Hark Bohm
Hark Bohm (* 18. Mai 1939 in Hamburg-Othmarschen) ist ein deutscher Schauspieler, Drehbuchautor, Filmregisseur, Produzent und emeritierter Professor für Film am Institut für Theater, Musiktheater und Film der Universität Hamburg.
Leben
Bohm wuchs auf der Nordseeinsel Amrum auf. Nach dem Abitur 1959 in Hamburg absolvierte er ein Studium der Rechtswissenschaften. Sein juristisches Referendariat in München brach Hark Bohm 1969 ab und befasste sich seitdem hauptberuflich in verschiedenen Funktionen mit Film. Er war Darsteller in einigen Fassbinder-Filmen. Dort setzte ihn Fassbinder vorzugsweise für pedantische und autoritäre Rollen ein.
1971 gründete Hark Bohm mit anderen Autorenfilmern des Neuen Deutschen Films den Filmverlag der Autoren. In den Folgejahren war er Regisseur und Autor von einigen Kurzfilmen, bevor er mit Tschetan, der Indianerjunge einen preisgekrönten Spielfilm drehte. Sein größter Erfolg wurde Nordsee ist Mordsee. Es folgten diverse Filme, die vor allem sozialkritisch verstanden werden wollen. Bernd Eichinger engagierte ihn im Jahr 2000 als Drehbuchautor und Regisseur für den TV-Zweiteiler Vera Brühne.
2015/16 schrieb Bohm zusammen mit Niki Stein die Drehbücher für die RTL-Fernsehserie Adolf Hitler[1], basierend auf Thomas Webers Biographie Hitlers erster Krieg.[2]
Zusammen mit Fatih Akin schrieb er das Drehbuch zu der Verfilmung des Romans Tschick von Wolfgang Herrndorf.[3]
Hark Bohm ist auch bekannt als Mitbegründer des Hamburger Filmbüros (1979). Im selben Jahr initiiert er auch das Filmfest Hamburg zusammen mit Werner Herzog, Volker Schlöndorff und Wim Wenders mit der sogenannten Hamburger Erklärung. 1993 gründete er das Filmstudium Hamburg an der Universität Hamburg – wo er auch ab 1992 eine Professur innehatte –, das 2004 in die Hamburg Media School integriert wurde. Hark Bohm ist Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg.
Hark Bohm ist der Bruder des Schauspielers Marquard Bohm und Adoptivvater des Schauspielers Uwe Bohm, der in einigen seiner Filme bereits als Jugendlicher Hauptrollen spielte − meist noch unter seinem eigentlichen Namen Uwe Enkelmann. Bohm und seine Ehefrau Natalia adoptierten vier Kinder und betreuten zwei weitere Pflegekinder.[4]
Filmografie
Als Darsteller
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Als Regisseur und Drehbuchautor
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Auszeichnungen
- 1973: Preis der AG der Filmjournalisten (Bester Spielfilm des Jahres) fürTschetan, der Indianerjunge
- 1988: IFF Chicago: Preis (Bestes Drehbuch) für Yasemin
- 1989: Filmband in Gold (Regie) für Yasemin
Literatur
- Regisseur und Drehbuchautor Hark Bohm. In: Susanne Wiedmann: Amrum. Hamburg 2012, ISBN 978-3-455-50231-2, S. 33–46.
Weblinks
- Literatur von und über Hark Bohm im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Hark Bohm bei IMDb
- Vorlage:Filmportal.de Name
- „Glückwunsch. Dem Filmemacher Hark Bohm zum 70“, Die Welt, 18. Mai 2009
Interviews
- „Ich versuche heute, von Studenten zu lernen“, Die Welt, 6. Januar 2003
- „Roter Teppich für Hark Bohm. Filmstudium feiert heute sein zehntes Jubiläum“, Hamburger Abendblatt, 15. Januar 2003
Einzelnachweise
- ↑ Jörg Thomann: Serie über Hitler: „Warum eigentlich nicht?“ In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 2. Februar 2016, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 5. Juni 2016]).
- ↑ Hitler (AT). In: www.ufa-fiction.de. Abgerufen am 5. Juni 2016.
- ↑ Fatih Akin: Tschick. 1. Januar 2000, abgerufen am 5. Juni 2016.
- ↑ Regisseur Hark Bohm über die „natürliche Gier, Adoptivvater zu sein“, Interview mit Till Stoldt in Die Welt, Online-Fassung vom 22. August 2004
Personendaten | |
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NAME | Bohm, Hark |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor |
GEBURTSDATUM | 18. Mai 1939 |
GEBURTSORT | Hamburg |