Mainka Bau

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Mainka Bau GmbH & Co. KG

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Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1895[1]
Sitz Lingen (Ems)
Leitung Andreas Mainka
Andreas Schmidt
Ingo Sperber
Andre Volkmer[2]
Mitarbeiterzahl mehr als 600 (2021)[3][4]
Umsatz 155,9 Mio. Euro (2020)[5]
Branche Industriebau, Hoch- und Tiefbau
Website https://www.mainka-bau.de/

Die Mainka Bau GmbH & Co. KG ist ein familiengeführtes Bauunternehmen mit Sitz in Lingen (Ems), das insbesondere für die chemische Industrie, die Energiewirtschaft und die Speziallogistikbranche tätig ist.

Historische Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1895 bis 1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Josef und Julia Mainka gründeten 1895 im oberschlesischen Langendorf einen Betrieb für kleinere Pflaster- und Tiefbauarbeiten.[6] Während des Ersten Weltkriegs ruhte das Geschäft. In der Zwischenkriegszeit, insbesondere in den 1930er Jahren, entwickelte sich der Handwerksbetrieb allmählich zu einem Bauunternehmen.

1936 übernahm August Mainka (1910–1971), einer der Söhne des Gründerehepaars, den Betrieb im Alter von 26 Jahren. Die ersten Kriegsjahre führten zu größeren Aufträgen, sodass der Firmeninhaber unabkömmlich gestellt wurde. Nach seiner Einberufung zur Wehrmacht Ende 1942 ruhte der Betrieb erneut kriegsbedingt.[7]

1948 bis 1989[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1948 wurde August Mainka aus französischer Kriegsgefangenschaft entlassen.[8] Weil er in der oberschlesischen Region keine Zukunft sah, wandte er sich nach Lingen. Dort hielten sich zwei seiner Brüder auf. Die Gründung eines eigenen Handwerksbetriebes war dort damals nicht möglich. Die Witwe eines Bauhandwerkers aus Haselünne, dessen Betrieb noch in der Handwerksrolle eingetragen war, gestattete August Mainka allerdings die Nutzung der Firma Feldhaus für gewerbliche Zwecke. 1948 begann auf diese Weise der Wiederaufbau des Unternehmens. 1949 lautete die Firma dann August Mainka Straßen- und Tiefbau.[9] Das Unternehmen befasste sich in den nächsten 20 Jahren mit kleineren Straßenbauarbeiten für die öffentliche Hand sowie mit Pflasterstraßenbau, Erd- und Wegebauarbeiten für die örtliche Erdölindustrie; es entwickelte sich so zu einem lokal relevanten Straßen- und Tiefbauunternehmen. Als August Mainka 1971 verstarb, zählte der Betrieb rund 200 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Umsatz von 20 Mio. DM.

Anschließend erstreckte sich das Aufgabengebiet hauptsächlich auf den Straßenbau für öffentliche Auftraggeber. Hinzu kamen Arbeiten für die Privatwirtschaft: Wege- und Gleisbau sowie Rohrleitungsbau für die Öl- und Gasindustrie der Region. 1974 erfolgte die Umwandlung in eine Kommanditgesellschaft.[10] Marie-Theres Mainka-Peterson, die verwitwete Ehefrau von August Mainka, agierte als geschäftsführende Gesellschafterin, ab 1980 unterstützt von einem Beirat. Im selben Jahr wurde die Kommanditgesellschaft zudem in eine GmbH & Co. KG transformiert.[10] 1985 ergänzte das Unternehmen sein Spektrum mit dem Kläranlagenbau und fand so den Einstieg in den Hochbau. Das Bauleistungsangebot wurde durch die A. M. Bauservice GmbH abgerundet, die Transportleistungen übernahm und sich im Baustoffhandel betätigte. Ende der 1980er Jahre erstreckte sich der Markt auf den Norden der Bundesrepublik, im Süden reichte er bis ins nördliche Nordrhein-Westfalen.[11]

Seit 1990[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Wiedervereinigung wurde das Bauunternehmen auch in Sachsen und Thüringen aktiv, 1991 erwarb es einen Betrieb in Greiz, der dann als Greizer Bau GmbH firmierte. 1992 gab die Familie Mainka 25,1 % der Unternehmensanteile an der August Mainka Straßen- und Tiefbau GmbH & Co. ab. Als Kommanditisten wurden die Deutsche Beteiligungsgesellschaft mbH und die Deutsche Beteiligungs AG mit zusammen 25,1 % aufgenommen. Die weiteren Anteile hielten Marie-Theres Mainka-Peterson (24,8 %) sowie ihr Sohn Andreas Mainka (50,1 %).[12]

1996 trat Andreas Mainka in die Geschäftsführung ein[13] und leitet das Unternehmen seither in dritter Generation. Seit 1996 legt das Unternehmen besonderen Wert auf die Einhaltung von Arbeitsschutzbestimmungen.[14] 2008 veräußerte die Deutsche Beteiligungs AG ihren Anteil an die Familiengesellschafter.[15] 2015 wurde die Zentrale in Lingen umgebaut und erweitert.[9] Zum 125-jährigen Firmenjubiläum erfolgte Anfang 2020 die Veränderung der Firma in Mainka Bau GmbH & Co. KG.[1] Im November 2020 bezog das Unternehmen ein neues Verwaltungsgebäude am Darmer Esch.[16]

Gegenwart[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Organisation und Standorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gebäude der Zentrale in Lingen (2021)

Das Unternehmen ist als GmbH & Co. KG organisiert. Die persönlich haftende Gesellschafterin (Komplementärin) ist die Mainka Geschäftsführungsgesellschaft mbH mit Sitz in Lingen.[17]

Neben der Zentrale in Lingen verfügt das Unternehmen über sieben weitere Niederlassungen: Bergkamen, Brunsbüttel, Gelsenkirchen, Köln, Münster, Osnabrück und Wuppertal.[3][18]

Dienstleistungen, Kunden und Märkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen übernimmt den Bau von Fabrikgebäuden, Kraftwerken, Lagerhallen, Labor- oder Verwaltungsgebäuden, ferner Erd- und Rohrleitungsbauarbeiten, Straßenbau- und Verkehrsflächenarbeiten. Die Kunden stammen überwiegend aus der chemischen Industrie, der Energiewirtschaft und der Logistikbranche.[19] Öffentliche Auftraggeber kommen hinzu.[20]

Personal und Leitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mitte März 2023 beschäftigte Mainka Bau rund 600 Personen.[3] Ende Dezember 2022 zählten rund 1000 Mitarbeiter zur Unternehmensgruppe. Ende 2022 absolvierten 30 Personen ihre Ausbildung bei der Mainka Bau GmbH & Co. KG, hinzu kamen 3 Dual Studierende.[21][22] Andreas Mainka, Andreas Schmidt, Ingo Sperber und Andre Volkmer leiten das Unternehmen.[2] Dem Beirat, der die Geschäftsführung der Komplementärin berät und kontrolliert, gehören drei Personen an.[23][21]

Zahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wichtige betriebliche Größen beziehungsweise Kennzahlen haben sich folgendermaßen entwickelt:

Betriebliche Entwicklung des Unternehmens[24][25][26][27][28][21][29]
Positionen 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020
Umsatz (Mio. €) 83,6 97,6 138,1 93,8 95,9 107,5 155,9
Gesamtleistung (Mio. €) 117,1 102,6 94,4 95,7 113,4 143,6 179,9
Mitarbeiter 372 370 376 386 412 424 442
Auszubildende 36 38 28 27 25 32 31

Arbeitsschutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen legt seit 1996 großen Wert auf Arbeitssicherheit.[14] 2016 und 2018 wurden Mitarbeiter mit dem Deutschen Jugend-Arbeitsschutz-Preis gewürdigt.[30][31] 2019 folgte die Auszeichnung mit dem Deutschen Arbeitsschutzpreis in der Kategorie „Strategisch“.[14] Die Jury hob hervor, Mainka beweise „eine gelebte Fehler- und Meldekultur, die zudem im ganzen Unternehmen gilt. Das ist Arbeitsschutz als Grundpfeiler einer Fürsorgekultur in einer Branche mit traditionell hohen Unfallzahlen“.[32]

Kooperationen mit Schulen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen kooperiert mit der Marienschule Lingen[33] und der Gesamtschule Emsland[34] seit 2013, seit 2014 mit der Friedensschule Lingen[35] sowie mit der Oberschule Lengerich seit 2017.[36]

Anhang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 100 Jahre Mainka. 1895–1995, o. O. u. J. (Lingen (Ems) 1995)
    [Broschüre des Unternehmens zu seinem Jubiläum. In Auszügen und schwarz-weiß hier online.]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Carsten van Bevern: Neuer Name und neues Gebäude bei Mainka in Lingen. In: Lingener Tagespost, 15. Januar 2020.
  2. a b Impressum der Unternehmenswebsite. Abgerufen am 8. Januar 2021.
  3. a b c Website des Unternehmens. Abgerufen am 21. Juli 2021.
  4. Die Differenz dieser Angabe zu jener im Jahresabschluss 2019 kommt zustande, weil hier noch die Mitarbeiter der Mainka Bauconsult GmbH hinzukommen.
  5. Bauunternehmung August Mainka GmbH & Co.: Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020. Veröffentlicht am 4. März 2022 im Bundesanzeiger.
  6. Mainka in Lingen gestaltet Firmensitz neu. In: Neue Osnabrücker Zeitung 15. Juni 2016, abgerufen am 25. März 2020.
  7. Zu den Jahren von 1895 bis 1945 siehe 100 Jahre Mainka. 1895–1995, S. 3–6.
  8. Zu den Jahren von 1948 bis 1971 siehe 100 Jahre Mainka. 1895–1995, S. 7–10.
  9. a b Daten zur Unternehmensgeschichte auf der Website des Unternehmens. Abgerufen am 23. Januar 2020.
  10. a b Creditreform: Unternehmensinfo kompakt zur Mainka Bau GmbH & Co. KG (Crefonummer 2410000220), Stand: 22. Januar 2020.
  11. Zu den Jahren von 1971 bis 1989 siehe 100 Jahre Mainka. 1895–1995, S. 12–19.
  12. Mainka: Familie gibt 25 Prozent ab. In: Handelsblatt, 17. Juni 1992. 100 Jahre Mainka. 1895–1995, S. 18.
  13. Arbeitssicherheit steht bei Mainka ganz oben, auf cdu-lingen.de, abgerufen am 25. März 2020
  14. a b c Carsten van Bevern: Unfallquote bei Mainka weit unter dem Branchenschnitt. Deutscher Arbeitsschutzpreis geht an Lingener Bauunternehmen. In: Ems-Zeitung, 16. November 2019.
  15. Deutsche Beteiligungs AG: Jahresabschluss zum 31. Oktober 2008 und Lagebericht. In: dbag.com. Abgerufen am 25. Februar 2020.
  16. Meldung in der Rubrik Aktuelles auf der Unternehmenswebsite, abgerufen am 8. Januar 2021.
  17. Bekanntmachung der Mainka Bau GmbH & Co. KG im Handelsregister, 9. Januar 2020.
  18. Informationen auf der Website des Unternehmens, abgerufen am 21. Juli 2021.
  19. Siehe die Angaben des Unternehmens zu seinen Projekten. Abgerufen am 24. Januar 2020. Ferner: Hofschröer und Mainka bauen markanten BP-Komplex. In: Lingener Tagespost, 22. Dezember 2017. Oder EMP in Lingen feiert Richtfest beim neuen Logistikgebäude. In: Lingener Tagespost, 3. August 2017.
  20. Endausbau der Imhofstraße. In: Lingener Tagespost, 11. Mai 2013. Radweg zwischen Lingen und Kreisel ist ausgebaut. In: Lingener Tagespost, 29. November 2013. Kreisstraße 156 wird voll gesperrt. In: Ems-Zeitung, 2. April 2014. Bessere Straßen in den geteilten Siedlungen. In: Meppener Tagespost, 3. Juni 2015.
  21. a b c Mainka Bau GmbH & Co. KG: Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019. Veröffentlicht am 28. Januar 2021 im Bundesanzeiger.
  22. Zum Dualen Studium sowie zur Zahl der Mitarbeiter in der Unternehmensgruppe siehe Carsten van Bevern: Landesweit bester Betonbauer lernt in Lingen. In: Lingener Tagespost, 29. Oktober 2020.
  23. Bauunternehmung August Mainka GmbH & Co.: Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2018 bis zum 31.12.2018. Veröffentlicht am 20. Januar 2020 im Bundesanzeiger.
  24. Bauunternehmung August Mainka GmbH & Co.: Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2013 bis zum 31.12.2013. Veröffentlicht am 9. April 2015 im Bundesanzeiger.
  25. Bauunternehmung August Mainka GmbH & Co.: Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2014 bis zum 31.12.2014. Veröffentlicht am 10. März 2016 im Bundesanzeiger.
  26. Bauunternehmung August Mainka GmbH & Co.: Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2015 bis zum 31.12.2015. Veröffentlicht am 26. Januar 2017 im Bundesanzeiger.
  27. Bauunternehmung August Mainka GmbH & Co.: Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2016 bis zum 31.12.2016. Veröffentlicht am 14. Februar 2018 im Bundesanzeiger.
  28. Bauunternehmung August Mainka GmbH & Co.: Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2017 bis zum 31.12.2017. Veröffentlicht am 13. Februar 2019 im Bundesanzeiger.
  29. Bauunternehmung August Mainka GmbH & Co.: Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum .12.2020. Veröffentlicht am 4. März 2022 im Bundesanzeiger.
  30. Mainka-Azubis gewinnen Jugend-Arbeitsschutzpreis. In: Lingener Tagespost, 26. Oktober 2016.
  31. Azubis von Mainka in Lingen gewinnen Arbeitsschutzpreis 2018. In: Neue Osnabrücker Zeitung. 8. November 2018, abgerufen am 9. März 2020.
  32. Zitiert nach Carsten van Bevern: Unfallquote bei Mainka weit unter dem Branchenschnitt. Deutscher Arbeitsschutzpreis geht an Lingener Bauunternehmen. In: Ems-Zeitung, 16. November 2019.
  33. Junge Menschen für die Baubranche gewinnen. In: Lingener Tagespost, 16. November 2013.
  34. Schule kooperiert mit der Volksbank. In: Ems-Zeitung, 27. November 2013.
  35. Johannes Franke: Friedensschule kooperiert mit der Wirtschaft. In: Lingener Tagespost, 3. Dezember 2014.
  36. Es gibt keine „Spatenpaulis“ mehr. In: Lingener Tagespost, 17. August 2017.