Deutscher Sportbund

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Der Deutsche Sportbund (DSB) war die Dachorganisation der Landessportbünde und Sportfachverbände in Deutschland in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins (e. V.). Am 20. Mai 2006 ist der Deutsche Sportbund mit dem Nationalen Olympischen Komitee für Deutschland zum Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) verschmolzen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Historische Entwicklung deutscher Sportdachverbände und Nationaler Olympischer Komitees

Der DSB wurde am 10. Dezember 1950 in Hannover als erster demokratischer und den ganzen Sport umfassender Zusammenschluss in der Bundesrepublik Deutschland einschließlich Berlin (West) gegründet. Der Gründung war eine fast fünfjährige Diskussion vorausgegangen,[1] in der die Interessen des Spitzen- und des Breitensports, des bürgerlichen und des Arbeitersports sowie von Turnen und vom Sport auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden mussten.[2] Erster Präsident des DSB wurde Willi Daume (bürgerlicher Sport), seine Stellvertreter wurden Heinrich Hünecke (Arbeitersport) und Oscar Drees (Arbeitersport). Weitere Mitglieder des ersten Präsidiums waren Max Danz, Bernhard Baier, Gerhard Schlegel, Walter Wülfing, Paul Reinberg, Johannes Stoll, August Zeuner, Ottoheinz Ertl, Ludwig Wolker, Herbert Kunze, Heinz Lindner und Grete Nordhoff (1899–1976).[3][4] Hauptgeschäftsführer (dann umbenannt in Generalsekretär) des DSB waren von 1954 bis 31. Dezember 1963 Guido von Mengden, von 1964 bis 1989 Karlheinz Gieseler und von 1990 bis 1994 Norbert Wolf.

1990 traten die meisten der im Deutschen Turn- und Sportbund der DDR vertretenen Sportverbände dem DSB bei. Mit 27 Millionen Mitgliedern war der DSB die größte Personenorganisation Deutschlands.

Mitgliedsorganisationen des DSB waren die 16 Landessportbünde, 55 Spitzenverbände sowie elf Sportverbände mit besonderer Aufgabenstellung, sechs Verbände für Wissenschaft und Bildung und zwei Förderverbände. Sitz der Geschäftsstelle war in Frankfurt am Main.

Präsidenten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den Präsidialmitgliedern gehörte auch der Unternehmer und Dressurreiter Josef Neckermann.[5]

Landessportbünde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende 16 Landessportbünde waren Mitglied des DSB:

Spitzenverbände[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Fachverbände waren Mitglied im Deutschen Sportbund:

Mitglieder mit besonderer Aufgabenstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das letzte Gründungsmitglied war Fredy Stober, der am 18. Dezember 2010 im Alter von 100 Jahren starb.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wolfgang Buss: Die Entwicklung des Sports in Nordwestdeutschland. 1945–1949. Hoya: NISH 1985. ISBN 978-3-932423-93-2; Lorenz Peiffer (Hrsg.): Die erstrittene Einheit. Von der ADS zum DSB 1948–1950. Hoya: NISH 1988; ISBN 978-3-232-59324-3
  2. Arnd Krüger: Sport und Politik. Vom Turnvater Jahn zum Staatsamateur. Fackelträger, Hannover 1975, ISBN 3-7716-2087-2.
  3. Archivierte Kopie (Memento vom 22. Februar 2014 im Internet Archive)
  4. Archivlink (Memento vom 26. Oktober 2007 im Internet Archive)
  5. Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 885.
  6. Ski Alpin: Ein Patriarch des Sports. In: badische-zeitung.de. Badischer Verlag GmbH & Co. KG, 24. September 2010, abgerufen am 28. Dezember 2010.