Hamburg-Duvenstedt

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Wappen von Hamburg
Wappen von Hamburg
Duvenstedt
Stadtteil von Hamburg
Lage im BezirkNeuwerk → zu Bezirk Hamburg-MitteDuvenstedtWohldorf-OhlstedtMellingstedtBergstedtVolksdorfRahlstedtHummelsbüttelPoppenbüttelSaselWellingsbüttelSteilshoopBramfeldFarmsen-BerneEilbekMarienthalWandsbekTonndorfJenfeldMoorfleetAllermöheNeuallermöheSpadenlandTatenbergBillwerderLohbrüggeOchsenwerderReitbrookKirchwerderNeuengammeAltengammeCurslackBergedorfNeulandGut MoorRönneburgLangenbekWilstorfHarburgSinstorfMarmstorfEißendorfHeimfeldHausbruchNeugraben-FischbekMoorburgFrancopAltenwerderNeuenfeldeCranzRissenSülldorfBlankeneseIserbrookOsdorfLurupNienstedtenOthmarschenGroß FlottbekOttensenAltona-AltstadtAltona-NordSternschanzeBahrenfeldSchnelsenNiendorfEidelstedtStellingenLokstedtHoheluft-WestEimsbüttelRotherbaumHarvestehudeLangenhornFuhlsbüttelOhlsdorfAlsterdorfGroß BorstelHohenfeldeDulsbergBarmbek-NordBarmbek-SüdUhlenhorstHoheluft-OstEppendorfWinterhudeVeddelKleiner GrasbrookSteinwerderWilhelmsburgWaltershofFinkenwerderSt. PauliNeustadtHamburg-AltstadtHafenCitySt. GeorgHammerbrookBorgfeldeHammRothenburgsortBillbrookHornBillstedtLand NiedersachsenLand Schleswig-Holstein
Lage im Bezirk
Koordinaten 53° 42′ 29″ N, 10° 6′ 16″ OKoordinaten: 53° 42′ 29″ N, 10° 6′ 16″ O
Fläche 6,8 km²
Einwohner 5982 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte 880 Einwohner/km²
Postleitzahl 22397
Vorwahl 040
Bezirk Wandsbek
Verkehrsanbindung
Bundesstraße B432
Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Duvenstedt ist ein Stadtteil der Hansestadt Hamburg im Bezirk Wandsbek. Es ist eines der Walddörfer.

Geschichte

Duvenstedt wurde erstmals 1261 erwähnt. Die Bauern leisteten zu diesem Zeitpunkt ihren Zehnten an das Hamburger Domkapitel. Der Name verweist auf eine frühere Entstehung durch einen sächsischen Dorfgründer namens Duvo, wobei die Nachsilbe -stedt einen „Standort auf sicherem Boden“ bezeichnet, zumeist ein Runddorf.[1] Der Herzog von Lauenburg verpfändete das Dorf im Jahre 1571 an den holsteinischen Herzog Adolf. Seit dem 15. Jahrhundert gehörte es zum alten landesherrlichen Amt Tremsbüttel. Ab 1693 kam es wirtschaftlich zum neu gebildeten Kanzleigut Tangstedt, dem bis in das Jahr 1876 Hand- und Spanndienste geleistet werden mussten. 1830 bestanden in Duvenstedt sieben Voll- und acht Halbhufen sowie 16 Hauseigentümerstellen.

Mit der endgültigen Einführung der preußischen Kommunalverfassung 1889 kam Duvenstedt zum Amtsbezirk Tangstedt im Kreis Stormarn. 1938 wurde es im Rahmen des 1937 beschlossenen Groß-Hamburg-Gesetzes nach Hamburg eingemeindet.

Bevölkerung

  • Minderjährigenquote: 23,2 %, liegt deutlich über dem Hamburger Durchschnitt von 15,7 %.
  • Anteil der Haushalte mit Kindern: 32,8 %, liegt deutlich über dem Hamburger Durchschnitt von 17,4 %.
  • Altenquote: 18,5 %, liegt leicht unter dem Hamburger Durchschnitt von 18,7 %.
  • Ausländeranteil: 7,2 %, liegt deutlich unter dem Hamburger Durchschnitt von 14,3 %.
  • Anteil von Leistungsempfängern nach SGBII (Hartz IV): 3,0 %, liegt deutlich unter dem Hamburger Durchschnitt von 10,0 %
  • Arbeitslosenquote: 2,1 %, liegt deutlich unter dem Hamburger Durchschnitt von 5,8 %.

Duvenstedt zählt zu den wohlhabenden Hamburger Stadtteilen. Das durchschnittliche Jahreseinkommen pro Steuerpflichtigen betrug hier im Jahre 2010 etwa 61.306 Euro und ist deutlich höher als der Hamburger Durchschnitt (35.567 Euro) [2].

Einwohnerentwicklung

  • 1938: 1.200
  • 2002: 5.876
  • 2007: 6.239
  • 2013: 6.241 [3]

Politik

Kreisel im Dorfkern

Für die Wahl zur Hamburgischen Bürgerschaft gehört Duvenstedt zum Wahlkreis Alstertal-Walddörfer.

Wahlergebnisse

SPD CDU FDP Grüne1) AfD Linke2) Übrige
Bürgerschaftswahl 2015 44,6 % 20,7 % 11,5 % 10,5 % 06,4 % 03,5 % 02,8 %
Bürgerschaftswahl 2011 44,2 % 28,8 % 09,8 % 10,8 % 02,9 % 03,5 %
Bürgerschaftswahl 2008 24,0 % 56,8 % 06,1 % 09,8 % 02,3 % 01,0 %
Bürgerschaftswahl 2004 21,2 % 59,9 % 04,0 % 11,7 % 03,2 %
Bürgerschaftswahl 2001 28,6 % 35,4 % 07,4 % 08,7 % 00,3 % 19,6 %3)
Bürgerschaftswahl 1997 27,4 % 41,7 % 05,3 % 11,4 % 00,2 % 14,0 %4)
Bürgerschaftswahl 1993 26,7 % 38,8 % 06,3 % 11,0 % 17,2 %5)
Bürgerschaftswahl 1991 31,3 % 50,4 % 09,2 % 06,8 % 00,1 % 02,2 %
Bürgerschaftswahl 1987 32,3 % 52,7 % 09,6 % 04,6 % 00,8 %
Bürgerschaftswahl 1986 30,6 % 52,3 % 08,4 % 08,1 % 00,6 %
Bürgerschaftswahl Dez. 1982 36,8 % 49,8 % 06,5 % 06,3 % 00,6 %
Bürgerschaftswahl Juni 1982 30,4 % 55,4 % 05,8 % 07,3 % 01,1 %
Bürgerschaftswahl 1978 37,6 % 50,3 % 05,9 % 02,9 % 03,3 %
Bürgerschaftswahl 1974 32,9 % 51,7 % 13,2 % 02,2 %
Bürgerschaftswahl 1970 46,0 % 39,4 % 10,7 % 03,9 %
Bürgerschaftswahl 1966 47,9 % 37,2 % 09,5 % 05,4 %

1) 1978 als Bunte Liste - Wehrt Euch, 1982 bis 2011 als Grüne/GAL.
2) 1991 und 1997 als PDS/Linke Liste.
3) Darunter 17,2 % für die Schill-Partei.
4) Darunter 5,3 % für die Statt Partei.
5) Darunter 8,6 % für die Statt Partei.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Villa Lichtwark

Theater

Das Amateurtheater Duvenstedt führt seit 1970 regelmäßig im Frühjahr und Herbst ein plattdeutsches Theaterstück auf, seit 1980 auf der Bühne des Max-Kramp-Hauses, die in diesem Jahr als Anbau fertiggestellt wurde.

Stadtteilkultur

Freiwillige Feuerwehr Duvenstedt

Zentrale Institution des kulturellen Zusammenseins ist – neben den beiden Sportvereinen und der seit 1891 bestehenden Freiwilligen Feuerwehr Hamburg-Duvenstedt – die Vereinigung Duvenstedt. Angesiedelt im nach dem verstorbenen Gründer benannten Max-Kramp-Haus, bietet die Vereinigung Duvenstedt vielen Interessengemeinschaften Raum und Forum. Neben zahlreichen Aktivitäten vor allem für Kinder und Jugendliche kann man dort unter anderem an verschiedenen Kursen, Workshops und ähnlichem teilnehmen, wie beispielsweise Spanisch-Kurs, Feldenkrais, Krabbelgruppen. Auch das seit etlichen Jahren bestehende plattdeutsche Amateur-Theater sowie das Blasorchester sind Teil der Vereinigung Duvenstedt.

2011 feierte Duvenstedt sein 750. Bestehen mit einer Festwoche, die vom Ersten Bürgermeister der Stadt Hamburg, Olaf Scholz in einem feierlichen Festakt vor geladenem Publikum eröffnet wurde. Es wurde auch eine Chronik des Dorfes herausgegeben.

Musik

Unter dem Dach der Vereinigung Duvenstedt ist seit 1981 das Orchester Duvenstedt tätig, das aus dem im Jahre 1967 gegründeten Jugendspielmannszug hervorging. Regelmäßig findet seit 1992 (25. Jubiläum) im Frühjahr um Ostern ein Frühjahrskonzert statt, bei dem das Orchester seine neuen Stücke vorstellt.[4] Des Weiteren spielt das Orchester bei privaten und öffentlichen Veranstaltungen wie beispielsweise Stadtteilfesten, Hamburger Hafengeburtstag, Hochzeits- und Geburtstagsfeiern etc. Ebenso begleitet das Orchester regelmäßig die jährlich von der Stadtteil-Initiative Duvenstedt Aktiv e.V. organisierten Veranstaltungen wie z.B. die Maibaum-Aufstellung am 1. Mai oder die Eröffnung des Duvenstedter Lichtermeers am Abend vor dem 1.  Advent.

Im Jahre 2007 hat das Orchester Duvenstedt unter anderem mit einem großen Jubiläumskonzert sein 40-jähriges Bestehen gefeiert.

Naturdenkmäler

Der Duvenstedter Brook wurde 1939 unter Naturschutz gestellt. Das Gebiet wurde seit Jahrhunderten von den Bauern der Dörfer Duvenstedt und Lemsahl-Mellingstedt als Viehweide und zum Torfstich genutzt. Der eigentliche Brook gehörte seit dem 17. Jahrhundert zum Kanzleigut Tangstedt. Dessen Rechte wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts abgelöst. Der Brook war in dieser Zeit bevorzugtes Jagdgebiet der Wellingsbütteler Gutsbesitzerfamilie Jauch, die es zu ihren Flächen zupachtete und dort Fasane aussetzte. Hamburg kaufte 1925 große Teile des Brooks. Der Rest fiel 1937 mit dem Groß-Hamburg-Gesetz ebenfalls an die Hansestadt. Heute ist der Brook Hamburgs größtes Naturschutzgebiet mit den – nach Öffnung eines Rotwildgatters nach dem Zweiten Weltkrieg – stärksten Hirschen Deutschlands.

Sport

Im Stadtteil sind der TSV DuWo 08 und der Duvenstedter SV aktiv. Am Duvenstedter Markt ist auch das Vereinsheim des Tanzsportvereins „TSC Casino Oberalster“.

Literatur

  • Hans Walden: Untersuchungen zur Geschichte des Duvenstedter Brooks, Hamburg 1987
  • Oliver Marien: Eine siedlungsgeographische Skizze von Duvenstedt, Hamburg 2002
  • Heinrich Kahl, Hiltrud Tiedemann: Liebes altes Duvenstedt … Bilder und Berichte aus der Vergangenheit
  • Stephan Großmann: Empirische Untersuchung des Saalkamps von 1968 bis 1990

Einzelnachweise

  1. Horst Beckershaus: Die Namen der Hamburger Stadtteile. Woher sie kommen und was sie bedeuten, Hamburg 2002, ISBN 3-434-52545-9, S. 33
  2. Statistikamt Nord, Hamburger Stadtteilprofile 2014
  3. Statistikamt Nord, Hamburger Stadtteilprofile 2014
  4. Pressemitteilung des Blasorchesters Duvenstedt vom 7. April 2010

Weblinks

Commons: Hamburg-Duvenstedt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien