Kraftshof

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Kraftshof
Statistischer Bezirk 76
Statistischer Distrikt 760Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland/Wartung/Alternativname falsch
Stadt Nürnberg
Koordinaten: 49° 31′ N, 11° 3′ OKoordinaten: 49° 30′ 45″ N, 11° 2′ 48″ O
Höhe: 308 m ü. NN
Fläche: 2,4 km²
Einwohner: 747 (31. Dez. 2005)
Bevölkerungsdichte: 311 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1930
Postleitzahl: 90427
Vorwahl: 0911
Karte
Lage des statistischen Bezirks 76 Kraftshof in Nürnberg

Kraftshof ist seit dem 1. Januar 1930 ein Gemeindeteil von Nürnberg (Stadtbezirk 7 – Nordwestliche Außenstadt) und liegt im Knoblauchsland. Der Ort mit etwa 700 Einwohnern befindet sich nördlich der Stadt am Rande des Nürnberger Flughafens.

Statistische Nachbarbezirke
Neunhof
Boxdorf Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Buch Almoshof Flughafen

Geschichte

1269 wurde der Ort erstmals urkundlich als „Craphteshof“ erwähnt. Die Herrschaft über den Ort sowie das Kirchenpatronat (bis 1969) hatte die Patrizierfamilie Kreß von Kressenstein inne.

Am 1. Januar 1930 wurde Kraftshof in die Stadt Nürnberg eingegliedert.[1]

Sehenswürdigkeiten

Kirche St. Georg mit Wehrkirchhof

Ortsansicht von Nordosten, 2004
Kirche St. Georg, 2011
Gasthaus Schwarzer Adler, 2011

Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde das Ensemble des Wehrkirchhofs in den überlieferten Formen wiederaufgebaut. Die mittelalterliche Kirche St. Georg (ehem. auch St. Maria und Heilig-Kreuz) ist als Wehrkirche vollständig von einer Mauer mit Wehrgang und Ecktürmen umgeben. Eine reiche Ausstattung befindet sich im Innern.

Wohl 1305–1315 ließ Friedrich Kreß die Kirche als Filiale von Poppenreuth erbauen, von der noch heute Teile im Chorturm erhalten sind. Ein gutes Jahrhundert später wurde das Langhaus erweitert (1438). Die 1943 in vielen Teilen zerstörte Anlage wurde mit Mitteln der Brüder Samuel und Rush Kreß bis 1952 rekonstruiert. 2005 bis 2011 wurde das Kirchenensemble saniert.

Herrensitz, Bauernhäuser und Irrhain

Am Westrand des Ortes haben sich Reste des Herrensitzes der Freiherren Kreß von Kressenstein, des sogenannten "Kressensteins", erhalten.

In der Hauptstraße findet man Bauernhäuser des 18. und 19. Jahrhunderts.

Ca. 500 m östlich des Ortes befindet sich der „Irrhain“ des Pegnesischen Blumenordens, der heute als literarische Gedenkstätte mit Irrwegen fungiert. Erhalten ist das Zugangsportal und die sich anschließende Eichenallee („Grüner Gang“) sowie einige Grab- bzw. Denkmale. Da der „Irrhain“ aber auch als Naturdenkmal dient, lässt man Bäume und sonstige Pflanzen ohne Eingriffe wachsen.

Verkehr

Kraftshof ist über die Kraftshofer Hauptstraße an die südwestlich des Ortes verlaufende Bundesstraße 4 (Erlanger Straße) angebunden.

Die Erschließung mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgt durch die Stadtbuslinie 31.

Siehe auch

Literatur

  • Rainer Fensel: Kraftshof. Haus- und Sozialgeschichte eines nürnbergischen Dorfes. Nürnberg 2001 (Quellen und Forschungen zur fränkischen Familiengeschichte, 9).
  • Dehio: Bayern I: Franken. 2. Aufl., München 1999, S. 537 ff.
  • Günther P. Fehring und Anton Ress (†): Die Stadt Nürnberg. Kurzinventar, 2. Auflage bearb. von Wilhelm Schwemmer, München: Dt. Kunstverl. 1977 [unver. Nachdruck 1982] (= Bayerische Kunstdenkmale; 10), S. 368-374.
  • Hermann Rusam: Die Wehrkirche St. Georg zu Kraftshof im Knoblauchsland bei Nürnberg. In: Jahrbuch des Historischen Vereins für Mittelfranken, 92. Jg. 1984/1985.
  • Hermann Rusam: Die Wehrkirche von Kraftshof – ein Kleinod unter den Kunst- und Kulturdenkmälern des Knoblauchlandes bei Nürnberg, in: Frankenland, 2004, S. 157-170 (PDF)
  • Werner Wilhelm Schnabel: Kirchweih in Kraftshof 1641. Volksbelustigung im Spiegel nichtakademischer und akademischer Dichtung. In: Jahrbuch für fränkische Landesforschung 66 (2006) (= Festschrift Werner K. Blessing), S. 51-81.
  • Schulz, F. T.: Die St. Georgenkirche in Kraftshof. Straßburg 1909.

Weblinks

Commons: Kraftshof – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Kraftshof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 602