Raule Automobilmuseum

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Raule Automobilmuseum
Daten
Ort Eppstein, Deutschland
Art
Eröffnung 1979
Schließung 2003
Betreiber
Leitung
Millot von 1900
Stellite von 1914
Meyra von 1958

Das Raule Automobilmuseum, anfangs auch Automobil-Museum Eppstein, war ein Museum für Oldtimer im hessischen Eppstein.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Horst Raule betrieb ab 1955 eine Autovermietung in Eppstein. Außerdem sammelte er alte Fahrzeuge. Er eröffnete das Automuseum in derselben Stadt. Zum Gründungsdatum gibt es unterschiedliche Angaben. Zwei Quellen nennen 1979,[2][3] zwei andere 1980[4][5]. Im Museumskatalog steht der 1. April 1980.[6] Allerdings gab es in der Automobil- und Motorrad-Chronik in der Ausgabe Dezember 1979 einen Bericht, wonach das Museum am 17. Oktober 1979 eröffnet wurde.[7]

Es wurde als das erste Museum seiner Art in Hessen bezeichnet.[8] Es hatte täglich geöffnet.[2]

Anfang 1988 schloss sich das Museum mit elf anderen der größten deutschen Oldtimer- und Technik-Privatmuseen zur Interessengemeinschaft der deutschen Museen für Auto, Motor + Technik zusammen. Die anderen Museen waren das Auto-Museum Hillers in Tremsbüttel und Hamburg, das Motor Technica Museum Bad Oeynhausen in Bad Oeynhausen, das Automuseum Ibbenbüren in Ibbenbüren, das Rennsportmuseum Nürburgring am Nürburgring, die Rosso Bianco Collection in Aschaffenburg, das Motorsportmuseum Hockenheimring, das Technik-Museum Sinsheim, das Deutsche Zweirad- und NSU-Museum in Neckarsulm, das Motormuseum Öhringen in Öhringen, das Deutsche Automuseum im Schloss Langenburg und das Automobilmuseum von Fritz B. Busch in Wolfegg.[9]

1989 wurde Walter Hertel in einem Bericht als „Chef“ des Museums bezeichnet.[9]

Nachdem Raule 1998 die Autovermietung verkauft hatte, musste die Sammlung das Gebäude verlassen. Pläne, sie in der Rosso Bianco Collection unterzubringen, scheiterten. Das Museum wurde 2003 geschlossen und die Fahrzeuge wurden verkauft.[4]

Ausstellungsgegenstände[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausgestellt waren neben Automobilen auch Motorräder und Traktoren.[4] Insgesamt waren es etwa 75 Fahrzeuge.[3]

Genannt werden Apollo Piccolo von 1906, Stanley Dampfwagen von 1902, BMW 309 von 1934, Steyr 50 von 1938, Rolls-Royce Phantom III, Stuttgart 260, Chevrolet Universal, Hanomag 2/10 PS, Aero 18 und Singer 9,[2] Opel Olympia von 1951, Bergmann Gaggenau, Millot, Daimler, Renault 1905, Peugeot 201 Camionette von 1933 und Motorräder von Nimbus und Triumph,[3] De Dion-Bouton, Stellite, Ford, Lanz Bulldog, Citroën, Lagonda, Morgan, Wanderer, DKW, Goggomobil, Heinkel, NSU, Victoria, Zündapp, Lloyd, Meyra sowie Motorräder von Royal Enfield, Wanderer, Indian und Puch 500[5].

Ein besonderes Fahrzeug war ein Rennwagen von De Dion-Bouton. Das Museum gab das Baujahr 1912 und einen Vierzylindermotor mit 4400 cm³ Hubraum und 60 PS Leistung an.[6] Zwei Literaturquellen bestätigen die Angabe 1912.[10][7] Das Fahrzeug ist laut Typenschild ein De Dion-Bouton Type CU. Das Modell wurde nur 1911 angeboten und hatte einen Vierzylindermotor mit rund 4,1 Liter Hubraum. Das Fahrzeug wird bei verschiedenen Veranstaltungen wie dem Concours d’Elegance in Schwetzingen eingesetzt und abweichend als Grand Prix Modell F von 1908 mit 4400 cm³ Hubraum und 40 PS Leistung bezeichnet.[11]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Automobil Museum Eppstein. (Museumskatalog)
  • Wolfgang Schmarbeck: Auto-Museen in Europa. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1982, ISBN 3-87943-852-8.
  • Norbert Albrecht: Museen, Marken und Motoren. Ein Streifzug durch die Automobil- und Motorradmuseen in Deutschland. VF Verlagsgesellschaft, Wiesbaden 1990, ISBN 3-926917-06-7.
  • Jens Kraus: Chromglanz und Ölgeruch. Automobil- und Motorradmuseen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Verlag Peter Kurze Bremen, Bremen 1998, ISBN 3-927485-19-5.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Raule Automobilmuseum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Klaus Freund (Chefredakteur): Museen und Ausstellungen. In Autokatalog 1982. Vereinigte Motor-Verlage, Stuttgart 1981, S. 268.
  2. a b c Wolfgang Schmarbeck: Auto-Museen in Europa. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1982, ISBN 3-87943-852-8, S. 45.
  3. a b c Norbert Albrecht: Museen, Marken und Motoren. Ein Streifzug durch die Automobil- und Motorradmuseen in Deutschland. VF Verlagsgesellschaft, Wiesbaden 1990, ISBN 3-926917-06-7, S. 32–37.
  4. a b c Raule-Automobil-Museum Auf agrarkulturerbe.de, abgerufen am 6. August 2022.
  5. a b Jens Kraus: Chromglanz und Ölgeruch. Automobil- und Motorradmuseen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Verlag Peter Kurze Bremen, Bremen 1998, ISBN 3-927485-19-5, S. 32–33.
  6. a b Automobil Museum Eppstein.
  7. a b Neues Auto-Museum in der Nähe Frankfurts. In Automobil- und Motorrad-Chronik, Ausgabe 12/1979, S. 10.
  8. Unternehmer und Stifter Horst Raule wird 80 Auf wiesbadenaktuell.de, abgerufen am 6. August 2022.
  9. a b Hermann Ries: Deutschland-Fahrt. In Motor Klassik, Ausgabe 2/1989, S. 84–85.
  10. Jens Kraus: Chromglanz und Ölgeruch. Automobil- und Motorradmuseen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Verlag Peter Kurze Bremen, Bremen 1998, ISBN 3-927485-19-5, S. 173.
  11. De Dion-Bouton im Schlosspark Schwetzingen Auf oldtimer-veranstaltung.de, abgerufen am 6. August 2022.