmalerin. Die beiden bezogen ein Haus im südkalifornischen Hemet und heirateten am 26. Juli 1954. Garé Barks unterstützte ihren Mann fortan bei seiner Arbeit, zeichnete Hintergründe, letterte und tuschte einige seiner Zeichnungen.

„Der gute Künstler“

1959 begann Barks, vermehrt auch Auftragsarbeiten von Western Publishing zu zeichnen, wie etwa die Daisy Duck’s Diary oder Grandma Duck’s Farm Friends Geschichten, um sich selber keine neuen Handlungen mehr ausdenken zu müssen.[8] Ab dem Jahre 1960 erreichten ihn die ersten Fanbriefe, die sein Verlag, der auch Barks’ Adresse geheim hielt, bis dahin nicht weitergeleitet hatte. Da seine Geschichten stets nur mit Walt Disney signiert waren und nicht mit Carl Barks, wusste lange Zeit niemand, wer der Autor war, den die Fans mit dem Ehrennamen The good artist (dt. Der gute Künstler) bedachten. Einige Ideen, die ihm seine Fans in Briefen schilderten, setzte er in den nächsten Jahren in seinen Comicgeschichten um. Am 30. Juni 1966 ging Carl Barks als Comiczeichner für Western Publishing offiziell in den Ruhestand, was ihn jedoch nicht davon abhielt, weitere Skripte an den Verlag zu schicken, die dann von anderen Zeichnern fertiggestellt wurden.

Die Ducks in Öl gemalt

Carl Barks versuchte sich wie seine Frau Garé immer wieder an Landschaftsbildern mit Ölfarben. Kommerziell hatten seine Gemälde wenig Erfolg, doch Fans, die diese Bilder sahen, baten ihn, doch auch die Ducks in Öl zu verewigen. 1971 fragte Barks offiziell bei Disney an und war der erste Künstler, der eine Genehmigung dafür erhielt. Er malte seitdem für seine wachsende Fangemeinde auf Anfrage Covermotive oder Szenen aus seinen Comics als Ölbilder nach und verkaufte diese. Einige besonders gefragte Motive wurden in Varianten mehrfach von ihm gemalt. Als 1976 auf der Comicmesse in San Diego ein Händler illegale Nachdrucke eines seiner Gemälde verkaufte, entzog Disney Carl Barks die Lizenz, die Ducks in Öl malen zu dürfen.[9] Barks beschränkte sich danach auf Ölgemälde ohne Disneyfiguren, die jedoch längst nicht soviel Anklang bei den Fans fanden.

Siehe: Liste der Gemälde von Carl Barks

Die letzten Jahre

In den folgenden Jahren war Carl Barks vor allem damit beschäftigt, seine Fanpost zu beantworten und jenen Verlegern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, die Sammelbände mit Nachdrucken seiner Comics oder Ölbilder herausgeben wollten. 1983 zog das Ehepaar Barks nach Grants Pass in Oregon, um etwas Abstand von den immer zudringlicheren Fans in Kalifornien zu bekommen. Garé Barks verstarb dort mit 75 Jahren am 10. März 1993. Im Sommer des darauffolgenden Jahres begab sich Barks zum 60. Geburtstag Donald Ducks auf Europareise und besuchte neben dem Egmont-Ehapa-Verlagshaus in Stuttgart auch Erika Fuchs in München, die alle seine Comics ins Deutsche übertragen hatte. Im Juli 1999 wurde bei ihm chronische lymphatische Leukämie diagnostiziert und Barks wurde – teilweise wegen der Chemotherapie – zunehmend schwächer.[10] Fast ein Jahr später, im Juni 2000, entschloss er sich, seine medizinische Behandlung zu beenden. In der Nacht auf den 25. August 2000 verstarb Carl Barks im Schlaf im Alter von 99 Jahren in seinem Haus in Grants Pass.[11]

Privates

Carl Barks war in seinem Leben dreimal verheiratet. Seine erste Frau Pearl, von der er sich 1930 scheiden ließ, verstarb 1987. Mit ihren gemeinsamen Töchtern Peggy und Dorothy hatte Barks nur wenig Kontakt. Peggy, die einen Sohn und zwei Töchter hatte, starb 1963 an Lungenkrebs. Dorothy hat einen Sohn und lebt im US-Bundesstaat Washington. Seine zweite Frau Clara verstarb 1964, 13 Jahre nach ihrer Scheidung von Barks, der ihr bis zu ihrem Tode Alimente zahlte. Sein Bruder Clyde lebte in Tulelake (Kalifornien), wo er ein Hotel betrieb. Er verstarb 1983 und hinterließ die Kinder William und Maxine sowie seine Frau Zena May Dillard, die 1986 starb.[12]

Meilensteine

Unüberschaubar groß ist Barks’ Lebenswerk ausgefallen, unvergessliche Comicgeschichten als Produkt einer jahrzehntelangen Schaffenszeit im Auftrag verschiedener Verlage zwischen 1942 und 1966. Der INDUCKS-Katalog[13] listet über 850 Disney-Comics für Western Publishing, an denen Barks beteiligt war, Cover und Illustrationen nicht mitgezählt. Der Bogen spannt sich dabei von seinem Erstling Piratengold (Pirate Gold, 1942) bis zu seinen letzten Zeichnungen in der Kurzgeschichte Genau der richtige Job (The Dainty Daredevil, 1968). Höhepunkt sind die Jahre um 1950, also nach der Einführung der Figur des Onkel Dagobert. Letzterer war zunächst als eher unsympathische Figur im Stil seines literarischen Vorbilds Ebenezer Scrooge von Charles Dickens angelegt, doch gestaltete Barks seinen Charakter später milder und gelegentlich mit weichem Herz unter rauher Schale. Barks selber nannte in Interviews häufig als seine Lieblingsgeschichten Im Land der viereckigen Eier (Lost in the Andes!, 1948) und Im alten Kalifornien (In Old California!, 1951).[14] Von vielen Fans wird als ihre Lieblingsgeschichte oft Weihnachten für Kummersdorf (A Christmas for Shacktown, 1952) genannt.

Unter den zahlreichen Nutzern der INDUCKS-Datenbank können Noten für sämtliche dort eingetragene Geschichten abgegeben werden. Hierbei belegt derzeit Barks Klassiker „Wiedersehen mit Klondike“ den 1. Platz von über 25.000 gelisteten Storys.[15] Auch die Plätze 2–15 hält im Moment Barks, wobei sich die Geschichten immer wieder gegenseitig von den Spitzenpositionen verdrängen. Insgesamt stammen 75 von den Top-100-Geschichten von Barks.

Nicht in Entenhausen angesiedelt sind Carl Barks’ Comics Barney Bear und Benny Burro (in Deutschland erschienen ab Februar 1989).

Auszeichnungen

  • 1970: Shazam Award der Academy of Comic Book Arts (ACBA) als Best Humor Writer
  • 1973: Hall of Fame Auszeichnung der ACBA
  • 1977: Inkpot-Auszeichnung der San Diego Comic-Con
  • 1985: Aufnahme in die Hall of Fame des Kirby Award
  • 1987: Aufnahme in die Hall of Fame des Eisner Award
  • 1991: Disney Legends Auszeichnung in der Kategorie Animation & Publishing
  • Der 1981 entdeckte Asteroid (2730) Barks wurde nach Carl Barks benannt. Peter Thomas von der Cornell University schlug seinen Namen vor, weil Barks mit seinen Weltraumabenteuern viele Wissenschaftler inspiriert habe.[16]

Barks-Comics in Deutschland

Bereits in den ersten deutschen Micky Maus-Heften (seit September 1951) sowie in den Micky Maus-Sonderheften (Nr. 3, 8, 10, 16, 18, 21, 23, 24 und 31) ab 1952 fanden sich Barks-Geschichten, deren Nachdrucke zuerst ab Mai 1965 vor allem in den Heften der Reihe Die tollsten Geschichten von Donald Duck – Sonderheft erschienen (diese sind auch als Nachdruck in 2. Auflage erschienen). Die Zeitschrift Goofy brachte ab 1979 regelmäßig Barks' Ten Pagers (zehnseitige Geschichten) in der Rubrik Nostalgoofy.

Umfassend wurde sein Werk neu aufgelegt in Die besten Geschichten mit Donald Duck (58 Alben von 1984 bis 1999) und dem Donald Duck Klassik Album (6 gebundene 4er-Bände derselben Serie), und – erstmals systematisch – in der zwischen 1992 und 2004 erschienenen Barks Library, die 133 Alben in mehreren Teilserien umfasst und inzwischen überwiegend vergriffen ist. Die 51 Alben der Hauptserie erschienen auch in 17 gebundenen 3er-Bänden als Barks Comics & Stories, seit Mai 2009 werden die 38 Alben der Barks-Library-Reihe Carl Barks – Onkel Dagobert in 13 gebundenen 3er-Bänden neu aufgelegt.

Als hochwertige 30-bändige Sammlerausgabe erschien seit Sommer 2005 in Deutschland und anderen (nord-)europäischen Ländern die auf 10 Schuber à drei gebundene Halbleinenbände großformatig angelegte Carl Barks Collection, die sämtliche von Barks geschriebenen und gezeichneten Disney-Comics neben vielen kommentierenden Aufsätzen sowie weiteren Dokumenten über Barks enthält und im Dezember 2008 abgeschlossen wurde. Sie gilt zur Zeit als „die ultimative Edition“ von Carls Barks’ Oeuvre im deutschsprachigen Raum.

Der Kulturkritiker

Barks beobachtete die Entwicklung der Massenmedien in den USA mit großem Unbehagen. Wiederholt wies er in Interviews, die er seinen Anhängern und Journalisten gab, auf die Gefahren des Fernsehkonsums – besonders in Formen, wie er in den USA auftritt – hin.

„Bei uns [in den USA] steht der Fernsehapparat nie still, und was dann geboten wird, ist zu 99 Prozent absoluter Schund! Man kann den Einfluss des amerikanischen Fernsehens auf die Bevölkerung gar nicht genug betonen, es macht die Menschen wirklich kaputt und vergiftet sie!“

Carl Barks: zitiert nach Klaus Strzyz/Andreas C. Knigge: Disney von innen

Hintergründe seiner Werke

Barks stritt zwar jegliche politische oder gesellschaftliche Intention seiner Werke ab, trotzdem fällt es bei manchen Geschichten, z. B. Die Stadt der goldenen Dächer, schwer, die Kritik am (US-) Imperialismus zu übersehen.

Des Weiteren gibt er auch in manchen Werken die Berufe der Psychologen, Anwälte, Geheimdienstler usw. der Lächerlichkeit preis oder integriert Hitlers Mein Kampf in die Abbildung einer Müllkippe.[17]

Auch den Vietnamkrieg behandelte Barks kritisch in seiner Geschichte Der Schatz des Marco Polo.[18] Die Geschichte ist einerseits durchgehend antikommunistisch, andererseits kommt aber auch Entenhausen (das die USA repräsentiert) nicht gut weg.

Diese Art von Kritik sorgte dafür, dass einige Werke von Barks stark zensiert oder lange Zeit gar nicht erst veröffentlicht wurden, weil sie für die Walt Disney Studios als politisch unerwünscht galten. Ein anderes Beispiel ist die Geschichte Im Land der Zwergindianer, in der Barks auf Umweltprobleme und die Probleme indigener Völker aufmerksam macht.

Filmografie

Folgende Filme wurden unter Beteiligung von Carl Barks fertiggestellt:

  • 1937: Die Wunder der Technik (Modern Inventions)
  • 1937: Donald und der Vogel Strauss (Donald’s Ostrich)
  • 1938: Selbstbeherrschung (Self Control)
  • 1938: Donalds gutes Ich (Donald’s Better Self)
  • 1938: Kurzbesuch bei Onkel Donald (Donald’s Nephews)
  • 1938: Die tüchtigen Pfadfinder (Good Scouts)
  • 1938: Donald spielt Golf (Donald’s Golf Game)
  • 1939: Donalds Glückstag (Donald’s Lucky Day)
  • 1939: Der Eishockey-Champion (The Hockey Champ)
  • 1939: Donalds Cousin Franz (Donald’s Cousin Gus)
  • 1939: Donald auf großer Fahrt (Sea Scouts)
  • 1939: Donald und der Pinguin (Donald’s Penguin)
  • 1939: Donald auf Prominentenjagd (The Autograph Hound)
  • 1940: Ein Tänzchen mit Daisy (Mr. Duck Steps Out)
  • 1940: Das gefundene Fressen (Bone Trouble)
  • 1940: Ausflug zum See (Put-Put Troubles)
  • 1940: Donalds Ferien (Donald’s Vacation)
  • 1940: Pluto, der Fensterputzer (Window Cleaners)
  • 1940: Feueralarm! (Fire Chief)
  • 1941: Donald, der Holzfäller (Timber)
  • 1941: Die goldenen Eier (The Golden Eggs)
  • 1941: Schlafstörungen (Early to Bed)
  • 1941: Donald und die Schulschwänzer (Truant Officer Donald)
  • 1941: Herr MacDonald hat ’ne Farm (Old MacDonald Duck)
  • 1941: Donald, der Chefkoch (Chef Donald)
  • 1942: Donald, der Dorfschmied (The Village Smithy)
  • 1942: Donalds Schneeballschlacht (Donald’s Snow Fight)
  • 1942: Donald in Uniform (Donald Gets Drafted)
  • 1942: Das Armeemaskottchen (The Army Mascot)
  • 1942: Der Tarnanstrich (The Vanishing Private)
  • 1942: Fallschirmspringer wider Willen (Sky Trooper)
  • 1942: Donald der Page (Bellboy Donald)
  • 1943: Der halbe Donald (The Old Army Game)
  • 1943: Donald findet keine Ruhe (Home Defense)
  • 1944: Posaunen-Ärger (Trombone Trouble)
  • 1944: Der Plastik-Erfinder (The Plastics Inventor)

Filmdokumentation

  • Entenhausen ist überall – Die Welt des Carl Barks. Dokumentarfilm von Michael Maschke und Joachim Müller, Deutschland, 43 Minuten

Literatur

  • Michael Barrier: Carl Barks. Die Biographie. Brockmann und Reichelt, Mannheim 1994, ISBN 3-923801-99-8
  • Donald Ault (Hrsg.): Carl Barks conversations. University Press of Mississippi, Jackson (Mississippi) 2003, ISBN 1-57806-501-1 (Conversations with comic artists)
    Interviews zahlreicher Interviewer mit Barks
  • Uwe Anton und Ronald M. Hahn: Donald Duck – Ein Leben in Entenhausen. München 1994, ISBN 3-910079-55-5
  • Johnny A. Grote: Carl Barks. Werkverzeichnis der Comics. Egmont-Ehapa, Stuttgart 1995, ISBN 3-7704-1898-0
  • Gottfried Helnwein: Wer ist Carl Barks. Neff, Bayreuth 1993, ISBN 3-8118-5341-4
  • Gottfried Helnwein und Carsten Laqua: Donald Duck …und die Ente ist Mensch geworden. Das zeichnerische und poetische Werk von Carl Barks, Karikaturmuseum Krems, 2007, ISBN 3-902407-04-2
  • Michael F. Walz et al.: Carl Barks, der Vater der Ducks (OT: Carl Barks – l’uomo dei paperi). Ehapa Comic Collection, Berlin 2002, ISBN 3-7704-2792-0
  • David Kunzle: Carl Barks. Dagobert und Donald Duck. Welteroberung aus Entenperspektive. Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-596-23949-4
  • Klaus Strzyz und Andreas C. Knigge: Disney von innen. Gespräche über das Imperium der Maus. (Mit einem Vorwort von Carl Barks). Ullstein, Frankfurt am Main und Berlin 1988, ISBN 3-548-36551-5
  • Autorenkollektiv: Thanks, Carl! In memoriam Carl Barks 1901–2000. Egmont-Ehapa-Verlag / Ehapa-Comic-Collection, Berlin 2001, ISBN 3-7704-0434-3
  • Henner Löffler: Wie Enten hausen – die Ducks von A–Z. Beck, München 2004, ISBN 3-406-51608-4
  • Donald war mein Erlöser. In: Der Spiegel. Nr. 24, 1994 (online – im Gespräch 1994 mit Carl Barks).

Weblinks

Commons: Carl Barks – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Arminta Barks (1860-1916) Grave Site Cemetery: Mount Laki Cemetery | BillionGraves. In: BillionGraves. Abgerufen am 12. April 2016.
  2. Vgl. Carl Barks, in: Carl Barks Collection, Band I 2005, S. 23
  3. a b Peter Kylling: The Wives, cbarks.dk, 30. Januar 2007, abgerufen am 2. August 2010
  4. Vgl. Carl Barks, in: Carl Barks Collection, Band I 2005, S. 27
  5. Vgl. Carl Barks, in: Carl Barks Collection, Band I 2005, S. 28 f.
  6. Brief von Carl Barks vom 9. November 1942 an Hal Adelquist
  7. Vgl. Carl Barks, in: Carl Barks Collection, Band VIII 2005, S. 13
  8. Vgl. Carl Barks, in: Carl Barks Collection, Band XXI 2005, S. 9
  9. Vgl. Carl Barks, in: Carl Barks Collection, Band XXIX 2008, S. 265 f.
  10. Vgl. Carl Barks, in: Carl Barks Collection, Band XXX 2008, S. 20
  11. Donald Ault (Hrsg.): Carl Barks: Conversations. University Press of Mississippi, 2003, ISBN 978-1578065011, S. xlvi.
  12. Peter Kylling: The Family, cbarks.dk, 18. Juli 2003, abgerufen am 3. August 2010
  13. INDUCKS: Carl Barks Statistik, coa.inducks.org, 27. Juli 2010, abgerufen am 9. August 2010
  14. Sébastien Durand; Didier Ghez: Interview with Carl Barks, 7. Juli 1994 (Memento vom 24. Juli 2011 im Internet Archive)
  15. Die besten Geschichten: 100, coa.inducks.org
  16. Vgl. Carl Barks, in: Carl Barks Collection, Band XXI 2005, S. 154
  17. Zeichnung ansehen
  18. Inhaltszusammenfassung: Dagobert erwartet aus Unstetistan (das von Vietnam inspiriert ist) einen lebensgroßen Jadeelefanten. Doch die Kiste enthält nur das Schwanzstück des Elefanten – und den Bauernjungen Kambaluk. Als man in dem Schwanz ein Dokument aus dem 13. Jahrhundert findet, fliegen die Ducks zusammen mit Kambaluk nach Unstetistan, um nach dem Rest des Elefanten und dem sagenhaften Schatz des Marco Polo zu suchen. Dort gerät man in die Wirren eines Bürgerkriegs, der von einer Rebellenarmee unter Führung von Budak angezettelt wurde. Später werden Dagobert und Donald von den Rebellen gefangengenommen. Doch wie sich herausstellt, ist Kambaluk in Wirklichkeit Purruk, der verschollene Prinz von Unstetistan. Mit Hilfe des Jadeelefanten, der in Unstetistan als heilig gilt, kann er sich als rechtmäßiger Herrscher ausweisen und Budaks Aufstand beenden. Dagobert findet den Schatz des Marco Polo, stiftet ihn aber der notleidenden Bevölkerung von Unstetistan.