Herbert Müller (Rennfahrer)

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Herbert Müller Mitte der 1970er
Müller 1971 im Ferrari 512M

Herbert Müller (* 11. Mai 1940 in Menziken, Schweiz; † 24. Mai 1981 auf dem Nürburgring) war ein Schweizer Auto- und Motorradrennfahrer.[1]

Sportkarriere

Die Motorsportkarriere von „Stumpen-Herbie“ Müller begann in den Jahren 1959/60 als Motorradfahrer. 1961 wechselte er in die Formel 3 und startete mit einem Cooper-Norton hauptsächlich bei Bergrennen. 1963 gab er sein Formel-1-Debüt beim Grand Prix de Pau für das Team Scuderia Filipinetti. Er konzentrierte sich in der Folge jedoch weiter auf Sportwagenrennen, sodass es nicht zu weiteren Formel-1-Einsätzen kam.

Müller war auch bei Bergrennen sehr erfolgreich. So konnte er in den Jahren 1963 und 1965 die Europa-Bergmeisterschaft für GT-Fahrzeuge gewinnen.

Der erste Platz bei der Targa Florio im Jahr 1966 mit Willy Mairesse auf einem privaten Porsche 906 war sein erster großer Sieg. Er wiederholte ihn 1973 mit Gijs van Lennep auf einem Porsche 911 Carrera RS gegen reinrassige Rennwagen. Es folgten viele weitere Siege bei wichtigen Rennen, Müller wurde Meister der Interserie 1974 auf Porsche 917/30, 1975 auf Porsche 917/30 und Porsche 908/03 Turbo sowie 1976 auf Sauber C5-BMW. Ab 1977 fuhr Herbert Müller nur noch vereinzelt Rennen in verschiedenen Sport- und GT-Wagen, hauptsächlich bei Langstreckenrennen.

Am 24. Mai 1981 kam Müller beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring ums Leben. Sein Porsche 908 Turbo prallte auf den neben der Piste abgestellten, noch fast vollgetankten Porsche 935 von Bobby Rahal. Müller verbrannte in seinem Fahrzeug. Als Indiz, dass der Fahrer sich bei dem Aufprall bereits schwer verletzte, gilt, dass er keine Anstalten machte, sich selbst aus dem Fahrzeug zu befreien. Auch Ärzte äußerten später die Vermutung, der Todeszeitpunkt sei während des Aufpralls gewesen. Müller selbst gab vor dem Rennstart an, dass er mit diesem Rennen seine Karriere beenden wollte.[2]

Erfolge (Auswahl)

Statistik

Le-Mans-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1964 Schweiz Scuderia Filipinetti Porsche 904/4 GTS FrankreichFrankreich Jean Sage Rang 11
1965 Schweiz Scuderia Filipinetti Ford GT40 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ronnie Bucknam Ausfall überhitzter Zylinder
1966 Schweiz Scuderia Filipinetti Ferrari 365P2 Belgien Willy Mairesse Ausfall Getriebeschaden
1967 Schweiz Scuderia Filipinetti Ferrari 330P3 FrankreichFrankreich Jean Guichet Ausfall Kolbenschaden
1968 Schweiz Scuderia Filipinetti Ferrari 250LM Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jonathan Williams Ausfall Radlagerschaden
1969 FrankreichFrankreich Equipe Matra Elf Matra MS630/650 FrankreichFrankreich Johnny Servoz-Gavin Ausfall Elektrik
1970 Schweiz Scuderia Filipinetti Ferrari 512S Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Mike Parkes Ausfall Unfall
1971 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich John Wyer Automotive Porsche 917 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Richard Attwood Rang 2
1972 SpanienSpanien Escuderia Monntjuich De Tomaso Pantera Schweiz Cox Kocher Ausfall Zylinder überhitzt
1973 Deutschland Martini Racing Team Porsche 911 Carrera RSR NiederlandeNiederlande Gijs van Lennep Rang 4
1974 Deutschland Martini Racing Team Porsche 911 Carrera RSR NiederlandeNiederlande Gijs van Lennep Rang 2
1978 Schweiz Haberthur Meccarillos Racing Porsche 935/76 Schweiz Claude Haldi Schweiz Nick McGranger Ausfall Getriebeschaden
1979 Schweiz Lubrifilm Racing Team Porsche 934 Schweiz Angelo Pallavicini Schweiz Marco Vanoli Rang 4 und Klassensieg

Sebring-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1967 Schweiz Scuderia Filipinetti Ferrari Dino 206S Deutschland Günter Klass Ausfall Aufhängung

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Herbert Müller - Lebenslauf, veröffentlicht von Daniel Müller, abgerufen am 20. Mai 2015.
  2. Motorsport-Info: 1000km-Rennen Nürburgring 1981