Getaway (1972)

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Film
Titel Getaway
Alternativtitel:
Ein Mann explodiert
Originaltitel The Getaway
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1972
Länge 118 Minuten
Altersfreigabe
  • FSK alt 18/neu 16
Stab
Regie Sam Peckinpah
Drehbuch Walter Hill
Produktion David Foster
Musik Quincy Jones
Kamera Lucien Ballard
Schnitt Robert L. Wolfe
Besetzung

Getaway ist ein US-amerikanischer Actionfilm aus dem Jahr 1972. Die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Jim Thompson handelt von einem Bankraub sowie der anschließenden Flucht der Gangster und wird dem Genre Road Movie zugeordnet.

Handlung

Der in einem texanischen Gefängnis einsitzende Berufsverbrecher Carter „Doc“ McCoy wird mit Hilfe des Lokalpolitikers Benyon vorzeitig aus der Haft entlassen. Als Gegenleistung musste McCoys Frau Carol mit Benyon schlafen. Der korrupte Politiker engagiert McCoy nach der Haftentlassung für einen Banküberfall, um eine Veruntreuung von 250.000 Dollar zu verschleiern. Insgeheim beabsichtigt Benyon, McCoy anschließend zu beseitigen. Für die Durchführung des Überfalls stellt er McCoy zwei Komplizen zur Seite, die Berufsverbrecher Frank Jackson und Rudy Butler. Doch bereits bei den Vorbereitungen kommt es zu Reibereien zwischen McCoy und Butler.

Der Banküberfall verläuft nicht nach Plan. Das Geld wird zwar erbeutet, aber der nervöse Jackson erschießt einen Wachmann. Er selbst wird auf der Flucht von seinem Komplizen Butler ermordet und auf die Straße geworfen. McCoy und Carol fahren zum vereinbarten Treffpunkt. Dort versucht Butler auch McCoy aus dem Weg zu räumen, um die Beute für sich zu behalten, doch der misstrauische McCoy hatte bereits eine Pistole griffbereit und schießt schneller. Den bewegungslosen Butler wähnt er tot und lässt ihn liegen. Bei der vereinbarten Aufteilung der Beute in Benyons Haus erschießt Carol Benyon, nachdem dieser McCoy über die genauen Umstände seiner Haftentlassung und den krummen Deal mit dem Geld aufgeklärt hatte.

Butler war von McCoys Kugeln nur leicht verletzt worden, da er eine für den Banküberfall beschaffte schusssichere Weste trug. Er rappelt sich wieder auf und überfällt einen Tierarzt und dessen Frau, um sich die Schusswunde versorgen zu lassen. Anschließend nimmt er Mann und Frau als Geiseln und fährt mit ihnen Richtung El Paso. Unterwegs haben Butler und die Frau immer wieder Sex, ohne dass er sie dazu zwingen muss. Der gefesselte Tierarzt, der dabei zusehen muss, begeht später Selbstmord.

Carol lässt sich unterwegs von einem Trickbetrüger das Geld abnehmen, das McCoy wiederbeschafft. Allerdings hatte der Trickbetrüger etwas Geld aus der Tasche entnommen, er wird von der Polizei geschnappt. McCoy wird identifiziert und zur Fahndung ausgeschrieben, ein Foto von ihm erscheint in Presse und Fernsehen. Die Eheleute, die Richtung Mexiko fliehen, werden nun von der Polizei, Benyons Spießgesellen und Rudy Butler verfolgt. McCoy besorgt sich in einem Laden schließlich eine Schrotflinte und Munition, da taucht auch schon die Polizei auf. Er schießt sich den Weg frei, ein Polizeiauto bleibt als brennender Schrotthaufen zurück.

Die Beziehung des Gangsterpärchens gerät weiter unter Druck, da McCoy Carol die Eskapade mit Benyon nicht verzeihen will. Die sparsamen Dialoge zeichnen das Bild zweier Menschen, die sich nichts mehr zu sagen haben und deren Gefühle füreinander abgekühlt sind. Als sie sich auf der Flucht in einem Müllcontainer verstecken und zum Müllplatz gefahren werden, stehen sie vor dem Scherbenhaufen ihrer Ehe und erwägen die Trennung. Doch sie entscheiden sich dafür, gemeinsam weiterzumachen; McCoy verzeiht Carol.

An dem ursprünglich vereinbarten Treffpunkt, Laughlin's Hotel in El Paso an der mexikanischen Grenze, endet die Verfolgungsjagd und es kommt zu einer fulminanten Schießerei. Nachdem die McCoys alle Verfolger ausgeschaltet haben, müssen sie schleunigst das Weite suchen. Sie halten einen Pickup an. Dessen Fahrer, ein alter Cowboy, zeigt sich kooperativ und bringt das Paar über die Grenze nach Mexiko. Dort geben sie ihm von der Beute 30.000 Dollar ab.

Auszeichnungen

  • Quincy Jones war für einen Golden Globe nominiert in der Kategorie Beste Musik
  • der Film gewann einen Golden Reel Award in der Kategorie Bester Tonschnitt.

Kritik

  • Lexikon des internationalen Films: „Teilweise brillant inszenierter Thriller, der sein Thema, das Problem des naiven Verhältnisses der amerikanischen Gesellschaft zur Gewalt, durch die reißerische und brutale Fassade verdeckt.“[1]
  • Cinema: „Der stilvolle Klassiker fand 1994 ein lasches Remake mit Alec Baldwin und Kim Basinger. Fazit: Knallharter, atemloser Thriller der Extraklasse.“[2]

Hintergrund

  • Ben Johnson hatte bereits 1969 in The Wild Bunch – Sie kannten kein Gesetz unter Sam Peckinpah gespielt
  • Ali MacGraw spielte 1978 in Convoy erneut unter Sam Peckinpah
  • Steve McQueen hatte mit Junior Bonner bereits 1971 einen Film mit Sam Peckinpah gedreht
  • Ali MacGraw und Steve McQueen lernten sich bei den Dreharbeiten kennen; sie heirateten 1973, doch die Ehe wurde 1978 vor den Dreharbeiten zu Convoy wieder geschieden.

Neuverfilmung

1994 wurde eine gleichnamige Neuverfilmung von Roger Donaldson gedreht. Wieder verfasste Walter Hill das Drehbuch. Die Rollen der McCoys übernahm mit Alec Baldwin und Kim Basinger erneut ein reales Ehepaar; weitere Darsteller waren Michael Madsen, James Woods, Jennifer Tilly, Richard Farnsworth und Philip Seymour Hoffman. Das Remake wurde als künstlerischer und kommerzieller Flop eingestuft, der dem Klassiker aus den 1970ern nicht gerecht geworden sei. Basinger war zwar für den MTV Award als „Most desirable Woman“ nominiert, aber auch als schlechteste Schauspielerin für eine Goldene Himbeere.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Filmlexikon: Getaway
  2. Cinema.de: Filmkritik

Weblinks