Lufttransportgeschwader 63

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Lufttransportgeschwader 63
— LTG 63 —
III


Internes Verbandsabzeichen (Wappen)
Aufstellung 24. August 1957
Staat Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Teilstreitkraft Luftwaffe
Stärke ca. 1400 Soldaten
Unterstellung Luftwaffentruppenkommando
Standort Hugo-Junkers-Kaserne Alt Duvenstedt
Fliegerhorst Hohn
Auszeichnungen Fahnenband
Schleswig-Holstein (1981),
Fahnenband
Deutschland (1997)
Führung
Kommodore Oberst Hartmut Zitzewitz[1]
Luftfahrzeuge
Transportflugzeug/
-hubschrauber
Transall C-160

Das Lufttransportgeschwader 63 (LTG 63) ist ein Geschwader der deutschen Luftwaffe, welches auf dem Fliegerhorst Hohn (ICAO-Code: ETNH) stationiert ist. Mit Auflösung des Kommando Einsatzverbände Luftwaffe ist das LTG 63 seit dem 1. Juli 2015 dem Luftwaffentruppenkommando in Köln-Wahn unterstellt, wobei die Einsatzführung dem European Air Transport Command (EATC) obliegt.

Auftrag

Sicherstellung des Lufttransports

  • für Luftwaffe, Heer und Marine
  • des zentral-militärischen Bereiches
  • bei Bedarf für den politisch-parlamentarischen Bereich

durch

  • Verlegelufttransport
  • Logistischen Lufttransport
  • Luftlandeoperationen
  • Transport von Verwundeten, Unfallverletzten und Kranken

Zusätzliche Sicherstellung des Lufttransports im Rahmen von

  • Lufttransportsondereinsätzen
  • Katastrophenschutz
  • Unterstützung des zivilen Luftrettungssystems
  • Fliegerische Aus- und Weiterbildung
  • Taktische Einsatzausbildung

Geschichte

Fliegerhorst Hohn (Deutschland)
Fliegerhorst Hohn (Deutschland)
Fliegerhorst Hohn
Lage Fliegerhorst Hohn
Koordinaten: N54° 18′ 43″ E009° 32′ 17″

Das LTG 63 wurde am 15. September 1961 zunächst auf dem Heeresflugplatz Celle aufgestellt und mit der Nord 2501 Noratlas ausgerüstet. Im September 1967 wurde der Standort nach Hohn bei Rendsburg verlegt. Die zum LTG 63 gehörende Hugo-Junkers-Kaserne liegt ca. drei Kilometer entfernt in Krummenort (Alt Duvenstedt). In den Jahren 1968 bis 1970 wurden die Noratlas durch Transall C-160 ersetzt.

Am 9. Februar 1975 wurde das Geschwader durch ein Unglück erschüttert, als eine C-160D mit der Kennung 50+63 beim Landeanflug auf den Flughafen Chania wegen eines Navigationsfehlers und bei dichtem Schneetreiben in einen Berg flog. Keiner der 42 Insassen, neben der Besatzung waren Angehörige des Flugabwehrraketenbataillon 39 auf dem Weg zu einer Übung nach Kreta mit an Bord, überlebte das Unglück.[2]

Im Frühjahr 1993 wurden Teile des aufgelösten Hubschraubertransportgeschwader 64 (HTG 64) aus Ahlhorn in das LTG 63 eingegliedert. Dem LTG 63 standen so zusätzlich 19 Bell UH-1D zur Verfügung. Die Hubschrauber der 2. Staffel verlegten zur Ausbildung über Wasser regelmäßig nach Borkum. Im Zuge der Aufstellung des Hubschraubergeschwader 64 (HSG 64) auf dem Fliegerhorst Holzdorf wurde die 2. Staffel des LTG 63 im Dezember 2010 aufgelöst und deren Hubschrauber an den neuen Verband abgegeben.[3]

Im Frühjahr 2013 verlegten Transall des Geschwaders zur Unterstützung der französischen Opération Serval, dem Kampfeinsatz gegen Islamisten in Nordmali, nach Westafrika.[4]

Zum 1. April 2014 wurde das Lufttransportgeschwader 63 (LTG 63) zum Ausbildungsverband erklärt. Die lehrgangsbezogene praktische und theoretische Transall-Ausbildung findet jetzt auf dem Fliegerhorst Hohn statt. Die Ausbildung auf dem Transall C-160 Flugsimulator wird weiter am Fliegerhorst Wunstorf aber unter der Verantwortung des LTG 63 durchgeführt.[5]

Stand 2011 sollten der Militärflugplatz Hohn sowie die dazugehörige, wenige Kilometer entfernte Hugo-Junkers-Kaserne in Krummenort (Alt Duvenstedt) im Jahr 2019 mit der Einstellung des Flugbetriebs mit der Transall im Zuge der Neuausrichtung der Bundeswehr vollständig aufgegeben werden.[6] Im Dezember 2015 wurde dann beschlossen, den Betrieb des Fliegerhorstes bis Ende 2021 fortzusetzen, da erst um dieses Jahr die Befähigung des A400M für den taktischen Lufttransport erwartet wird. Der Flugbetrieb der Transall wird dazu ab Ende 2017 am Standort Hohn gebündelt und das Lufttransportgeschwader 61 in Penzing aufgelöst.[7]

Gliederung

  • Stab LTG63
    • Fliegende Gruppe (FlgGrp LTG 63)
    • Technische Gruppe (TGrp LTG 63)

Kommodore

  • 15. Dezember 1961 bis 31. Januar 1964 Oberstleutnant Wilhelm Batz
  • 1. Februar 1964 bis 31. März 1971 Oberst Horst Rudat
  • 1. April 1971 bis 31. März 1979 Oberst Dr. Heinz-Ulrich Beuther
  • 1. April 1979 bis 30. September 1980 Oberst Hubert Marquitan
  • 1. Oktober 1980 bis 30. September 1986 Oberst Rudi Gutzeit
  • 1. Oktober 1986 bis 31. März 1991 Oberst Jürgen Reiss
  • 1. April 1991 bis 30. September 1993 Oberst Joachim Mörsdorf
  • 1. Oktober 1993 bis 31. März 1995 Oberst Hans-Otto Elger
  • 1. April 1995 bis 30. September 1998 Oberst Hans-Jürgen Ochs
  • 1. Oktober 1998 bis 27. März 2003 Oberst Hans-Jürgen Miunske
  • 28. März 2003 bis 27. März 2006 Oberst Helmut Fritzsche
  • 27. März 2006 bis 25. Februar 2010 Oberst Manfred Merten
  • 25. Februar 2010 bis 18. Juni 2012 Oberst Stefan W. Neumann
  • seit 19. Juni 2012 Oberst Hartmut Zitzewitz

Auszeichnungen

Abbildungen

Trivia

Seit Drehbeginn für die Fernsehserie Die Rettungsflieger stellte das Geschwader einen SAR Hubschrauber Typ Bell UH-1D und das entsprechende Personal.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Lufttransportgeschwader 63 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Luftwaffe.de, abgerufen am 23. Mai 2014
  2. Tödliche Schleife. In: Der Spiegel. Nr. 8, 1975 (online). Zitat: „Indizien deuten darauf hin, daß die 42 Toten von Kreta die Opfer eines Navigations-Irrtums der Crew wurden.“
  3. Die Aufstellung des Hubschraubergeschwaders 64. Homepage der Luftwaffe, 30. September 2010, archiviert vom Original am 2. Oktober 2010; abgerufen am 1. Oktober 2010.
  4. Luftwaffe beginnt Verlegung nach Afrika. Homepage der Deutschen Luftwaffe, 15. Januar 2013, abgerufen am 15. März 2013.
  5. D. Jennert: Mekka der Transall-Piloten. Schleswig-Holsteinische Landeszeitung, 3. April 2014, abgerufen am 19. April 2014.
  6. Stationierung der Bundeswehr vom Oktober 2011
  7. LTG 63 fliegt noch bis 2021 mit Transall. Homepage der Deutschen Luftwaffe, 14. Dezember 2015, abgerufen am 30. Dezember 2015.