Neuenburgersee
Neuenburgersee Lac de Neuchâtel | ||
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Neuenburgersee bei Vaumarcus | ||
Geographische Lage | Romandie, BFS-Nr.: 9151 | |
Zuflüsse | La Thielle, La Mentue, L’Areuse, Canal de la Broye | |
Abfluss | Zihlkanal | |
Daten | ||
Koordinaten | 555829 / 195103 | |
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Höhe über Meeresspiegel | 429 m ü. M. | |
Fläche | 217,9 km² | |
Breite | 8,2 km | |
Volumen | 14 km³ | |
Maximale Tiefe | 152 m | |
Einzugsgebiet | 2670 km² | |
Besonderheiten |
grösster Binnensee der Schweiz |
Der Neuenburgersee, französisch Lac de Neuchâtel, ist mit einer Fläche von 217,9 km² der grösste See, der vollständig in der Schweiz liegt. Er liegt in den Schweizer Kantonen Neuenburg, Freiburg, Waadt und Bern.
Geographie
Die Hauptzuflüsse sind die Areuse, die Zihl (Thielle) und der Broyekanal (Canal de la Broye) aus dem Murtensee (Lac de Morat). Der Abfluss (Zihlkanal/Canal de la Thielle) mündet in den Bielersee (Lac de Bienne). Zusammen mit dem Murtensee dient der See als Ausgleichsbecken für die in den Bielersee mündende Aare. Wenn der Bielersee aufgestaut wird, fliessen der Broyekanal und der Zihlkanal deshalb rückwärts.
Der Neuenburgersee ist 38,3 km lang und maximal 8,2 km breit, sein Wasserinhalt beträgt rund 14 km³ und die maximale Tiefe 152 m. Das Einzugsgebiet ist 2670 km² gross.
An seinem nördlichen Ufer liegt die namengebende Stadt Neuenburg, am westlichen Ende die Städtchen Yverdon-les-Bains und Grandson. Am Südufer liegt das mittelalterliche Städtchen Estavayer-le-Lac sowie die Sumpf- und Röhrichtlandschaft Grande Cariçaie, am Nordostufer das Naturschutzgebiet Fanel.
Auf dem Grund des Sees wurden 2015 kreisrunde Krater, sog. Pockmarks, von bis zu 160 m Durchmesser und 30 m Tiefe entdeckt, die vermutlich durch Wasser, das in dem verkarsteten Gebiet aus unterirdischen Wasserläufen aufsteigt, entstanden sind.[1]
Tourismus
Touristisch attraktiv ist die Region des Neuenburgersees insbesondere wegen der Weinberge am Jura-Südfuss. Angepflanzt werden Gutedel und Spätburgunder, und der Œil de Perdrix, ein Roséwein, entsteht hier. Wanderwege und Radwanderwege führen durch die Weinberge und die kleinen Winzerdörfer oder direkt am Seeufer entlang.
Der Neuenburgersee ist reich an Resten prähistorischer Pfahlbauten. Diese wurden ca. 1850 entdeckt und sind heute Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen.
Sehenswürdigkeiten (Auswahl):
- Menhir-Alignement von Clendy (bei Yverdon)
- Pfahlbauerdorf (Gletterens)
- Naturschutzgebiet «La Sauge» (bei Cudrefin)
- Centre Dürrenmatt (oberhalb Neuenburgs, erbaut von Mario Botta)
- Musée de l’Areuse (in Boudry)
- Laténium bei Hauterive[2]
- Fröschemuseum in Estavayer[3]
Bildergalerie
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Karte des Neuenburgersees von 1626 mit eingezeichneter Stadt Henripolis
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Neuenburgersee (Lac de Neuchâtel)
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Mündung der Thielle (La Thiéle)
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Fanel-Inseln
Siehe auch
- Transhelvetischer Kanal, eine unverwirklichte Schweizer Kanalverbindung vom Hochrhein über Aare, Neuenburgersee und Genfersee zur Rhone
- Schifffahrtskanalprojekte in den Alpen, über weitere unverwirklichte Kanalprojekte in den Alpen
Weblinks
- Michel Egloff, Giliane Kern: Neuenburgersee. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Seeweg Neuenburgersee
- Naturschutzgebiet Grande Cariçaie
- Pfahlbauten Neuenburgersee auf freizeit.ch
Literatur
- Erich Liechti, Jürg Meister, Josef Gwerder: Die Geschichte der Schiffahrt auf den Juragewässern. Neuenburgersee - Murtensee - Bielersee - Aare. Meier, Schaffhausen 1982, ISBN 3-85801-035-9.
Einzelnachweise
- ↑ Anna Reusch, Markus Loher, Damien Bouffard, Jasper Moernaut, Franziska Hellmich, Flavio S. Anselmetti, Stefano M. Bernasconi, Michael Hilbe, Achim Kopf, Marvin D. Lilley, Gerrit Meinecke, Michael Strasser: Giant lacustrine pockmarks with subaqueous groundwater discharge and subsurface sediment mobilization. In: Geophysical Research Letters. 2015, doi:10.1002/2015GL064179.
- ↑ Archäologie-Museum Hauterive
- ↑ Fröschemuseum