George Mallory

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George Mallory, 1915

George Herbert Leigh Mallory (* 18. Juni 1886 in Mobberley, Cheshire, England; † am 8. Juni oder 9. Juni 1924) war ein britischer Bergsteiger, der als einer der besten seiner Generation[1] und als einer der Wegbereiter des Bergsteigens am Mount Everest gilt. Mallory war in den 1920er Jahren an den drei britischen Expeditionen in das Mount Everest-Gebiet beteiligt. Während die erste Expedition zum Ziel hatte, die Region zu erkunden, war es explizites Ziel der zweiten und dritten Expedition, die Erstbesteigung des höchsten Berges der Welt für Großbritannien zu sichern. Bei dem letzten Besteigungsversuch der dritten Expedition kehrte Mallory gemeinsam mit Andrew Irvine nicht vom Berg zurück. Sein rätselhaftes Verschwinden beschäftigte eine ganze Nation und über lange Zeit wurde spekuliert, ob Mallory und Irvine vor ihrem Tod noch den Gipfel erreicht hatten.[2]

Mallorys Leiche wurde 1999 von einem Suchtrupp am Everest gefunden. Sie lag in der Bergflanke unterhalb des Fundortes des Pickels seines Partners Andrew Irvine. Es scheint, dass es Mallory und Irvine nicht gelang, den Gipfel zu erreichen. Als Erstbesteiger des Mount Everest gelten Edmund Hillary und Tenzing Norgay.

Biografie

Jugend

George Mallory stammte aus vergleichsweise einfachen Verhältnissen. Sein Vater Leigh Mallory war Vikar von Mobberley, einer großen und wohlhabenden Gemeinde unweit von Manchester.[3] Die Wahrnehmung eines geistlichen Amtes war eine seit Jahrhunderten bestehende Tradition der Familie Mallory. Bereits 1621 war ein Vorfahre von George Mallory als Geistlicher tätig.[3] Mallorys Mutter Anne Beridge Jebb war ebenfalls die Tochter und Enkelin von Vikaren. Gemeinsam mit George wuchsen zwei Schwestern, Avie und Mary, sowie sein jüngerer Bruder Trafford auf.[3] Mallorys Klettertalent zeigte sich sehr früh. Als Siebenjähriger wegen schlechtem Betragens auf sein Zimmer geschickt, erschien er weniger später auf dem Dach der Kirche: Mallory war die Regenrinne des Pfarrhauses hinabgestiegen und dann die Fassade des alten Glockenturms hinaufgestiegen. Seine jüngere Schwester Avie beschrieb ihn mit den Worten:

Kapelle des Winchester Colleges, das Mallory ab September 1900 besuchte.

„Er kletterte auf alles was sich zum Klettern anbot. Ich lernte so früh, dass es fatal war, ihm zu sagen, dass es nicht möglich sei, auf einen bestimmten Baum zu klettern. Nicht möglich war eine Formulierung, die er sofort als Herausforderung verstand.“

[4]

Als 13-jähriger gewann George Mallory ein Mathematik-Stipendiat für das Winchester College, ein angesehenes Jungeninternat im Südwesten Englands. Mallory, der dort ab September 1900 zur Schule ging, fühlte sich dort ausgesprochen wohl. Der Everest-Historiker Wade Davis bezeichnet Winchester als eine typische Schule des britischen Weltreichs vor dem Ersten Weltkrieg, in der eine Elite herangezogen wurde, die später auf Außenposten dem britischen Imperium dienen, als Offiziere Truppen leiten und als Politiker das Schicksal ihres Landes bestimmen sollte.[5]

Einer von Mallorys Tutoren am Winchester College war Graham Irving, ein begeisterter Alpinist und Mitglied des britischen Alpine Club. 1904 begleitete Mallory Irving gemeinsam mit einem weiteren Winchester-Schüler auf einer Klettertour in den französischen Alpen. Irving war ein etwas unorthodoxer Kletterer und die gefährlichen Klettertouren, die er mit den beiden Schülern im Gebiet des Mont Blancs unternahm, brachte ihm eine formelle Ermahnung durch den Vorstand des Alpine Club ein. Irving, der 1924 für die Vereinszeitschrift Mallorys Nachruf verfasste, hielt später fest, dass sich bereits damals Mallorys ungewöhnliche Körperbeherrschung, Athletik und Klettersicherheit gezeigt habe.[6] Nach der Rückkehr aus Frankreich gründete Irving gemeinsam mit diesen beiden Schülern den Ice Club des Winchester College, dem sich unter anderem auch Guy Bullock, ein später ebenfalls bekannter Bergsteiger anschloss. Nach Abschluss der Schule im Sommer 1905 reisten Irving und Mallory diesmal in Begleitung von Bullock erneut in die Alpen und bestiegen am 21. August gemeinsam den Dent Blanche, einer der Viertausender der Schweizer Alpen.[6]

Studium

Mallory zeigte nach Abschluss seiner Schulausbildung wenig Interesse an einer militärischen Laufbahn. Ihm gelang es jedoch, ein Stipendium für ein Geschichtsstudium am Magdalene College in Cambridge zu erhalten. Sein Tutor an diesem College, der ihn die nächsten drei Jahre begleiten sollte, wurde der Essayist und Dichter Arthur Christopher Benson.[7] Bereits nach dem ersten Jahr seines Studiums war Mallory sich sicher, dass er nicht wie sein Vater Geistlicher werden sollte. Er freundete sich unter anderem mit Rupert Brooke, Geoffrey und Maynard Keynes, Gerald Shove, James und Lytton Strachey sowie E. M. Forster an und zählte Virginia Woolf zu seinem Bekanntenkreis, die alle zur Bloomsbury Group gehörten. E. M. Forster lehnte die Figur des George Emerson in seinem 1908 erschienenen Roman Zimmer mit Aussicht sogar an den gutaussehenden George Mallory an.[8]

Mallory fand unter seinen Freunden viele, die seine Leidenschaft für die Bergsteigerei teilten. Sein Cambridge Tutor war klettererfahren, er kannte die Töchter des Präsidenten des Alpine Clubs und Freunde von ihm machten ihn mit Geoffrey Young, damals der bekannteste britische Bergsteiger bekannt, den er wenig später auf Klettertouren in Wales und den Alpen begleitete.[9]

Lehrtätigkeit am Internat Charterhouse

Photo George Mallory

Nach Abschluss seines Studiums erhielt er eine Stelle an der elitären Privatschule Charterhouse, wo er Geschichte, Mathematik, Französisch und Latein unterrichten sollte. Sein anfängliches Jahresgehalt betrug 270 britische Pfund, was ein vergleichsweise hohes Gehalt war. Ein etablierter Landarzt erzielte zu diesem Zeitpunkt jährlich etwa 400 britische Pfund.[10]

Mallory sah nicht nur so jung aus, dass besuchende Eltern ihn für einen der Schüler hielten, sondern hatte auch Probleme, im Klassenzimmer die traditionelle Rollen von Schüler und Lehrer einzuhalten.[10] Der spätere Schriftsteller Robert Graves, der bis zu Mallorys Tod mit ihm freundschaftlich verbunden blieb, nannte George Mallory trotzdem einen der besten Lehrer, den er je hatte.

„Von Beginn an behandelte er mich wie einen Gleichgestellten und ich verbrachte meine freie Zeit in seinem Zimmer um zu lesen oder ging mit ihm wandern. Er legte mir die modernen Autoren nahe ... ich hatte bis dahin noch nie von Persönlichkeiten wie Shaw, Rupert Brooke, Wells, Masefield gehört.“[11]

Im Herbst 1911 wurde Frank Fletcher neue Direktor von Charterhorse. Obwohl ein Bergsteiger und Mitglied des Alpine Clubs stand Mallory in Opposition zu Fletcher, der viel Wert auf strikte Disziplin legte.[12] Mallory begann zunehmend mehr Zeit in London zu verbringen, wo er sich im Februar 1912 mit Edward Marsh anfreundete. Im Sommer 1912 reiste Mallory ein sechstes Mal in die Alpen, um erneut gemeinsam mit Geoffrey Young zu klettern. Sie bestiegen gemeinsam den Pointe de Genevois und fanden eine neue Route auf den Dent Blanche. Ihre Reise war jedoch von dem tragischen Tod ihrer Freunde Humphrey und Muriel Jones überschattet, die bei einer Besteigung des Mont Rouge de Peuterey in den Tod gestürzt waren.[12]

Zu Beginn des Jahres 1914 lernte Mallory die damals 22-jährige Ruth Turner kennen, in die er sich sofort heftig verliebte.[13] Die Turner-Familie lud Mallory bereits zu Ostern ein, die Feiertage mit ihnen in Venedig zu verbringen. Am 1. Mai 1914 verlobten sich die beiden und die Heirat wurde für den 29. Juli festgesetzt. Ruth Turner war die mittlere von drei Töchtern des verwitweten Architekten Thackeray Turner. Dieser gab seiner Tochter eine ausgesprochene großzügige Mitgift mit: Das junge Ehepaar erhielt eine Rente von 750 britischen Pfund ausgesetzt und sollten ein eigenes Haus erhalten. In materieller Hinsicht hatte Mallory damit ausgesorgt.[13] Beide heirateten zwar an diesem Datum: Zur geplanten Hochzeitsreise, die in die Alpen führen sollte, kam es jedoch nicht. Am 28. Juni wurde Erzherzog Franz Ferdinand gemeinsam mit seiner Frau von einem Attentäter in Sarajewo ermordet, wenig später brach der erste Weltkrieg aus.

Erster Weltkrieg

Rupert Brooke, der 1915 an „Blutvergiftung“ starb
Eine 9.2" Haubitze der Royal Garrison Artillery, dem Teil der Royal Artillery, bei der Mallory diente

Schullehrer wurden zunächst zum Kriegsdienst nicht einbezogen und da sein Schuldirektor ihn als unabkömmlich bezeichnete, unterrichtete George Mallory im ersten Kriegsjahr weiter in Charterhouse.[14] In dieser Rolle als Außenseiter, der nichts zum Sieg Großbritanniens beitrug, fühlte sich Mallory jedoch zunehmend unwohl. Er war sich der Bedingungen an der Front bewusst: Wie an allen englischen Privatschulen wurden die Absolventen der Schule darauf vorbereitet, unmittelbar nach Schulabschluss eine Rolle als Unteroffizier wahrzunehmen. Allein in den ersten drei Monaten des Ersten Weltkrieges fielen 21 Absolventen von Charterhouse.[14] Seine Frau Ruth arbeitete als Freiwillige in einem Krankenhaus, in dem Kriegsverletzte gepflegt wurden und auch Mallory machte dort abends häufig Krankenbesuche. In einem Versuch, seine Pflichten als Patriot und gegenüber seiner seit Dezember 1914 schwangeren Frau zu vereinen, versuchte Mallory zu Beginn des Jahres 1915 letztlich erfolglos beim Marineministerium auf einen kriegswichtigen Posten versetzt zu werden.[15] Zunehmend fielen auch Personen, die Mallory sehr nahe standen. Jack Sanders, ein guter Freund, starb bei einem Gasangriff während der Zweiten Flandernschlacht. Am selben Tag erlag Mallorys enger Freund Rupert Brooke einer Sepsis an Bord eines Militärtransporters, der ihn nach Gallipolli bringen sollte. Harry Harret, ein anderer Freund, fiel in der Schlacht von Gallipoli. Mallorys Bruder Trafford wurde zeitgleich schwer verletzt. Am Tag als Mallorys und Ruths älteste Tochter Clare geboren wurde, erhielten sie die Nachricht, dass Hugh Wilson, ein weiterer Bergsteigerfreund, in der Nähe von Hébuterne gefallen war.[16]

Im Spätherbst 1915 erklärte sich Mallorys Schuldirektor endlich bereit, ihn von seinem Schuldienst freizustellen. Mallory trat seinen Dienst bei der Royal Garrison Artillery an und wurde nach dreimonatiger Ausbildung an die Front versetzt. Seine Frau Ruth tröstete er mit dem Hinweis, dass er als Mitglied dieser Einheit nicht in vorderster Frontlinie kämpfen würde, trotzdem war es nur Glück, dass er überlebte, als am 14. Mai 1916 während eines Artilleriegefechtes seine Unterkunft zerstört wurde. Bei einem ähnlichen Angriff starben wenige Tage später 41 Offiziere eines Schwesterbataillons, als Artilleriefeuer ihre Kantine traf.[17] Mallory erwähnte in seinen Briefen an Ruth diesen Vorfall nicht. Er gestand ihr aber, wie sehr es ihn belaste, von so vielen Toten umgeben zu sein und welch Grauen es sei, beim Ausheben von Schützengräben sich sicher sein zu können, auf Leichenteile zu stoßen.[17] Auch seinem Vater schrieb er von den Toten und Sterbenden und von den Berichten, dass ganze Regimenter von Maschinengewehren niedergemäht worden seien.[18] Am 29. Juli 1916 geriet er mit einer kleinen Gruppe von Soldaten unter seinem Befehl fernab der Schützengräben unter Artilleriefeuer. Dabei kamen zwei seiner Leute ums Leben. Nur wenige Tage zuvor hatte er geschrieben, wie erzürnt er darüber sei, dass so wenige der Toten begraben wurden. Mallory ließ die zwei Männer zur nächsten Verwundetenstation tragen, obwohl sie eindeutig tot waren. Im August 1916 schrieb er an Ruth, dass er den Tod und die Toten akzeptiert habe, aber ihn der Anblick der Verwundeten sehr belaste.[19]

Am 26. Dezember 1916 wurde Mallory zum Ordonnanzoffizier eines Obersten im Hauptquartier ernannt und war nun mehrere Kilometer von der unmittelbaren Frontlinie entfernt. Mallory beschrieb seine Situation als surreal: Sein Oberst habe so viel Einfluss wie ein chinesischer Mandarin in einer Oper von Gilbert und Sullivan, er selber sei nichts anderes als ein besserer Kammerdiener, der wiederum morgens vom eigenen Offiziersburschen im Bett rasiert werde.[20] Nach zwei Monaten stellte Mallory einen Versetzungsantrag und kehrte am 7. April, zwei Tage vor dem Beginn der Schlacht von Arras wieder an die Front zurück.[20] Nur einen Tag später wurde Mallory wegen einer Verletzung von der Front wieder zurückgezogen. Seit Monaten hatte er Probleme mit einem Fußgelenk, das er sich bei einem Kletterunfall acht Jahre zuvor verletzt hatte. Es stellte sich jetzt heraus, dass damals ein Bruch vorgelegen hatte, der nur schlecht verheilt war und Mallory operiert werden musste, sollte es nicht zu einem Ermüdungsbruch kommen. Anfang Mai 1917 erholte er sich in einem Londoner Krankenhaus und wurde im Sommer desselben Jahres zunächst als Ausbilder für eine neue Generation von Artilleristen eingesetzt.[21] Eine ähnliche Schicksalswendung bewahrte ihn vor der aktiven Teilnahme an der Dritten Flandernschlacht. Am 8. Oktober blockierte das Hinterrad seines Motorrads, so dass dieses gegen einen Torpfosten schleuderte. Dabei wurde sein Fuß eingeklemmt, so dass er bis zum 16. Oktober erneut im Krankenhaus lag. Erst nach Weihnachten 1917 wurde er als körperlich so weit hergestellt, dass er wieder den aktiven Dienst antreten konnte.[22]

Everest-Expeditionen

Mitglieder der britischen Expedition von 1921
Stehend: Wollaston, Howard-Bury, Heron, Raeburn
Sitzend: Mallory, Wheeler, Bullock, Morshead

1921 wurde Mallory aufgrund seiner Leistungen in den Alpen zur Teilnahme an einer britischen Everest-Expedition eingeladen. Ziel dieser von der Royal Geographical Society und dem Alpine Club ausgerichteten Expedition war die Erforschung des Everest-Massivs und das Auskundschaften einer möglichen Route auf den Gipfel. Ein erfolgversprechender Aufstiegsweg wurde auf der tibetischen Nordseite des Mount Everest ausfindig gemacht.

Auch bei der zweiten Expedition von 1922 war Mallory mit von der Partie. Diesmal sollte der Aufstieg auf den Gipfel versucht werden. Hierbei wurde eine Höhe von über 8300 m erreicht. Ein schweres Lawinen-Unglück, bei dem sieben Träger starben, führte zum Ende dieser Expedition.

1924 wurde Mallory zusammen mit den anderen Teilnehmern dieser Expedition im Rahmen der Olympischen Winterspiele in Chamonix mit dem erstmals verliehenen Olympischen Bergsteigerpreis Prix olympique d’alpinisme ausgezeichnet.

Der Versuch von 1924

Nordwand des Mt.Everest
grün: Normalweg Nord, Hochlager bei 7700 und 8300 m
1922/24 ging die Route über das linke der Lager bei 8300m
(a) Finch 1922 ca. 8325m
(b) Norton 1924 ca. 8573m
?: Second Step, Schlüsselstelle auf dem oberen Nordostgrat
†1 = Fundort G. Mallory

1924 war George Mallory erneut am Berg. Bei seinem letzten Versuch, den Gipfel noch zu erreichen, wurden er und sein Begleiter Andrew Irvine angeblich vom britischen Geologen Noel Odell am 8. Juni auf einer Höhe von ca. 8500 m erkannt. Danach verschwanden sie im Nebel und wurden nicht wieder lebend gesehen. Bis heute halten sich die Spekulationen darüber, ob einer der beiden den Gipfel erreichte.

Fund des Leichnams und Rekonstruktion des Bergunfalls

Der amerikanische Bergsteiger Conrad Anker fand Mallorys konservierte Leiche am 1. Mai 1999, 75 Jahre nach dessen letzter Expedition, in 8150 m Höhe auf einem geneigten Schneehang.

Mallorys Leiche war hervorragend erhalten. Er hatte seine Schneebrille in der Tasche, allerdings kann daraus nicht gefolgert werden, dass er bei Nacht abstieg, da auf dem Foto von seinem Aufbruch am 8. Juni 1924 am Nordsattel seine Ersatzbrille am Gürtel zu erkennen ist. Das angeblich stets am Körper getragene Foto seiner Frau Ruth war nicht mehr bei ihm. Er hatte es am Gipfel ablegen wollen. Eine Sauerstoffausrüstung trug Mallory nicht mehr. Er wird sie mutmaßlich, nachdem sie leer und damit nutzlos geworden war, hoch am Berg abgelegt haben. Auch eine Kamera fand man nicht bei ihm. Sein Körper wies zwei Sturzverletzungen auf: einen Unterschenkelbruch und eine schwere Kopfwunde. Er wird wohl nur eine kurze Strecke gefallen sein; sein Körper ist nicht zerschmettert, wie es bei einem Absturz vom Grat der Fall gewesen wäre.

Es ist offenkundig, dass Mallory zum Abstieg einen anderen Weg wählte als zum Aufstieg. Dass er im Aufstieg über die Gratroute stieg, scheint mittlerweile gesichert, wann und warum er den Grat verließ und in die Flanke des Berges hineinstieg, konnte bisher aber nicht geklärt werden.

Medienresonanz und Rezeption

Berühmt geworden ist die Antwort von George Mallory auf die Frage, warum er den Everest besteigen wolle: Vorlage:"-en

  • Der britische Autor Jeffrey Archer machte das Leben George Mallorys zum Thema seines 2009 erschienenen Romans Paths of Glory.
  • Das Doku-Drama The Wildest Dream von Anthony Geffen (der erste Kino-Film, der auf dem Mount Everest gedreht wurde) thematisiert Mallorys letzten Aufstieg zum Gipfel von Mount Everest und Conrad Ankers Fund des Leichnams.

Sonstiges

  • Der jüngere Bruder von George Mallory war Air Chief Marshal (NATO Code O-9, vgl. "Vier-Sterne-General") Trafford Leigh-Mallory.
  • Am 15. Mai 1995 erreichte Mallorys Enkel George Mallory II den Gipfel des Mount Everest auf der gleichen Nordroute.

Literatur

  • Jeffrey Archer: Paths of Glory (Roman), St. Martin’s Press, New York 2009, ISBN 978-0-312-53951-1.
  • Wilhelm Ehmer: Um den Gipfel der Welt. Die Geschichte des Bergsteigers Mallory. Engelhorn, Stuttgart 1936.
  • Walter Bauer: Mount Everest. Bericht von Mallory und seinen Freunden. Gütersloh: C. Bertelsmann Verlag 1953
  • Wade Davis: Into the Silence: The Great War, Mallory and the Conquest of Everest. Vintage Digital, London 2011, ISBN 978-1-84792-184-0.
  • Jochen Hemmleb, Larry A. Johnson, Eric R. Simonson: Die Geister des Mount Everest. Die Suche nach Mallory und Irvine.Aus dem Amerikanischen von Hainer Kober. Hoffmann und Campe, Hamburg 1999, ISBN 3-89405-108-6
  • Jochen Hemmleb & Eric Simonson: Detectives on Everest. The Story of the 2001 Mallory & Irvine Research Expedition. Mountaineers Books, Seattle 2002
  • Jochen Hemmleb: Tatort Mount Everest. Der Fall Mallory, Reich, Luzern 2009, ISBN 3-72431-022-6
  • Reinhold Messner: Mallorys Zweiter Tod. BLV, München 1999, ISBN 3-405-15840-0
  • Tom Holzel, Audrey Salkeld: In der Todeszone – Das Geheimnis um George Mallory. Goldmann, München 1999, ISBN 3-442-15076-0
  • Conrad Anker, David Roberts: Verschollen am Mount Everest – Dem Geheimnis von George Mallory auf der Spur. Diana-Verlag, Zürich 2000, ISBN 3-453-17711-8
  • Peter Firstbrook: Verschollen am Mount Everest – Die spektakuläre Suche nach George Mallory. Burgschmied Verlag, Nürnberg 1999, ISBN 3-933731-20-8

Filme

Weblinks

Commons: George Mallory – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelbelege

  1. Wade Davis: Into the Silenc. S.5.
  2. Wade Davis: Into the Silenc. S.2
  3. a b c Wade Davis: Into the Silenc. S.165.
  4. zitiert nach Wade Davis: Into the Silence. S.166. Im Original sagte Avie Irving über ihren Bruder: I lernt very early that it was fatal to tell him that a tree was impossible for him to get up. „Impossible“ was a word that acted as a challenge for him.
  5. Wade Davis: Into the Silence. S.167.
  6. a b Wade Davis: Into the Silence. S.168.
  7. Wade Davis: Into the Silenc. S. 169.
  8. Wade Davis: Into the Silence. S. 173.
  9. Wade Davis: Into the Silence. S. 176.
  10. a b Wade Davis: Into the Silence. S.181.
  11. Wade Davis: Into the Silence. S.182. Robert Graves schrieb im Original: From the first he treated me as an Qual, and I used to spend my spare Imme reading books in his room or going for walks with him in the country. He told me of the existence of modern authors .... I had never heard of people like Shaw, Rupert Brooke, Well, Masefield.
  12. a b Wade Davis: Into the Silence. S.183.
  13. a b Wade Davis: Into the Silence. S.184.
  14. a b Wade Davis: Into the Silence. S. 186.
  15. Wade Davis: Into the Silence. S. 187.
  16. Wade Davis: Into the Silence. S. 189.
  17. a b Wade Davis: Into the Silence. S. 190.
  18. Wade Davis: Into the Silence. S. 191.
  19. Wade Davis: Into the Silence. S. 192.
  20. a b Wade Davis: Into the Silence. S. 193.
  21. Wade Davis: Into the Silence. S. 194.
  22. Wade Davis: Into the Silence. S. 195.