Graltshausen

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Graltshausen
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Thurgau Thurgau (TG)
Bezirk: Weinfeldenw
Politische Gemeinde: Bergi2
Postleitzahl: 8572
frühere BFS-Nr.: 4893
Koordinaten: 731138 / 273136Koordinaten: 47° 35′ 45″ N, 9° 10′ 56″ O; CH1903: 731138 / 273136
Höhe: 540 m ü. M.
Fläche: 1,75 km²[1]
Einwohner: 93 (31.12.2018)[2]
Einwohnerdichte: 53 Einw. pro km²
Karte
Graltshausen (Schweiz)
Graltshausen (Schweiz)
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Graltshausen ist eine ehemalige Ortsgemeinde und eine Ortschaft[2] im Schweizer Kanton Thurgau. Seit dem 1. Januar 1995 gehört es zur politischen Gemeinde Berg.

Die Ortsgemeinde Graltshausen gehörte zwischen 1803 und 1865 zur Munizipalgemeinde Hugelshofen und von 1866 bis 1994 zu derjenigen von Berg.[3]

Graltshausen im Jahr 1964

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindestand vor der Fusion im Jahr 1995

Das Haufendorf liegt auf dem Seerücken nordwestlich von Berg abseits der Verkehrswege. Ab 1816 gehörte auch der Weiler Lanzendorn zur Ortsgemeinde Graltshausen.[3]

Nachbarorte sind Weinfelden, Lengwil, Kemmental, Bürglen und Birwinken.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Urkundlich erwähnt wurde das Dorf erstmals am 24. September 1245 als Gralsshusen. Im Frühmittelalter lag es in der Konstanzer Bischofshöri und unterstand vom Mittelalter bis ins Jahr 1798 der Vogtei Eggen. Lanzendorn hingegen war vor 1798 ein Hohes Gericht, das dem eidgenössischen Landvogt im Thurgau hoch- und niedergerichtlich unterstand.[3]

Religion
Das mehrheitlich reformierte Graltshausen gehörte stets zur Pfarrei bzw. zur Kirchgemeinde Alterswilen und teilte deren Schicksal. Für die Katholiken ist die Pfarrei Berg für das Dorf zuständig.[3]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den insgesamt 93 Einwohnern der Ortschaft Graltshausen im Jahr 2018 waren 50 (53,8 %) evangelisch-reformiert und 20 (21,5 %) römisch-katholisch.[2]

Bevölkerungsentwicklung von Graltshausen
Jahr 1850 1880 1900 1950 1990 2000 2010 2018
Ortsgemeinde 153 108 146 136 95
Ortschaft 106 87 93[Anm. 1]
Quelle [3] [4] [5] [2]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts dominierte der Ackerbau die Gemeinde. Dieser wurde dann durch die Viehzucht, Milchwirtschaft und den Obstbau abgelöst. Im Jahre 1889 wurde die Käsereigenossenschaft Graltshausen-Altishausen gegründet,[3] welche im Jahre 2004 geschlossen wurde. Eine in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eröffnete Forstbaumschule trägt ebenfalls einen Teil zur lokalen Wirtschaft bei.[6]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaft ist weder mit der Bahn noch mit Bussen an den Öffentlichen Verkehr angeschlossen.

Bauernhaus an der Bergstrasse 2

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Bauernhaus an der Bergstrasse 2 gehört zu den Kulturgütern von Berg.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Graltshausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schweizerische Arealstatstik. Abgeschlossen auf 1. Juli 1912. Herausgegeben vom Eidg. Statistischen Bureau. (Memento vom 12. April 2016 im Internet Archive; PDF)
  2. a b c d Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (Excel-Tabelle; 0,1 MB), abgerufen am 20. Juni 2022.
  3. a b c d e f Verena Rothenbühler: Graltshausen. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
    Diese Abschnitte basieren weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht.
  4. Ortschaften- und Siedlungsverzeichnis. Kanton Thurgau, Ausgabe 2005. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF; 1,7 MB), abgerufen am 28. April 2020.
  5. Ortschaften- und Siedlungsverzeichnis. Kanton Thurgau, Ausgabe 2012. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF; 3,4 MB), abgerufen am 11. Mai 2020.
  6. Geschichte von Graltshausen. Abgerufen am 10. August 2014.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. mit Aussenhöfen