Michael Martens

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Michael Alexander Martens (* 1973 in Hamburg) ist ein deutscher Journalist und Autor.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Martens wuchs in Hamburg und in der Lüneburger Heide auf. Schon als Schüler arbeitete er für verschiedene Tageszeitungen in Norddeutschland, nach dem Abitur ging er für ein Jahr nach Chicago. Von 1995 bis 2000 arbeitete er – unterstützt durch das Auswärtige Amt – als Redakteur für verschiedene russlanddeutsche Zeitungen in Bischkek, Almaty, Kiew und in St. Petersburg, etwa die Zeitung der Deutschen Kyrgyzstans und die St. Petersburgische Zeitung. 2001 ging er zur Nachrichtenredaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Er wurde 2002 als Südosteuropa-Korrespondent nach Belgrad entsandt. Von 2009 bis 2018 war er auch für die Türkei zuständig und berichtete aus Istanbul, ab 2015 aus Athen.[1] Seit 2019 berichtet er mit Sitz in Wien über den Südosten Europas.[2]

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2011 publizierte Martens das Buch Heldensuche – Die Geschichte des Soldaten, der nicht töten wollte.[3] Es thematisiert einen Wehrmachtsoldaten namens Josef Schulz, der 1941 im Zweiten Weltkrieg während der Besetzung Jugoslawiens durch die deutsche Wehrmacht von seinen eigenen Leuten erschossen worden sein soll, nachdem er sich geweigert haben soll, Geiseln zu erschießen. Das Buch wurde mehrfach positiv besprochen.[4][5][6]

2019 veröffentlichte Martens unter dem Titel Im Brand der Welten. Ivo Andrić. Ein europäisches Leben eine Biografie des Diplomaten und Literaturnobelpreisträgers Ivo Andrić. Das Buch wurde vielfach positiv besprochen[7][8][9] und für den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Sachbuch/Essayistik nominiert.[10]

Streit mit Alexis Tsipras 2013[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Sommer 2013 führte Martens ein Interview mit dem damaligen griechischen Oppositionsführer Alexis Tsipras. Der Politiker beschwerte sich danach über angeblich „unethische Fragen“ von Michael Martens.[11] Daraufhin veröffentlichte Martens den kompletten Audio-Mitschnitt des Interviews. Laut Martens war es das erste Mal, dass sich ein Interviewpartner über seine Fragen beschwert hatte.

Bücher (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bülend Ürük: „FAZ“ stärkt Berichterstattung aus Griechenland: Michael Martens berichtet zukünftig aus Athen. (Memento des Originals vom 21. Juli 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kress.de kress.de, 14. Juli 2015.
  2. Website der FAZ: Michael Martens. faz.net, 20. Februar 2020.
  3. Michael Martens: Heldensuche. Die Geschichte des Soldaten, der nicht töten wollte. Paul Zsolnay Verlag, 2011, ISBN 978-3-552-05531-5.
  4. Dirk Auer: Die Legende vom guten Soldaten: Michael Martens: „Heldensuche“, Paul Zsolnay Verlag. Deutschlandfunk, 12. Dezember 2011.
  5. Adelheid Wölfl: „Heldensuche“: Die Geschichte vom Soldaten, der nicht töten wollte. Der Standard, 30. September 2011.
  6. Rayna Breuer: Wer war Josef Schulz? Deutsche Welle, 19. Juli 2011.
  7. Wolfgang Schneider: Opportunist mit elegantem Stil Deutschlandfunk Kultur, 14. November 2019.
  8. Karl-Markus Gauß: Land und Werk Süddeutsche Zeitung, 26. November 2019.
  9. Andreas Breitenstein: Hauptsache, Jugoslawien Neue Zürcher Zeitung, 29. Oktober 2019.
  10. Website zum Preis der Leipziger Buchmesse: Michael Martens (Memento des Originals vom 21. Februar 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.preis-der-leipziger-buchmesse.de.
  11. Bülend Ürük: FAZ-Korrespondent Michael Martens: Beim nächsten Mal würde ich nach seinem Lieblingsessen fragen. newsroom.de, 29. Juli 2013.