Mentue

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Mentue
Menthue
Oberlaufname: La Corbassière

Karte

Daten
Gewässerkennzahl CH: 240
Lage Schweizer Mittelland

Schweiz Schweiz

Flusssystem Rhein
Abfluss über Zihlkanal → Aare → Rhein → Nordsee
Quelle Quellfluss La Corbassière
46° 35′ 22″ N, 6° 42′ 58″ O
Quellhöhe 906 m ü. M.[1]
Mündung bei Yvonand in den NeuenburgerseeKoordinaten: 46° 48′ 28″ N, 6° 44′ 29″ O; CH1903: 546780 / 184317
46° 48′ 28″ N, 6° 44′ 29″ O
Mündungshöhe 429 m ü. M.[1]
Höhenunterschied 477 m
Sohlgefälle 14 ‰
Länge 34 km[2]
Einzugsgebiet 139 km²[3]
Abfluss am Pegel Mündung[3]
AEo: 139 km²
an der Mündung
MQ
Mq
2,04 m³/s
14,7 l/(s km²)
Flussmündung in den Neuenburgersee bei Yvonand

Flussmündung in den Neuenburgersee bei Yvonand

Mentue (Kanton Waadt)
Mentue (Kanton Waadt)
Quelle
Mündung
Quelle und Mündung der Mentue

Die Mentue ist ein 34 km langer südlicher (bezogen auf die Zihl rechter) Zufluss des Neuenburgersees und gehört damit zum Einzugsgebiet des Rheins. Der Flusslauf liegt vollständig im Kanton Waadt in der Schweiz. Er entwässert ein ungefähr 139 km² grosses Gebiet.

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Erwähnung des Flussnamens erfolgte 1230 als Mentuye. Von 1536 ist die Bezeichnung Menthoez überliefert; später erschienen die Schreibweisen Menthuaz und Mantue.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Corbassière
Das Quellgebiet der Mentue befindet sich auf 906 m ü. M. in den waldigen Höhen des Jorat nordöstlich des Passübergangs Col du Chalet-à-Gobet, einen Kilometer nördlich der Montagne du Château. Der Quellbach trägt den Namen Corbassière. Nach etwa drei km vereinigt er sich mit dem von links zufliessenden Ruisseau de la Rosse und übernimmt nun den Namen Mentue.

Mentue
Die Mentue fliesst jetzt mit ziemlich konstantem Gefälle weiter nach Norden und tieft sich allmählich in die Molasseschichten des Jorat und des angrenzenden Hochplateaus des Gros de Vaud ein. Die steilen, im mittleren Flussabschnitt bis zu 100 m hohen Talflanken, sind fast durchgehend bewaldet und weisen an einigen Stellen Sandsteinfelsen auf. Somit bildet die Mentue eine tiefe Talfurche, die nur von wenigen Strassen gequert wird. Sie dient als natürliche Grenze zwischen den ehemaligen Waadtländer Bezirken Echallens und Moudon.

Auf dem Gemeindegebiet von Bioley-Magnoux mündet mit dem Sauteru von links der grösste Seitenbach der Mentue. Unterhalb dieser Mündung weitet sich das Kerbtal der Mentue zu einem Talbecken bei Donneloye. Danach folgt nochmals ein rund 2 km langer, schluchtartig in die umgebenden Plateaus eingetiefter Abschnitt, der vom rund 100 m hohen Viadukt Pont sur la Mentue der Autobahn A1 überspannt wird.

Beim Weiler La Mauguettaz öffnet sich das Tal abrupt, und die Mentue tritt in die Schwemmebene von Yvonand ein. Mit einem flachen Schwemmkegel, der etwa 300 m in den See vorgeschoben ist, mündet der Fluss bei Yvonand auf einer Höhe von 429 m ü. M. in den Neuenburgersee.

Einzugsgebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das 139 km² grosse Einzugsgebiet der Mentue liegt im Schweizer Mittelland und wird durch sie über den Zihlkanal, die Aare und den Rhein zur Nordsee entwässert.

Es besteht zu 26,7 % aus Bestockter Fläche, zu 66,5 % aus Landwirtschaftsfläche, zu 6,5 % aus Siedlungsfläche und zu 0,2 % unproduktiven Flächen.

Die Flächenverteilung

Die mittlere Höhe des Einzugsgebietes beträgt 658,4 m ü. M.[4]

Zuflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben dem Sauteru sind vor allem der Coruz und der Botterel (von links) sowie der Lombrax, die Augine und der Ruisseau des Vaux (von rechts) als Seitenbäche erwähnenswert.

(Von der Quelle zur Mündung)

  • La Corbassière (rechter Quellbach, Hauptstrang), 4,9 km, 5,21 km², 90 l/s
  • Ruisseau de la Rosse (linker Quellbach, Nebenstrang), 1,9 km, 1,05 km²
  • Ruisseau de Bois Conty (links), 2,1, 2,03 km²
  • Le Morgin (rechts), 0,9 km, 1,23 km²
  • Ruisseau de Peyres (rechts), 0,5 km
  • Le Coruz (links), 7,0 km, 7,32 km², 150 l/s
  • Le Botterel (links), 6,5 km, 5,91 km², 90 l/s
  • Ruisseau de Bercher (links), 0,7 km
  • L'Ouleire (rechts), 1,5 km, 1,61 km²
  • Ruisseau de Roche Cornet (rechts), 1,3 km
  • Ruisseau du Broillet (rechts), 0,5 km
  • Ruisseau de Froide fontaine (links), 0,3 km
  • Ruisseau Sur Cues (links), 0,4 km
  • L'Auginne (rechts), 5,0 km, 8,6 km², 140 l/s
  • Ruisseau de la Tuilière d'Oppens (links), 0,3 km
  • Bief des usines (rechts), 0,8 km
  • Le Sauteru (links), 14,6 km, 29,15 km², 390 l/s
  • Ruisseau de Villard (Barbeire) (links), 3,9 km, 4,31 km², 60 l/s
  • Le Lombrax (rechts), 4,3 km, 5,31 km², 80 l/s
  • Ruisseau de Donneloye (rechts), 1,2 km
  • Ruisseau de Neyru (links), 2,1 km, 2,77 km²
  • Ruisseau de la Combe Larron (links), 0,4 km
  • Ruisseau de Gi (links), 4,6 km, 8,42 km², 100 l/s
  • Ruisseau des Vaux (rechts), 9,4 km, 21,11 km², 300 l/s

Orte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortschaften an der Mentue sind Gossens und Yvonand. Der Mittel- und Oberlauf des Flusses erwies sich als ungünstig für die Gründung von Dörfern, insbesondere weil auf den umgebenden Hochplateaus genügend Siedlungsraum vorhanden war. Die von der Mentue und ihren Zuflüssen eingeschlossenen Vorsprünge boten eine strategisch gute Lage für das mittelalterliche Städtchen Dommartin und das Schloss von Bercher.

Hydrologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An der Mündung der Mentue in den Zihlkanal beträgt ihre modellierte mittlere Abflussmenge (MQ) 2,04 m³/s und ihr Abflussregimetyp ist pluvial jurassien[5].

Der modellierte monatliche mittlere Abfluss (MQ) der Mentue in m³/s[6]

Natur und Umwelt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während das Gebiet auf der linken (westlichen) Seite des Mündungsabschnitts der Mentue wegen der Anlage eines Campingplatzes, eines Badestrandes und dem Bau einer grösseren Ferienhaussiedlung mit einem Bootshafen stark verändert ist, hat die Landschaft rechts des Flusses den natürlichen Zustand mit Flachwasserbiotopen, Weihern und Uferwald bewahrt; diese Zone ist deshalb ein Teil der wertvollen Naturregion Rive sud du lac de Neuchâtel des Bundesinventars der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN-Gebiet 1208), die auch als Grande Cariçaie bekannt ist.

Der Flusslauf der Mentue ist auf weiten Abschnitten naturnah bis natürlich gehalten, nur der unterste Teil in der Ebene von Yvonand ist kanalisiert und begradigt.

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mühlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wasserkraft der Mentue wurde früher an mehreren Orten für den Betrieb von Mühlen und Sägereien genutzt.

Brücken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Steinbogenbrücke von 1754 bei Donneloye

Auf ihrem Weg wird die Mentue von rund 30 Brücken überquert. Die Mentuebrücke führt die Autobahn A1 bei Yvonand über eine Schlucht des Flusses.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Menthue – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
  2. Auswertungen zum Gewässernetz. (XLSX) BAFU, Dezember 2013, archiviert vom Original am 13. Juni 2018; abgerufen am 9. August 2017 (Auflistung Fliessgewässer der Schweiz >30km).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bafu.admin.ch
  3. a b Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewässer: Teileinzugsgebiete 2km2. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 30. Mai 2019.@1@2Vorlage:Toter Link/api3.geo.admin.ch (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  4. Topographische Einzugsgebiete Schweizer Gewässer: Mentue
  5. „Versteckt hinter den Mittelwerten“ – die Variabilität des Abflussregimes, S. 7
  6. Mittlere Abflüsse (m³/s) und Abflussregimetyp für das Gewässernetz der Schweiz