Condado de Treviño
Gemeinde Condado de Treviño | ||
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Obékuri – Ortsansicht | ||
Wappen | Karte von Spanien | |
Basisdaten | ||
Land: | Spanien | |
Autonome Gemeinschaft: | Kastilien und León | |
Provinz: | Burgos | |
Gerichtsbezirk: | Miranda de Ebro | |
Koordinaten: | 42° 44′ N, 2° 45′ W | |
Höhe: | 552 msnm | |
Fläche: | 260,71 km² | |
Einwohner: | 1.428 (1. Jan. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 5 Einw./km² | |
Postleitzahl(en): | 09215, 09216, 09217, 09294 | |
Gemeindenummer (INE): | 09109 | |
Verwaltung | ||
Website: | www.condadodetreviño.es | |
Lage des Ortes | ||
Karte anzeigen |
Condado de Treviño (baskisch Trebiñuko Konderria oder nur Trebiñu) ist eine Gemeinde (municipio) in der nordspanischen autonomen Region Kastilien-León in der Provinz Burgos. Die in den 1980er Jahren durch den Zusammenschluss von 51 Dörfern und Weilern entstandene Gemeinde bildet gemeinsam mit der Nachbargemeinde La Puebla de Arganzón eine burgalesische Enklave innerhalb der baskischen Provinz Álava. Trotz des Fehlens hochrangiger Einzelbauten ist die ländliche Gemeinde als Kulturgut (Bien de Interés Cultural) in der Kategorie Conjunto histórico-artístico eingestuft worden.
Lage
Die Gemeinde ist gut 100 Kilometer (Fahrtstrecke) in nordöstlicher Richtung von der Stadt Burgos entfernt. Die nächstgelegene größere Stadt ist Miranda de Ebro (ca. 32 Kilometer westlich).
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1987 | 1991 | 2003 | 2012 |
Einwohner | 1.109 | 1.035 | 1.127 | 1.461 |
Die meisten der etwa 50 Ortschaften und Weiler haben nur noch etwa 10 bis 20 Einwohner. Einige sind bereits aufgegeben worden.
Wirtschaft
Die regenreiche Region ist seit Jahrhunderten ganz wesentlich von der Landwirtschaft geprägt. Seit den 1960er Jahren spielt der Tourismus eine wachsende Rolle im Wirtschaftsleben.
Geschichte
Bei Laño finden sich künstliche Höhlen, die vor mindestens 1500 Jahren bewohnt waren. In ihnen sind Zeichnungen von Tieren und Inschriften zu erkennen.
Die Gründung von Treviño erfolgte 1161 durch den König von Navarra Sancho VI. el Sabio, 1200 gelangt der Ort in kastilischen Besitz. Der Kreuzungspunkt von Handelswegen zog im Mittelalter jüdische Geschäftsleute an, wodurch sich ein beachtliches Judenviertel entwickelte. Das heutige Rathaus wurde im 16. Jahrhundert von den Grafen von Treviño als Palast und Herrschaftssitz erbaut.
Territorialstreitigkeiten
Seit vielen Jahren beanspruchen politische Kräfte aus Álava das „Condado de Treviño“ für ihre Provinz. Auch die häufig baskisch sprechende Bevölkerung der Gemeinde selbst befürwortet ein Referendum, welches über die Zugehörigkeit des Gebietes entscheiden sollte. Allerdings blockieren die Behörden von Burgos und Kastilien-León seit Jahren diesen Schritt.
Sehenswürdigkeiten
- Aguillo (Agilo)
- Die Kirche San Pedro ist ein gotischer Bau aus dem 15. Jahrhundert mit einigen romanischen Resten.
- Albaina (Albaita)
- Das Ortsbild des Straßendorfs mit seinen etwa 20 Einwohnern ist nahezu mittelalterlich.
- Die von einem Glockengiebel (espadaña) überhöhte Pfarrkirche stammt aus dem 16.–18. Jahrhundert.
- Die Ermita del Granado ist ein einschiffiger romanischer Bau.
- Añastro (Añastro)
- Die hohe einschiffige Pfarrkirche San Andrés des etwa 100 Einwohner zählenden Ortes ist nahezu fensterlos. Der Bau vermittelt einen sehr wehrhaften Eindruck.
- Im Ort steht eine barocke Gerichtssäule (rollo oder picota) mit einem schmiedeeisernen Kreuz.
- Am Ortsrand steht ein Waschhaus (lavadero)aus dem 19. Jahrhundert.
- Arrieta (Arrieta)
- Die Kirche des Ortes hat einen außergewöhnlich reich gestalteten barocken Turm.
- Ascarza (Askartza)
- Die kleine romanische Kirche mit Südportal steht im Ortszentrum.
- Cucho (Kutxu)
- Kleiner Ort mit einer romanischen Kirche
- Obécuri (Obekuri)
- Die Pfarrkirche hat ein spätromanisches/frühgotisches Portal aus dem 13. Jahrhundert, welches auf der linken Seite allerdings von späteren Anbauten überschnitten wird.
- Ozana (Ozana)
- Dorf mit etwa 15 Einwohnern und einer ländlichen gotischen Kirche
- Samiano (Samiano)
- Das mittelalterlich anmutende Straßendorf mit seinen noch etwa zwölf Einwohnern hat eine einschiffige Kirche und ein Waschhaus aus dem 19. Jahrhundert.
- San Vicentejo (San Vicentejo)
- Die Ermita de la Concepción ist ein aus exakt behauenen Steinen errichteter einschiffiger Bau aus dem 13. Jahrhundert. Insbesondere das mehrfach abgestufte Südportal sowie die für eine Dorfkirche außergewöhnlich schmuckvoll gestaltete Apsis verdienen Beachtung.
- Saraso (Saratsu)
- Der kleinen, in Teilen noch romanischen Kirche wurde im 16. Jahrhundert eine Südvorhalle hinzugefügt. Das ebenfalls zu dieser Zeit umgestaltete einschiffige Innere der Kirche birgt einen reich gestalteten barocken Altarretabel.
- Uzquiano (Uzkio)
- Die kleine Kirche des nur noch etwa 20 Einwohner zählenden Ortes hat gleich zwei spätromanische Südportale sowie eine kleine Südvorhalle (portico). Das Obergeschoss des Westturmes wurde im 16. Jahrhundert ergänzt und zeigt Figuren in den Ecken.
- Ochate (Otxate)
- Von dem bereits vor Jahren verlassenen Ort steht nur noch der Kirchturm.
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Wehrkirche von Añastro
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Ortsbild von Arrieta
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Ermita von San Vicentejo
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Kirchturm von Ochate
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).