Rosemarie Trockel

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Rosemarie Trockel (* 13. November 1952 in Schwerte) ist eine deutsche bildende Künstlerin und Professorin an der Kunstakademie Düsseldorf.

Leben

Trockel wurde als mittlere von drei Töchtern eines Maschinenbauingenieurs und seiner Frau geboren und wuchs in ländlicher Umgebung in Leverkusen-Opladen auf. Trockel begann bereits früh intensiv zu zeichnen, obwohl sie mit ihrer Familie weder Ausstellungen noch Museen besuchte.[1]

Less Sauvage than Others (Weniger wild als andere) (2006) - Skulptur.Projekte Münster 2007

1971 begann sie ein Lehramtsstudium an der Pädagogischen Hochschule in Köln mit den Fächern Anthropologie, Soziologie, Theologie und Mathematik. Von 1974 bis 1978 studierte Trockel an den Kölner Werkschulen (Fachbereich Kunst und Design der Fachhochschule Köln) bei Werner Schriefers Malerei. Sie schätzte die experimentierfreudige Atmosphäre und die Kollegialität an der Schule und drehte ihre ersten Super-8-Filme, darunter ein Film mit dem Titel Sei kein Kind von Traurigkeit. 1980 schloss sie Freundschaft mit der Stadtplanererin Monika Sprüth, mit der sie Reisen in die USA unternahm. Sie lernte die Künstlerinnen Jenny Holzer, Barbara Kruger und Cindy Sherman kennen, deren Arbeiten sie in ihrem eigenen künstlerischen Konzept bestärkten: sie machte „das Frausein“ zum Thema ihrer Kunst und formuliert eine grundsätzliche Kritik am bestehenden Kunstbetrieb. Monika Sprüth wurde ihre Galeristin.[2]

Ihr vielseitiges künstlerisches Werk umfasst Bilder und Zeichnungen, Plastiken, Skulpturen und Objekte sowie Videoarbeiten und Installationen. Ihre Arbeiten sind weder auf eine Ikonografie noch auf eine bestimmte Kunsttheorie festzulegen.

Ämter und Mitgliedschaften

Seit 1998 ist Rosemarie Trockel Professorin an der Kunstakademie Düsseldorf. 2012 wurde sie als Mitglied in die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste berufen.[3] Seit Oktober 2012 ist Trockel Gründungsmitglied der Akademie der Künste der Welt in Köln.[4] Bereits 1995 wurde sie Mitglied der Akademie der Künste Berlin, Sektion Bildende Kunst.

Werk

Für die Saison 2008/2009 in der Wiener Staatsoper gestaltete sie im Rahmen der von museum in progress konzipierten Ausstellungsreihe „Eiserner Vorhang“ ein riesiges Großbild (176 m²). Im Kunstkompass, einer „Weltrangliste der lebenden Künstler“, den die Zeitschrift Manager Magazin (vor 2008 in Capital) jährlich zusammenstellt, belegt Rosemarie Trockel 2013 den dritten Platz.[5]

Ausstellungen

Seit ihrer ersten Einzelausstellung 1982 in Köln und Bonn fanden ihre Werke Ende der 1980er Jahre vor allem in den USA große Beachtung. 1988 stellte sie im Museum of Modern Art in New York aus, 1991 im Museum of Contemporary Art in Chicago und im Institute of Contemporary Art in Boston.

Auch in Europa wurde ihr Schaffen durch zahlreiche Ausstellungen bekannt: 1988 beteiligte sie sich an der Ausstellung Made in Cologne. 1997 sorgte sie während der documenta X in Kassel mit ihrem Haus für Schweine und Menschen für Furore, das sie mit ihrem Künstlerfreund Carsten Höller baute. 1999 nahm sie (als erste Frau) im Deutschen Pavillon an der Biennale von Venedig[6] und 2007 an Skulptur.Projekte Münster teil. Ein Werk von ihr ist im Skulpturenpark Köln zu sehen.

2015 kündigte sie an, ihre Ausstellung Märzôschnee ûnd Wiebôrweh sand am Môargô niana me[7] im Kunsthaus Bregenz werde für sieben Jahre ihre letzte sein.[8]

Publikationen

Literatur

Auszeichnungen (Auswahl)

Öffentliche Sammlungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Barbara Zürcher, Living Means I Tried Everything, in: Du, Ausgabe April 2002, Du Kulturmedien AG, Rapperswil , S. 33, ISBN 3-908515-61-0
  2. Alice Koegel, Trockels berühmte Masche, in: EMMA Heft 1/2006
  3. Neue Mitglieder der NRW-Akademie berufen, Nachricht auf der Website des Westdeutschen Rundkfunks vom 16. Mai 2012
  4. Homepage Akademie der Künste der Welt Köln, abgerufen am 30. Dezember 2012
  5. [1]
  6. mit den beiden Vidioinstallationen Ohne Titel (Sleeping Pills) und Ohne Titel (Playground)
  7. Pressematerial und Fotos zur Ausstellung, abgerufen am 23. Februar 2015.
  8. Catrin Lorch: Die Jägerin. Rosemarie Trockel geht. Sie gilt als feministische Künstlerin, doch das wird ihrem Rang nicht gerecht., in: Süddeutsche Zeitung, Nr. 40, 18. Februar 2015, ISSN 0174-4917, S. 10.
  9. kulturkreis.eu: Namhafte ars viva-Preisträger / 1985 Rosemarie Trockel (abgerufen am 13. August 2015)