Frauen in der Chirurgie

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Seit der Antike sind Frauen chirurgisch tätig. Schon im 4. Jahrhundert entwickelte Aspasia innovative chirurgische Techniken. Im Mittelalter wurde Frauen das Medizinstudium zumeist verwehrt, jedoch gab es Studienmöglichkeiten wie für die Frauen von Salerno. Als Frauen im 19. Jahrhundert in Deutschland der Zugang zum Gymnasium ermöglicht wurde, sie somit durch den Abschluss und einer Gesetzesänderung die Möglichkeit bekamen zu studieren, nahmen die ersten Frauen ein Medizinstudium auf. Sie folgten damit anderen Frauen, denen es in anderen Ländern zuvor schon ermöglicht worden war. Inzwischen stellen Frauen in Deutschland mehr als 50 Prozent der Studierenden der Medizinstudiengänge, sind jedoch im chirurgischen Bereich nur zu 20 Prozent tätig und stellen 10 Prozent der Führungskräfte.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weibliche Ärzte gab es bereits in der Antike[1][2] und im Mittelalter.[3][4][5] Schon in der Antike waren Frauen auch chirurgisch tätig. Bekannt ist Aspasia, eine Medizinerin des ca. 4. Jahrhunderts n. Chr., deren innovative chirurgische Techniken ausführlich von Aetius von Amida dargestellt wurden, und der ihre Operationsmethodik von (schwangerschaftsbedingten) Hämorrhoiden übernahm. Er sah sie als Genie im Bereich der Medizin an.

Die chirurgische Betätigung war im Mittelalter ein Lehrberuf, den Frauen und Männer ohne akademisches Studium ausüben konnten. Die Medizin wurde zu dieser Zeit fast nur von Mönchen praktiziert. Da jedoch kirchliche Mediziner den Umgang mit Blut ablehnten, wurde die Chirurgie als nicht zur Medizin gehörig betrachtet und in den Betätigungsbereich von Badern und Frauen gegeben.[6] Chirurginnen versorgten Wunden, führten Operationen durch, behandelten Hautkrankheiten und entbanden mit Hebammen Schwangere per Kaiserschnitt,[7] um wenigstens das Kind bis zur Taufe am Leben zu erhalten.[8]

Eine Liste der Ärzte des mittelalterlichen England führte sieben Frauen auf, darunter Katherine „la surgiene“ im Jahr 1286, deren Vater und Bruder Chirurgen waren. Frauen gehörten auch der frühen Organisation der Bader an, entweder durch eine Lehrlingsausbildung oder als Angehörige eines Familienmitglieds, das diese Tätigkeit ausübte. In Irland wurde 1446 zur Förderung und Ausübung der chirurgischen Kunst die Gilde von St. Maria Magdalena in Dublin gegründet, der Frauen und Männer angehörten. Unter Heinrich VIII. mussten alle Ärzte mit Ausnahme der Absolventen von Oxford und Cambridge durch die Bischöfe lizenziert werden. Nach dem ersten Ansturm einer Gruppe von 72 Chirurgen, die 1514 vom Erzbischof von Canterbury zugelassen wurden, ignorierten die meisten praktizierenden Ärzte die Vorschriften. Von den 850 Lizenzen, die die Erzbischöfe von Canterbury zwischen 1580 und 1775 erteilten, wurden nur sieben für Frauen erteilt: im Jahr 1613 erhielten Anne Hubbard aus Norfolk und Eleanor Woodhouse aus Shoreditch die Zulassung zur Chirurgie, 1620 Catherine Greene, die Frau des Pfarrers von Royston in Hertfordshire für Medizin, die Frau eines Tuchmachers Alice Blower für Chirurgie, 1685 Jane Pernell aus Southwark für Chirurgie, 1687 Elizabeth Wheatland aus Winchester für Medizin und Chirurgie und 1696 Mary Rose of Portsmouth. Die meisten Frauen arbeiteten weiterhin ohne Lizenz und leisteten medizinische, chirurgische, Knochensetzungs-, Hebammen- und Krankenpflegedienste für die Gemeinschaft, insbesondere für die Armen, die sich keinen Arzt leisten konnten.[9]

In Italien besuchten im frühen 14. Jahrhundert auch Frauen die Schule von Salerno um eine medizinische Ausbildung zu erhalten. In einem Zeitraum von 35 Jahren wurden 18 Lizenzen zum Praktizieren von Chirurgie für Frauen ausgestellt, verglichen mit 3.000 für Männer.[9] Im Jahr 1321 erhielt Francisca de Romana, die der Schule der Frauen von Salerno entstammte, ihre Approbation als Chirurgin vom Herzog Karl von Kalabrien.[10] Im Königreich Neapel wurde vom Beginn des 14. Jahrhunderts siebzehn weiteren Frauen nach einem Examen vor dem Hofchirurgen Lizenzen zur Berufsausübung als Chirurginnen verliehen.[11] Der Großteil von Frauen als auch Männern arbeitete zu dieser Zeit allerdings ohne Lizenz medizinisch und chirurgisch. In Frankreich waren viele Frauen als Heilerinnen tätig, trotz eines Edikts von 1313, das Frauen die Ausübung der Chirurgie in Paris verbot, sofern sie nicht von einer kompetenten Jury legitimiert worden seien. Im Falle der Entdeckung drohten ihnen Exkommunikation, Geldstrafen und Berufsverbot. 1484 schließlich verloren Frauen, mit Ausnahme der Witwen von Chirurgen, generell das Recht, Chirurgie auszuüben, und im Jahr 1694 wurde es auch für diese verboten.[9]

Der französische Chirurg Ambroise Paré (1510 bis 1590) trug dazu bei, dass die Chirurgie als Disziplin der wissenschaftlichen Medizin eingestuft wurde. Mit Marie Louise Bourgeois (1563 bis 1636) nahm die Zeit, in der Hebammen an Sektionen teilnahmen und in Anatomie bewandert waren, ihren Anfang.[6]

Aus der Schweiz wurde die Hebamme und Chirurgin (16. bis 17. Jahrhundert) Marie Colinet bekannt, die ab 1603 Kaiserschnitte erfolgreich durchführte, in der Geburtshilfe das Verfahren ersann, mittels Wärme den Uterus zu stimulieren und zu weiten, Knochenbrüche behandelte und 1624 als „eine der ersten Heilkundigen überhaupt“[12] einen Magneten erfolgreich benutzte, um metallische Fremdkörper aus der Hornhaut des Auge eines Patienten zu extrahieren.[13][14] Sie gilt als Erfinderin der Magnetextraktion metallischer Fremdkörper aus dem Auge.[15]

19. und 20. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorreiter des Frauenstudiums waren seit 1830 die privaten Women’s Colleges in den USA mit der Ermöglichung eines Studiums auch für Frauen.[16] Die Schweiz ermöglichte ab 1840 Gasthörerinnen den Zugang zu Vorlesungen, in den 1860er und 1870er Jahren wurden Frauen in Zürich, Bern, Genf, Lausanne und Neuenburg zu Studium und Examen zugelassen, schließlich in Basel ab 1890. In Russland konnten Frauen ab den 1850er Jahren Vorlesungen besuchen.[17] Zulassungen zum Medizinstudium erhielten Frauen 1863 in Frankreich, 1878 in Holland und 1896 in England.[18] In Deutschland wurde es Frauen 1893 ermöglicht, Gymnasialkurse zu besuchen und durch einen Bundesratsbeschluss aus dem Jahr 1899 erhielten Frauen Zugang zu den deutschen Universitäten. Erst ab dem 20. April 1899 wurden Frauen zum Studium der Medizin, Zahnmedizin und Pharmazie zugelassen.[19] Eine Ausnahme bildete Dorothea Erxleben (1715–1762), die 1754 unter Sonderbedingungen in Halle ihre Promotion ablegen durfte und die erste promovierte deutsche Ärztin war.

Frauen, die sich im 19. und 20. Jahrhundert der Chirurgie verschrieben,[20] waren Elizabeth Blackwell (1821–1910), Marie Zakrzewska (1829–1902), Elizabeth Garrett Anderson (1836–1917), Franziska Tiburtius (1843–1927), Mary Scharlieb (1845–1930), oder Agnes Hacker (1860–1909). Ab 1863 war die amerikanische Ärztin Mary Edwards Walker offiziell als Militärchirurgin tätig.[21]

Elisabeth Winterhalter (1856–1952) gilt als erste Chirurgin Deutschlands.[22] Sie nahm 1895 in Frankfurt als erste Ärztin eine Laparotomie (Bauchschnitt) vor – wenn auch im Status einer Kurpfuscherin, da Frauen zu dieser Zeit in Deutschland noch keine Approbation erhielten.[23] Erst im Alter von 47 Jahren wurde sie in Deutschland approbiert.[24] Winterhalter machte sich für Frauenbildung stark, indem sie sich ab 1898 an der Gründung einer Ortsgruppe des Vereins Frauenbildung – Frauenstudium beteiligte und kurz danach den zweiten Vorsitz des Gesamtvereins übernahm. Aus zeitlichen Gründen zog sie sich später aus der Frauenbewegung wieder zurück, bevor sie im Jahr 1911 die Berufsarbeit aufgab.[23]

Mit Ida Democh-Maurmeier folgte ihr die erste approbierte Ärztin, die nach der Gesetzesänderung am 18. März 1901 als erste deutsche Frau an der Universität Halle das medizinische Staatsexamen ablegte, nachdem sie zuvor in Zürich studiert hatte. Sie arbeitete in München als Gynäkologin und Chirurgin.[25]

Erste Militärchirurgin und Professorin für Chirurgie in Russland war Vera Gedroits (1870–1932). Sie erhielt ihre medizinische Ausbildung bei César Roux in der Schweiz, nachdem sie aus politischen Gründen dorthin gegangen war. Bei ihrer Rückkehr nach Russland im Jahr 1904 gab es nur wenig mehr als drei Prozent weibliche Ärzte im Land. Sie war behandelnde Chirurgin in der Klinik einer Zementfabrik und sorgte für die Anschaffung eines Röntgengeräts und einer Physiotherapieausrüstung. Im Russisch-Japanischen Krieg war sie für das Rote Kreuz tätig und organisierte ein Feldhospital. Dabei entwickelte sie neue Techniken für Operationen im Bauchraum. 1917 kehrte sie als Ärztin an die Front zurück. Sie verfasste fast 60 wissenschaftliche Arbeiten, bevor sie durch politische Säuberungen ihre Stelle als Professorin verlor. Sie starb 1932 an Krebs.[26]

Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 wuchs in England, Schottland und Frankreich der Bedarf an chirurgischer Versorgung und Chirurginnen übernahmen mehr und mehr Aufgaben, die ihnen vorher verwehrt waren, wie Operationen an männlichen Patienten. Darüber hinaus stieg die Zahl der Medizinstudentinnen in den Kriegsjahren rapide an. 1918 war fast die Hälfte aller Medizinstudenten weiblich, während zuvor ihr Anteil 10 Prozent nicht überstieg. Das 1914 gegründete und von Elsie Inglis geleitete Scottish Women’s Hospitals for Foreign Services umfasste auch Chirurginnen und war bis zum Ende des Ersten Weltkriegs mit 14 Sanitätseinheiten an Fronten in verschiedenen europäischen Ländern tätig, etwa in Korsika, Frankreich, Malta, Rumänien, Russland, Saloniki und Serbien. Das Women’s Hospital Corps unter der medizinischen Leitung von Louisa Garrett Anderson und Flora Murray unterhielt zunächst von September 1914 bis Januar 1915 zwei Militärkrankenhäuser in Frankreich und danach ab März 1915 bis Dezember 1919 das ausschließlich von Frauen betriebene Militärkrankenhaus Endell Street Military Hospital mit 573 Betten in London. Insgesamt wurden dort 26.000 Patienten, davon 24.000 Kriegsverwundete, versorgt und mehr als 7.000 Operationen durchgeführt. Zudem berichteten die zeitgenössischen Zeitungen vom Wirken der Ärztinnen im In- und Ausland, und der Ärztemangel führte zu einer erhöhten Akzeptanz in der Bevölkerung und den Krankenhäusern.[27]

Infolgedessen ersetzten Ärztinnen die Stellen der an der Front stationierten Ärzte und übernahmen auch chirurgischen Positionen, die vor dem Krieg nur Männern vorbehalten gewesen waren. So operierten Chirurginnen, wie etwa Louisa Aldrich-Blake am Royal Free Hospital, sowohl männliche als auch weibliche Patienten. Dazu gehörten orthopädische Operationen, Kriegsverletzungen, Arbeitsunfälle bei der Munitionsarbeit oder die Entfernung von Schrapnellen.[28]

Die orthopädische Chirurgin Maud Forrester-Brown (1885–1970), die während des Ersten Weltkriegs Erfahrungen mit Kriegsverletzungen im ganzen Land gesammelt hatte, beschrieb 1922 mit dem Arzt Harold Stiles ihre Operationen in einem Buch über die Behandlung von Verletzungen der peripheren Spinalnerven, zu dem sie eine eigene Studie über die Ergebnisse von Operationen bei Nervenverletzungen beitrug.[29]

Ansehen als „eine der fähigsten Chirurginnen des Landes“ genoss Louise McIlroy, die 1921 auf eine Professur für Geburtshilfe und Gynäkologie an die University of London berufen wurde. Sie unterstützte die medizinische Ausbildung von Frauen und war davon überzeugt, dass Frauen viel beizutragen hätten für die Gesundheit von Frauen im Allgemeinen. Sie veröffentlichte zahlreiche Publikationen, oft mit Blick auf die Auswirkungen der Chirurgie auf soziale Belange.[30]

Auf den Zustrom von Studierenden an die medizinischen Fakultäten in den 1920er Jahren in Großbritannien nahm die Konkurrenz unter den Studierenden zu. Frauen wurde einerseits vorgeworfen, dass sie Chancen für Ehe und Mutterschaft verschenkten, wenn sie sich qualifizieren, andererseits wurde ein Mangel an Medizinern beklagt. Die Chirurgin Maud Chadburn (1868–1957) schloss ihre Rede als Präsidentin der London Association of the Medical Women’s Federation im Oktober 1923 mit der Feststellung: Wir werden immer kritisiert werden, als Ärztinnen und als Frauen.[31]

Im Deutschen Reich gab es 1932 3405 Ärztinnen aller Fachrichtungen, mehr als die Hälfte lebte in Großstädten. Die Zahl sank auf 3376 zum Ende des Jahres 1933. Danach stieg sie erneut auf 3675 im Jahr 1935 an. Der Rückgang im Jahr 1933 lässt sich auch auf die Maßnahmen gegen jüdische Ärzte und Ärztinnen zurückführen. Im Deutschen Reich vor 1933 gab es 572 jüdische Ärztinnen, das entspricht 8,8 % aller jüdischen Ärzte. Von diesen lebten in Berlin 276. Im Reichsmedizinalkalender 1938 werden vor der Entziehung der Approbation durch die Nationalsozialisten noch etwa 150 geführt. In der Fachzeitschrift „Die Ärztin“ wird 1935 von etwa 300 Ärztinnen gesprochen, denen aufgrund des „Arierparagraphen“ die Kassenzulassung entzogen worden war.[32] Zu diesen Ärztinnen gehörte Marga Wolf (1880–1944), die eine Praxis als Allgemeinpraktikerin, Chirurgin und Geburtshelferin sowie Ärztin für Frauen- und Kinderkrankheiten führte und in das Ghetto Theresienstadt deportiert wurde, oder Else Levy, deren Schicksal nach dem Verrat ihres Verstecks im November 1942 unbekannt blieb.[33] Am Haus der Chirurgie in Berlin wird an die jüdischen Ärzte und Ärztinnen mit einem Denkmal gedacht.[34]

Der Anteil von Ärztinnen verdoppelte sich bis 1942 auf 12,7 Prozent aller Ärzte, was dadurch zustande kam, dass viele Ärzte während des Zweiten Weltkriegs an der Front tätig waren und es zunehmenden Bedarf an Ärten und Ärtinnen in der zivilen Gesellschaft gab. Bestrebungen nach dem Ende des Krieges das Frauenstudium der Medizin wieder zurückzudrängen, oder Ärztinnen die Approbation zu entziehen, wenn ihr Mann ein gutes Einkommen hatte, wurden durch die Besatzungsmächte im Sinne der Gleichberechtigung von Frauen und Männern nicht zugelassen und so stieg der Anteil der Studentinnen der Medizin weiter kontinuierlich an.[35]

Mit Charlotte Mahler (1894–1973), die von 1947 bis 1964 Chefärztin der Chirurgischen Abteilung des Bürgerhospitals Frankfurt am Main war, bekamen viele Chirurginnen ein modernes Vorbild. Sie verfasste zudem gemeinsam mit Victor Schmieden zwei Kapitel im Werk Chirurgische Operationslehre,[36] welches in mehreren Auflagen erschienen ist.

Als modernes Vorbild gilt auch die britische Chirurgin Louisa Martindale (1872–1967), die nicht nur Ärztin, sondern auch Schriftstellerin und Richterin sowie als Gefängniskommissarin und Mitglied des National Council of Women tätig war. Sie hatte im Ersten und im Zweiten Weltkrieg als Chirurgin in Frankreich und London gearbeitet und sie förderte durch ihre Schriften die Medizin als Beruf für Frauen.[37]

Die afroamerikanische Chirurgin Myra Adele Logan (1908 – 1977) führte 1943 als erste Frau einen chirurgischen Eingriff am offenen Herzen durch, damals der neunte seiner Art weltweit. In der Folge widmete sie sich der Herzchirurgie bei Kindern. Nachdem sie 1951 als erste Afroamerikanerin zum Fellow des American College of Surgeons gewählt wurde, forschte sie zu Behandlungverfahren bei Brustkrebs, was zur Entwicklung präziserer Röntgenverfahren führte.[38][39][40]

Die Russin Alla Iljinitschna Ljowuschkina (1927–2020) studierte an der Moskauer Medizinischen Akademie Medizin und arbeitete ab 1951 als Chirurgin langjährig in Sibirien. Zu ihren Lebzeiten war sie die älteste Fachärztin Russlands und galt als die älteste praktizierende Chirurgin der Welt.[41]

Gegenwärtige Situation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Deutschland, der Schweiz und in Österreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem es Frauen in Deutschland bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts nicht erlaubt war, überhaupt zu studieren,[42] waren im Jahr 2000 über 50 Prozent der Medizinstudierenden Frauen.[43] Im Jahr 2021, rund 120 Jahre nach der Zulassung von Frauen zum Medizinstudium 1899, waren es mehr als zwei Drittel[44] und der Anteil der Frauen im Arztberuf überstieg den der Männer.[43] Dem gegenüber liegt der Anteil von Frauen in Leitungsfunktionen unter dem der Männer. Für das Jahr 2022 legte der Deutsche Ärztinnenbund unter dem Titel Medical Women on Top mit dem Update 2022 eine Dokumentation vor, der zwei Dokumentationen aus den Jahren 2016 und 2019 vorausgingen.[45] Während es 2019 zwischenzeitlich „keine einzige Dekanin als Entscheidungsträgerin in diesem wichtigen Amt der Fakultät (Besetzung von Berufungskommissionen, Berufungen in Führungspositionen, usw.)“ gab, hatten 2022 sieben Frauen dieses Amt inne. Die Zahl weiblicher Führungskräfte (Klinikdirektorinnen) habe sich „von 2019 zu 2022 nicht verändert“, der prozentuale Anteil an Oberärztinnen aller Fachrichtungen habe sich von 31 im Jahr 2016 auf 37 Prozent in 2022 erhöht. Dieser Anstieg betraf fast alle untersuchten Fächer und war besonders deutlich in der Urologie, Chirurgie und Neurologie.[45]

In der Chirurgie sind Frauen in Deutschland bislang zahlenmäßig nicht „gleichberechtigt“ vertreten, auch wenn ihr Anteil kontinuierlich zunimmt. Im Jahr 2000 lag der Frauenanteil von in der Chirurgie tätigen Ärzten bei etwa 14 Prozent[46], 2010 bei etwa 18,4 Prozent[47], im Jahr 2021 bei 22,8 Prozent[48][49][50] und 2023 waren es knapp 24 Prozent.[51] 2010 waren laut Gunda Leschber nur „1,3 Prozent der Chefarztstellen in der Chirurgie in Deutschland mit Frauen besetzt“.[52] Ende 2020 betrug der Frauenanteil in Führungspositionen in der Chirurgie weniger als zehn Prozent.[53]

Im Jahr 2001 wurde Doris Henne-Bruns Direktorin der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Ulm. Sie war „die bis dahin erste weibliche Lehrstuhlinhaberin des Faches in Deutschland.“[54] 2009 schrieb sie zu Frauen in der Chirurgie über die hohe „Verlustrate von Ärzten am Übergang vom Studium zur klinischen Tätigkeit“: „Zahlreiche Studien belegen, dass neben der Arbeitsbelastung, der unregelmäßigen Arbeitszeit, den Problemen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie vor allem die Kommunikationsstile der Chirurgen, die starre Hierarchie und der ‚old boys club‘ wesentliche Gründe sind, sich nicht für eine chirurgische Weiterbildung zu entscheiden. Hinzu kommen fehlende langfristige Karrierechancen, da nach wie vor die Dominanz der männlichen Entscheidungsträger in Auswahl- und Berufungsgremien zu einer Benachteiligung weiblicher Kandidaten führt“.[55] Laut Zeit Online sei die Chirurgie in ihren Führungspositionen „so männlich wie kein anderes klinisches Fach, das untersucht wurde“.[54] 2014 konstatierte auch Bettina Franzke –  Professorin für Interkulturelle Kompetenzen und Diversity Management an der HSPV NRW in Köln – zusammen mit Vivian Jäger, dass Medizinstudentinnen sich in der fachärztlichen Weiterbildung trotz großen Interesses an der Chirurgie meist für eine andere Fachrichtung entschieden. Einer der Gründe sei, dass Frauen „Vereinbarkeit von Familie und Beruf hoch gewichten“ und die Rahmen- und Arbeitsbedingungen als damit unvereinbar einschätzten.[56]

In Deutschland stünden Frauen in der Chirurgie in ihrem beruflichen Alltag vor speziellen Schwierigkeiten, die über die allfälligen Anforderungen des Fachs hinausgingen.[49] Weil die Chirurgie als „Männerdomäne“ gelte, würden Chirurginnen nicht selten „belächelt“ und hätten „chauvinistische Sprüche“ oder scheinbar „gut gemeintes Mitleid“ hinzunehmen. Auch Mobbing sei „keine Seltenheit“.[49] Das Fernsehmagazin Report Mainz berichtete im März 2024 über Mobbing, Diskriminierung und systematische Benachteiligung von Ärztinnen an deutschen Kliniken. Trotz eines Benachteiligungsverbots seien insbesondere Chirurginnen im Fall einer Schwangerschaft betroffen, die sich aufgrund ihrer Erfahrungen gegebenenfalls aus dem Klinikbetrieb zurückziehen.[57] Werdende Mütter stünden nach Bekanntgabe ihrer Schwangerschaft meist vor einem sofortigen Beschäftigungsverbot, obwohl das nicht nötig sei. Geeignete Maßnahmen, um Schwangere im Beruf zu halten und einem Karriereknick[58] vorzubeugen, würden selten umgesetzt.[49] Deshalb wurde vom Jungen Forum, einem Ausschuss der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), unter juristischer Beratung ein 25-seitiges Positionspapier „Operieren in der Schwangerschaft“ (OPidS) vorgelegt.[59]

In der Schweiz waren 2021/22 61 Prozent der Medizinstudierenden Frauen und 2023 waren 45 Prozent aller Ärzte weiblich. Der Anteil an Frauen in Führungspositionen war, ebenso wie in Deutschland, gering.[60] Gemäß den FMH-Zahlen von 2021 lag der Frauenanteil in allen chirurgischen Fachgebieten bei 27 Prozent. In der plastischen Chirurgie oder Kinderchirurgie war der Prozentsatz an Frauen etwas höher, dafür aber in anderen Fächern deutlich gemindert, so in der Orthopädischen Chirurgie bei 11 Prozent, in der Thoraxchirurgie bei 9 Prozent sowie der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie bei 8 Prozent. Der Anteil von Frauen als leitende Ärzte in der Chirurgie lag bei 15 Prozent, bei den Chefärztinnen bei vier Prozent.[60]

Anlässlich des 63. Österreichischen Chirurgenkongresses im Jahre 2022 in Graz war das Thema „Frauen in der Chirurgie“ erstmals ein eigener Programmpunkt. Um die Jahrtausendwende waren rund zwölf Prozent der Chirurgen in Österreich weiblich, seitdem stieg der Anteil „stetig“, so dass von einer „ehemaligen Männerdomäne“ die Rede war. 2019 traten erstmals gleich viele Frauen wie Männer zu den Fachprüfungen an, berichtete Martina Lemmerer, Mitglied der Prüfungskommission. Trotz dieser Parität bei den Prüfungen sind Chirurginnen als Vorgesetzte in der Hierarchie weiterhin selten.[61] Um solche Positionen zu erreichen, brauche es ein „dickes Fell“, wie Hildegunde Piza-Katzer, die Doyenne der Plastischen Chirurgie, erste entsprechende Ordinaria im deutschsprachigen Raum und Haupt-Operateurin der ersten erfolgreichen Hand-Transplantation in Österreich, es beschreibt: „Ich bin nicht leicht zu beleidigen und ich habe mich schon auch gewehrt.[61]

Ein spezielles Frauen-Förderprogrammen sieht Piza-Katzer wie Kolleginnen skeptisch, da dies das Lagerdenken zwischen Männer und Frauen fördere. Es sei aber gut, Frauen wie Männer in einer Abteilung zu beschäftigen: Frauen operierten im Durchschnitt gesehen „sorgfältiger“, so die Erfahrung von Freyja-Maria Smolle-Jüttner, Leiterin der Abteilung für Thorax- und hyperbare Chirurgie am LKH-Universitätsklinikum Graz, seien aber „weniger beherzt“ als Männer darin, Neues auszuprobieren.[61]

USA[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frauen stellten im Jahr 2021 in den USA lediglich 6 % der orthopädischen Chirurgen, 8 % der interventionellen Kardiologen, 10 % der Urologen, 17 % der plastischen Chirurgen und 18 % der HNO-Ärzte. Neben den Problemen die Frauen in der Schwangerschaft haben, oder durch einen zwangsweise zurückgestellten Kinderwunsch während der Ausbildung kommt eine Studie zu dem Ergebnis, dass Frauen sich eher für die Chirurgie entscheiden würden, wenn es mehr chirurgische Lehrkräfte und Assistenzärzte gleichen Geschlechts gäbe.[62][63]

Asien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch im heutigen China gibt es im Bereich der Chirurgie einen unverhältnismäßig geringen Anteil von Frauen. Im Jahr 2019 veröffentlichte das Chinese College of Surgeons den „Untersuchungsbericht über den Praxisstatus chinesischer Chirurginnen“, wonach die Frauen in der Chirurgie lediglich 6,04 Prozent aller Operateure ausmachten, wohingegen allerdings Chirurginnen in der Augenheilkunde und in der Plastischen Chirurgie bis zu 30 Prozent in ihrem jeweiligen Fachgebiet ausmachten. Auffällig war demnach ebenso, dass alle Vorsitzenden der Fachausschüsse in der Chinese Medical Doctor Association (CMDA) männlich waren, und in den meisten Ausschüssen der Anteil der weiblichen Mitglieder durchweg unter 10 Prozent lag. Dieses Ungleichgewicht zeigt, dass das weltweit verbreitete Problem der geringen Beteiligung von Frauen im Bereich der Chirurgie auch in China besteht.[64]

Situation weltweit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weniger als ein Drittel der Chirurgen weltweit sind weiblich.[65] Laut der Lancet Commission for Global Surgery entsprechen 20 Chirurgen pro 100.000 Einwohner einer angemessenen chirurgischen Versorgung. In vielen Ländern, in denen Frauen in der Chirurgie unterrepräsentiert sind, wird diese Zahl nicht erreicht. 2020 wurden 139 Studien aus 26 Ländern ausgewertet: Von den akzeptierten Studien schlossen 132 (95 Prozent) Populationen aus Ländern mit hohem Einkommen (HIC – High Income Contries) ein, und 125 (90 Prozent) untersuchten Populationen aus den oberen 50 Prozent der Länder mit GGGI-Ranking.[66]

Es stellte sich heraus, dass Ländereinkommen und GGGI-Rang nicht zwingend einen Einfluss auf eine Geschlechtergerechtigkeit in der Chirurgie haben. Chirurginnen in HIC-Ländern mit niedrigem GGGI-Wert (Japan) werden durch familiäre Umstände eingeschränkt, während Chirurginnen in Ländern mit niedrigem Einkommen, aber hohem GGGI-Wert (Ruanda) durch kulturelle Einstellungen zur weiblichen Ausbildung behindert werden. In allen Gruppen wurde das Fehlen von Mentoren als Hindernis angesehen. Studien aus den Schwellenländern zeigen, dass die Schaffung einer „kritischen Masse“ von Frauen in der Chirurgie weibliche Studenten dazu ermutigt, in die Chirurgie zu gehen. Dort werden auch die Fähigkeiten der Auszubildenden als gleichwertig zwischen den Geschlechtern eingestuft. Dennoch werden Frauen in den hoch entwickelten Ländern von ihren männlichen Kollegen diskriminiert und sind durch Schwangerschaft und Kinderbetreuung belastet. Die Fähigkeiten von Chirurginnen werden in Ländern mit niedrigem Einkommen als geringer eingeschätzt, aber mehr Unterstützung bei der Kindererziehung führe dazu, dass Frauen aus diesen Ländern während ihrer Ausbildung in jüngeren Jahren Kinder bekommen würden als Nordamerikanerinnen und Europäerinnen.[66]

Neben den strategischen Angeboten zur Förderung der Berufstätigkeit von Chirurginnen sollten laut der Untersuchung von Xepoleas et al. aus dem Jahr 2023 Ressourcen darauf verwendet werden, die Lücke in Forschung und bei den Veröffentlichungen von Chirurginnen zu schließen: Jungen Frauen, die Chirurgin werden wollen, sollten gleiche Chancen und Stipendien zur Verfügung gestellt werden, insbesondere solchen aus Ländern mit niedrigem Einkommen. Chirurginnen, Assistenzärztinnen und angehende Chirurginnen sollten ermutigt und unterstützt werden, sich in chirurgischen Frauengesellschaften und Berufsverbänden zu engagieren, da dies zu einem unterstützenden Umfeld für Frauen in der Chirurgie beitragen und Möglichkeiten zum Networking, Mentoring und berufliche Entwicklung bieten kann.[66]

Die Erkenntnis, dass die Förderung von Frauen in der Chirurgie etwa durch Networking unterstützt wird, führte weltweit zur Gründung von entsprechenden nationalen und internationalen Berufsverbänden. Mehrere chirurgische Gesellschaften entwickelten Maßnahmen, um die Rekrutierung und Bindung von Chirurginnen zu erhöhen. 1981 begann, initiiert durch die Allgemeinchirurgin und 92. Präsidentin des American College of Surgeons, Patricia J. Numann, der Aufbau der Association of Women Surgeons (AWS) in den Vereinigten Staaten, die mittlerweile 3700 Mitglieder aller Geschlechter in mehr als 40 Ländern hat.[67][68] Im Vereinigten Königreich hat sich der Frauenanteil in der Chirurgie seit 1991 dank des Engagements von Women in Surgery (WinS) erhöht. Verbände weltweit wie das Royal Australasian College of Surgeons (RACS) und Women in Surgery Africa (WISA, in 14 afrikanischen Ländern) haben sich in den letzten Jahren bemüht, die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern in der Chirurgie zu verringern. Weitere Verbände sind: Japan association of women surgeons (seit 2007), Women in Surgery in Australien und Neuseeland (seit 2011), Women in surgery Italia (seit 2015), Women Surgeons Kuwait (seit 2018) und Women Association Surgeons Pakistan (seit 2019).[69] Der deutsche Verband Die Chirurginnen wurde 2021 gegründet, Women in Surgery Switzerland (WiSS) 2023. Organisationen wie die Gender Equity Initiative in Global Surgery haben sich zum Ziel gesetzt, geschlechtsspezifische Ungleichheiten in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen durch Forschung, Lobbyarbeit und Mentoring zu beseitigen, um bis 2030 weltweit Geschlechtergerechtigkeit in der Chirurgie zu erreichen.[65]

Postoperative Ergebnisse im Geschlechtervergleich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2023 wurden zwei Studien veröffentlicht, bei denen untersucht wurde, ob das Geschlecht des operierenden Chirurgen eine Rolle für das postoperative Behandlungsergebnis (outcome) spielt. Eine als Beobachtungsstudie angelegte Kohortenstudie von rund einer Million Patienten aus Kanada suchte nach einem Zusammenhang zwischen dem Geschlecht der Chirurgen und langfristigen postoperativen Ergebnissen. Zusammenfassend ließen die Ergebnisse darauf schließen, dass Patienten, die von einer Chirurgin operiert wurden, ein im Vergleich mit männlichen Operateuren geringeres Risiko hatten, eine schwerwiegende medizinische Komplikation zu erleiden, erneut ins Krankenhaus eingeliefert zu werden oder zu sterben. Dieser Zusammenhang sei in nahezu allen Untergruppen festgestellt worden, die nach Merkmalen des Operationsverfahrens und nach Patienten-, Chirurgen-, Anästhesisten- und Krankenhausmerkmalen definiert waren.[70]

Eine zweite Forschergruppe in Schweden untersuchte in ihrer Kohortenstudie mit gleicher Fragestellung die postoperativen Ergebnisse nach Gallenblasenentfernungen bei gut 100.000 Patienten. Es fanden sich deutliche Unterschiede: So operierten weibliche Chirurgen langsamer als ihre männlichen Kollegen und häufiger laparoskopisch, also minimalinvasiv. Jenseits der Akutversorgung kam es seltener zu chirurgischen Komplikationen, und die Patienten hatten kürzere Krankenhausaufenthalte. Bei insgesamt signifikant mehr Gesamtkomplikationen männlicher Operateure fand sich kein Unterschied in der 30-Tage-Mortalität.[71]

Mit den Gründen für diese Unterschiede befasste sich die Wissenschaftsjournalistin Christina Berndt in einem Kommentar in der Süddeutschen Zeitung.[72] Dabei bezog sie sich auf eine frühere Veröffentlichung in der Zeitschrift JAMA Surgery, die zu dem Ergebnis kam, dass insbesondere eine Frau ein um 15 Prozent höheres Operationsrisiko hätte, wenn sie „von einem Chirurgen statt einer Chirurgin operiert“ werde. Laut dem schwedischen Forscherteam halten sich Chirurginnen stärker an Leitlinien, pflegen eine mehr auf die Patienten ausgerichtete Kommunikation und bemühen sich mehr um eine gute Zusammenarbeit mit dem Operationsteam.[72]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Volker Klimpel: Chirurginnen. Reinhard Kaden Verlag, Heidelberg 2021, ISBN 978-3-942825-87-0.
  • Claire Brock: Women in Surgery: Patients and Practitioners. In: Thomas Schlich (Hrsg.): The Palgrave Handbook of the History of Surgery. Palgrave Macmillan, London 2017, ISBN 978-1-349-95259-5, S. 133–152.
  • Simona Deidda, Elisa Sefora Pierobon, Gaya Spolverato: Women in Surgery: A Long Way to Equity. In: Jacopo Martellucci, Francesca Dal Mas (Hrsg.): Towards the Future of Surgery, Springer, Cham 2024, ISBN 978-3-031-47622-8, S. 121–138.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. www.brooklynmuseum.org. Darin werden eine Victoria und eine Leoparda genannt.
  2. Paul Diepgen: Frau und Frauenheilkunde in der Kultur des Mittelalters. Thieme, Stuttgart 1963, DNB 450938719, S. 16–17.
  3. Gundolf Keil: Die Frau als Ärztin und Patientin in der medizinischen Fachprosa des deutschen Mittelalters. In: Harry Kühnel, Franz Hundsnurscher (Hrsg.): Frau und spätmittelalterlicher Alltag. Internationaler Kongreß Krems an der Donau 2.–5. Oktober 1984 (= Sitzungsberichte der philologisch-historischen Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Band 47). Wien 1986 (= Veröffentlichungen des Instituts für mittelalterliche Realienkunde Österreichs. Band 9), S. 157–211.
  4. Vgl. Kate Campbell Hurd-Mead: A History of Women in Medicine from the Earliest Times to the Beginning of the Nineteenth Century. Haddam Press, Haddam 1938.
  5. Vgl. auch John F. Benton: Trotula, Women’s Problems, and the Professionalization of Medicine in the Middle Ages. In: Bulletin of the History of Medicine. Band 59, Nr. 1, (Frühjahr) 1985, S. 30–53. Online.
  6. a b Renate Strohmeier: Lexikon der Naturwissenschaftlerinnen und naturkundigen Frauen Europas. Von der Antike bis zum 20. Jahrhundert. Verlag Harri Deutsch, Thun/Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-8171-1567-9, S. 5 ff.
  7. Britta-Juliane Kruse: „Die Arznei ist Goldes wert“. Mittelalterliche Frauenrezepte. De Gruyter, Berlin / New York 1999, ISBN 978-3-11-014703-2, S. 106.
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